Biblische Wendungen in der deutschen Sprache

Auch wenn die Zahl der Kirchenmitglieder seit Jahren rückläufig ist – die Bibel hat unsere Sprache geprägt, besonders in der Übersetzung Martin Luthers. Die folgende Übung geht diesen Spuren nach.

Rätsel

  1. Wer etwas erklärt, will nicht immer bei …………………………………………. anfangen müssen.
  2. Nach dem Chaos, das Gott im Buch Genesis am Anfang so „wüst und leer“ vorfand, sagt man auch, ein Durcheinander sei ein ………………………………………. .
  3. Nach einer Episode aus dem Buch Exodus heißt unangemessene Wertschätzung einer (materiellen) Sache auch ein „Tanz ums goldene …………………..“.
  4. Nach einem altorientalischen Gott bezeichnen wir Geld als „schnöden ………………………..“.
  5. Wenn es irgendwo unsittlich zugeht, herrscht dort ein Treiben wie in Sodom und …………………………………… .
  6. Wer voller Weisheit entscheidet, der fällt ein …………………………….. Urteil.
  7. Eine ganz besonders schlechte Nachricht nennt man nach einem schwer geprüften Zeitgenossen aus dem Alten Testament auch eine …………………………………….. .
  8. Wo eine Vielzahl von Sprachen gesprochen wird, oft durcheinander, herrscht eine ……………………………… Sprachenverwirrung.
  9. Ist uns die Zukunft gleichgültig, sagen wir gerne: „Nach mir die …………………………………..“.
  10. Jemand, der in seiner Disziplin ein Heilspringer zu werden verspricht, den verehren wir wie einen …………………………………….. .
  11. Nach einer Geschichte aus dem Buch Daniel ist ein bedrohliches Vorzeichen ein …………………………………………. .
  12. Einen Kampf der ganz Kleinen gegen die sehr Großen nennen wir einem Kampf Davids gegen …………………………………….. .
  13. Jemand, der von A bis Z durchgereicht wird, den schickt man von Pontius zu ……………………………. .
  14. Nach einer Aussage des Statthalters von Judäa gegenüber dem verurteilten Jesus, sagen wir gerne, wenn wir jede Schuld von uns weisen: „Ich wasche meine Hände in ……………………………….“.
  15. Eine vorgebliches Zeichen der Unterstützung, das ein Verräter dem Verratenen zukommen lässt, ist ein ……………………………………….. .
  16. Wird der Verräter ach noch belohnt (wenn auch nicht unbedingt mit vierzig Silberlingen), dann erhält er seinen ………………………………. .
  17. Im gelobten Land fließen nach alter Vorstellung Milch und …………………………. .
  18. Wer sich völlig von seiner Überzeugung abwendet um das genaue Gegenteil zu tun, der wird vom Saulus zum ………………………….. .
  19. Nach einem Symbol der Offenbarung ist etwas, was man nicht versteht, ein Buch mit sieben …………………………………. .
  20. Ebenfalls auf die Offenbar geht die Vorstellung vom Weltende zurück, für die wir gerne als …………………………….. bezeichnen.
  21. Ein unerträglicher, geradezu höllenartiger Zustand erscheint uns manchmal als ……………………………… .
  22. Im Buch Levitikus findet man den für alle verantwortlich Gemachten, den ………………………………….. .
  23. Wenn wir tadeln, dem lesen wir demgemäß auch die …………………………………….. .
  24. Wenn wir etwas anrüchig finden, bedienen wir uns eines Begriffs aus dem Levitikus. Wir sagen, etwas sei nicht ganz ……………………….. .
  25. Ein selbstgerechter Moralprediger ist sprichwörtlich ein ……………………………. , nach den Schriftgelehrten im Neuen Testament.
  26. Aus der Genesis stammt eine Redewendung, die andeutet, dass ein Ding oder ein Vorgehen eher untauglich ist: „Das ist nicht der wahre ……………………….!“
  27. Wer sich plötzlich nicht mehr bewegt, der erstarrt (wie Lots Frau) zur ……………………………. .
  28. Nach einem Greis aus der Genesis nennen wir einen sehr alten Menschen einen ……………………………………. .
  29. Was sehr selten geschieht, wenn auch nicht nach fünfzig Jahren, das geschieht sprichwörtlich nur alle ……………………………………. .
  30. Nach dem jüngsten Sohn Jakobs nennen wir in einer Gruppe das jüngste Mitglied oft den ………………………………………. .
  31. Im Buch Deuteronium steht, dass man nicht nur jaja sagen soll, sondern Ja und …………………….; daraus leitet sich die Redewendung ab, die darauf zielt, dass man nicht jeder Sache unbesehen zustimmt.
  32. Wenn wir etwas partout nicht glauben, sagen wir mit Bezug auf den Evangelisten Markus: „Wer’s glaubt, wird ……………………………“.
  33. Eine beschönigende Beschreibung für den Tod lässt uns sagen, jemand sei über den ………………………….. gegangen.
  34. Wer sich für andere als Helfer geradezu aufopfernd, der kommt uns beinahe vor wie ein barmherziger …………………………….. .
  35. Wenn etwas so schlecht ist, dass es vor unseren Augen keinen Bestand hat, ist es unter aller ……………………………….. . Der Begriff leitet sich von der Sammlung der anerkannten Bücher der Bibel ab.
  36. Nach der Übersetzung Martin Luthers kann jemand, der einen kleinen Beitrag leistet, sein ……………………………………….. beitragen.
  37. Wer seine kostbare Leistung an Ignoranten verschwendet, der wirft nach Matthäus 7,6 Perlen vor die …………………………….. .
  38. Wer dagegen seine Gaben richtig einsetzt, der wuchert mit seinen Pfunden oder mit seinen ……………………………………….. . Bei letzterem ist eine Münzeinheit gemeint, keine Gabe.
  39. Wer nackt ertappt wird, dem unterstellt man, er gehe im Sinne der Genesis im ………………………………………. umher.
  40. Und weniger präsentable Stellen bedeckt man dann mit einem …………………………………… , das wir sprichwörtlich dann einsetzen, wenn wir meinen, etwas solle notdürftig bedeckt werden, um über einen größeren Missstand hinwegzutäuschen.
  41. Den Mörder erkennt man sprichwörtlich daran, dass er – wie einer der unmittelbaren Nachkommen Adams – das ……………………………. trägt.
  42. Arroganz zahlt sich nicht aus, denn nach Jesus Sirach kommt Hochmut vor dem …………………………. .
  43. Nicht nur bei einsichtigen Bauern fällt guter Rat nach dem Evangelisten Markus auf fruchtbaren ………………………….. .
  44. Im Bezug auf Joseph im Buch Exodus verleihen wir unserem Erstaunen halb ironisch Ausdruck, wenn wir sagen: „Es geschehen noch Zeichen und ……………………………..“.
  45. Ebenso kann man nach einem Boom bekümmert zur Rezension sagen und dabei an den Träumer Joseph denken: „Die …………………… Jahre sind vorbei.“
  46. Wer sich etwas hinter die Löffel schreiben soll, dem verpassen wir einen ……………………………………… - ohne daran an Moses zu denken.
  47. Eine riesige Stadt, die einen verschluckt wie ein phönizischer Gott die Menschenopfer, nennen die Bibelfesten einen wahren ………………………….. .
  48. Ein gewissermaßen auf Sand gebautes Unternehmen (Mt 7, 26; etwa die Sowjetunion) nennt man mit Bezug auf Daniel auch einen ……………………………. auf tönernen Füßen.
  49. Für zwei Menschen, die sich innig zugetan sind und damit fast unzertrennlich, verwenden wir eine Wendung aus der Apostelgeschichte. Sie sind dann nämlich ein Herz und eine ………………………. .
  50. Nach einer Geschichte, die der Evangelist Johannes erzählt, nennt man einen Zweifler einen ungläubigen ……………………. .
  51. Bei Matthäus 26, 39 fleht Jesus mit einer sprichwörtlich gewordenen Redewendung, dass ihm der Kreuzestod erspart bleiben mög., Er sagt, Gott möge diesen ……………………. an ihm vorübergehen lassen.
  52. Unweit davon finden wir eine andere Stelle, mit der wir fast alles entschuldigen: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist ……………………… .
  53. Ebenfalls bei Matthäus wird empfohlen, klare Worte zu brauchen und aus seinem Herzen keine ………………………………….. zu machen.
  54. Alles olle Kamellen, vermeldet bereits das Kohelet, es gibt nichts Neues unter der …………………………. .

