Chronik des Jahres 1875

1

2.1.1875, Sa

Landwirte und Weingärtner treffen sich zur Abendversammlung.

2

6.1.1875, Mi

Peter Jent fordert zum Füttern der Singvögel auf.

Die Erlöse der Schranne werden annonciert.

In der Paulinenpflege geht es in der Missionsstunde um die Aschanti-Mission.

3

9.1.1875, Sa

Das „Centralkomittee für das V. deutsche Bundesschießen“ wendet sich an alle Schützenvereine.

4

13.1.1875, Mi

Die Erlöse der Hauskollekte für Hagelgeschädigte und Abgebrannte werden veröffentlicht.

Reichskassenscheine werden ausgegeben.

Im Gewerbeverein spricht August Binz über die „Bereitung und Behandlung des Weines“.

5

16.1.1875, Sa

Die Wahlen zur Handels- und Gewerbekammer finden statt.

Militärpflichtige sollen in die Stammrolle eingeschrieben werden.

7

23.1.1875, Sa

Der Chemiker Gottlob Müller will im Hergottsgumpen an der Straße nach Leutenbach eine chemische Fabrik zur Herstellung von Roh-Äther einrichten.

Hausbesitzer werden zur Kehrwoche angehalten („bis zur Mitte der Straße“).

Wakenhut sammelt für die Familie des Landjägerstationskommandant Stoppel.

Diakon Huzel dankt im Namen der Sonntagsschule für Spenden und sammelt weiter für ein Harmonium.

8

27.1.1875, Mi

Leserbrief: Die Anlage der Bahnstrecke ist ganz und gar problematisch.

Wakenhut veröffentlicht die Spender für Witwe Stoppel.

9

29.1.1875, Sa

Diakon Lang veröffentlicht die Weihnachtsgaben.

10

3.2.1875, Mi

Bei der Reutlinger Druckerei Fehleisen kann man „Die Reblaus“ ordern.

Die Feuerwehr wird neu geordnet.

Leserbrief: Die Stadt kann keine Kehrwoche einfordern, wenn der Mist vor dem Alten Schulhaus zwei Fuß hoch herumliegt.

Wakenhut veröffentlicht weitere Spender für Witwe Stoppel.

11

6.2.1875, Sa

Hafner Groß will wissen, wer Gerüchte über ihn in Umlauf bringt; Johannes Gießer schreibt, er sei es nicht gewesen.

12

10.2.1875, Mi

Emma Zeller und Peter Jent geben die Gewinne der Lotterie für die chinesische Mission bekannt.

Prinz Karneval meldet die Eroberung Winnendens.

13

13.2.1875, Sa

H. Krämer verkauft seine Ziegelei.

Adelbert Breitenbach vis à vis vom Lamm empfiehlt seinen Modeladen.

14

17.2.1875, Mi

Der Buchenbachhof wird verpachtet.

Schulmeister Traub dank für die tröstlichen Worte zum Tod der Gattin.

Helfer Lang spricht im Gewerbeverein über „Fortschritt und Humanität“.

15

20.2.1875, Sa

Leserbrief: Gedicht über einen losen „Baurabua“, Rickele und die Eisenbahner.

16

24.2.1875, Mi

Die Fastnachtsgesellschaft lädt ein.

17

27.2.1875, Sa

Bauplätze am Hofacker an der unteren Paulinenpflege werden verkauft.

18

3.3.1875, Mi

Die Mannschaften der Kriegsreserve werden „ferienweise“ zu Übungszwecken einberufen.

Helfer Huzel spricht im Gewerbeverein über Armenpflege.

Die Jerusalemsfreunde laden in den „Schwan“ zum bevorstehenden Endkampf Gottes gegen „die Macht des Thiers“.

19

6.3.1875, Sa

Dem alten Jacob Käfer soll man kein Geld mehr geben.

Die Liedertafel will eine Vereinsfahne anschaffen.

20

10.3.1875, Mi

Die Kirchhofordnung wird veröffentlicht.

Die Beurlaubten werden zur Kontrollversammlung gebeten.

Karl („von Gottes Gnaden“) vollzieht die Einführung der Reichsmark zum 1.7.1875.

Armenpfleger Hafner wirbt für einen Vortrag Helfer Huzels über die Armenpflege.

