Deutsch-afghanische Beziehungen

1796

In seinem Reisebericht Reise aus Bengalen nach England, verlegt von Geßner in Zürich, thematisiert Georg Forster auch seinen Aufenthalt in Afghanistan.

1841

Britische Truppen unternehmen erfolglos einen Angriff auf Afghanistan. Zahlreiche Kriegsberichte escheinen in deutscher Übersetzung. Dazu gehört Florentia Sales Bericht, der unter dem Titel Tagebuch über die Unfälle der Engländer in Affghanistan 1844 bei Franckh in Stuttgart erscheint.

1843

Unter dem Titel Reisen in Beludschistan, Afghanistan und dem Pendschab erscheint in Stuttgart eine französische Übersetzung von Charles Massons französischem Afghanistan-Reisebericht.

1879

Bei Hartleben in Wien erscheint Josef Chavannes Afghanistan: Mit Rücksicht auf den Englisch-Afghanischen Krieg.

1898

Es kommt zu Handelskontakten zwischen deutschen Unternehmen und Afghanistan.

1915

Das Deutsch Reich nimmt im Rahmen der Niedermayer-Hentig-Expedition Beziehungen zu Afghanistan auf. Werner Otto von Hentig erstattet 1918 Bericht in Meine Diplomatenfahrt ins verschlossene Land. Im selben Jahr publiziert Oskar von Niedermayer bei Wolf in München Meine Rückkehr aus Afghanistan. Sein zweiter Bericht erscheint unter dem Titel Unter der Glutsonne Irans. Kriegserlebnisse der deutschen Expeditionnach Persien und Afganistan 1925 im Einhorn-Verlag, Dachau. Bereits im Jahr zuvor war der reich illustrierte Band Afganistan veröffentlicht worden. --- Werner Otto von Hentig wird der erste Gesandte des Deutschen Reichs in Afghanistan.

1916

24.1.: Afghanistan und das Deutsche Reich schließen einen Freundschaftsvertrag. --- 20.5.: Nach dem russischen Einmarsch verlässt die deutsche Delegation Kabul.

1921

Afghanistan und Deutschland nehmen politische Beziehungen auf. Der erste Gesandte Afghanistans ist Ghulam Siddiq Khan. --- Ghulam Mohammad Farhad, der spätere Bürgermeister von Kabul, nimmt ein Studium an der TU München auf.

1923

Die Deutsch-Orientalische Handelsgesellschaft AG wird gegründet – ab 1926 heißt sie Deutsch-Afghanische Compagnie AG. --- Otfrid von Hanstein veröffentlicht bei den Deutsche Buchwerkstätten in Dresden Im wilden Afghanistan: Reisen, Abenteuer und Forschungen.

1924

15.4.: Der erste Schulleiter Walther Iven eröffnet die Amani-Oberrealschule, die spätere Nejat-Oberrealschule in Kabul. Sie besuchen auch spätere Staatspräsidenten wie Mohammad Yusof, Samad Hamed und Barak Karmal.

1925

Felix Gustav Börnstein-Bostas Erlebnisbericht Mandana Baschi: Reisen und Erlebnisse eines deutschen Arztes in Afghanistan erscheint bei Hobbing in Berlin.

1926

Der Deutsch-Afghanische Freundschaftsvertrag wird unterzeichnet.

1927

Emil Rybitschka veröffentlicht bei Brockhaus in Leipzig Im gottgegebenen Afghanistan: Als Gäste des Emirs. --- Leopold Gheri veröffentlicht im Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin Marpi-Ylan, die verschollene Stadt: Reiseabenteuer aus Afghanistan. --- Gustav Stratil-Sauer veröffentlicht in Berlin Fahrt und Fessel: Mit dem Motorrad von Leipzig nach Afghanistan.

1928

Das afghanisch-deutsche Schulabkommen ermöglicht afghanischen Absolventen der Amani-Oberschule ein Studium im Deutschen Reich. --- Bei Enßlin & Laiblin in Reutlingen erscheint Fritz Daums Abenteuer in Afghanistan.

1929

Der neue Emir Chabibullah löst alle ausländischen Botschaften des Staates Afghanistan auf. --- Der afghanische Außenminister Sardar Haji Faiz Muhammad Khan Zikeria unterzeichnet ein Erdölförderabkommen in Berlin.

