Die faire Schule: Ein Ideen-ABC

Faires Handeln ist ein wichtiger Baustein für die gute Schule - zu oft setzen Schulen war in einzelnen Fächern auf faire Inhalte, das Handeln der Schule (und des Schulträgers) bleibt hinter den Ansprüchen oft weit zurück. Die UN-Entwicklungsziele sind ein guter Rahmen, um Schwerpunkte globalen Lernens zu erkennen und umzusetzen. Faires Handeln beginnt bei kleinen Dingen (Fair-Trade-Kaffee, faire Bälle) und kann Schulen zuletzt nachhaltig prägen und verändern. Dieses Alphabet der Möglichkeiten bietet einige Anregungen, was Schulen tun können, um sich für mehr Fairness einzusetzen.

A-C

  • Action!Kidz. Die Kindernothilfe bietet mit „Action!Kidz“ Einsatzmöglichkeiten für Schüler der Unterstufe, besonders gegen die Ausbeutung von Kindern: https://www.actionkidz.de/.
  • Ausstellung. Eine Ausstellung zum fairen Handel ist einerseits ein guter Lernanlass, andererseits wirkt er ins Gemeinwesen! Mögliche Ausstellungsorte: Bibliotheken, Rathäuser, Museen, Firmen.
  • Abi-Montur. Abi-T-Shirts und andere Bekleidungsstücke aus ähnlichen Anlässen lassen sich auch fair herstellen und fair einkaufen – etwa bei Cantana (https://www.cantana.com/fairtrade-t-shirts-bedrucken/).
  • Apps. Medienerziehung kann auch mit Apps zum Thema Fairness funktionieren – ein schönes Beispiel für den Schulgebrauch bietet „Brot für die Welt“: https://www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/schule/sekundarstufe/virtuelle-projektbesuche/.
  • Bälle. Im Sportunterricht geht es um Fairness. Sind auch die verschiedenen Bälle fair produziert? Um die Sache etwas mehr ins Licht zu rücken, bietet sich ein Fair-Play-Turnier an.
  • Banken. Klassen- und Schulkontos sollten eigentlich bei Banken liegen, die offenlegen, was mit den Investitionen geschieht – und die in faire Projekte investieren: gls.de, www.umweltbank.de, www.triodos.de).
  • BNE-Kompass. Wer Ideen für Projekte im Bereich Nachhaltigkeit sucht, wird beim „BNE-Kompass“ rasch fündig: https://www.bne-kompass.de/start/.
  • Blogs. Blogs über faire und nachhaltige Themen gibt es einige, an manchen können auch Schüler mitschreiben. Ein Beispiel: https://eineweltblabla.de/.
  • Club of Rome-Schulen. Den globalen Nachhaltigkeitszielen des Club of Rome verpflichten sich die „Club of Rome“-Schulen: https://www.club-of-rome-schulen.org/.
  • Blumen und Wein. Zweifellos haben alle ihre Blumen verdient – bei Konzerten, bei Verabschiedungen, zum Dank. Um wieviel schöner wäre es, wenn die Blumen pestizidfrei angebaut und von ordentlich bezahlten Arbeitern geschnitten würden? Ökologisch angebauter Wein ergänzt das Geschenk.
  • Bürobedarf. Fast alles, was im Sekretariat oder im Klassenzimmer gebraucht wird, lässt sich fair und nachhaltig beziehen. Hilfreich ist: https://www.memo.de/.

