Afrikanisches Theater

Afrikanisches Theater: Annäherungen

  • „Das“ afrikanische Theater gibt es nicht – eine sinnvolle Untergliederung bietet die Zuweisung zu bestimmten Sprachräumen (Swahili-Theater in Ostafrika, lusophones Theater in Cabo Verde, Angola und Mosambik, anglophones Theater, frankophones Theater).
  • Performative Künste gab es in Afrika lange vor der Ankunft europäischer Kolonisatoren. Insbesondere in den Hochkulturen Westafrikas gab es ein hochentwickeltes Masken-, Figuren- und Ritualtheater. Vor diesem Hintergrund spielen Verbindungen mehrerer Kunstparten (wie in der Yoruba-Oper) eine wichtigere Rolle als in Europa.
  • Modernes afrikanisches Theater verbindet häufig europäische und afrikanische Einflüsse. Beispielsweise werden immer wieder Stücke von Brecht oder Shakespeare adaptiert.
  • Wie in Europa gibt es akademische Theatertraditionen und volkstümliche Stücke, die stärker auf Unterhaltung abzielen.
  • Afrikas subventionierte Bühnen und Kompanien konzentrieren sich meist auf die Haupt- und Universitätsstädte; darüber hinaus spielen spartenübergreifende Festivals und Wandertruppen eine wichtige Rolle bei der Erschließung des ländlichen Raums.
  • Viele Theaterensembles erhalten nur geringe Zuschüsse vom Staat und sind auf Zuwendungen Dritter angewiesen.
  • Die Gründung von Theatern und Kompanien steht in vielen Staaten Afrikas mit den entsprechenden Schauspiellehrgängen an den Universitäten in Verbindungen.
  • Eine Sonderform des Theaters in Afrika ist das „Theater für Entwicklung“, das den postkolonialen Gesellschaften Afrikas Wege in die Zukunft weisen soll.

Chronik zur Geschichte des afrikanischen Theaters

1935

Das Hager Fikir Theatre in Addis Abeba wird gegründet.

1944

Der in Yoruba schreibende nigeranische Autor Hubert Ogunde schreibt The Garden of Eden and the Throne of God.

1948

James Ene Henshaws This Is Our Chance wird in Nigeria uraufgeführt.

1959

15.4.: Als eines der ersten städtischen Theater Afrikas wird die Bloemfonteinse Stadskouburg in Bloemfontein gegründet. --- Mit dem Musical King Kong setzt eine Tradition südafrikanischer Musicals ein, die vor allem von Gibson Kente geprägt ist.

1960

Das senegalesische Nationalballett La Linguère wird gegründet. --- Wole Soyinka gründet die Kompanie Masks, mit der er A Dance of the Forests aufführt. In der Oper Wonyosi (1977) greift er auf Brechts Dreigroschenoper zurück.

1961

An der südafrikanischen Stellenbosch University wird eine Schauspielschule eingerichtet.

1962

An der University of Ibadan (Nigeria) wird das Department of Theatre Arts eingerichtet. Zu den wichtigsten Theatermachern und Dramatikern der ersten Zeit nach der Unabhängigkeit gehören J.P. Clark (J.P. Clark-Bekedemero), Ola Rotimi und Zulu Sofola. --- In Johannesburg wird das Joburg Theatre gegründet. --- Die ghanaische Autorin Efua Sutherland setzt sich in Foriwa mit den Folgen der Unabhängigkeit auseinander.

1963

In Südafrika entstehen die Performing Arts Councils, die überwiegend europäisches Theater für ein weißes Publikum zeigen. --- Das Bagamoyo College of Arts wird gegründet. --- Duro Ladipo verarbeitet in Oba Koso Geschichte und Mythos der Yoruba. 1970 adaptiert er in Eda Hugo von Hofmannsthals Jedermann. --- Die Regierung Hastings Bandas in Malawi geht gegen unabhängige Theatermacher vor.

1964

Der Ghanaer J.C. de Graft schreibt Sons and Daughters. --- J.P. Clark-Bekedemero verfasst Son of a Goat.

1965

Léopold Sédar Senghor gründet das Théâtre National Daniel Sorano. Im Folgejahr entsteht ein Schauspielensemble. --- Die Ghanaerin Ana Ata Aidoo schreibt The Dilemma of a Ghost. --- In Addis Abeba schreibt Tsegaye Gebre-Medhin das sozialkritische Stück Ye Kermasow.

1967

In der DVR Kongo wird das Institut National des Arts (INA) gegründet, an dem ein Institut National des Arts du Spectacle (INAS) besteht. --- Die Erklärung von Arusha fördert die Entwicklung des Ngonjera, eines politischen Sprechtheaters in Versen zur Durchsetzung des afrikanischen Sozialismus (ujamaa). Dazu übersetzt Julius Nyerere verschiedene Stücke Shakespeares ins Swahili.

