Gedichte analysieren

Was heißt Analyse?

Wer lyrische Texte analysiert, stellt das Material zusammen, das er beim Interpretieren nutzt. Im Grunde ist das Ergebnis der Analyse eine Fülle von einzelnen Erkenntnissen, die du beim Interpretieren argumentativ zusammenfügst. Die wichtigsten Dimensionen einer Analyse sind:

  • der Inhalt des Texts, also all das, was der Sprecher dem Leser über sich und die von ihm entworfene Welt mitteilt;
  • seine Stilistik, die Auswahl und Anordnung von Wörtern im Satz zu einer bestimmten Wirkung;
  • seine Klanggestalt, die man beim lauten Lesen wahrnimmt,
  • seine metrisch-rhythmische Form, das Muster, das aus Pausen, betonten und unbetonten Silben entsteht.

Es kommt hinzu, dass Gedichte auch oft eine optische Dimension haben. Auch die Leserichtung und das Layout des Texts beeinflusst die Bedeutung, Im schulischen Zusammenhang spielen Formen wie das Figurengedicht und das Kalligramm oft keine herausragende Rolle. Wir konzentrieren uns daher auf die vier ersten Dimensionen.

Tipps zur Erschließung von Gedichten

Die methodische Erschließung des Texts auf dem Blatt ist die erste Voraussetzung für eine gute Analyse. Es empfiehlt sich, mit verschiedenen Farben zu arbeiten und die Ergebnisse übersichtlich zu ordnen.

  • Man kann es nicht oft genug sagen: Lies zuerst beide Gedichte!
  • Lies die Operatoren genau, unterstreiche sie! Üblicherweise musst du beide Gedichte kurz analysieren und dann ausführlich vergleichen.
  • Mitunter ist angegeben, auf welchem Aufgabenteil der Schwerpunkt liegen soll.
  • Möglich ist auch, dass dir bereits ein Vergleichskriterium genannt wird (Berücksichtigen Sie besonders…). Man gut tut daran, sich darauf zu konzentrieren.
  • Bevor man die Gedichte genauer analysiert, sollte man durchnummerieren – die Verse arabisch (1, 2, 3, 4…), die Strophen römisch (I, II, III…).
  • Ergänzende Sach- oder Sprachangaben solltest du berücksichtigen, aber niemals eine ganze Interpretation darauf ausrichten.
  • Oft werden die Lebensdaten des Verfassers genannt. Auch sie kann man in der Einleitung nennen.
  • Wichtiger noch sind die Entstehungsjahre beider Gedichte, oft werden sie dem Titel in einer Klammer angeschlossen. Ein Asterisk (Sternchen) zeigt, dass es sich um das Entstehungsjahr handelt.
  • Leider ist es immer noch üblich, statt der eigentlich nützlichen bibliographischen Daten die Textquelle anzugeben, die für die Interpretation oft unerheblich ist. Wenn es im Abitur geschieht, lässt sich wohl wenig ausrichten. Den Lehrer könnte man durchaus bitten, das Entstehungsjahr und die Daten des Erstdrucks zu nennen.

Die inhaltliche Analyse eines Gedichts

Allgemeines: die zentrale Aussage

Was ist die „Aussage“ eines Gedichts? Wenn man erkennen will, was ein Gedicht aussagt, sollte man zwei Formen von Mitteilungen unterscheiden:

  • Aussage: Was sagt das Gedicht über den Zustand der Sache aus? Oder: der Welt? Oder: des Sprechers? Oder: des Adressaten?
  • Appell: Was ist zu tun? Was ist zu fühlen? Was ist zu denken?

Den Titel untersuchen

Welche Vorgaben macht der Titel? Gibt es Anhaltspunkte, was die zentrale Aussage des Texts ist oder in welchen Kontext er gehört?

Die Sprechsituation darstellen

Für die Deutung ist zentral: Wer spricht? Das kann sein:

  • ein Sprecher;
  • ein lyrisches Ich (das ist nicht der Autor!);
  • eine rhetorisch zusammengefasste Gruppe („Wir“);
  • die Allgemeinheit („Man“, „Wir“);
  • in der Rollenlyrik wird der Gedichttext auf mehrere Sprechrollen aufgeteilt („Er“ – „Sie“);
  • der Sprecher kann auch wechseln.

Das Ziel des Gedichts ermitteln

Manchmal fordert der Sprecher zu etwas auf:

  • direkt (im Imperativ) oder
  • indirekt („Man müsste“, „Ihr solltet“).

Vorsicht, Ironie! Das Ziel des Gedichts kann sein, das Gegenteil von dem zu tun, was verlangt ist!

Oft ist auch an anderen Signalen zu erkennen, was das Ziel des Texts ist:

  • an Wertungen des Sprechers;
  • an den Folgen des Handelns / Geschehens;
  • an den jeweils verwendeten Symbolen;
  • an der Häufung bestimmter Wörter oder Wortfelder;
  • am Refrain;
  • an der Epoche;
  • am Entstehungsjahr;
  • an der Textsorte;
  • an der Haltung des Autors.

