Bilder im Englischunterricht: Anregungen

Aufgrund ihrer hohen Aussagekraft und Einprägsamkeit sind Bilder im Fremdsprachenunterricht besonders wirksam – als Fotografien, Zeichnungen, Piktogramme oder Schaubilder. Weil die Schüler Visuelles oft nur mit Worten wiedergeben können, bieten Bilder zudem viele Sprechanlässe auf jeweils unterschiedlichem Niveau.

Lehren mit Bildern: Möglichkeiten

Die Lehrkraft…

  • steigt mit einem provokanten Bild in den Unterricht ein und entwickelt daraus das Thema der Stunde;
  • verwendet Illustrationen, um den Textzusammenhang deutlich zu machen;
  • lässt bei der Einführung des Wortschatzes an der Tafel ein Bild entstehen;
  • führt den neuen Wortschatz mit Flashcards ein, die sich auch zum Wiederholen eignen;
  • prüft Vokabelkenntnisse oder Grammatikphänomene mit Bildern ab;
  • gibt Regeln als Bilder oder Piktogramme vor;
  • erläutert historische oder kulturelle Inhalte als Bildpräsentation;
  • gibt ein gezeichnetes Feedback zum Unterricht;
  • regt durch klischeehafte Bilder zur Diskussion an;
  • erklärt grammatikalische Strukturen anhand eines Bildes.

Lernen und Üben mit Bildern: Impulse

Die Schülerinnen und Schüler…

  • erleben den Text mit geschlossenen Augen als Fantasiereise;
  • setzen alle gelernten Vokabeln als Bild (oder Comic) um;
  • ermitteln anhand eines Bildes Argumente für eine Debatte;
  • suchen zum Hörtext passende Informationen auf dem Bild;
  • gestalten ihr eigenes Bildwörterbuch;
  • müssen ihren Weg auf einer Karte finden, wenn eine mündliche (schriftliche) Erklärung vorliegt;
  • gestalten Texte als Kalligramme;
  • wählen das passende Bild zu einem Text aus;
  • zeichnen eine illustrative oder symbolische Skizze zum Hörtext / Lied / Text;
  • verdeutlichen die Handlung eines Films oder Romans als Schaubild;
  • spielen den abgebildeten Dialog nach;
  • stellen sich vor, sie seien im Bild unterwegs und beschreiben ihren Aufenthalt;
  • schildern, was eine Bildfigur erlebt, wenn sie aus dem Bild hinausschaut oder sogar hinaustritt;
  • stellen eine Collage zu einem Text her;
  • erkennen Fehler in einem manipulierten Bild (oder Text) im Abgleich mit einem Text (bzw, Bild);
  • schreiben die Biographie (oder Tagesablauf) einer Bildfigur;
  • vergleichen ein Bild mit ihrer eigenen Realität;
  • vergleichen eine Illustration mit dem Ausgangstext;
  • verwenden die Loci-Methode oder andere visuelle Merksysteme, um sich Inhalte einzuprägen;
  • stellen Bezüge her zwischen zwei nicht näher verwandten Motiven;
  • stellen Mutmaßungen über die Entstehungsgeschichte eines Bildes an;
  • vergleichen zwei ähnliche Motive;
  • verfassen ein Gedicht / ein Lied / eine Geschichte zum Bild;
  • schreiben einen Brief an eine Bildfigur;
  • ergänzen den Rahmen (bzw. visuellen Kontext) eines Motivs;
  • gestalten eine Szene im Text aus der Sicht einer Figur;
  • nehmen die Position der Bildfiguren ein und deuten sie vor ihrem kulturellen Hintergrund;
  • ordnen die Bilder in der Reihenfolge des Beschreibens;
  • ordnen die Bilder nach ihrem inneren Zusammenhang und sprechen dabei;
  • wandeln einen Lesetext in einem Comic (oder eine Fotostory) um;
  • ergänzen Sprechblasen oder Titel zum Bild;
  • füllen einen Lückentext aus, indem sie Bilder heranziehen;
  • gehen von den Illustrationen aus und spekulieren über den Inhalt des Texts;
  • erklären einander Cartoons;
  • beschreiben ein Bild, das zum Teil verdeckt dargeboten wird;
  • erklären anhand kulturell bezeichnender Motive auf einer Fotografie, woher sie stammt;
  • interpretieren ein Bild;
  • erstellen eine Bildgrammatik (oder Lernlandschaft) zu einem bestimmten Thema;
  • versprachlichen, was die Bildfiguren gerade denken (oder sagen).