1933

Zahlreiche Deutsche leben und arbeiten in Afghanistan. Offiziere der Wehrmacht werden mit der Modernisierung der afghanischen Armee beauftragt, die Waffenlieferungen des Deutschen Reichs werden intensiviert.

1936

Das Deutsche Reich fördert die Elektrifizierung Afghanistans.

1937

Abdul Majid Zabuli nimmt am Reichsparteitag in Nürnberg teil. --- 18.10.: Fritz Todt und Abdul Medjid Khan unterzeichnen unter dem Patronat der AFA ein deutsch-afghanischen Abkommen über Bauwesen und Landverkehr.

1938

Zwischen Kabul und Berlin wird eine Fluglinie eingerichtet.

1939

Das Deutsche Reich und Afghanistan schließen einen Kreditvertrag über 11 Millionen Rentenmark für die Einfuhr von Rohstoffen aus Afghanistan gegen die Lieferung von Fertigprodukten aus dem Deutschen Reich. --- 6.12.: Afghanistan erklärt sich im Zweiten Weltkrieg für neutral. --- Kurt Ziemke veröffentlicht in der Stuttgarter DVA Als deutscher Gesandter in Afghanistan.

1940

Herbert Tichys Afghanistan: Das Tor nach Indien erscheint im Leipziger Verlag Goldmann.

1942

Alfred Gerber schildert in Afghanische Mosaiken seine „Erlebnisse im verschlossenen Land“. Der Band erscheint im Braunschweiger Verlag Wenzel.

1945

März: Die Beziehungen zwischen Afghanistan und dem Dritten Reich brechen ab. 

1954

22.12.: Die Bundesregierung und Afghanistan nehmen die diplomatischen Beziehungen wieder auf.

1950

20 Afghanen erhalten ein Stipendium, um in Deutschland studieren zu können.

1952

Das afghanische Kulturamt in München wird eröffnet.

1958

31.1.: Die Bundesrepublik Deutschland und das Königreichs Afghanistan schließen ein Abkommen über die wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit. --- 29.10.: Die deutsche Gesandtschaft in Kabul wird zur Botschaft aufgewertet.

1962

Die Universität Kabul gründet Partnerschaften mit den Universitäten in Köln, Bonn und Bochum.

1969

31.3.: In Kabul kommt der deutsche Schauspieler, Cartoonist und Autor Attik Kargar zur Welt.

1970

In Kabul werden im Auftrag der BRD die Arbeiten an einem Kanzleigebäude und der Residenz des Botschafters aufgenommen.

1973

Der Sturz der afghanischen Monarchie führt zu einer Abkühlung der Beziehungen zur BRD. Die DDR nimmt diplomatische Beziehungen zu Afghanistan auf. Der Botschaftssitz befindet sich in der Otto-Grotewohl-Straße 3a (jetzt: Wilhelmstraße 65) in Berlin-Mitte

1974

Der deutsch-afghanische Politologe und Dolmetscher Matin Baraki kommt nach Deutschland.

1976

Karl Moersch, der Staatsminister des Auswärtigen Amts, besucht Afghanistan.

1979

Manfred Lorenz veröffentlicht im Leipziger Verlag Enzyklopädie sein Lehrbuch des Pashto (Afghanisch).

1980

15.11.: Der spätere Filmemacher Burhan Qurbani kommt in Erkelenz als Kind afghanischer Geflüchteter zur Welt.

1986

Wolfgang Wegner und Evamaria Steinke schildern in Flucht über den Khaiber-Paß, erschienen im Würzburger Arena-Verlag, die Flucht des Protagonisten Hangur Shahs vor dem Krieg in Afghanistan.

1987

Die Ausrufung der Demokratischen Republik Afghanistan führt zum Abbruch der Beziehungen. --- Der afghanisch-deutsche Künstler Rohullah Kazimi kommt in Kabul zur Welt, im selben Jahr wie die deutsch-afghanische Schriftstellerin Mariam Kühsel-Hussaini. Ihr bekanntester Roman, Gott im Reiskorn (2010), spielt in Afghanistan.