Den Adressaten untersuchen

Außerdem muss geklärt werden: Wer wird angesprochen? In der Regel sind das (außer jedem möglichen Leser)…

  • ein direkt angesprochener Adressat: Du, Ihr („Wer seid Ihr, Majestät?“), ihr oder er („Was sagt er dazu, Bengel?“); das können auch fiktive Wesen oder Dinge sein;
  • eine Adressatengruppe: Ihr; Wir;
  • das Publikum, ohne dass ein klarer Adressatenbezug erkennbar ist.

Die Handlung analysieren

  • Geschehen: Was geschieht im Gedicht? Warum?
  • Handlung: Die Handelnden sind gleichfalls von Bedeutung. Was tun sie? Warum?

Raumstrukturen untersuchen

Wenn geklärt ist, wer gegenüber wem welches Ziel verfolgt, geht es um die Einordnung in Raum und Zeit.

  • Ort: Auf welchen Ort bezieht sich der Text? Woran wird das deutlich?
  • Richtung: Wohin verlagert sich die Handlung?
  • Bewegung: Geht es langsam oder schnell, gleichförmig oder ungleichmäßig?

Die zeitliche Struktur darstellen

  • Präteritum / Plusquamperfekt: Gewährt das Gedicht einen Rückblick?
  • Perfekt / Präsens: Betrachtet es die Gegenwart?
  • Futur / Futur II: Schaut es voraus?

Realitätsebenen unterscheiden

Es muss ferner geklärt werden, in welchem Zusammengang die Welt des Gedichts mit der realen Welt steht. Zumindest drei Möglichkeiten lassen sich unterscheiden:

  • eine Realitätsebene: Im Gedicht gibt es nur eine Wirklichkeit;
  • zwei Realitätsebenen: Im Gedicht werden Träume oder Visionen vorgestellt;
  • drei Realitätsebenen: Der Sprecher gibt zu erkennen, dass er von außen auf die Welt im Gedicht schaut, in dem sich seinerseits Träume, Gedankenspiele oder Visionen abzeichnen.

Den Anlass des Gedichts einbeziehen

Gedichte nennen zuweilen den Anlass, aus dem heraus sie entstanden sind. Das kann z. B. sein:

  • ein Fest (Hochzeit, Taufe);
  • ein wichtiges biographisches Ereignis (Tod eines Freundes, Reise);
  • ein historisches Ereignis;
  • ein zu beantwortendes Schreiben oder eine Provokation.

Den Aufbau des Gedichts analysieren

Die Baumuster von Gedichten sind vielfältig. Typische Gliederungen folgen …

  • der Logik: These – Antithese – Synthese
  • der Zeit: Gestern, heute, morgen! Im Winter – im Frühling!
  • dem Raum: Hier – dort, oben – unten…!

Den Schluss des Gedichts berücksichtigen

Auch wenn der Schluss nicht zugespitzt ist durch eine überraschende, geistreiche Aussage (Pointe), steht die zentrale Aussage oft im Schlussvers.

Analysebeispiel

Text: Johann Wolfgang Goethe: Reisesegen

Sei die Zierde des Geschlechts! -

Blicke weder links noch rechts;

Schaue von den Gegenständen

In dein Innerstes zurück;

Sicher traue deinen Händen,

Eignes fördre, Freundes Glück.

Inhaltliche Analyse

Die inhaltliche Analyse dieses Goethe-Gedichts ergibt folgende Befunde:

  • Der Titel „Reisesegen“ legt nahe, dass jemandem, der zu einer wie auch immer gearteten Reise aufbricht, ein Segen erteilt werden soll. Dies wäre der mutmaßliche Anlass des Gedichts.
  • Mit dem Imperativ, der den Text eröffnet, wird deutlich: der Sprecher wendet sich an ein Gegenüber. Der Sprecher fordert dieses Gegenüber im Verlauf des Gedichts zu verschiedenen Handlungen auf.
  • Keine von diesen Handlungen haben spezifischen Bezug zum Reisen. Es erscheint eher so, als würden allgemeine Weisheitslehren vermittelt, die man auch auf Reisen anwenden kann.
  • Das Gedicht ist ein Spruchgedicht. Damit leitet es zum Handeln an: Der Adressat soll zunächst „Zierde des Geschlechts“ sein.
  • Der Aufbau des Texts liegt nahe, dass der Adressat zur „Zierde des Geschlechts“ wird, indem er die folgenden Handlungen vollzieht: sich zu konzentrieren, sich selbst zu erkennen, sich selbst zu vertrauen, eigenes Glück ebenso wie das des „Freundes“ zu fördern.
  • Räumlich betrachtet fordert der Sprecher auf, sich nach innen zu wenden, sich zu versenken.
  • Da das Ziel des Gedichts noch zu erreichen ist, hat es zeitlichen Bezug zur Zukunft, während der Standpunkt des Sprechers in einer allgemein gehaltenen Gegenwart liegt.

