Chronik des Jahres 1864

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7.1.1854, Do

Ein Leserbriefschreiber tritt für die „deutsche Sache“ in Holstein ein.

Der Ausschuss für Schleswig-Holstein sammelt Geld für den dortigen Herzog.

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10.1.1864, Do

Die Feuerwehr trifft sich in der „Sonne“.

Dichter Kurz veröffentlicht „Der kalte Winter“.

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14.1.1864, So

In Reichenbach soll ein neues Schul- und Rathaus gebaut werden.

Louis Müller empfiehlt für den Bezirksgewerbeverein die Gewerbeausstellung in Cannstatt.

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17.1.1864, Do

Winnender Frauen gründen einen Verein zur Unterstützung der Deutschen in Schleswig-Holstein.

Der Schneider Johannes Giesser macht sich selbstständig.

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21.1.1864, So

Inspektor Friz spricht auf dem Rathaus über wichtige Fragen der Landwirtschaft.

Helfer Kapff bedankt sich für Beiträge zur Heidenmission.

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24.1.1864, Do

Ein Leserbriefschreiber fragt: „Wie kommt es, dass die Uhr der hiesigen Polizei um ¾ Stunden den übrigen Stadtuhren vorgeht?“.

August Binz will die Stuttgarter Schrift über Schleswig-Holstein verbreitet wissen.

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28.1.1864, So

Lisette Wakenhut sammelt Beiträge für Gustav Werner.

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11.2.1864, Do

Der Bezirksgewerbeverein diskutiert über Klagen der Gerber, es gebe nicht genug Eichenrinde.

Lisette Wakenhut sammelt für Gustav Werner.

Im „Hirsch“ findet ein „Concert zum Besten Schleswig-Holsteins“ statt.

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14.2.1864, So

Die Arbeiten an der Schlosskirche werden ausgeschrieben.

Die Turngemeinde setzt ihre Wehrübungen fort.

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18.2.1864, Do

Louis Müller verweist für die Bibliothek des Bezirksgewerbeverein, sie besitze nun je ein Exemplar von „Die Schule der Chemie für Seifensieder von Haas“ und „Die Schule der Mechanik von Bauschinger“.

Schulmeister Schmid benötigt Gesangsbücher.

Eine „Ausführliche Beschreibung der schrecklichen Feuersbrunst … in der Cathedrale la Compania zu Santiago in Chili“ wird verkauft.

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21.2.1864, So

Jent bittet im Sinne der „Gesellschaft für die Weinverbesserung in Württemberg“ um die Registrierung von Reben.

Die Rekruten treffen sich bei Bierbrauer Grabert.

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28.2.1864, So

Die Bürger sollen sich wegen eines Pockenausbruchs impfen lassen.

Wer Lehrlinge einstellt, muss eine lokale Krankenversicherung für das Krankenhaus abschließen – und zwar nicht rückwirkend!

Der Sonnenwirt Krauß sammelt für Fuhrmann Christoph Mayer, dem beide Pferde verunglückt sind.

Der Bezirksgewerbeverein behandelt das Problem des Kohlentransports, des Hausierhandels und weitere Fragen.

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3.3.1864, Do

Die Landpost wird eingeführt und löst das Amtsbotenwesen ab.

Der Weinbauverein sammelt Schnittlinge.

Der Schneider Friedrich Bohmwetsch empfiehlt seinen Sohn, der in Paris gelernt hat.

Pauline Vetter verkauft Fotografierrähmchen.

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6.3.1864, So

In der Paulinenpflege ist Missionsstunde.

Sonnenwirt Krauß bedankt sich für die Gaben zur Unterstützung des Fuhrmanns Maier.

Eduard Groß verabschiedet sich nach Amerika.

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17.3.1864, Do

Die „Verkrümmten“ werden auf Staatskosten in die orthopädischen Anstalten aufgenommen.

Vor der Gefährlichkeit der Trichinen wird gewarnt.

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2.4.1864, Sa

Schafweide und Schafhaus wird verpachtet.

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6.4.1864, Mi

Krinolinen gibt es bei Wilhelm Bauder.

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9.4.1864, Sa

Im „Hirsch“ wird wieder über die Eisenbahn diskutiert.

Die Turnhall-Lotterie wird am 2.5. gezogen.

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16.4.1864, Sa

Die Gänsehut wird neu geregelt.

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23.4.1864, Sa

Ein bewegliches Wachsfigurenkabinett in Lebensgröße zeigt das Gastmahl des Herrn – Josef Hieber zeigt außerdem in Panoramen die Schlachten in Schleswig-Holstein und den Brand in Glarus.

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4.5.1864, Mi

Der Landwirtschaftliche Verein diskutiert über Hagelversicherung und die Volksschule.

