Chronik des Jahres 1873

1

1.1.1873, Mi

Gustav Mildenberger schließt an Sonn- und Feiertagen.

In Hertmannsweiler sammeln Gemeindepfleger Haller und Gemeinderat Krautter für die „Überschwemmten der Ostsee“. 

3

8.1.1873, Mi

Amtsnotar Dinkelacker spricht im Gewerbeverein über Wirtschaftsrecht.

4

11.1.1873, Sa

Pfarrer Wirth ist nicht für die Volksschulen zuständig, es ist das I. Kgl. Diakonatamt.

August Schlatterer verkauft Bäckerei und Wirtschaft gegenüber dem „Hirsch“.

5

15.1.1873, Mi

In Baach sammeln die Gemeinderäte Bihlmaier und Müller für die Ostsee.

6

18.1.1873, Sa

Dem kranken Helfer Baur ist die Wohnung gekündigt worden wegen des Eisenbahnbaus.

Wakenhut vermeldet weitere Spender für die Ostsee.

Im Betsaal der Anstalt findet ein Benefizkonzert für die Ostsee statt. 

7

22.1.1873, Mi

In der Normandie werden Zuchthengste für die Beschälstation angekauft.

8

25.1.1873, Sa

Wakenhut vermeldet weitere Spender für die Ostsee.

Der Weinverbesserungsverein gibt Schnittlinge ab. Neu sind Lorenzrebe (St. Laurent), Bodenseetraube, schwarzer Burgunder und blauer Arbst.

9

29.1.1873, Mi

Das Oberamt weist darauf hin, dass Mindeststrafen für Schulversäumnisse gemäß Konsistorialerlass des Reiches (3.1.1873) ein Tag Haft oder ein Drittel Taler sind.

Reallehrer Müller aus Göppingen spricht im Gewerbeverein über das Eisen.

10

1.2.1873, Sa

Die Wählerlisten zur Reichstagswahl liegen aus.

Cloß und Westermayer laden in den „Hirsch“: Reichsabgeordneter Reyscher hat sein Mandat niedergelegt.

11

5.2.1873, Mi

Wahllokale für die Reichstagswahlen werden bekanntgegeben.

12

8.2.1873, Sa

Gemeinderat Jent fordert die Bekämpfung der Misteln.

13

12.2.1873, Mi

Diakon Lang spricht im Gewerbeverein („Krone“) über Liberalismus.

Diakon Ilg gibt das Ergebnis der Missionssammlung bekannt – Sammlerin ist Wilhelmine Ilg.

Zur Reichstagswahl spricht Professor Mack aus Ludwigsburg.

Eine Kasse zur Unterstützung durchreisender Soldaten gibt es in Winnenden nicht.

14

15.2.1873, Sa

Mit der Kriegsdenkmünze für Nichtstreitbare werden ausgezeichnet Pfarrverweser Jehle in Birkmannsweiler, Alexander Leykauff, Diakon Oetinger, Mathilde Zeller.

15

19.2.1873, Mi

Kaufmann Binz spricht im Gewerbeverein über vegetabile Spinnstoffe.

17

26.2.1873, Sa

Staatsminister von Varnbüler spricht in der „Krone“ als Kandidat für den Reichtstagswahlkampf.

Beim Bezirkskrankenhaus soll ein Brunnen gebaut werden.

18

1.3.1873, Sa

Am 4.3. wird zum ersten Mal der Reichstag gewählt.

Ein Wahlaufruf unterstützt Varnbülers Bewerbung.

Ein Einsender kritisiert Varnbüler heftig.

Ein weiterer Einsender unterstützt Varnbüler.

Der Vorstand des Gewerbevereins wird neu gewählt. Vorstand ist Präzeptor Bonzelius, Sekretär Reallehrer Maier.

20

8.3.1873, Sa

Varnbüler siegt im Wahlkreis.

In der Beschälstation stehen bereit: der Normandiner Bucephalus und der Fliegenschimmel Oris.

Die Turngemeinde wirbt wieder um Mitglieder.

21

12.3.1873, Mi

Die Frühjahrskontrollversammlung findet statt.

Jakob Fredel verkauft die Ölmühle in Hertmannsweiler.

Am 15.3. findet die Generalversammlung der Gewerbebank statt.

22

15.3.1873, Sa

Winnenden trauert um Königinmutter Pauline.

Staatsminister Varnbülers Wahl wird bekanntgegeben.

Es gibt Vorschläge für den Vorstand der Gewerbebank.

23

19.3.1873, Mi

Lisette Wakenhut und andere Frauen werben für Beteiligung an ihrer Suppenküche.

Wirth und Wakenhut sammeln für ein Pfarrhaus in Biberach.