Stilistische Analyse eines Gedichts

Wer ein Gedicht inhaltlich analysiert, fragt: Worum geht es? Die poetische Analyse bezieht sich auf die Struktur des Gedichts. Die Stilanalyse bezieht sich darauf, wie das Gedicht sprachlich gefasst ist.

  • Wo gibt es Abweichungen vom Alltagswortschatz? Diese Fragen zielt die die für das jeweilige Gedicht typische Benennung! Jedes Wort zählt!
  • Wo passen Wörter nicht zur Stilschicht des Gedichts? Hier geht es um Fragen des Stils. Wörter können älteren Sprachschichten entstammen, bestimmten Fachbereichen, Verwendungszusammenhängen, Regionen und sozialen Schichten. 
  • Wo erscheinen Sätze auffällig gebaut? Diese Frage zielt auf rhetorische Figuren! Hier achtet man auf Gegensatzfiguren (Paradox, Antithese, Oxymoron), Stellungsfiguren (Inversion, Parallelismus, Chiasmus…), Wiederholungsfiguren (Anadiplose, Repetitio…) und Aufzählungsfiguren (Polysyndeton, Enumeratio, Klimax, Anapher…). Ihre Funktion ergibt sich aus dem Kontext.
  • Allgemein kann der Satzbau, die Syntax, von Bedeutung sein. Verwickelte Schachtelsätze, reich an Nebensätzen (Hypotaxe) erzeugt ein anderes Lesen als der Gleichlauf von Hauptsätzen (Parataxe). Zur Syntax gehört auch die Wortstellung, die im Gedicht auch von Reim und Metrum abhängen kann.
  • Grammatikalische Besonderheiten können ebenso von Bedeutung sein. Wenn ein Gedicht auf Verben fast völlig verzichtet, ein anderes dafür ohne Adjektive auskommt, dann sollte man diese Erkenntnis verwerten.
  • Wo haben Wörter eine andere Bedeutung als ihre wörtliche Bedeutung? Diese Frage zielt auf Sprachbilder oder Tropen! Dazu gehören Symbole, Metaphern, Vergleiche, Metonymien, Synästhesien, Synekdochen…! Diese Sprungtropen haben eine Funktion für den Text, zusätzlich rufen sie auch Bilder hervor, die sich mit dem Inhalt des Texts verbinden.
  • Selbstverständlich ist die Bedeutung der Wörter, ihre Semantik, von überragender Bedeutung. Die Bedeutung eines Wortes hängt vom Kontext ab. Für viele Wörter gibt es Synonyme. Diese erfassen oft nur Aspekte des bedeutungsverwandten Worts (partielle Synonyme), seltener sind sie in jedem Kontext völlig austauschbar (totale Synonyme). Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass feine Bedeutungs- und Verwendungsunterschiede bestehen bleiben. Auch die Herkunft eines Worts kann dabei eine Rolle spielen. Ebenfalls in diesen Zusammenhang gehört: Wo finden sich sinnverwandte Wörter? Diese Frage zielt auf Wortfelder!

Analysebeispiel

Text: Johann Wolfgang Goethe: Reisesegen

Sei die Zierde des Geschlechts! -

Blicke weder links noch rechts;

Schaue von den Gegenständen

In dein Innerstes zurück;

Sicher traue deinen Händen,

Eignes fördre, Freundes Glück.

Stilistische Analyse

Die sprachliche Analyse des Gedichts ergibt folgende Befunde:

  • Ein „Reisesegen“ (Titel) verweist in die Sphäre des Religiösen: Einen Segen erteilt, wer die Kraft und Befugnis dazu hat. Überdies sind Segenssprüche oft auf ihr Ende ausgerichtet (Finalstruktur) und beschwören den Beistand höherer Mächte.
  • Wer eine „Zierde“ (Z. 1) sein soll, der wird metaphorisch zum Schmuck erklärt, der auf alle anderen abstrahlt.
  • Der Imperativ „Sei“ lässt sich deuten als Aufforderung („Verhalte dich so!“) oder als Festlegen eines Zustands („Ich bestimme, dass es so ist!“).
  • Geschlech[t]“ (Z. 1) ist ein mehrdeutiger Begriff. Gemeint kann sein: das Menschengeschlecht, das natürliche Geschlecht oder ein Adels- bzw. Familiengeschlecht.
  • Das Blicken und das Schauen (Z. 2-3) deuten zwei Wahrnehmungsweisen an: Wer blickt, sieht in eine bestimmte Richtung; wer schaut, versucht, das Ganze einer Sache wahrzunehmen. Das Schauen ist bei Goethe zudem ein emphatischer Begriff: Er bezeichnet das ganzheitliche, künstlerische, sich versenkende und das visionäre Sehen.
  • Was es mit den „Gegenständen“ (Z. 3) auf sich hat, ist schwer zu klären. Sind damit materielle Dinge gemeint, die dem Interesse des Betrachters unterworfen werden? Oder sind es eher geistige Stoffe, also: Unterrichtsgegenstände oder Gegenstände der Dichtung?
  • Innerstes“ (Z. 4) steht im Superlativ. Damit ist klar, dass eine seelische Innenschau gemeint ist.
  • Syntaktisch ist auffällig, dass das Verb fördern (Z. 6) zwei Akkusativobjekte verbindet. Diese Konstruktion nennt man Zeugma. Diese Anordnung legt nahe, dass man „Freundes Glück“ (Z. 6) vermehrt, wenn man „Eignes (Glück)“ fördert.