1989

Der deutsch-afghanische Filmregisseur und Drehbuchautor Ali Hakim kommt als Vierjähriger nach Deutschland. --- Werner Adam veröffentlicht in der Stuttgart DVA Das Scheitern am Hindukusch: Afghanistan ist nicht zu unterjochen.

1990

Nasir Ahmad Sima veröffentlicht im Münchener SinA-Verlag Mord an meinem Mann und meinen 5 Kindern: Eine Afghanin klagt. --- In Wohin die Liebe führt, erschienen im Freiburger Herder-Verlag, schildert Ruth Pfau ein „afghanisches Abenteuer“.

1991

27.7.: Der deutsch-afghanische Comedian Faisal Kawusi kommt in Groß-Gerau zur Welt. --- 15.7.-3.11.: Das Staatliche Museum für Völkerkunde in Dresden zeigt die Ausstellung Afġānistān.

1992

Nach dem Sieg der Mudschaheddin im Bürgerkrieg fliehen zahlreiche Afghanen nach Deutschland, unter anderem der ehemalige Kosmonaut Abdul Ahad Momand. --- Der Afghanischen Frauenvereins e. V. wird gegründet.

1993

Der deutsch-afghanische Stadtplaner Omar Akbar nimmt den Ruf als Professor für Städtebau der Hochschule Anhalt am neugegründeten Standort am Bauhaus Dessau an.

1994

Die deutsch-afghanische Künstlerin Mahbuba Elham Maqsoodi erhält Asyl in Deutschland.

1995

Der in Kandahar geborene afghanisch-deutscher Künstler Aatifi kommt nach Deutschland.

1996

Iren von Moos veröffentlicht im Wuppertaler Verlag Hammer Nun hausen Schlangen in den Aprikosengärten: Eine Ethnologin berichtet aus Afghanistan.

1997

Der aus Paktia stammende Islamwissenschaftler Ghulam-D. Totakhyl Generalsekretär des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland.

1998

Das Afghanische Museum in Hamburg wird in der historischen Speicherstadt eröffnet (Schließung: 2011). --- Der deutsch-afghanischen Lehrerin Fereshta Ludin wird eine Einstellung im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg durch Behörden und Gerichte verweigert, weil sie sich weigert, ihr Kopftuch abzulegen.

1999

Hinrich Degkwitz veröffentlicht im Bonner Verlag Bouvier Die Reise nach Afghanistan. --- Ingolf Baur dreht für den SWR die Dokumentation In Afghanistan - die Stadt der Buddhas.

2000

Der deutsch-afghanische Iranist Mehr-Ali Newid übernimmt einen Lehrauftrag für Persisch an der LMU München. --- Klaus Hoffmanns Roman Afghana erscheint im

Berliner Verlag Ullstein.

2001

4.12.: Afghanistan und Deutschland erneuern zum zweiten Mal ihre diplomatischen Beziehungen, ein Verbindungsbüro wird eingerichtet. Die BRD fördert die Wasser- und Energieversorgung, sowie eine Einkommens- und Beschäftigungsförderung. --- 16.12./22.12.: Der Deutsche Bundestag stimmt der Entsendung deutscher Streitkräfte nach Afghanistan zu. Stationiert sind später unter anderem in den Camps Warehouse und Marmal bei Masar-e-Scharif. Dieser größte Bundeswehreinsatz der Nachkriegsgeschichte führt zu zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Filmen und Fiktionalisierungen. --- 27.11.-5.12.: Deutschland richtet die Petersberger Afghanistankonferenz aus. --- Siba Shakib veröffentlicht bei Bertelsmann in München Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen: Die Geschichte der Shirin-Gol. --- Für das ZDF drehen Saira Shah und Stephan Merseburger die Dokumentation Im Reich der Finsternis: Afghanistan unter den Taliban.

