Beziehungen zwischen Deutschland und Bangladesch

1878

Papst Pius IX. ernennt den deutschen Benediktiner Jordan Ballsieper zum Apostolischen Vikar für Ostbengalen (heute Erzbistum Dhaka, Bangladesch).

1882

Der deutsche Chemiker und Ethnologe Emil Riebeck bereist im Auftrag Adolf Bastians die Chittagong Hill Tracts im heutigen Bangladesch.

1894

26.6.: Papst Leo XIII. ernennnt den in Nittel an der Mosel geborenen Deutschamerikaner Peter Joseph Hurth zum Bischof von Dacca in Britisch-Indien (heute Bangladesch).

1961

20.12.: In Dhaka wird ein Goethe-Institut eingerichtet. --- Muhammad Kaysar Hussain promoviert in Bonn über Probleme der Landwirtschaft in Ost-Pakistan.

1971

Der spätere Filmemacher Shabbir Siddiquie flüchtet während des Bangladesch-Krieges nach Deutschland.

1972

16.1.: Die DDR nimmt diplomatische Beziehungen zu Bangladsch auf. --- Auch Westdeutschland erkennt als eines der ersten Länder Europas die Volksrepublik Bangladesch an. Das Gebäude Am Lessing 6 in Königswinter dient als Botschaft. Der erste Botschafter ist Humayun Rasheed Choudhury. In Dhaka residiert Edwin Jungfleisch als deutscher Botschafter.

1979

Eine Gruppe junger Menschen gründet in Tübingen die Zeitschrift „NETZ“, die sich mit der Förderung deutsch-bangladeschischer Beziehungen befasst.

1983

Der von Fritz Nonnenmacher initiierte Verein Shanti wird als gemeinnütziger Verein unter dem Namen „Partnerschaft Shanti-Bangladesch e.V.“ eingetragen.

 

Brigitte Erler veröffentlicht Tödliche Hilfe: Bericht von meiner letzten Dienstreise in Sachen Entwicklungshilfe im Freiburger Dreisam-Verlag. Weitere kritische Publikationen anderer Autoren zu Entwicklungsprojekten mit Bangladesch folgen (z. B. Dieter Reinhardt, 1997).

1986

Deutschland und Bangladesch schließen ein Investitionsschutzabkommen.

1989

In Wetzlar wird der gemeinnützige Verein NETZ Bangladesch gegründet.

1990

29.05.: Deutschland und Bangladesch schließen ein Doppelbesteuerungsabkommen. --- Peter Grubbe und Claus-Dieter Brauns DasLand der Bengalen: Impressionen aus Bangladesh erscheint im Hamburger Verlag Rasch und Röhring.

1992

Alokeranjan Dasgupta gibt im Nürnberger DA-Verlag Das Andere den Semmalband Leben in Liedern: Meistertexte aus Indien und Bangladesch heraus.

1995

Otto Pfister wird Nationaltrainer von Bangladsch. --- Nasrin Taslimas Lajja erscheint unter dem Titel Scham. Lajja bei Hoffmann und Campe in Hamburg.

2002

Ingeborg Chaudhury veröffentlicht im Frankfurter Fouqué-Literaturverl Damals auf der Teeplantage: Erinnerungen.

2004

12.8.: Der bangladeschische Autor, Dichter und Linguist Humayun Azad stirbt in München.

2005

Johannes Rosenstein dreht die TV-Dokumentation Vom Kochen und Weinen. Bangladeschs Frauen auf dem Weg aus der Armut.

2006

19.3.: In Berlin erhält die bangladeschische Menschenrechtlerin Monira Rahman den Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von Amnesty International. --- Im Heidelberger Draupadi-Verlag erscheint der von Barbara DasGupta herausgegebene Sammelband Der fremde Vogel: Erzählungen und Gedichte aus Bangladesch. --- Bei Herder in Freiburg erscheint Peter Spiegels Muhammad Yunus - Banker der Armen: Der Friedensnobelpreisträger; sein Leben, seine Vision, seine Wirkung. Seither sind zahlreiche Werke über den Pionier der Mikrofinanzbewegung erschienen.

2007

Razzak Howlader veröffentlicht bei Draupadi in Heidelberg Korntal - erinnerte Heimat: Erlebnisse eines Flüchtlings aus Bangladesch.

2009

Oliver Kurtz wird Trainer der Hockeynationalmannschaft von Bangladesch.

2010

6.10.: Die Deutsche Welle (DW) strahlt einen bengalischsprachigen Kanal aus. Tahmima Anam Roman A Golden Age erscheint unter dem Titel Zeit der Verheißungen im Berliner Insel-Verlag.

2011

25.10.: Sheikh Hasina, die Premierministerin Bangladschs, trifft die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.

2013

24.4.: Der verheerende Gebäudeeinsturz in Sabhar führt in Deutschland zu Diskussionen über die Rolle der deutschen Textilindustrie in Bangladesch. --- 13.5.: Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Uwe Kekeritz reicht eine Beschwerde gegen die Textilunternehmen KiK, C&A und Karl Rieker ein (Karl Rieker GmbH & Co. KG), denen eine Mitschuld am Tod zahlreicher Arbeiter beim Brand in der Tazreen-Kleiderfabrik vorgeworfen wird.

2014

Der bangladeschische Aktivist und Frauenrechtler Asif Mohiuddin flieht nach Deutschland. --- Im Heidelberger Draupadi-Verlag erscheint Augenblicke in Asien: literarische Annäherungen an Bangladesch von

Sander, Maria-Elisabeth. -., 2014

2015

Die bangladeschische Bloggerin Shammi Haque erhält Asyl in Deutschland und wird Journalistin. Auch der Menschenrechtsaktivist Mahmudul Haque Munshi kommt nach Deutschland. --- Claas Liegmann gründet den Verein „Made in Bangladesch“ e. V. --- In Heidenheim wird der „Verein zur Unterstützung der Partnerschaft mit der St. Teresas-High-School in Bhalukapara e.V.“ gegründet. --- Unter dem Titel Drahtseilakt erscheinen Erzählungen von Farah Ghuznavi aus Bangladesch im Verlag der Berliner Lotos-Werkstatt in einer Übersetzung von Claudia Wenner.

2017

Yasmin Karim veröffentlicht im Münchener August-Dreesbach-Verlag Symbolwelt Bangladeschs.

2019

Das deutsche Architekturmuseum in Frankfurt zeigt die Ausstellung „Bengal Stream. Die vibrierende Architekturszene von Bangladesch“. --- 18.10.2019 -5.1.2020: Das Stuttgarter Institut für Auslandsbeziehungen zeigt die Ausstellung Kleider machen Orte: Dipdii Textiles, Bangladesch.

2022

Die Strauss CI Factory Chattogram wird eröffnet. Hier lässt Engelbert Strauss produzieren.

Bibliographie

  • Benatar, Alexander: Kalter Krieg auf dem indischen Subkontinent: Die deutsch-deutsche Diplomatie im Bangladeschkrieg 1971. Berlin: De Gruyter, 2020 (ZMO-Studien; Band 38)
  • Zehender, Wolfgang: Beschränkungen und Perspektiven der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Volksrepublik Bangladesh. Berlin: DIE, 1977
  • Grass, Günter; Kämpchen, Martin (Hg.): „Ich will in das Herz Kalkuttas eindringen“: Günter Grass in Indien und Bangladesch. Eggingen: Ed. Isele, 2005