D-F

  • Eine-Welt-Fest. Ein Welt-Fest an der Schule lenkt den Blick auf Diversität – und bietet beste Möglichkeiten für Angebote aus und zu fairem Handel.
  • Elektronisches. Im Grunde könnten auch die Schullaptops zumindest zum Teil aus fairer und nachhaltiger Produktion stammen: http://www.iameco.com/.
  • Engagement Global. Als Service für nachhaltige Entwicklungspolitik bietet „
  • Faires Frühstück. Zu Schuljahresbeginn und zum Schuljahresende wird gerne gefrühstückt – warum nicht gleich fair?
  • Faire Klasse. Wer sich als Klassenlehrer mit seiner Klasse für globale Fairness einsetzen möchte, kann sich bei der Fairtrade-Initiative Saarbrücken (Diriamba-Verein e.V.) bewerben: http://www.faire-klasse.de/.
  • Faire Schule. Wer ohnehin schon Faires tut, kann sich bei EPIZ – Zentrum für Globales Lernen in Berlin als faire Schule zertifizieren lassen: http://www.faire-schule.eu/.
  • Fair Trade Schools. Auch TransFair e. V. bietet Möglichkeiten, Fair Trade an Schulen zum Thema zu machen: https://www.fairtrade-schools.de/.
  • Fair macht Schule. Der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) bietet (zumindest in Baden-Württemberg) das Projekt „Fair macht Schule“ an, mit interessanten Perspektiven für den Unterricht und Aktionstagen für Schulklassen: https://www.deab.de/themen-programme/fair-macht-schule-fairaendere-deine-stadt/das-projekt/.
  • Faire Woche. Jedes Jahr im September organisiert das Forum Fairer Handel e.V. die „Faire Woche“ mit interessanten Ideen für Schulen: https://www.faire-woche.de.
  • Fernsicht. Projektideen bietet das Freiburger „Informationszentrum Dritte Welt“ (iz3w): http://www.fernsicht-bildung.org/.
  • Fortbildungen. Auch zu Themen wie Verteilungsgerechtigkeit, Entwicklungspolitik und fairem Handel gibt es Fortbildungen – etwa beim Hochschulnetzwerk InterCap (https://www.developtogether.eu/de/) oder bei Südwind (https://www.suedwind.at/).
  • Freiwilligendienste. Die Schule sollte bei ihren Angeboten zur Laufbahnberatung auch auf Tätigkeiten im Entwicklungsdienst und auf das Freiwillige Ökologische Jahr hinweisen.

G-J

  • Getränke. Heimischer Bio-Apfelsaft ist bei Schulfesten sicher die bessere Alternative. Abgesehen davon gibt es auch viele andere Getränke fair gehandelt und in Bioqualität, etwa Mango- und Orangensaft, zum Beispiel von der Gepa: https://www.gepa.de/home.html.
  • Globale Klassenzimmer. An verschiedenen Orten in Deutschland bieten Bildungsinstitutionen wie EPIZ „Globale Klassenzimmer“ an – hier das Stuttgarter Beispiel: https://www.epiz.de/lern-orte/stuttgart.html.
  • Grillkohle. Klassenfeste kann man auch mit fairer Grillkohle feiern: https://www.faire-kohle.de/.
  • Handy. Schulen benötigen gelegentlich auch Handys. Zwar ist das Fairphone ist noch kein völlig faires Produkt, aber weitaus besser als viele andere Smartphones: https://www.memo.de/.
  • Holz. Dass Schulmobiliar nicht aus Tropenholz bestehen sollte, ist im Grunde leicht einzusehen. Handelt es sich um nachhaltig produziertes Holz aus vernünftig bewirtschafteten Wäldern?
  • Jugend handelt fair. Die Seite „jugend handelt fair“ wendet sich mit Ideen zu fairem Handel und Konsum speziell an Jugendliche: http://jugendhandeltfair.de/#.

K-N

  • Kaffee, Tee und Zucker. Ohne Kaffee ist ein Schultag oft kaum zu schaffen. Ist der im Kollegium getrunkene Kaffee ökologisch angebaut worden und fair verarbeitet? Dasselbe gilt natürlich für Tee. Wenn man schon einmal dabei ist – fairen Zucker gibt es natürlich auch.
  • Kampagnen. Zahlreiche Kampagnen für mehr Fairness in internationalen Beziehungen bietet das Portal „Globales Lernen“: https://www.globaleslernen.de/de/aktionen/kampagnen. Viele Ideen lassen sich im Unterricht und in der klassenübergreifenden Projektarbeit aufgreifen.
  • Kinderrechte. Zahlreiche Kampagnen zielen auf Kinderrechte, beispielsweise „100 million“: http://100million.org/. Dazu lassen sich interessante Aktionen planen!
  • Klassenfahrten. Studienreisen und Klassenfahrten sollten nach fairen Prinzipien ausgerichtet werden. Insbesondere Kreuzfahrten sollte man vermeiden.
  • Kreide. Falls es mit der Einführung fairer Whiteboards nicht vorangeht: Auch Kreide gibt es in fairer Ausführung – Giotto Robercolor, aus Frankreich, gift- und staubfrei.
  • Mensa und Kiosk. Statt Süßigkeiten der Großunternehmen kann man auch Leckeres aus fairem Handel anbieten!
  • Naturschutzverbände. Die Schule sollte Kooperationen und gemeinsame Projekte mit den vor Ort ansässigen Naturschutzverbänden (BUND, NABU, Greenpeace) anstreben.
  • Nord-Süd-Partnerschaften. Zahlreiche Organisationen bieten Unterstützung bei der Organisation von Nord-Süd-Partnerschaften. Dazu gehören bridge-it (https://bridge-it.net/ueber-uns/), das entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm ENSA (https://ensa.engagement-global.de/ueber-uns.html), für Afrika die Angebote des ASET e. V. (https://www.aset-ev.de/), für Südafrika Masifunde e. V. (https://www.masifunde.de/was-wir-machen/ansatz-de/) und KASA e. V. (https://www.kasa.de/arbeitsbereiche-der-kasa/schulpartnerschaften/), für Indien die IndienHilfe Deutschland e. V. (https://www.indienhilfe-deutschland.de/projekte/schulpartnerschaften.html) .