2002

2.1.: Ein deutsches Vorauskommando trifft in Kabul ein und baut Camp Warehouse auf. Deutschland unterstützt im Rahmen des German Police Project Team die Ausbildung der afghanischen Polizei. --- 6.3.: Beim Entschärfen einer Flugabwehrrakete sterben die ersten Bundeswehrsoldaten in Afghanistan. --- Die GIZ nimmt im Bereich Entwicklung und Stabilisierung ihre Tätigkeit in Afghanistan auf. --- 21.12.: Bei einen Hubschrauberabsturz sterben sieben Bundeswehrsoldaten. Ihnen gilt das deutsche Gefallenendenkmal Flughafen Kabul. --- Norbert Heinrich Holl veröffentlicht bei Herbig in München Mission Afghanistan: Erfahrungen eines UNO-Diplomaten. --- Reinhard Erös veröffentlicht bei Hoffmann und Campe in Hamburg Tee mit dem Teufel: Als deutscher Militärarzt in Afghanistan. --- Nabizadah Latifa veröffentlicht bei Diana in München Das verbotene Gesicht: Mein Leben unter den Taliban. --- Peter Levi veröffentlicht bei Hanser in München Im Garten des Lichts: Mit Bruce Chatwin durch Afghanistan. --- Ralf Finke veröffentlicht bei Aufbau in Berlin Unter weinenden Himmeln: Ein Reporter-Tagebuch aus Afghanistan.

2003

10.2.: Deutschland und die Niederlande übernehmen die Führung der ISAF von der Türkei. Generalleutnant Norbert van Heyst ist Kommandeur der ISAF. --- 7.6.: Ei Bus, in dem deutsche ISAF-Soldaten den Flughafen Kabul für ihre Rückreise nach Deutschland erreichen wollen, wird angegriffen. --- 24.10.: Der Bundestag beschließt, dass die Bundeswehr in Kundus das Provincial Reconstruction Team (PRT) von den US-Amerikanern übernimmt. --- Jürgen Todenhöfer veröffentlicht bei Herder in Feiburg Wer weint schon um Abdul und Tanaya? Die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror. --- Bei Beck in München erscheint Rupert Neudecks Jenseits von Kabul: Unterwegs in Afghanistan. --- Saira Shah veröffentlicht bei Goldmann in München Die Tochter des Geschichtenerzählers: Meine Heimkehr nach Afghanistan. --- Unter dem Titel Granatapfel und Flügelpferd gibt Gisela Borcherding im Eigenverlag des Freundeskreises Afghanistan in Würzburg Märchen aus Afghanistan heraus. --- Siba Shakibs Roman Samira & Samir erscheint bei Bertelsmann in München. --- 28.4.-26.9.: Im Rosenheimer Lokschuppen ist die Ausstellung Afghanistan: Land der Gegensätze zu sehen.

2004

In Düsseldorf wird die Darul-Aman Stiftung gegründet. Sie hatte das Ziel, den Darul-Aman-Palast in Kabul (Afghanistan) als erneuten Sitz des afghanischen Parlaments wieder aufzubauen. --- Conrad Schetters Kleine Geschichte Afghanistans erscheint bei Beck in München. --- Wiltrud Kremer dreht für Arte In den Ketten der Ehre: Das Frauengefängnis von Kabul. --- Massoud Shirbarghans Roman Die Nacht der Heuschrecken erscheint in der Frankfurter Edition AV. Der Roman Irgendwo, Nirgendwo von Sigrid Heuck erscheint im Stuttgarter Verlag Thienemann und behandelt die Geschichte einer Flucht aus Afghanistan. --- Jürgen Fischers Fotodokumentation Kinder Afghanistans erscheint im Engelsdorfer Verlag in Leipzig.

2005

Juli: Deutschland übernimmt die Aufgabe des Regional Area Coordinator North (RAC North). --- Der in Kabul geborene Musiker Samalat Schiftah wird mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. --- Mariam Abrahami-Notten und Erica Fischer veröffentlichen bei DTV in München Ich wählte die Freiheit: Geschichte einer afghanischen Familie. --- Bei Heyne in München erscheint Freidoune Sahebjams Tot unter Lebenden: Eine afghanische Tragödie. --- Bei Goldmann in München erscheint die Autobiographie Die Tochter des Geschichtenerzählers: Meine Heimkehr nach Afghanistan von Saira Shah.

2006

4.4.: In Wesseling stirbt der afghanische Politiker und Autor Kabir Stori. --- 1.6.: Die Bundeswehr übernimmt das Kommando über die Truppen der ISAF im gesamten Norden Afghanistans übernommen. --- Karla Schefter, Gründerin und Leiterin des Chak-Hospitals in der afghanischen Provinz Wardak, erhält den Malalai-Preis. --- Bei Schöningh in Paderborn erscheint Bernhard Chiaris Afghanistan. --- Bei Ullstein in Berlin erscheint Kerstin Becks Verschleierte Flucht: Mein Weg in die Freiheit.