Games and Activities

  • A Day in Dorset. Zu Gemälden oder Fotos schildern die Schülerinnen ihre persönlichen Eindrücke.
  • Artists’ Debate. Eine Gruppe erhält den Auftrag, ein Bild möglichst vollständig und genau zu beschreiben; die Gegengruppe, die selbst ein weiteres Bild beschreibt, findet die Mängel der Beschreibung heraus. Dann verfährt die erste Gruppe mit der Schilderung der Gegengruppe ebenso.
  • Black Little Lamb. Aus einer Sammlung ähnlicher Bilder beschreibt die Lehrerin oder ein(e) Schüler(in) ein Bild, das die Schüler möglichst rasch herausfinden sollen.
  • Chinese Whisper. Ein Bild wird nur einem Schüler gezeigt, der es einem anderen Schüler beschreibt, der es wieder einem anderen Schüler erläutert usw. – zuletzt wird die Vorlage mit den Ergebnissen verglichen.
  • Detective Dolittle. Ungeordnete Einzelbilder, die in den Zusammenhang einer Geschichte oder eines Liedes gehören, werden nach dem Lesen oder Hören rekonstruiert.
  • Droodle. Schüler geben sich eine Strichzeichnung vor, deren Bedeutung erst im Dialog entdeckt werden muss (Kreis = „a cat walking in circles on a winter day“).
  • Flashback. Die Schüler versuchen, ein nur kurz gezeigtes Bild aus der Erinnerung zu beschreiben – oder sich eine Bildfolge zu merken. Für die erste Variante sind Bilder mit vielen Details am besten geeignet.
  • Happy Families. Die Schüler gestalten und spielen ein Quartett mit Bildern zum aktuellen Thema.
  • Memory. Bilder und Wörter werden als Memory angefertigt. Beim Spielen muss man Begriff und Bild zuordnen.
  • Miss Marple. Zerschnittene Bilder werden von den Schülern gemeinsam zusammengesetzt, jedoch so, dass sie den Zusammenhang mit den anderen Bildteilen erklären müssen (Medien: OHP, Beamer, Pinnwand…).
  • Montagsmaler. Der Lehrer oder ein(e) Schüler(in) beginnt vor der Klasse ein Bild zu skizzieren, das die Klasse so rasch wie möglich erraten muss.
  • Nessie. Zu einem ungegenständlichen oder unscharfen Bild stellen die Schüler Vermutungen an. Denkbar ist, dass man a.) die Lösung anbietet oder b.) wie im Rorschach-Test keine Lösung anbietet.
  • Picture Statements. Die Schüler machen möglichst viele Aussagen mit derselben grammatikalischen Struktur zu einem Bild.
  • Random Pictures. Es werden wahllos Bilder gezeigt (vom Stapel gezogen), die Schüler erfinden dazu eine sinnvolle Geschichte.
  • Rosetta Stone. Aus zwei unterschiedlichen, sich jedoch ergänzenden Bildern werden Informationen zusammengetragen und Fragen gestellt, die den Zusammenhang zwischen den Bildern erschließen.
  • The Philatelist. In einander weitgehend gleichenden Bildern sind Fehler versteckt, die von den Schülern paarweise gefunden werden sollen, jedoch rein durch Frage und Antwort, ohne Vorhalten der Bildvorlagen!
  • Uncle Jones. Die Schüler machen anhand eines Porträts (Porträtfotos) Aussagen über die Interessen, den Charakter oder die Lebensumstände eines Menschen (Uncle Jones).