Die Vorgangsbeschreibung

Vorgangsbeschreibungen erläutern eine bestimmte Handlung, damit andere sie nachvollziehen können. Das Ergebnis steht dabei oft fest. Typische Vorgangsbeschreibungen sind…

  • Rezepte, nach denen Speisen, Getränke oder Arzneien zubereitet werden;
  • Spielanleitungen, die gemeinsames Spielen ermöglichen;
  • Bau- oder Bastelanleitungen, die uns dabei anleiten, etwas Bestimmtes herzustellen.

Schreiben einer Vorgangsbeschreibung

Vorbereitungen und Konzept

  • Nenne alle Materialien, die du brauchst. Gib an, welche weiteren Dinge du zur Vorbereitung du zur Vorbereitung tun musst.
  • Schreibe ganz grob alle Handlungen in der richtigen Reihenfolge auf.
  • Gliedere deine Liste mit sinnvollen Zwischenüberschriften.
  • Beschreibe die erforderlichen Handlungen in Stichworten. Verwende hier bereits Fachbegriffe und genaue Angaben zu Größen, Maß, Dauer, Farbe, Temperatur.
  • Überprüfe deiner Vorgangsbeschreibung inhaltlich und aus der Sicht des Lesers. Was ist schwer nachzuvollziehen? Schreibe diese Stellen um!

Reinschrift

  • Nenne in der Überschrift die Art der Vorgangsbeschreibung („Rezept“, „Bastelanleitung“) und den Bereich, auf den sie zielt („Rezept für Apfelmus“, „Bastelanleitung für ein Vogelhaus“).
  • Erläutere zunächst, was das Ziel deines Handelns ist: Was soll dabei herauskommen? Auch Hinweise dazu, wann und unter welchen Bedingungen du anfangen kannst.
  • Beschreiben nun, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, dass die Handlung stattfinden kann!
  • Erläutere nun die Vorbereitungen und nenne auch alle nötigen Materialien. Beschreibe genau, wofür du die Materialien jeweils benötigst und wie sie beschaffen sein müssen!
  • Beschreibe nun schrittweise, wie dein Leser vorgehen soll. Achte darauf, die einzelnen Handlungen möglichst genau, anschaulich und in der richtigen Reihenfolge zu schildern!
  • Beschreibe den gewünschten Endzustand und ergänze, was nun weiter geschehen

Überarbeitung

  • Wende eine Checkliste an und überprüfe, ob deine Vorgangsbeschreibung methodisch stimmt!
  • Korrigiere Rechtschreibung und Stil deiner Vorgangsbeschreibung.

Checkliste: Vorgangsbeschreibung

  • Die Überschrift nennt den im Text beschriebenen Vorgang.
  • Der Leser erfährt zunächst, worauf der beschriebene Vorgang zielt – was das fertige Gerät leisten soll, wozu genau das Endprodukt dient!
  • Ich habe meinem Leser ganz genau mitgeteilt, was er vorbereiten und besorgen muss, um den Vorgang ausführen zu können.
  • Ich habe mich für eine Anrede entschieden – besonders die „Man“-Form kann zum Einsatz kommen!
  • Einzeln und in der richtigen Reihenfolge habe ich beschrieben, was man weiter tun muss.
  • Dabei verwende ich Fließtext, keine Listen. Listen können im Rahmen eines Infokastens ergänzt werden.
  • Die Beschreibung ist so gestaltet, dass jeder den Vorgang verstehen und ausführen kann.
  • Ich habe die richtigen Fachbegriffe verwendet.
  • Fachbegriffe, die sich dem Laien nicht aus dem Zusammenhang erschließen, habe ich erläutert.
  • Ich schreibe sachlich, meine persönliche Meinung habe ich nicht eingebracht.
  • Ich schreibe im Präsens.
  • Der Satzbau meiner Beschreibung ist abwechslungsreich, gleiche Satzanfänge habe ich vermieden.
  • Ich bediene mich vollständiger Sätze!
  • Ich verwende anschauliche, knappe und kräftige Verben. Beispiel: „sich glätten“, nicht „glatt werden“.
  • Ich bemühe mich um eine klare und präzise Sprache, vermeide insbesondere umgangssprachliche Wendungen („drüber“, „rum“)´.
  • Zwischenergebnisse helfen dem Leser, sich zu vergewissern, ob alles bis dahin stimmt! („Wenn das Licht nun grün leuchtet, dann…“).
  • Statt eines Pronomens mit unklarem Bezug („Er muss ihn dann damit darauf legen…“) verwende ich die schlichte Wiederholung des Worts!

Beispiel

Anleitung zur Apfellese in einer Streuobstwiese

In vielen Regionen Deutschlands steht Ende September die Apfelernte an. Sie liefert das Obst zur Weiterverwertung. Vor der Apfellese in Streuobstwiesen sollte man sich jedoch entsprechend vorbereiten.

Hilfreich ist es, Freunde und Verwandte einzuladen. Am Tag der Apfellese sollte man prüfen, ob die äußeren Bedingungen stimmen. Das Wetter sollte trocken sein, bei Regen wird der Boden rutschig.

Benötigt werden einige Eimer, ein Transporter, gegebenenfalls feste Jutesäcke. Auch ein Rüttler kann erforderlich sein, wenn nicht nur Fallobst gelesen wird. Festes Schuhwerk und belastbare Kleidung sind ebenfalls wichtig.

Nach der Ankunft auf dem Grundstück werden zunächst die Aufgaben verteilt. Jede Person oder Kleingruppe ist für je einen Baum zuständig. Gelesen wird von außen nach innen, man nähert sich dabei immer mehr dem Stamm. Es ist sinnvoll, alle beteiligten Personen darüber zu informieren, wie gelesen werden soll. Auch Hinweise zum Naturschutz (Kröten, Insekten) sind an dieser Stelle wichtig.

Bei den Äpfeln prüft man, ob die Frucht nicht faulig ist. Äpfel mit einzelnen Druckstellen oder Narben werden verarbeitet. Faulige Äpfel werden entweder direkt an den Stamm gelegt oder an anderer Stelle kompostiert.

Frische und gut erhaltene Äpfel werden in den Eimern gesammelt und entweder in den Transporter gekippt oder in Säcke abgefüllt.

Sind alle Äpfel vollständig gelesen, wird die Streuobstwiese von Holzstücken und Ästen befreit. Falls noch Äpfel am Baum hängen, kann es sinnvoll sein, erneut zu mähen, damit in der Folgewoche erneut gesammelt werden kann.