2007

Der deutsch-afghanische Abwehrspieler Djelaludin Sharityar läuft erstmals für die afghanische Nationalelf auf. 2014 wird sein Abwehrkollege Hassan Amin in die Nationalmannschaft berufen. --- 9.3.: Die Bundesregierung (Kabinett Merkel I) erweitert den Auftrag des Einsatzgeschwaders Mazar-e Sharif und verlegt Flugzeuge vom Typ Recce Tornado nach Afghanistan. --- Der deutsch-afghanische Komponist Babrak Wassa gründet den Verein „Wir helfen afghanischen Kindern e. V.“ mit Sitz in Rösrath-Forsbach. --- Bei Siedler in München erscheint Susanne Koelbls Geliebtes, dunkles Land: Menschen und Mächte in Afghanistan. --- Roger Willemsen veröffentlich bei Fischer in Frankfurt am Main seine Afghanische Reise.

2008

1.7.: Die Bundeswehr übernimmt die Quick Reaction Force (QRF) des Regionalkommandos Nord von Norwegen. --- Die Psychoanalytikerin Inge Missmahl gründet ipso (International Psychosocial Organisation) als gemeinnützige humanitäre Organisation, die sich in Afghanistan und Deutschland für die psychosoziale Beratung und Unterstützung destabilisierter und entwurzelter Menschen einsetzt.

2009

2.7.: Der Bundestag beschließt den Einsatz von Soldaten der Bundeswehr in AWACS-Flugzeugen der NATO. --- 17.-18.7.: Zum ersten Mal findet in Reinbek bei Hamburg die Reinbeker Wirtschaftskonferenz Afghanistan statt. --- 4.9.: Der deutsche Oberst Georg Klein veranlasst einen Luftangriff auf zwei in der Nähe von Kundus von den Taliban entführte Tanklastwagen. Er trifft zahlreiche Zivilisten. --- Der deutsch-afghanische Geologe Abdul Rahman Ashraf erhält das Bundesverdienstkreuz. --- Die Deutschen Taliban Mudschahidin, eine terroristische Splittergruppe, droht mit Anschlägen in Deutschland. --- Bei Piper in München erscheint Ich erhebe meine Stimme: Eine Frau kämpft gegen den Krieg in Afghanistan von Malalai Joya. --- Achim Wohlgethan publiziert bei Econ in Berlin Operation Kundus: Mein zweiter Einsatz in Afghanistan. --- Heike Groos publiziert bei Krüger in Frankfurt am Main Ein schöner Tag zum Sterben: Als Bundeswehrärztin in Afghanistan. --- Im Dresdner Buchverlag escheint Libellenfänger: Afghanische Erinnerungen von Mustafa Faizade. --- Bei Knaur in München erscheint Kerstin Tomiaks Drachenwind: Mein Jahr in Afghanistan.

2010

26.2.: Der Bundestag stimmte einer Verlängerung des Afghanistan-Mandats bis Ende Februar 2011 zu. --- 31.10.-4.11.: Die Bundeswehr führt die Operation Halmazag in der Provinz Kundus an. --- 11.6.-3.10.: Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zeigt die Ausstellung

Gerettete Schätze - Afghanistan: Die Sammlung des Nationalmuseums in Kabul. --- 11.5.-2.7.: Die Handelskammer Hamburg zeigt die Ausstellung Yvonne von Schweinitz - Gesichter Afghanistans: Erfahrung einer alten Welt: Fotografien von 1953. --- Karl-Heinz Golzio veröffentlicht im Berliner EB-Verlag Geschichte Afghanistans: Von der Antike bis zur Gegenwart.

2011

Bundesinnenministers, Thomas de Maizière führt als eine projektspezifische Auszeichnung für das bilaterale deutsche Polizeiprojekt, das German Police Project Team (GPPT), die Afghanistan-Spange ein. --- Sebastian Christ veröffentlicht bei Pattloch in München Das Knurren der Panzer im Frühling: Ein Kriegsbericht aus Afghanistan. --- Tom Koenigs veröffentlicht bei Wagenbach in Berlin Machen wir Frieden oder haben wir Krieg? Auf UN-Mission in Afghanistan. --- Knut Muellers Afghanischer Traum: Ein Kriegsreporter erzählt erscheint im Münsteraner Verlag Prospero. --- Marc Baumann gibt den Sammelband Feldpost: Briefe deutscher Soldaten aus Afghanistan heraus, der bei Rowohlt in Reinbek bei Hamburg erscheint.