Klangliche Analyse des Gedichts

Grundsätzliches

Es gibt Texte, die nur still gelesen oder betrachtet werden sollen. Dazu zählen einige Figurengedichte und Texte aus dem Bereich der konkreten Poesie. Die allermeisten Gedichte sind dazu gedacht, laut gelesen, gesprochen oder gesungen zu werden. Deswegen kommt ihrem Klang eine wichtige Rolle zu: Gedichte sind für das Ohr des Lesers geschrieben. Bei der Analyse sollte man diesen Umstand berücksichtigen – und Gedichte laut lesen. Viele Merkmale des Gedichtvortrags werden vom Sprecher hinzugefügt und können nicht Gegenstand der Analyse sein (Stimmführung, Stimmhöhe…). Andere Klangmittel sind dagegen vom Text vorgegeben und lassen sich sehr wirksam einbeziehen.

Auffälligkeiten bei den Konsonanten aufspüren

  • Das Gerüst der meisten Wörter bilden Konsonanten: „d“, „t“, „r“, „s“, „v“…! Man teilt sie danach ein, wo sie gebildet werden (harter Gaumen, weicher Gaumen, Zahndamm, Zähne, Lippe, Rachenraum, Stimmbänder), wie sie gebildet werden (also, wie und wodurch die Luft entströmt) und ob sie stimmlos sind oder stimmhaft.
  • Ihre Wirkung hängt oft mit ihrem Bildungsort zusammen: durch die Kombination von „k“, „g“ und „ch“ lässt sich ein Keuchen oder Würgen andeuten, mit „w“ und „f“ und „ch“ kann man einen Luftzug imitieren.

Die Vokale überprüfen

  • Vokale können rund (o, u) sein oder unrund (e, i, a), offen oder geschlossen (u, ü, i). Sie werden teils mit der vorderen Zunge, teils zentral und teils am Zungengrund gebildet. Außerdem können sie lang sein oder kurz.
  • Davon abhängig ist ihre Wirkung: Für bedrohliche Wirkungen verwendet man gerne das lange „o“ und das tiefe „a“, für heitere Gedichte und Liebesgedichte werden gerne Vorderzungenvokale wie „i“ und „ü“ verwendet.

Reim, Assonanz und Konsonanz hervorheben

  • Vorsicht! Wenn man Reime (und auch andere Klangmittel) beurteilt, dann untersucht man die tatsächliche Aussprache (die Laute), nicht die Schreibweise (die Buchstaben)!
  • Ein Reim ist dann gegeben, wenn der Silbenkern und der Auslaut gleich, der Anfangslaut jedoch verschieden ist: Charme, Darm, warm…!
  • Eine Assonanz liegt vor, wenn der Silbenkern gleich ist (wenn also derselbe Vokal oder Diphthong vorkommt): Mai, freier Geist…!
  • Von einer Konsonanz spricht man, wenn Anlaut und Auslaut gleich ist, der Silbenkern jedoch nicht: Schafe, Schiffe…!

Die Endreime markieren

Nach der Qualität der Reime unterscheidet man:

  • reine Reime, bei denen alle Merkmale des jeweiligen Vokals in der Aussprache übereinstimmen: Meute – Häute.
  • unreine Reime, bei denen ein Merkmal zweier ansonsten ähnlich klingender Vokale abweicht: blühen – ziehen (beide Vokale sind Vorderzungenvokale und geschlossen, aber „ü“ ist im Gegensatz zu „i“ gerundet).
  • dialektale Reime, die im Dialekt des Autors rein reimen, ansonsten aber unrein sind oder sich gar nicht reimen (Schiller, Schwäbisch: steil – Geheul; Goethe: Frankfurterisch: neige – Schmerzensreiche).

