Licht und Beleuchtung im Schultheater

Grundregeln beim Beleuchten

Beim Umgang mit Beleuchtung ist zu beachten, dass…

  • man sich beim Einrichten der Beleuchtung immer von einem fachkundigen Elektriker beraten lassen sollte
  • ein zentrales Spotlicht vorhanden sein sollte, dass für Lichtakzente sorgen kann
  • es sinnvoll ist, wenn sich der Publikumsraum gedämpft beleuchten lässt
  • die Bühne für die Beleuchtung üblicherweise in neun Bereiche eingeteilt wird (Tiefe: vorne, Mitte, hinten; Breite: links, Mitte, rechts)
  • ein Beleuchtungsprotokoll erforderlich ist – neben den beteiligten Scheinwerfern wird in einer Zeitleiste deren Einstellung (Helligkeit: Werte von 1 bis 10) und Farbe (blau, rot…) vermerkt
  • die Ausleuchtung der Bühne durch Frontlicht aus einem Stellwinkel von etwa 45° erfolgen sollte
  • Raumbeleuchtung und Personenbeleuchtung sinnvoll kombiniert werden müssen
  • die Schauspieler nicht geblendet werden sollten
  • bei Gegenlicht die Zuschauer nicht geblendet werden dürfen
  • helle Flächen zur indirekten Beleuchtung der Szene beitragen können
  • reflektierende Flächen (v. a. Spiegel) ins Beleuchtungskonzept einbeziehen lassen
  • sich Szenen unterschiedlicher Lichtintensität abwechseln (Kerze – volle Ausleuchtung)
  • die Bühne zur Erhöhung der Raumtiefe aus verschiedenen Richtungen beleuchtet werden muss
  • farbige Beleuchtung zur jeweils erforderlichen Atmosphäre passen sollte; dabei eignen sich kräftige Farben eher für Gegen- und Horizontlicht, eine Beleuchtung mit zarteren Farben sollten frontal erfolgen
  • Beleuchtungsfarben sollten mit Kostümen und Kulissen abgestimmt werden
  • die Beleuchtung durch Stellproben und einen Beobachter im Publikumsraum getestet werden sollte
  • die Bühnenmusiker gut ausgeleuchtet werden sollten, aber nicht geblendet werden dürfen
  • die gesamte Bühnenfläche ausgeleuchtet ist, so, dass die Köpfe aller Schauspieler im Licht bleiben und über dem Kopf des größten Schauspielers noch eine Handbreit frei bleibt
  • die Schauspieler erst üben müssen, buchstäblich im Rampenlicht zu stehen
  • unerfahrene Schauspieler gerade bei Scheinwerfern oft den Lichtkreis auf der Bühnenfläche suchen, anstelle sich in den Lichtkegel zu stellen
  • die Lichttechniker in die gestalterische Arbeit einbezogen werden sollten
  • Schüler eine gründliche Einführung in die Arbeit am Lichtpult brauchen
  • die Lichtregie zumindest in der Generalprobe, idealerweise aber schon in eigenen Lichtproben, getestet werden sollte

Künstlerischer Einsatz von Beleuchtung

Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass …

  • sich Schatten als Gestaltungsmittel einsetzen lassen (Muster, Fensterkreuze…)
  • Gegenlicht eine Szene oft dramatisiert, einen Lichthof um eine Figur schafft
  • Seitenlicht eine Figur besonders plastisch wirken lässt
  • Kopflicht (direkt von oben) eine Figur größer erscheinen lässt
  • Vorderlicht die Figur zwar gut ausleuchtet, sie aber auch flacher erscheinen lässt
  • Gassenlicht (auf Fußhöhe) vor allem für Tanzdarbietungen eingesetzt wird
  • eine Beleuchtung von unten (Fußrampenlicht) oft verzerrend und surreal wirkt bzw. an historische Theateraufführungen erinnern (vor der Einführung des Gaslichts)
  • sich die Bühne durch Beleuchtung in verschiedene Räume einteilen lässt
  • sich die Art und Richtung des Lichts auf die Raumwahrnehmung auswirken
  • sich Objekte und Personen durch Beleuchtung hervorheben, verstecken oder isolieren lassen
  • sich Räume durch bewegtes Licht in Bewegung setzen lassen
  • farbige Beleuchtung ihre jeweils eigene Symbolik und Wirkung hat: Rot ist sehr dominant und wird oft mit Gefahr assoziiert; Blau wirkt kalt, wird eingesetzt für Nachtszenen, die Illusion von Wasser und die Darstellung des Himmels; Grün und Gelb wirken angenehm und belebend; magische Szenen lassen sich violett beleuchten.
  • sich Gegenstände durch Beleuchtung optisch vergrößern lassen
  • sich Anfang und Ende des Stücks durch Beleuchtungsveränderungen andeuten lassen
  • unterschiedliche Lichtrichtungen und -intensitäten an Tages- und Jahreszeiten erinnern

Ideen zum Einsatz von Licht im Schultheater

  • Spiel in kompletter Dunkelheit spielen
  • Szenen in unterschiedlichen Lichtfarben spielen
  • Gesichter im dunklen Raum beleuchten und Texte sprechen lassen
  • Schattenspiele mit dem OHP gestalten
  • Pantomimische Szenendarstellung im Schwarzlichttheater erproben
  • Schlaglicht-Standbilder bauen: beim Aufblenden halten die Schauspieler inne

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