2012

26.1.: Der Bundestag stimmt in seiner 155. Plenarsitzung einer Verlängerung des Afghanistan-Mandats um ein weiteres Jahr zu. --- Der in Hamburg lebende deutsch-afghanische Profiboxer Hamid Rahimi tritt in Kabul zum „Fight for Peace“ an. --- Bei Ullstein in Berlin erscheint ʿAtīq Raḥīmīs Verflucht sei Dostojewski. --- Bei Pantheon in München veröffentlicht Sebastian Junger War: Ein Jahr im Krieg.

2013

Okt.: Der Ehrenhain im Feldlager Kundus wird abgebaut. --- Im Berlin-Verlag erscheint Khaled Hosseinis Drachenläufer. --- Roger Willemsen veröffentlicht bei S. Fischer in Frankfurt am Main Es war einmal oder nicht: Afghanische Kinder und ihre Welt. Bei Ramses in Rostock erscheint Werner Berndts Kleines Handbuch Afghanistan. --- Kurt Krömer und Tankred Lerch veröffentlichen bei Kiepenheuer & Witsch in Köln Ein Ausflug nach wohin eigentlich keiner will: Zu Besuch in Afghanistan. --- Im Berlin-Verlag erscheint Jochen Rauschs Afghanistan-Roman Krieg. --- Bei Droemer Knaur in München erscheint Malala Yousafzais Ich bin Malala: Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft.

2014

31.12.: Das ISAF-Mandat endet. --- Im Paderborner Lektora-Verlag erscheint Ein Kanake sieht rot von Sulaiman Masomi. --- Soraya Alekozei veröffentlicht bei Econ in Berlin Sie konnten mich nicht töten: Als Afghanin im Einsatz für die Bundeswehr. --- Qais Akbar Omars Die Festung der neun Türme: Die Geschichte meiner afghanischen Familie erscheint bei Bertelsmann in München. --- Bei Kiepenheuer & Witsch in Köln erscheint Linus Reichlins Afghanistan-Roman Das Leuchten in der Ferne. --- Gregor Webers Afghanistan-Erlebnisbericht Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht's! erscheint bei Droemer Knaur in München., Arne Jyschs Graphic Novel Wave and smile, erschienen bei Carlsen in Hamburg, befasst sich mit dem Kieg in Afghanistan. --- Raouf Massomi veröffentlicht in der Frankfurter Edition Fischer Afghanistan, alles umsonst? Einsatz in Afghanistan. --- Wolfgang Böhmer veröffentlicht bei cbj in München Hesmats Flucht: Eine wahre Geschichte aus Afghanistan.

2015

1.1.: Die Bundeswehr beteiligt sich an der Resolute Support Mission (RSM). --- 17.12.: Die RSM wird verlängert. --- 5.2.: Der Unternehmer Sultan Masood Dakik wird für sein Engagement für Geflüchtete, benachteiligte Menschen und Waisenkinder mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, ebenso der Mediziner Mahdi Rezai. --- 3.7. - 18.10.: Das Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum Berlin zeigt die Ausstellung Aatifi: News from Afghanistan. --- Im Verlag von Karin Fischer in Aachen erscheint Eine Reise in die Vergangenheit der Hindus und Sikhs in Afghanistan von Om Perkash Piassa. --- Der Roman Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter von Massum Faryar erscheint im Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch. --- Norbert Scheuers bei Beck in München erschienener Roman Die Sprache der Vögel befasst sich mit dem Krieg in Afghanistan. --- Ronja von Wurmb-Seibel Prosaband Ausgerechnet Kabul, erschienen bei der DVA in München, versammelt „13 Geschichten vom Leben im Krieg“. --- Bei DuMont in Köln veröffenlichen David Och und Daniela Widmer den Erlebnisbericht Und morgen seid ihr tot: 259 Tage als Geiseln der Taliban. --- Hassan Ali Djan veröffentlicht bei Herder in Freiburg Afghanistan. Deutschland. Ich: meine Flucht in ein neues Leben.