Im „Hirsch“ wird über die Durchfahrt beraten.

Aufseher Paule will das Gedicht über den „Baurabua“ nicht geschrieben haben.

21

14.3.1875, Sa

Leserbrief: Wir wollen eine gerade Durchfahrt!

Das Eisenbahnamt unter Daser schreibt eichene Keile und tannene Schalhölzer aus.

Die Gewerbebank lädt zur Generalversammlung.

Ein examinierter Theologe erteilt Unterricht in Latein und Griechisch.

22

17.3.1875, Mi

Es wird wieder geimpft.

Wieder tobt der Kampf um die Durchfahrt, namentlich mischt sich nun Wilhelm Cleß ein.

Ein Feuerwehrmann kritisiert heftig das hiesige Feuerwehrwesen.

Präzeptor Faber spricht im Gewerbeverein über „Verbindung der Latein- und Realschule“.

23

20.3.1875, Sa

Der Pfarrgemeinderat unter Wirth bedankt sich bei einem anonymen Armenfreund.

Wirtschaftsgebäude des Buchenbachhofs werden abgerissen.

Zeugschmied Becker und der Wirt Gottlob Grün empfehlen sich.

Die Stadtmühle wird wieder verkauft.

24

24.3.1875, Mi

Mittel zur Krankenpflege sollen durch einen Basar samt Lotterie vermehrt werden.

Der Verwaltungsrat der Feuerwehr wird neu gewählt.

25

31.3.1875, Mi

Die Real- und Lateinschule kooperieren in weiteren Fächern.

Es gibt zahlreiche Wahlvorschläge für die Feuerwehr.

Karl Mayer gedenkt in einem Nachruf seines Mitbürger Christian Kurz in Weiler zum Stein.

26

3.4.1875, Sa

Der Kriegerverein stellt sich vor.

Die Wege zur Kirche und zum Friedhof sind skandalös.

Die Feuerwehr hat gewählt: Zugführer ist Fritz Dobler, Obleute sind Gustav Mayer, Christ. Lang, Holzwarth, Körner.

Leserbriefschreiber äußern sich zur Feuerwehrwahl.

Im „Schwan“ ist Rekrutenversammlung.

Die Turner treffen sich in der „Germania“.

27

7.4.1875, Mi

Bäcker Ackermann will in der Leutenbacher Straße bauen.

August Binz erklärt sich zu den Leserbriefen.

28

10.4.1875, Sa

In der „Rose“ tagen die Jerusalemsfreunde.

29

14.4.1875, Mi

Der Kriegerverein spaziert nach Korb.

Heinrich Meyer spielt am 17.4. Klarinette; es singt Auguste Meyer.

30

17.4.1875, Sa

Schutt abladen ist verboten, besonders auf dem Weg zum Armenhaus.

Die Rekruten treffen sich bei Bäcker Rupp.

Heinrich Meyers Konzert wird annonciert

Die Konsumbank beabsichtigt eine Fahnenweihe zu halten.

31

21.4.1875, Mi

Münzen süddeutscher Währung werden gegen Reichsmark ausgewechselt.

Am Neuen Schulhaus sind Gipser- und Malerarbeiten zu erledigen.

Nachruf: Heinrich Kleinknecht ist in Erfurt verunglückt.

32

24.4.1875, Sa

Der Bäcker Johannes Russer empfiehlt sich.

33

28.4.1875, Mi

Friedrich Seybold empfiehlt seine Wirtschaft „Zum grünen Baum“.

34

1.5.1875, Sa

Jemand zur Vertilgung der Maikäfer wird gesucht.

Die Anwanden im Haberfeld dürfen nicht befahren werden.

Beim Eisenbahnbau wurde ein Eisenbahnarbeiter von einer „Erdmasse“ erfasst und getötet.

Dem Robert Heiligmann soll man nichts borgen.

Der Dreher Ferdinand Fritz schließt an Sonn- und Feiertagen.

Ein Komitee unter August Binz plant ein Maifest.

35

5.5.1875, Mi

Ein Klavierstimmer kommt nach Winnenden – man möge sich bei Lehrer Schramm melden.

36

8.5.1875, Sa

Philipp Müller will im Bürgerausschuss über den Ankauf der Lehnenberger Quelle sprechen.