Für jeden neuen Reimklang verwendet man einen neuen Buchstaben nach dem Alphabet: a, b, c, d…! Verse, die sich nicht reimen, erhalten ein „w“ (für: Waise). Bei ungereimten Gedichten markiert man natürlich auch keine Reime. Nach der Stellung der Endreime unterscheidet man:

  • Waise: w = kein Reim vorhanden;
  • Paarreim: aa = die Reime verbinden zwei aufeinanderfolgende Verse (Reimpaar);
  • Haufenreim: aaa = die Reime verknüpfen mehr als zwei aufeinanderfolgende Verse (Reimpaar);
  • umfassender Reim: abba = zwei Reime (a … a) umfassen ein Verspaar (… bb …);
  • Kreuzreim: abab = die Reime wechseln sich ab, es wird also überkreuz gereimt;
  • halber Kreuzreim: awaw = die Reime wechseln sich mit reimlosen Versen ab;
  • Triadenreim: abc abc = Drei Reime werden in derselben Folge wiederholt.

Weitere Reimformen hervorheben

Weitere häufig vorkommende Reimformen sind:

  • Binnenreim: Die Reime stehen im selben Vers: Die Flöte wurde ihm zur Tröte.
  • Schlagreim: Die Reime folgen direkt aufeinander: Erschlägt dich gleich der Blitz, Fritz?

Es gibt zahlreiche weitere Reimformen (Mittenreim, gespaltener Reim etc.). Sie sind jedoch vergleichsweise selten. 

Den Text auf weitere Klangmittel überprüfen

Alliteration

  • Die Alliteration ist ein Klangmittel, das Wörter mit demselben Anlaut verbindet. Entscheidend ist die Aussprache, nicht die Schreibung: Charme alliteriert mit Schuft und Shampoo, nicht mit Chia und China!
  • Manchmal wird der Begriff Stabreim verwendet, wenn man das Klangmittel der Alliteration meint. Der Stabreim funktioniert wie eine Alliteration, ist jedoch ein strukturbildendes Stilmittel der germanischen Dichtung, das zwei Halbverse verbindet – im Grunde ist jeder Stabreim eine Alliteration, aber nicht jede Alliteration ein Stabreim.

Lautmalerei (Onomatopesie)

  • Die Lautmalerei gehört zu den häufigsten Klangmitteln. Neben wortbildenden Lautmalereien (Kiebitz, Kuckuck, klicken, donnern, blitzen, …) gibt es auch onomatopoetische Interjektionen (krach, bumm, platsch…).
  • Für die Lyrik ist entscheidend: Werden im Text benannte Wesen oder Dinge hörbar gemacht, wenn man das Gedicht laut ausspricht? Sehr häufig werden Wind und Wasser lautmalerisch umgesetzt, aber auch Vogellaute und technische Geräusche findet man oft im Lautbestand des Texts wieder.

Analysebeispiel

Text: Johann Wolfgang Goethe: Reisesegen

Sei die Zierde des Geschlechts! -

Blicke weder links noch rechts;

Schaue von den Gegenständen

In dein Innerstes zurück;

Sicher traue deinen Händen,

Eignes fördre, Freundes Glück.

Klangliche Analyse

Die klangliche Analyse des Gedichts ergibt folgende Befunde:

  • Es dominieren unrunde Vokale („ei“, „e“, „i“), die die optimistische Gesamtstimmung des Texts unterstreichen.
  • Das Reimschema eröffnet mit einem Paarreim, dem ein Kreuzreim folgt. Der Paarreim betont die Eigenständigkeit des ersten Verspaars: Auf das Motto folgt eine Anweisung, was nicht zu tun ist; erst dann werden positiv formulierte Appelle formuliert.
  • Es fällt außerdem auf, dass „Schaue“ (Z. 3) und „traue“ (Z. 5) durch den Reimklang verbunden sind. Die beiden Handlungen sind beide kontemplativ: die Innenschau ebenso wie das Vertrauen in die eigene Handlungskraft.
  • Das Verb „fördre“ und „Freundes“ alliterieren; der Gleichklang verbindet auf klanglicher Ebene das Fördern von Eigenem und Fremden; zugleich hilft er, die Pause zu überspringen.

Die poetische Analyse

Vers und Strophe bestimmen

  • Lyrische Verse werden häufig in Strophen Man unterscheidet:
  • Monostrophische Texte, die nicht weiter in Strophen eingeteilt sind;
  • Verspaare, die aus zwei Versen bestehen;
  • Terzette, die aus drei Versen bestehen;
  • Quartette, die aus vier Versen bestehen.

Es gibt natürlich eine Vielzahl von Strophenformen (z. B. Chevy-Chase-Strophe, Stanze, Volksliedstrophe, verschiedene Odenstrophen). Sie zu kennen setzt eine längere Beschäftigung mit Lyrik voraus und wird in der Schule nicht erwartet.