2016

8.8.: In Essen gewinnt der deutsch-afghanische Boxer Shokran Parwani den Internationalen WBF-Titel im Cruisergewicht. --- Ahmad Milad Karimi, afghanisch-deutscher Religionsphilosoph und Islamwissenschaftler, wird Professor für islamische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

2017

Die in Berlin geborene Torhüterin Dorranai Hassan spielt erstmals für Afghanistan. 2018 wird die in Hamburg geborene Mittelfeldspielerin Manija Mir berufen. Ebenfalls für die afghanische Nationalmannschaft spielen zeitweise die Hamburgerinnen Shabnam und Mariam Ruhin sowie Mena Ahmadi aus Heide. --- Nahid Shahalimis Wo Mut die Seele trägt: Wir Frauen in Afghanistan erscheint im Münchener Elisabeth-Sandmann-Verlag. --- Bei Spector Books in Leipzig escheint der Afghanistan-Roman Das Theater des Krieges von Roman Ehrlich.

2018

4.7.: 69 afghanische Asylbewerber werden mit einem Sammelflug aus München nach Afghanistan abgeschoben.

2019

263.420 afghanische Staatsbürger leben in Deutschland, vor allem in Hamburg, Offenbach, Darmstadt und Frankfurt. --- Der gebürtige Ludwigshafener Nadiem Amiri spielt erstmals für die deutsche Nationalmannschaft.

2020

Sayed Ahmad Shah Sadaat, unter Aschraf Ghani als Minister für Kommunikations- und Informationstechnologie, flieht nach Deutschland. Zeitweise arbeitet er mangels guter Deutschkenntnisse als Lieferant für Lieferando. --- Die in Kabul geborene Grünen-Politikerin Zohra Mojaheddi erhält ein Mandat in der Hamburgischen Bürgerschaft.

2021

15.8.: Mit der Machtübernahme der Taliban setzt die Bundesregierung ihre umfangreiche Unterstützung Afghanistans in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Stabilisierung aus und schließt die deutsche Botschaft in Kabul. --- 16.-26.8.: Die Bundeswehr beteiligt an der Evakuierung am Flughafen Kabul. Die BRD zieht nach der Machtübernahme der Taliban ihre Truppen aus Afghanistan ab. --- Der gebürtige Kabuler Idis Nassery wird Juniorprofessor des Lehrstuhls für Islamische Rechtswissenschaften am Paderborner Institut für Islamische Theologie (PIIT). --- Bei cbj in München erscheint Nadia Ghulam Das Geheimnis meines Turbans: Als Junge verkleidet unter den Taliban. --- Markus Götz veröffentlicht bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen „Hier ist Krieg!“: Afghanistan-Tagebuch 2010. --- Hans-Peter Grünebach publiziert im Engelsdorfer Verlag in Leipzig den Prosaband Afghanistan ade.

2022

Ende Juli: 17.556 ehemalige Ortskräfte und Familienangehörige kommen aus Afghanistan nach Deutschland. --- Bei Aufbau in Berlin erscheint Afghanistan: Unbesiegter Verlierer von Natalie Amiri. --- Waslat Hasrat-Nazimis Die Löwinnen von Afghanistan: Der lange Kampf um Selbstbestimmung erscheint im Hamburger Verlag Rowohlt Polaris. --- Zarifa Ghafari veröffentlicht bei dtv in München Zarifa - Afghanistan: Meine Heimat, meine Geschichte.