O-R

  • Palmöl. Alle möglichen Nahrungs- und Reinigungsmittel können Palmöl enthalten, dessen Gewinnung zur Zerstörung tropischer Urwälder führt. Palmöl-Produkte sollte man auch in der Schule meiden!
  • Papier. Die Schule sollte Recyclingpapier verwenden, das aus 100% Altpapier besteht: Der Blaue Engel, Ökopa-plus oder USW-Papier.
  • Planspiel. Es gibt eine ganze Reihe Planspiele, die sich mit Fairness in den Nord-Süd-Beziehungen befassen. Ein Beispiel ist das vom Zentrum für Konfliktforschung in Marburg entwickelte „Ach und Krach in Stelzenbach“, in dem es um Waffenhandel geht: https://www.bdkj.de/fileadmin/bdkj/bilder/referat_soldatenfragen/Planspiel_Waffenhandel_Finalkorr090617.pdf.
  • Pfadfinder. Falls es vor Ort eine Pfadfinder-Gruppe gibt – auch hier bieten sich Kooperationen an: https://www.inkota.de/themen/pfadfinden-globales-lernen/.
  • Portal Globales Lernen. Das „Portal Globales Lernen“ der Eine Welt Internet Konferenz (EWIK) bietet unter https://www.globaleslernen.de/de zahlreiche Ideen für die interkulturelle Arbeit in fairem Kontext.
  • Reflectories. Dilemmageschichten zum Globalen Lernen hat das Institut für Didaktik der Geographie der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster entwickelt: https://www.reflectories.de/.

S-Z

  • Schokolade. Bei vielen Gelegenheiten wird Schokolade angeboten – am Valentinstag, zu Weihnachten. Handelt es sich um faire Schokolade?
  • Schülerfirma. Schülerfirmen müssen nicht notwendigerweise Billig-T-Shirts aus zweifelhaften Produktionsverhältnissen bedrucken. Warum sollte Nachhaltigkeit nicht auch beim wirtschaftlichen Lernen berücksichtigt werden?
  • Schulkino. Viele Kinoanbieter zeigen bei Schulkinowochen auch Filme zum Globalen Lernen – nachfragen! Beispiele: https://www.visionkino.de/.
  • Stein. Gerade Schulen sollten sicherstellen, dass die verbauten Natursteine nicht mit Kinderarbeit erzeugt werden. Die Label Xertifix (xertifix.de) und Fair Stone (www.fairstone.org) gewährleisten faire Produktionsbedingungen.
  • Sternsinger. Eine alte katholische Tradition bewirkt viel Positives – nicht nur in den Zielländern, sondern auch bei den Kindern, die mitsammeln: https://www.sternsinger.de/. Dabei können Schulen helfen!
  • Stiftung Entwicklungszusammenarbeit. Viele Angebote der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit eignen sich für engagierte Schüler und Klassen: https://sez.de/themen/schule-und-globales-lernen.
  • UNESCO. Rund 300 Schulen in Deutschland setzen sich unter der Schirmherrschaft der UNESCO bereits für mehr Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit ein: https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen.
  • Weihnachtsmärkte. Weihnachtsmärkte bieten sich dafür an, über faire Handelsbeziehungen zu informieren.
  • Weltläden. Gibt es in der Nähe der Schule Weltläden, sollte eine Partnerschaft angestrebt werden. Häufig halten Weltläden Bildungsmaterial vor oder empfangen Schülergruppen: https://www.weltladen.de/.
  • Weltklasse! Die Globale Bildungskampagne zeichnet mit dem Siegel „Weltklasse!“ Schulen aus, die sich besonders um Fragen globaler Nachhaltigkeit bemühen: https://www.bildungskampagne.org/siegel.
  • Wettbewerbe. Das Portal „Globales Lernen“ bietet eine Sammlung von Wettbewerben rund um Fairness und kulturelle Vielfalt: https://www.globaleslernen.de/de/aktionen/wettbewerbe.