Gedichtform bestimmen

Gedichtformen erkennt man selten an ihrem formalen Aufbau. Im Grunde sollte man lediglich erkennen:

  • Der Spruch, ein kurzes, metrisch gegliedertes und dabei monostrophisches Gedicht im Kontext der Weisheitslehre.
  • Das Lied, das oft aus Quartetten besteht, aber auch aus fünf bis acht Versen besteht. Typisch sind zudem Kehrreime und Refrains. Lieder sind leicht zu singen und zu vertonen. Besonders geschätzt wird das Lied in der Romantik.
  • Das Petrarca-Sonett, das aus zwei Quartetten und zwei Terzetten besteht. Populär wird es im Barock (Opitz, Gryphius, Hofmannswaldau).
  • Das Shakespeare-Sonett besteht aus drei Quartetten im Kreuzreim und einem abschließenden Verspaar.
  • Die Elegie, ein längeres Gedicht aus elegischen Distichen (Verspaare aus Hexametern und Pentametern). Sie erinnert an die römischen Elegiker (Ovid, Horaz, Properz, Tibull, Catull).
  • Kurze Sinngedichte im selben Strophenmaß heißen Epigramme.
  • Die Ode, deren Strophen metrisch gleich gegliedert sind, bei denen das Metrum der jeweils Verse sich aber unterscheidet. Beliebt ist sie in der Empfindsamkeit und im Sturm und Drang.
  • Die Hymne ist eine an der Antike orientierte Form in freien Rhythmen und freier Vers- und Strophenlänge. Sie kommt besonders im Sturm und Drang vor (Goethe, Schiller).

Die Metrik eines Gedichts analysieren

In der akzentuierenden deutschen Metrik ist der Betonungsdruck eines Wortes entscheidend dafür, wo der Wortakzent sitzt. Das ist nicht selbstverständlich: In der Antike war die Silbenlänge wichtig, in den romanischen Ländern ist es die Silbenzahl. Die betonte Silbe heißt in der Metrik Hebung, die unbetonte Senkung. Eine Silbe im Wort wird betont, die anderen sind unbetont, lange Wörter und zusammengesetzte Wörter haben oft Nebenhebungen. Die regelmäßige Abfolge von Hebung und Senkung im Vers nennt man Metrum (Silbenmaß). Der Rhythmus überspielt das Metrum. Er berücksichtigt auch Pausen, die Silbenlänge und den Satzakzent.

Versmaße: Hebungen und Senkungen festlegen

Ermittle ein Wort, bei dem der natürliche Wortakzent (die Art, wie man das Wort im Alltag betont) eine klare Hebung vorgibt. Setze dort das erste Betonungszeichen! Beginne am Ende des Verses! Ermittle dann weitere eindeutige Wörter! Überprüfe zuletzt, ob sich bei den verbleibenden Silben ein klares Verteilungsmuster erkennen lässt.

Unbetont sind oft:

  • kurze Silben;
  • Artikel;
  • Vor- oder Nachsilben;
  • Präpositionen.

Betont sind dagegen meistens:

  • sinntragende Wörter;
  • Reime;
  • Lang ausgesprochene einsilbige Wörter.

Strophenmaße und Füllungsfreiheit erkennen

Wenn die Verteilung von Hebungen und Senkungen zwar regelmäßig ist, aber nicht alternierend (= abwechselnd), kann folgendes der Fall sein:

  • Es handelt sich um ein antikes Strophenmaß, bei dem die Strophe das Betonungsmuster vorgibt – nicht der Vers! Das ist bei Elegien, Epigrammen und Oden der Fall!
  • Im Gedicht besteht Füllungsfreiheit – das heißt, nur die Anzahl der Hebungen steht fest, aufgefüllt wird mit Senkungen. Das trifft oft bei Volksliedern zu!

Versfüße einteilen

Teile nun die Versfüße ein. Beginne vorne! Jeder Versfuß umfasst genau eine Hebung! Versfüße in der deutschen Metrik sind:

  • Jambus (gr. ïambos = Herkunft unklar): unbetont – BETONT
  • Trochäus (gr. trochaios = laufend): BETONT – unbetont
  • Daktylus (gr. dáktylos = Finger): BETONT – unbetont – unbetont
  • Anapäst (gr. anápaistos = rückwärts geschlagen): unbetont – unbetont – BETONT

Verslänge und Versart bestimmen

Bestimme die Verslänge! Die Verslänge ist durch die Anzahl der Hebungen (also der Versfüße) festgelegt. Hat ein Vers drei Hebungen, ist er dreihebig. Hat er vier Hebungen, ist er vierhebig. Je länger ein Vers ist, desto weniger Gewicht hat das einzelne Wort. Für schulische Zwecke relevant sind:

  • der Blankvers, ein ungereimter jambischer Fünfheber;
  • der Alexandriner, ein jambischer Sechsheber, in der Regel mit einer Pause (Dihärese) nach der dritten Hebung;
  • der Hexameter, ein daktylischer Sechsheber (mit Trochäen).