Lösungen

1 - Adam und Eva; 2 – Tohuwabohu; 3 – Kalb; 4 – Mammon; 5 – Gomorrha; 6 – salomonisches; 7 – Hiobsbotschaft; 8 – babylonische; 9 – Sintflut; 10 – Messias; 11 – Menetekel; 12 – Goliath; 13 – Pilatus; 14 – Unschuld; 15 – Judaskuss; 16 – Judaslohn; 17 – Honig; 18 – Paulus; 19 – Siegeln; 20 – Apokalypse; 21 – Inferno; 22 – Sündenbock; 23 – Leviten; 24 – koscher; 25 – Pharisäer; 26 – Jakob; 27 – Salzsäule; 28 – Methusalem; 29 – Jubeljahre; 30 – Benjamin; 31 – Amen; 32 – selig; 33 – Jordan; 34 – Samariter; 35 – Kanone; 36 – Scherflein; 37 – Säue; 38 – Talenten; 39 – Adamskostüm; 40 – Feigenblatt; 41 – Kainsmal; 42 – Fall; 43 – Boden; 44 – Wunder; 45 – fetten; 46 – Denkzettel; 47 – Moloch; 48 – Koloss; 49 – Seele; 50 – Thomas; 51 – Kelch; 52 – schwach; 53 – Mördergrube; 54 – Sonne.

Widmung: Für B., bibelfest wie sie nun einmal ist