Bibliographie

  • Afghanistan - Wiederaufbau konkret: Schlaglichter zum deutschen Engagement in Afghanistan: Kompendium mit Beiträgen zu Wiederaufbauprojekten in Afghanistan. Berlin: Auswärtiges Amt, 2008
  • Aminy, Friederike: Repräsentationen Afghanistans im zeitgenössischen deutschen Roman: Mariam Kühsel-Hussainis „Gott im Reiskorn“ und Linus Reichlins „Das Leuchten in der Ferne“. München: Studylab, 2016
  • Ayni, Kheiruddin: Die auswärtige Kultur- und Sprachpolitik des Deutschen Reiches und der Bundesrepublik Deutschland gegenüber Afghanistan. Berlin: Diss. Humboldt-Univ., 1988
  • Bibliotheca Afghanica (Hrsg.): Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitte über Afghanistan aus der gesamten deutschsprachigen Presse Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Elsaß / Luxemburg, Österreich, Schweiz, Ungarn / Bulgarien, USA. Liestal: Bibliotheca Afghanica, 1983
  • Brummer, Klaus (Hrsg): Zehn Jahre Deutschland in Afghanistan. Wiesbaden: VS-Verl., 2011 (Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik. Sonderheft; 3)
  • Daxner, Michael (Hrsg.): Deutschland in Afghanistan. Oldenburg: BIS-Verl. der Carl-von-Ossietzky-Univ., 2014
  • Deutsches Orient-Institut (DOI): Bibliographie der Afghanistan-Literatur 1945 – 1967. Arbeitsgemeinschaft Afghanistan. Hamburg, 1968-169, 2 Bde.
  • Heitmann-Kroning, Imken: Deutsche Sicherheitspolitik zwischen „never alone“ und „never again“: der Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Opladen: Budrich, 2015 (International and Security Studies; 1)
  • Kieschnick, Thomas: Die Erfindung des Anderen: Wie ein falsches Bild der afghanischen Bevölkerung die deutsche Afghanistan-Agenda legitimiert. Marburg: Tectum-Verl., 2015
  • Kornelius, Stefan (Hg.): Deutsche Soldaten im Krieg: Die Bundeswehr in Afghanistan; eine Bilddokumentation. Köln: Fackelträger-Verl., 2010
  • Kornelius, Stefan: Der unerklärte Krieg: Deutschlands Selbstbetrug in Afghanistan. Hamburg: Ed. Körber-Stiftung, 2009
  • Lindemann, Marc: Unter Beschuss: Warum Deutschland in Afghanistan scheitert. Berlin: Econ, 2010
  • Löfflmann, Georg: Verteidigung am Hindukusch? Die Zivilmacht Deutschland und der Krieg in Afghanistan. Hamburg: Diplomica Verl., 2008
  • Münch, Philipp: Die Bundeswehr in Afghanistan: Militärische Handlungslogik in internationalen Interventionen. Freiburg i. Br.: Rombach Verlag, 2015 (Neueste Militärgeschichte. Analysen und Studien; Band 5)
  • Neumann, Martin: Afghanistan zwischen Krieg und Wiederaufbau: Der deutsche Statebuilding-Ansatz in der Realität. Norderstedt: Grin-Verl, 2008
  • Petersen, Britta: Einsatz am Hindukusch: Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan. Freiburg im Breisgau: Herder, 2005
  • Pütz, Franz-Josef: 100 Jahre Deutsche in Afghanistan - von Politik, Arbeit und Abenteuern. Schönefeld: Morgana-Edition, 2016
  • Rathjens, Carl: 40 Jahre Forschungen über Afghanistan. Liestal: Stiftung Bibliotheca Afghanica, 1996 (Schriftenreihe der Stiftung Bibliotheca Afghanica; 12)
  • Schöneberger, Timm: Deutsche Afghanistanpolitik seit 2001. Köln: Univ. Köln, 2006
  • Seiffert, Anja (Hrsg.); Langer, Phil C.; Pietsch, Carsten: Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan: sozial- und politikwissenschaftliche Perspektiven. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss., 2012
  • Sharifzadeh, Natalie: 200 gesicherte Helden auf Grenzgang: Polizeiaufbau in Afghanistan. Marburg: Tectum-Verl., 2013
  • Tal, Mario (Hrsg.); Baraki, Matin Umgangssprachlich: Krieg: Testfall Afghanistan und deutsche Politik. Köln: PapyRossa-Verl., 2010 (Neue kleine Bibliothek; 153)
  • Wolting, Monika: Der neue Kriegsroman: Repräsentationen des Afghanistankriegs in der deutschen Gegenwartsliteratur. Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2019 (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte; Folge 3, Band 353)
  • Zamani, Sabour: Afghanen in Berlin. Berlin: Afghanisches Kultur- und Kommunikationszentrum, 1998
  • Zerwinsky, Susan (Hg.): Lessing in Kabul: deutsche Sprache, Literatur und Germanistik in Afghanistan. München: Iudicium Verl., 2008