Einen Hiatus erkennen

Treffen zwei Hebungen aufeinander, spricht man von Hiatus (Hebungsprall). Dieser kommt regelmäßig nur im Pentameter des elegischen Distichons vor. Sonst wird er in Gedichten traditioneller Bauform vermieden, weil er als metrischer Fehler angesehen wird.

Die Kadenz bestimmen

Ermittle nun die Kadenz, also den Versschluss. Überprüfe dazu die Anzahl der Silben nach der letzten Hebung:

  • keine Silbe: stumpf;
  • eine Silbe: klingend;
  • zwei Silben: reich oder gleitend.

Pausen setzen

Setze nun Pausen. Man unterscheidet:

  • kurze Pausen (/) stehen nach dem Komma und am Versende;
  • lange Pausen (//) stehen nach Doppelpunkt, Gedankenstrich, Strichpunkt, Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Strophenende.

Man unterscheidet:

  • Zäsur: Pause innerhalb eines metrischen Fußes;
  • Dihärese: Pause zwischen zwei Versfüßen.

Die Funktion von Pausen beschreiben

Bestimme nun die Funktion der Pausen. Pausen haben in lyrischen Texten verschiedene Funktionen. Pausen…

  • bieten dem Leser Freiräume zum Selbstdenken und zum innerlichen Ausgestalten bildlicher Vorstellungen;
  • veranschaulichen Stille - Ruhe - Sprachlosigkeit - Stummheit – Tod;
  • verlangsamen den Text;
  • spiegeln die Befindlichkeit des Sprechers;
  • gliedern den Text rhythmisch (die Zäsur im Sonett trennt die beiden Glieder der Antithese);
  • unterbrechen den Lesefluss, zwingen zum Innehalten;
  • lassen Begleitmusik oder Geräusche im Hintergrund hervortreten;
  • geben Zeit zum Atemholen, Umblättern oder Schlucken;
  • schaffen Bedeutung (z. B. Zeilensprung: „Hängt ihn auf, / den Landesherrn / Krönt mit diesem Lorbeerkranz!“;
  • laden den Leser dazu ein, zu Verschweigendes zu ergänzen (z. B. „Ich dachte, du wärst in ... - hallo, Schatzi!“ > Stilmittel: Aposiopesis);
  • ermöglichen es, Tabuwörter anklingen zu lassen, ohne sie zu äußern. („Sie wissen ja, wofür ich Sie halte. / PAUSE /“)
  • wecken Spannung auf das Kommende - das letzte Wort vor einer Pause und das erste Wort nach einer Pause bleiben besonders gut haften!

Strukturbildende Pausen erkennen

Prüfe, ob sich bei der Verteilung der Pausen Regelmäßigkeiten ergeben. Beim Alexandriner, dem sechshebigen Jambus des barocken Sonetts, steht regelmäßig eine Pause nach der dritten Hebung.

Die Silbenlänge berücksichtigen

Ermittle, ob auch die Silbenlänge eine Rolle spielt! Die griechische und lateinische Metrik ist quantitierend, hier werden Silben nach ihrer Sprechdauer (lang oder kurz) beurteilt. Das ist der deutschen Lyrik nicht der Fall. Dennoch werden Länge und Kürze manchmal eingesetzt, um Dynamik oder Ruhe zu erzeugen.

Zeilensprünge finden

Enjambements (Zeilensprünge) entstehen, wenn der Satz ohne Satzzeichen im Folgevers fortgesetzt wird. Prüfe, ob sich beim Zeilensprung das Metrum im Folgevers ohne Unterbrechung fortsetzen lässt. Die beim Enjambement entstehende Pause kann die Bedeutung eines Satzes verändern oder das Gewicht des folgenden Satzteils erhöhen.

Unregelmäßigkeiten aufspüren

Überprüfe den Gesamttext auf Unregelmäßigkeiten. Markiere sie! Gibt es Bezüge zum Inhalt? Ist der Text insgesamt unregelmäßig, dann könnte Folgendes der Fall sein:

  • freie Rhythmen: Der Text ist rhythmisch, die Versfüße werden frei kombiniert.
  • freier Vers: Der Rhythmus ähnelt dem Rhythmus von Prosatexten.