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14.5.1864, Sa

Moritz Mohl hat in Eisenbahnsachen Winnenden besucht; Kritik an Carl Steinbuch.

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18.5.1864, Mi

Dekan Morgen besucht die Sonntagsschule, es wird um pünktliches Erscheinen gebeten.

Die Weinbergwegverbesserung steht wieder an.

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21.5.1864, Sa

Der Horn- und Holzdreher Wilhelm Früh eröffnet sein Geschäft.

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25.5.1864, Mi

Es wird um Beiträge für die Renovierung der Schlosskirche gebeten.

Kinder, die nicht zur Hochzeit gehören, dürfen auch nicht zur Trauung in die Kirche.

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28.5.1864, Sa

Der Landwirtschaftliche Verein berichtet ausführlich über das Jahr 1863.

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1.6.1864, Mi

Mit J. Webers Fotoatelier wird der erste Fotograf in Winnenden ansässig, der nicht nebenher ein anderes Handwerk betreibt.

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4.6.1864, Sa

Das Kriegsministerium requiriert Pferde.

Der Schneider Jakob Stelzer macht auf sich aufmerksam.

Die Sommer-Turnübungen beginnen.

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8.6.1864, Mi

Innenminister Linden veröffentlicht die „Verfügung, betreffend das Kleemeistereiwesen“ und die „Königliche Verordnung betreffend den Schuz der Vögel“.

Mechaniker Gohl empfiehlt seine Fotografien.

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11.6.1864, Sa

Eine der beiden Totengräberstellen ist neu zu besetzen.

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15.6.1864, Mi

Apotheker Gärttner hat einen Mineralwasserapparat beschafft und verkauft jetzt Sodawasser, „Gingerbeer“ und „Limonade gazeuse“.

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18.6.1864, Sa

Louis Müller dank für Spenden zur Schlosskirchenrenovierung.

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22.6.1864, Mi

Das Oberamt und das Medizinalkollegium informieren zum Umgang mit tollwütigen Hunden.

Der Steinhauer Friedrich Klöpfer sucht sechs Arbeiter.

Der Wagner Leonhard Sautter wohnt nun im Haus neben der Post und bietet seine Dienste an.

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29.6.1864, Sa

König Wilhelm ist tot.

Hunde sind anzumelden.

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2.7.1864, Sa

Ein Leserbriefschreiber greift scharf den Umgang der Verwaltung mit den städtischen Finanzen an.

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6.7.1864, Mi

Am 10.7. ist ein Trauergottesdienst für den König in der Schlosskirche geplant. Schultheiß Jent lädt zum feierlichen Kirchgang.

Fotograf Klumpp und Kunstmaler Kornely fertigen Portröts.

Bei Riecker in Tübingen gibt es „Das Leben Königs Wilhelm des Ersten“.

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9.7.1864, Sa

Bei der Paulinenpflege geht eine Spende zu Ehren Wilhelms I. ein.

Eine „Verfügung, betreffend die polizeiliche Aufsicht über den Verkehr mit Brod“ wird veröffentlicht.

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16.7.1864, Mi

Ernst Meyer verkauft Saghalin („Japanisches Waschpulver“).

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20.7.1864, Sa

In Winnenden findet wieder das Partikularfest statt. Der Gewerbeverein zeigt einen eisernen Ofen von David Unkel aus Rastatt, die Turner planen ein Schauturnen.

Das Gedicht „Des Königs Leiche“ erscheint.

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23.7.1864, Mi

Bei Buchbinder Krehl findet eine religiöse Versammlung statt.

Die Gesellschaft „Canaria“ lädt zur Sitzung in die „Krawallschachtel“.

59

27.7.1864, Sa

Gewerbe sind anzeigepflichtig.

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30.7.1864, Mi

Polizeisoldat Koppenhöfer und Landjäger Fischer sammeln für die Familie eines im Dienst getöteten Tettnanger Kollegen.

Bei Weber sind Photographien der Missionare Engländer Müller (= Gottlob Müller) und Morrill zu bekommen. (Ergebnis: Nr. 63).

Eine Replik gegen den Vorstand der „Canaria“ erscheint.

61

3.8.1864, Sa

Die „Canaria“ schlägt zurück: Der Einsender beherrscht keine Fremdwörter.

Jemand beschwert sich, man habe Bretter von seiner Güllegrube entfernt. (Antwort in Nr. 63: Die Bretter gehörten ohnehin jemand anderem. Darauf in Nr. 64 erneut eine Antwort.)

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6.8.1864, Mi

Carl Schaad sammelt für Andreas Weller, dessen Pferd verunglückt ist.

Gohl fotografiert nicht während des Sonntagsgottesdiensts.

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10.8.1864, Sa

Die Preise des Partikularfests werden bekanntgegeben.