37

12.5.1875, Mi

Das Finanzministerium äußert sich zu Schuldcoupon- und Währungsfragen.

Das Programm des Maienfests wird bekanntgegeben, Es gibt Spiele und Musik, später ein Wettturnen.

38

15.5.1875, Sa

Die Belohnung des Leichenschauers wird erhöht.

Jemand hat Gerber Eppingers Wässerung für den Gänsgarten beschädigt.

Stadtmusikus Sugg lädt zum Konzert bei Brauer Bindel.

40

22.5.1875, Sa

Ein Kind ist in einem Güllenloch ertrunken (andernorts). Jent kündigt an, die Winnender Güllengruben zu überprüfen.

41

26.5.1875, Mi

Beim Missionsfest spricht Ghana-Missionar Ramseyer.

42

29.5.1875, Sa

Bei Uhrmacher Louis Krautter kann man „eine ganze Familie von Blutläusen“ bewundern.

43

2.6.1875, Mi

Obststückbesitzer sollen auf Vorkommen der Blutlaus achten.

August Baader will in der Armbrustergasse eine Schlachterei einrichten.

45

9.6.1875, Mi

Im „Ochsen“ gibt A. Bagler Tanzunterricht.

46

12.6.1875, Sa

August Binz gibt bekannt, dass beim Maienfest ein Überschuss erzielt wurde; er soll für eine „italienische Nacht“ verwendet werden.

47

16.6.1875, Mi

Im Rathaus ist der neue Stadtplan zu sehen.

Eisenbahnarbeiten werden ausgeschrieben.

49

23.6.1875, Mi

Auf der Strecke über Birkmannsweiler bis Ödernhardt werden Straßenwächter eingesetzt.

50

26.6.1875, Sa

Im Garten von Brauer Bindel findet laut Hermann Binz die „italienische Nacht“ statt.

52

3.7.1875, Sa

Eine „Bekanntmachung, Postwesen betreffend“ wird veröffentlicht.

Der Stadtbauplan wird „noch Etwas mehr ausgedehnt“.

Die Löhne der Kaminfeger werden angepasst.

Ernst Meyer räumt sein Lager.

53

6.7.1875, Di

Das Papiergeld verschiedener deutscher Bundesstaaten wird eingezogen.

Städtische Bauarbeiten sollen ausgeschrieben werden.

54

8.7.1875, Do

Im Gewerbeverein spricht man über die Münzveränderung.

Die Gerichtsferien werden bekanntgegeben.

55

10.7.1875, Sa

Das Privat-Krankenhaus bedankt sich bei Spendern.

57

15.7.1875, Do

Steinbruchbesitzer Schwaderer (Steinach) verkauft seinen Steinbruch.

58

17.7.1875, Sa

Christoph Jung übernimmt das Stuttgarter Botengeschäft von Friedrich Bauer. Dem widerspricht Friedrich Bauer.

59

20.7.1875, Di

Die Bahn erbittet Eichene Dielen und Brückenhölzer.

60

22.7.1875, Do

Die Gewerbetreibenden werden zur Steuerzahlung aufgefordert.

Ernst Meyer lädt zum Ausverkauf.

61

24.7.1875, Sa

Bei Johannes Layer sind im Weinberg gefärbte Klevner-Trauben zu sehen.

62

27.7.1875, Di

„Maßregeln gegen die Reblaus“ werden verfügt.

Arbeiten an der Heilanstalt werden ausgeschrieben.

63

29.7.1875, Do

Die Schlosskirche erhält Dachrinnen.

Friedrich Ackermann übergibt seine Wirtschaft seinem Schwager Gottlob Meeh.

68

10.8.1875, Di

Das Schulgeld wird bekanntgegeben (3,50 RM für die weiterführenden Schulen, Einzug durch den Lehrer: Ein Pfund Schweineschmalz kostet 90 Pf.).

70

14.8.1875, Sa

Rekruten brauchen Hosenträger.

Halbguldenstücke werden eingezogen.

Zirkus Traber ist in der Stadt: Seiltänzer, Gymnastik, Pantomime, lebende Bilder.

71

17.8.1875, Di

Ernst Meyer übergibt an G. Häußermann.