Die Versform interpretieren

Setze die rhythmische Form des Gedichts und den Inhalt in Beziehung! Bei der Interpretation der rhythmischen Form sollte man vorsichtig sein. Dennoch ist es sinnvoll, einige wichtige Funktionen von Metren zu kennen. Metren können…

  • den natürlichen Akzent im Satz verschieben und damit neue Bedeutungsmöglichkeiten eröffnen;
  • die Vertonung des Texts erleichtern;
  • Tanzbarkeit schaffen (zum Daktylus lassen sich zahlreiche Paartänze tanzen, z. B. der Walzer);
  • gleichförmige Bewegung in Gruppen ermöglichen (z. B. Marschtakt im Militär);
  • darauf hinweisen, dass es sich um Lyrik handelt (und daran erinnern, um welche besondere lyrische Form - z. B. Elegie...);
  • dem Text etwas Weihevolles, Sakrales geben, dessen „decorum“ unterstreichen (Angemessenheit, z. B. für kultische Zwecke);
  • die Stimmung des Textes zum Ausdruck bringen (z. B. heiteres Tanzlied im Jambus);
  • humoristisch genutzt werden, durch die Unvereinbarkeit von Rhythmus und Inhalt kann (z. B. in einer pathetischen Hexameter-Hymne über eine kaputte Küchenuhr);
  • die Merkbarkeit von Texten erhöhen: Rhythmische Texte lassen sich besser merken (Die meisten Eselsbrücken sind rhythmisiert: „DREI drei DREI / bei ISsos KEIleREI!“);
  • Abweichung ermöglichen: In einem durchgängig in spanischen Trochäen verfassten Lied wird an wichtiger Stelle ein Jambus gesetzt - es kommt zum Fügungsbruch und zum Hiatus (Hebungsprall) - die Aufmerksamkeit des Hörers (Lesers) wird auf die Unebenheit gelenkt;
  • einschläfern: Die Regelmäßigkeit des Metrums kann den Text beruhigen – und mit ihm den Leser (Schlaflied, Wiegenlied);
  • lautmalerische Effekte erzeugen: Die Regelmäßigkeit oder Regellosigkeit im Rhythmus kann Umgebungsgeräusche nachbilden (z. B. durch das Alternieren von Hebung und Senkung den Wellengang imitieren: „OHne REgung RUHT das MEER“);
  • das Sprechtempo verlangsamen: Eine erhöhte Zahl von Hebungen kann den Leser veranlassen, sein Lesetempo zu verringern;
  • emotionalisieren: Rhythmen können Gefühle wecken (z. B. durch Rhythmussequenzen aus Volksliedern);
  • Anspielungen ermöglichen: Metren können an bestimmte Texte erinnern, die in jenen Metren verfasst sind (Hexameter - Aha, wie in der „Odyssee“!);
  • Leitmotive anklingen lassen: Bestimmte Inhalte werden an ein bestimmtes Metrum geknüpft, das immer dann eingesetzt wird, wenn der besagte Inhalt zur Sprache kommt;
  • zur Markenbildung beitragen: Bestimmte Metren oder Rhythmen werden einer Dichterpersönlichkeit zugeordnet (besonders prägnant: Hölderlin, Heine, Brecht).

Analysebeispiel

Text: Johann Wolfgang Goethe: Reisesegen

Sei die Zierde des Geschlechts! -

Blicke weder links noch rechts;

Schaue von den Gegenständen

In dein Innerstes zurück;

Sicher traue deinen Händen,

Eignes fördre, Freundes Glück.

Metrische Analyse

  • Der Text ist monostrophisch.
  • Insgesamt hat das kurze Gedicht sechs Verse.
  • Das Appellative des Texts, seine Kürze und die Ausrichtung auf das Vermitteln von Einsichten legt nahe, dass es sich um einen Spruch
  • Bei „Zierde“ ist die erste Silbe betont, bei „Geschlechts“ die Zweite. Da der Imperativ „Sei“ sowohl lang ist (aufgrund des Diphthongs „ei“) als auch Sinnträger, ist er wohl auch betont. Damit bleibt „des“ übrig. Drei aufeinander folgende Senkungen im selben Vers kommen jedoch in der deutschen Metrik kaum vor. Damit ergibt sich ein Vers von vier Hebungen. Jeder Vers beginnt mit einer Hebung. Die Verse sind also trochäisch.
  • Das trifft auf das gesamte Gedicht zu. Der verwendete Vers ist ein trochäischer Vierheber.
  • Betrachtet man die Anzahl der Silben nach der letzten Hebung, dann wird deutlich: Die Kadenz der paarig gereimten Anfangsverse sind stumpf, dann alternieren klingende und stumpfe Kadenzen. Das letzte Wort („Glück“) ist betont.
  • Beim Aufeinandertreffen betonter Silben am Übergang der ersten beiden Verse kommt es zum Hiatus. Er betont die Pause am Versende und verleiht den Versen Eigengewicht.
  • Längere Pausen teilen das Gedicht in vier Sinneinheiten (Z. 1; Z. 2; Z. 3-4; Z. 5-6). Eine kürzere Pause im letzten Vers betont den abschließenden Satzteil.
  • Das Enjambement von Z. 3 auf Z. 4 betont den inhaltlichen Zusammenhang dieser Verse.
  • Vierhebige Trochäen sind in der Spruchdichtung nicht unüblich, ebenso die monostrophische Form. Die Hebung auf dem jeweils ersten Wort erhöht die Nachdrücklichkeit des Sprechens.