Es wird über die Versammlung der Gewerbebank berichtet. Im Vorstand sind Apotheker Franz Schmid, Kaufmann Julius Finck, Konditor Albert Sommer, Privatier Philipp Wieland, Tuchfabrikant David Mildenberger, Kaufmann Glock, Bauverwalter Wilhelm Cleß.

Im Gewerbeverein spricht Diakon Huzel über Sittenstatistik. 

24

22.3.1873, Sa

Es wird um Spenden für das Krankenhaus geworben.

David Kurz ist nun Agent der „Vaterländischen Lebensversicherungs-Actiengesellschaft“.

25

26.3.1873, Mi

Man darf amtliche Plakate nicht herunterreißen.

Die Ortsbibliothek schafft einiges an.

26

29.3.1873, Sa

Es wurden 50 Gulden für das Krankenhaus gespendet.

Die Tauben müssen eingesperrt werden.

27

2.4.1873, Mi

Der von Schulmeister Schettler geführte Lehrergesangsverein singt in Winnenden.

August Binz spricht über Kommunismus und Sozialismus.

Der Kriegerverein trifft sich bei Metzger Krautter.

Der Gold- und Silberarbeiter Gottlob Friedrich eröffnet sein Geschäft bei Tierarzt Seybold

28

5.4.1873, Sa

Die Militär-Aushebung wird bekanntgemacht – auch weitere Militärangelegenheiten werden publiziert.

Gewerbebetriebe müssen eingetragen werden.

29

9.4.1873, Mi

Verwaltungsaktuar Wakenhut sammelt für Joachimsthal.

33

26.4.1873, Sa

Das Eisenbahn-Baumt sucht einen Schuppen für Baugerätschaften.

Nachwächter Dautel (seit 1860) verabschiedet sich.

34

30.4.1873, Mi

Die Pockenschutzbestimmungen werden geändert.

36

7.5.1873, Mi

Friedrich Schnepple verkauft Nähmaschinen.

Die Krankenhausgebühren werden erhöht.

37

10.5.1873, Sa

Jent gibt Änderungen der „Allgemeinen Bauordnung“ bekannt.

38

14.5.1873, Mi

Die Bäcker geben steigende Preise für Backwaren bekannt.

39

17.5.1873, Sa

Jent gibt eine Reihe neuer Verordnungen bekannt.

Das Eisenbahn-Bauamt schreibt Probeguben aus.

40

21.5.1873, Mi

Einige Honoratioren gründen in Verbindung mit dem Kriegerverein eine Kranken-Unterstützungs- und Sterbe-Kasse.

Carl Weik verkauft Nähmaschinen.

41

24.5.1873, Sa

Der Krankenhaus-Verwaltungsrat dankt für die Erlöse aus dem Benefizkonzert.

43

31.5.1873, Sa

Die Liste mit den Wasserzinszahlern liegt aus.

45

7.6.1873, Sa

Die Wötte soll entfernt werden – das Wasser stinkt!

Der Drechsler Rudolph Beyerle ist jetzt in Winnenden.

47

14.6.1873, Sa

Der Nachlass von Helfer Baur wird versteigert.

51

28.6.1873, Sa

Städtisches Eigentum wird neu verpachtet: Standgeld; Gemeindebackhaus; Fischwasser im Zipfelbach; Eberhaltung.

55

12.7.1873, Sa

Wann wird die neue Straße beendet?

Der Rotgerber Karl Pfleiderer wehrt sich in einem sehr holprigen Gedicht gegen Verleumder.

56

16.7.1873, Mi

Die Bauverwaltung wehrt sich gegen Anwürfe.

Carl Drück bewirbt Koch-Herde.

57

19.7.1873, Sa

Das Eisenbahn-Bauamt sucht Büroräume.

Der Einsender zur Schlossstraße klärt auf.

59

26.7.1873, Sa

Präzeptor Bonzelius tritt als Vorstand des Lesevereins zurück.

60

30.7.1873, Mi

Helfer Baur hat in seinem Testament verschiedene Winnender Institutionen bedacht.

61

2.8.1873, Sa

Der Deutsche Kriegerverein wandert nach Oppelsbohm.

Die Heilanstalt sucht einen Laufburschen.

Chr. W. beklagt, ein Kollege habe ihm den Knecht abgeworben.

62

6.8.1873, Mi

Präzeptor Bonzelius verabschiedet sich,

64

13.8.1873, Mi

Der Kriegerverein begibt sich nach Marbach zur Fahnenweihe.

Der Hutmacher G. Haenselmann empfiehlt sich.

Leicht Entzündliches muss besonders aufbewahrt werden.

65

16.8.1873, Sa

Wakenhut sammelt für die Hagelgeschädigten.

Wirth sammelt für einen aus dem Arbeitshaus entlassenen Jugendlichen.

Einige Gesetze und Verordnungen werden publiziert.

66

20.8.1873, Mi

Der Glaser Friedrich Eppenheimer empfiehlt sich.