73

21.8.1875, Sa

Ein Leser sorgt sich um Jugendliche, die einen Sonnenstich abbekommen.

74

24.8.1875, Di

Bei Dobler gibt es „Das Stuttgarter Schützenfest“ von Sebastian Spendle.

77

31.8.1875, Di

Am 2.9. findet die Sedansfeier statt. 5:00: Böllerschüsse. 14:00: Sammlung der Vereine und der Schuljugend vor dem Rathaus. Gesang in der Schlosskirche. Festplatz, Musik, Gedichte, Turnerübungen, Rede des Kriegervereins. 20:00 Uhr: Sedansfeier des Kriegervereins im „Schwan“.

80

7.9.1875, Di

Es wird über die Sedansfeier des Kriegervereins berichtet.

84

16.9.1875, Do

Adelbert Breitenbach eröffnet sein Geschäft in der Buchdruckerei.

Schmied Zaiser eröffnet seine Schmiede gegenüber vom „Schwan“.

Im „Lamm“ feiern die Weingärtner ihren Herbst.

85

18.9.1875, Sa

David Haag betreibt die Restauration „Zum grünen Baum“.

88

25.9.1875, Sa

Zwischen Winnenden und Schormdorf wird ein Postverkehr eingerichtet.

90

30.9.1875, Do

Stadtakziser Löffler hat einen anonymen Brief erhalten.

Der Kriegerverein lädt zur Generalversammlung.

94

9.10.1875, Sa

Die Bachstraße ist in den Stadtplan eingetragen worden. Johann Wilhelm eröffnet die „Schöne Aussicht“ in Bürg.

95

12.10.1875, Di

Oppelsbohm feiert die neue Straße.

96

14.10.1875, Do

Württembergisches Geld wird eingezogen.

97

16.10.1875, Sa

Die neue Straße wird ausführlich besprochen.

103

30.10.1875, Sa

J. G. Walter betreibt das „Lamm“ und wirbt auch als Krieger.

106

6.11.1875, Sa

Die Feuerpolizeigesetze werden erläutert.

108

11.11.1875, Do

Reallehrer Maier lädt zur gewerblichen Fortbildungsschule.

110

16.11.1875, Di

Die Ergänzungswahl des Pfarrgemeinderats findet statt.

111

18.11.1875, Do

Die Gewerbebank lädt zur Gewerbebank.

112

20.11.1875, Sa

Die Gemeinderats-Ergänzungswahl findet statt.

115

27.11.1875, Sa

Der Kriegerverein lädt zur Champignyfeier.

Leserbrief: Wie soll die Gewerbebank aufgestellt werden?

116

30.11.1875, Di

Straßenwärter werden gesucht.

Leserbrief: Stellungnahme zur Gewerbebank.

117

2.12.1875, Do

Gemeinderat Lukert ist zurückgetreten.

118

4.12.1875, Sa

Die Bahnhofsbauarbeiten werden ausgeschrieben.

119

7.12.1875, Di

Wakenhut sammelt wieder.

120

9.12.1875, Do

Leserbrief: Kommentar zur Gemeinderatswahl.

122

14.12.1875, Di

Bei der Gemeinderatswahl werden gewählt: Stadtpfleger Friedrich Kallenberg, Kaufmann Carl Cloß, Kaufmann August Binz, Bauer Wilhelm Wahl, Lehrer an der Heilanstalt Carl August Müller.

Gottlob Wurst wird eine enthaarte Sohlhaut aus dem Mühlbach entfernt.

123

16.12.1875, Do

Der Leseverein versteigert Zeitschriften.

124

18.12.1875, Sa

Der Zeitschriftenumlauf ist zäh, meint Reallehrer Maier, und sinnt auf Abhilfe.

Die Station Schwaikheim wird ausgeschrieben.

125

21.12.1875, Di

Der Kriegerverein hält eine Christbaumfeier ab.

126

23.12.1875, Do

Weihnachtsgaben wurden gesammelt.

Bei Friedrich Kögel wird Bauholz gestohlen, es werden Fußangeln ausgelegt.

127

24.12.1875, Fr

Am 4.1. ist Bürgeraussuss-Ergänzungswahl.

128

30.12.1875, Do

Konditor Friedrich Oesterlin schließt nun an Sonn- und Feiertagen.