Ingo Mayer: Literatur im Medienverbund

Der Autor: Ingo Mayer

Ingo Mayer kommt am 2.3.1965 in Winnenden zur Welt. Nach dem Besuch der Albertville-Realschule lässt sich Mayer zum Bürokaufmann ausbilden. Ein Abendschulstudium schließt sich an: Mayer ist nun Industriefachwirt und Ausbilder bei einem großen mittelständischen Unternehmen im Bereich Energie. Nach weiteren Berufswechseln ist er heute im Vertrieb tätig. Seine Liebe zum Lesen entdeckt er früh. Zu den Lektüreerfahrungen gehören Comics und Sachbücher, vor allem aber auch Thriller und Fantasy-Romane. Es liegt also nahe, dass sich Mayer mit seiner ersten Veröffentlichung diesem Genre widmet. Mit Ausnahme des Iran kennt Mayer als weit herumgekommener Rucksackreisender alle Schauplätze seiner Romane aus eigener Anschauung. Gerade Kampfszenen schildert der Kampfsportler mit Expertise.

Bezug zu Winnenden

Ingo Mayer ist einer der vorerst letzten Autoren, die als Geburtsort noch Winnenden angeben können. Er lebt mittlerweile im Schelmenholz und ist in Winnenden verwurzelt. Zwar finden sich in manchen Romanen Lebensspuren aus Winnenden, Schauplatz ist Winnenden bisher jedoch nicht.

Das Buch als offenes Medium

Ingo Mayer versteht seine historisch-fantastischen Abenteuerromane für Erwachsene als offene Werke, die den Text durch Verweise zu anderen Medien anreichern: Vom Werk kommt man zur Webseite, die den Roman begleitet und dem Leser Brücken vom Text ins Leben bieten soll. Immer wieder stößt man bei der Lektüre auf Verweise: auf Informationen zu den Schauplätzen, auf Rezepte, die sich nachkochen lassen, auf Videos, die Kampfszenen aus dem Roman illustrieren oder zu Kampfsportübungen anleiten. Aufgenommen wurden die Videos zum ersten Band unter Mitwirkung von Patrick Marcel Benito und der Esslingerin Kyra E. Lukas in der näheren Umgebung, etwa auf Burg Lichtenberg bei Oberstenfeld. Die in Backnang gedrehten Szenen entstanden unter der Regie von Frederik Omlor. Bei der Konzeption der Kampfszenen ließ sich Mayer von dem Winnender Kampfsportler Pasquale La Penna unterstützen. Ein für das erste Buch komponierter Song von Mariam Köppe zu einem Text Mayers ist ebenfalls abzurufen. Mayers erklärtes Ziel ist das „interaktive Buch“, das zu einer vertieften Form des Lesens führen soll. Mittlerweile befindet sich Mayer in der Konzeptionsphase für einen interaktiven Psychothriller, der in der näheren Umgebung Stuttgarts spielt.

Das Buch: Der Weg des Assassinen

Alamut, der erste Band von Mayers Assassinen-Tetraiogie, macht die Bergfestung Alamut im südwestlichen Iran zum Schauplatz des Geschehens. Perspektivfigur und Handlungsträger ist Jan, ein Stuttgarter Physikstudent, der kurz vor seiner Diplomprüfung steht. Der Roman befördert den Leser in medias res: Zunächst durchlebt der Leser einen Traum des Ich-Erzählers und wird zum Zeugen eines mysteriösen Attentats. Der Traum endet, als Jan am Prüfungstag erwacht. Nach bestandenem Examen ist dem jungen Mann klar: Er wird reisen, gemeinsam mit seinem Kindheitsfreund Joaquin. Beim Joggen sieht er sich ins mittelalterliche Persien versetzt, zu den Assassinen von Alamut. Damit steht das erste Reiseziel der Reisegefährten fest – Iran. Noch im Flugzeug träumt Jan erneut: Er beobachtet, wie eine schöne Fremde von zwei dunklen Gestalten verfolgt wird. Beim Versuch, ihr beizustehen, wird er verletzt. Die Unbekannte begegnet ihm auf dem Tajrish-Basar erneut. Ein Taxifahrer bringt Jan und Joaquin nach Alamut, wo sie zunächst in unterirdischen Fluchttunneln eine geheime Kammer entdecken und einen rätselhaften Kristall. Beim Verlassen der Tunnel werden sie angegriffen. Joaquin stirbt, der Erzähler wird von der erwähnten Fremden unterstützt. Jan und Jazmine, so heißt die Fremde, retten sich auf eine Burg. Dort erfährt Jan, dass er sich im Jahr 1293 befindet und zum Assassinen ausgebildet wird. Der Roman schildert nun die Grundausbildung zum Assassinen und einige Ausbildungskämpfe, in denen sich Jan gut schlägt. Bei einem Besuch im nahegelegenen Dorf werden die beiden und ihr Begleiter überfallen. Der Burgherr, Süleman, weiht sie daraufhin in die Geheimnisse des Assassinenordens ein. Gemeinsam entdecken sie, dass der Kristall aus Alamut Zeitreisen ermöglicht. Ein gemeinsamer Traum ruft Jazmine und Jan in die Gegenwart zurück. Hier suchen sie Jazmines Sippe auf, zugleich die letzten Nachkommen der Assassinen. Ihr Ziel ist Dubai – allerdings wird ihnen der wertvolle Kristall entwendet. Ob es ihnen gelingt, ihn wieder an sich zu bringen, sei an dieser Stelle offengelassen.

Inzwischen liegen alle vier Bände von Mayers Assassinen-Tetralogie vor: Entscheidung in Asien verlagert das Geschehen nach Südostasien (Thailand, Bali), Die Jagd nach dem Kristall spielt unter anderem in Australien. Mit dem vierten Band ist Der Weg des Assassinen mittlerweile abgeschlossen.

Bibliographie

Werke

  • Mayer, Ingo: Der Weg des Assassinen: Alamut (Bd. 1). Norderstedt: BoD, 2020
  • Mayer, Ingo: Der Weg des Assassinen: Entscheidung in Asien (Bd. 2). Norderstedt: BoD, 2020
  • Mayer, Ingo: Der Weg des Assassinen: Die Jagd nach dem Kristall (Bd. 3). Norderstedt: BoD, 2020
  • Mayer, Ingo: Homepage. URL: https://www.derwegdesassassinen.com/ (Zugriff: 24.01.2021)

Sekundärliteratur

  • Weigand, Philipp: Diese Bücher kann man sehen, hören und schmecken. In: Stuttgarter Zeitung, 21.8.2020
  • Greppo, Lorena: Wenn Backnang plötzlich in Spanien liegt. In: Backnanger Kreiszeitung, 10.8.2020