64

13.8.1864, Mi

Sophie Mack verkauft die wundärztlichen und geburtshilflichen Instrumente ihres Mannes.

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3.9.1864, Sa

Bäcker Schad verzeichnet die Spenden für Andreas Weller.

Bei Apotheker Lenze gibt es Hühneraugen-Pflaster und „Durnea’s Maizena“, die „unübertreffliche Speise für Kinder und Kranke“ (Pfeilwurzel).

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7.9.1864, Mi

Der Gewerbeverein will junge Maurer oder Steinhauer für die Herstellung von Feuerungsanlagen ausbilden.

73

14.9.1864, Mi

Das Oberamt veröffentlicht den „Erlaß, betreffend die Untersuchung der Getreide- und Ellenmasse und der Gewichte“.

Ölmüller Wöhrle verfügt über eine neue Mosterei.

74

17.9.1864, Sa

Es ist verboten, Bauschutt bei der Kühbachbrücke abzuladen.

77

28.9.1864, Mi

Kinder werden davor gewarnt, die Fenster der Schlosskirche zu beschädigen.

78

1.10.1864, Sa

Das städtische Pfechtamt fordert Gewichte zur Überprüfung an.

Der Bäcker Georg Hehr leiht sich ohne Zustimmung seines Vormunds Geld aus.

79

5.10.1864, Mi

Das Innenministerium warnt vor der Maul- und Klauenseuche.

80

8.10.1864, Sa

Karoline Sautter entschuldigt sich für die Beleidigung ihres Vermieters, Schuhmacher Roth.

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12.10.1864, Mi

Leserbrief: Ein Unbekannter „sammt seiner mit Federn behangenen Amazone“ wird bedroht.

82

15.10.1864, Sa

Den Weingärtnern wird erlaubt, mit der Lese beliebig zu beginnen.

84

22.10.1864, Sa

Bei Carl Cammerer in Stuttgart gibt es „Höchst merkwürdige Prophezeiung eines 96jährigen Schäfers auf dem Schwarzwald“.

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26.10.1864, Mi

König Karl dereguliert das Mühlenwesen.

Heinrich Brutscher veröffentlicht ein Festgedicht auf das „Erscheinen Ihrer Majestäten König Karls und Königin Olga von Württemberg in Heilbronn“.

86

30.10.1864, Sa

Stadtacciser Westermayer und Verwaltungsaktuar Wakenhut sammelt für die Brandgeschädigten in Isny.

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2.11.1864, Mi

Fr. Kurz verkauft „Der Herbst 1864 in Versen gefasst“.

88

5.11.1864, Sa

Der Gewerbeverein hat folgende Schriften angeschafft: „Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien“ und „Das Königreich Württemberg, Land, Volk und Staat“.

Der Jünglings-Verein führt seine Leseabende fort.

Der Müller Friedrich Valet empfiehlt seine Ölmühle.

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9.11.1864, Mi

Bantlins Weltpanorama wird per Leserbrief und Annonce angekündigt.

91

16.11.1864, Sa

Caroline Zeune gibt bekannt, dass das Säcklergeschäft von ihem Sohn fortgeführt wird.

Wakenhut veröffentlicht die Spender für Isny.

Bei Fetzer gibt es ein „Femdwörterbüchlein“.

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23.11.1864, Mi

Ein Knecht wird von einem Maurer überfallen und mit Messerstichen schwer verletzt.

Die Bürgerausschussergänzungswahl steht an.

95

30.11,1864, Mi

Die Rekrutierungsliste soll ergänzt werden.

Die Bürgerausschusswahlen stehen an; sie sollten ernst genommen werden.

Verkäufe sollten nicht am selben Tag annonciert werden, fordert ein Leser.

97

7.12.1864, Mi

Die Ergänzungswahl hat Johann Bischoff gewonnen. Außerdem wurden gewählt: Der Bortenmacher Louis Klein, der Weißgerber Christian Kreh, der Schmied Michael Kögel, der Metzger Jakob Schlehner.

Johannes Luckert will Brandwein brennen.

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10.12.1864, Sa

Das Ministerium trifft Vorkehrungen gegen tollwütige Hunde.

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14.12.1864, Mi

Wer ein Bürgerstückle hat, darf nicht einfach Bäume ersetzen.

Hausvater Gauger verleiht geistliche Literatur.

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17.12.1864, Sa

Der Gewerbeverein schafft die Monatsschrift „Die Gewerbehalle“ an. Die besseren Absolventen der Fortbildungsschule erhalten Unterstützung.

In Stuttgart erscheint „Süddeutsches Sonntagsblatt. Organ für deutsche Bildung und Literatur“.

101

21.12.1864, Mi

Schreiber Greiner sammelt für das „Germanische Nationalmuseum“ in Nürnberg. (Schluss: S. 102)