67

23.8.1873, Sa

Dienstboten und Kinder werden vor Mundraub gewarnt.

Stadtpfleger Mildenberger bewirbt die Frauen-Arbeitsschule von Nane Bohm in Reutlingen.

68

27.8.1873, Mi

Der Messerschmied Schweyer lädt zur Abschiedsfeier für Christoph Paulus und die Templer vom Kirschenhardthof, die ins Heilige Land ziehen.

69

30.8.1873, Sa

Die Reinigung der Abtritte wird geregelt.

Am 2.9. ist Sedansfeier, ein Freudenfeuer brennt auf dem Roßberg; der Schützenverein engagiert sich.

70

3.9.1873, Mi

Die asiatische Cholera ist im Land.

Die Ortsbrunnenleitung von Höfen wird ausgeschrieben.

71

6.9.1873, Sa

Hofmann eröffnet das Wirtshaus zum „Lamm“ in Hertmannsweiler.

72

10.9.1873, Mi

Spenden für die Hagelgeschädigten werden veröffentlicht.

76

24.9.1873, Mi

Im Feuilleton steht einiges Erwähnenswertes über „Winnenden und Winnenthal“: Die Steige nach Waiblingen hat 98.000 Gulden gekostet, die Stadt hat 3500 Einwohner. Dort leben ein Amtsnotar, zwei Ärzte, es gibt eine Postexpedition und eine Telegrafenstation. Ein Pfarrer und zwei Helfer gibt es. Die Gegend ums Bengelhaus war „nicht gerade reinlich“.

Bei Apotheker Leuze gibt es „Weiße Lebensessenz“.

77

27.9.1873, Sa

Teil 2 des Winnenden-Überblicks im Feuilletons.

78

1.10.1873, Mi

Bei den Geschwistern Schmauder gibt es Missionsliteratur.

Der Deutsche Kriegerverein feiert am 5.10. sein Stiftungsfest.

F. Seeger vermittelt jetzt Dienstmädchen.

79

4.10.1873, Sa

Das deutsche Militärgesetz wird erläutert.

Die Kleinkinderschule bedankt sich für milde Gaben.

80

8.10.1873, Mi

Der Diebsturm wird verpachtet.

84

22.10.1873, Mi

Oberamtsaktuar Frisch aus Waiblingen informiert über Weinbereitung.

85

25.10.1873, Sa

Die Stuttgarter Zuckerfabrik sucht Arbeiter.

86

29.10.1873, Mi

Reallehrer Maier spricht im Gewerbeverein über „Das Wasser als Wärmeregulator“.

87

1.11.1873, Sa

Die Feuerpolizei-Gesetze werden vorgestellt.

Albert Kallenberg verkauft sein Geschäft Friedrich Oesterlin.

Werkmeister Krämer und Schönfärber Stütz bauen Häuser.

88

5.11.1873, Mi

Die Hagelgeschädigten werden mit einem Konzert unterstützt. Wakenhut hat für denselben Zweck gesammelt.

Reallehrer Maier lädt zur Fortbildungsschule.

89

8.11.1873, Sa

Das Innenministerium kündigt eine Hauskollekte für die Hagelgeschädigten an.

Der Kriegerverein bittet um Hilfe bei der Anschaffung einer Fahne.

Bei Friedrich Österlin gibt es Süßwaren und Tee.

90

12.11.1873, Mi

Freiherr von Varnbüler besucht seine Wähler und lädt in die „Krone“.

Leserbrief: Wir haben vor lauter Spenden kein Geld für eine Fahne.

91

15.11.1873, Sa

Man soll Varnbüler auch bei der nächsten Wahl wählen.

Der Kriegerverein reagiert auf den Leserbrief.

92

19.11.1873, Mi

Bei Friedrich Jäger gibt es Nähmaschinen.

93

22.11.1873, Sa

Ein Mädchen verteidigt sich gegen den „jungen Industrieritter“.

99

13.12.1873, Mi

Der schwäbische Magier Hans Krum zaubert in der „Krone“.

Bei der Gemeinderats-Ergänzungswahl siegten: Philipp Wieland, der Rotgerber Gottlob Seiz, Ferdinand Mast und Philipp Müller.

100

17.12.1873, Sa

Binz erläutert eine offene Frage aus dem Gewerbeverein: Was ist der Unterschied zwischen Banknoten und Papiergeld.

Diakon Huzel bittet um Spenden für die Anschaffung der Zeitschrift „Die Sonntagsschule“.

101

20.12.1873, Mi

Die Kleinkinderschule veröffentlicht ihre Spender.

102

24.12.1873, Sa

Der Bauplan zur Bahnhofsvorstadt liegt aus.

103

27.12.1873, Mi

Reichstagswahl und Ergänzungswahl zum Bürgerausschuss stehen an.

104

31.12.1873, Sa

Buchbinder Dobler schließt an Feiertagen.