1968

Frankreich ruft den Theaterwettbewerb „Concours théâtral interafricain“ ins Leben.

1969

Das Premier Festival de Cinéma Africain de Ouagadougou findet erstmals statt. ---In Mali wird das Kotèba National gegründet, das vor allem in den Bereiche Tanz und Burleske bekannt wird. --- Der Tansanier Ebrahim Hussein setzt sich in seinem Stück Kinjeketile mit der deutschen Kolonialgeschichte auseinander.

1970

Der Ivorer Bernard Dadié schreibt das Stück Béatrice du Congo.

1971

In Kapstadt gründet Nico Malan das Artscape Theatre Centre. --- Lindo Lhongos Stück Os noivos ou conferência dramática sobre o Lobolo erregt das Missfallen der Behörden. --- An der University of Zambia wird das Chikwakwa Theatre gegründet. Das Bazamai Theatre and Tikwiza Theatre sind davon beeinflusst, letztlich aber auch das Kanyama Theatre und das Mwananga Theatre. --- Der senegalesische Autor Seyni Mbengue schreibt das Stück Le Procès de Lat Dior.

1972

Das Premier Festival de Cinéma Africain heißt nunmehr „Festival panafricain du elevi et de la elevision de Ouagadougou“. --- Der ghanaische Autor Kwesi Kay schreibt Hubbub in the House. --- Der Ugander Robert Serumaga verfasst Renga Moi; das Stück wird von der Abafumi Company uraufgeführt.

1973

Der ghanaische Dramatiker Martin Owusu schreibt The Mightier Sword und The Sudden Return. Ebenfalls in Ghana entsteht Asiedu Yirenkyi Blood and Tears. --- Byron Kawadwa wird zum Intendanten des Uganda National Theatre bestellt.

1974

Bernard Zadi Zaourous Stück L’Oueil wird wegen angeblich aufrührerischer Tendenzen zensiert. --- Der Südafrikaner Winston Ntshona verfasst Sizwe Bansi Is Dead and The Island.

1975

Die Grupo Cénico das Forças Populares de Libertação in Mosambik führt das didaktische Stück Chibalo von Marcos Francisco Tembe auf. --- Elvania Zirimu wendet sich in When the Hunchback Made Rain gegen die Koruption in Uganda.

1976

Das Market Theatre in Johannesburg wird von Barney Simon und Mannie Manim gegründet. --- In Angola wird die Escola Nacional de Teatro e Dança gegründet. --- James Gibbs veröffentlicht den Sammelband Nine Malawian Plays, der Stücke aus dem Umkreis der Autoren an der University of Malawi versammelt. --- Zakes Mda setzt sich in Dark Voices Ring und We Shall Sing for the Fatherland mit der Apartheid auseinander.

1977

Mit der Aufhebung der Rassentrennung in Südafrika wendet sich das Theater auch den bisher benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu. Eines der ersten Stücke des neuen südafrikanischen Theaters ist Adam Smals Kanna hy ko hystoe. --- In Lagos wird das National Theatre gegründet und beherbergt zunächst das International Festival of Black Arts and Culture (FESTAC). --- Nach der Uraufführung von Byron Kawadwas satirischem Stück Oluimba lwa Wankoko auf dem Second World Black and African Festival of Arts and Culture (FESTAC) wird der Autor auf Befehl Idi Amins in Lagos ermordet.

1978

Das Theatre Arts Department der Universität von Addis Abbba wird eingerichtet. Zu den Absolventen (1982) gehört Getenet Eneyew. --- Prosper Kompaoré gründet das an Augusto Boal orientierte Atélier Théâtre Burkina.

1980

In Douala und Yaoundé (Kamerun) werden zahlreiche neue Theaterproduktionen aufgeführt, von Dramatikern wie Guillaume Oyono-Mbia, René Philombe, Pabe Mongo, Raymond Ekossono und Marie Claire Dati Sabze. --- Yaya Coulibaly gründet in Mali die Theatertruppe Sogolon, die vom traditionellen Koteba-Puppentheater beeinflusst ist. Zu den Inszenierungen malischer Volksmärchen gehört Le baptême de Lionceau (dt.: Die Taufe des jungen Löwen). --- Der Äthiopier Mengistu Lemma setzt sich in Kassa mit der italienischen Kolonialzeit auseinander. --- Der Südafrikaner Matsemela Manaka schreibt das Stück Egoli. Auf ihn geht außerdem das Soyikwa Africa Theatre zurück.

1981

Das Opernhaus von Pretoria wird gebaut, das künftig das Pretoria State Theatre beherbergt. --- Der Südafrikaner Maishe Maponya verfasst das Stück The Hungry Earth. --- In Woza Albert! verlegt Mbongeni Ngema die Wiederkehr Christi in sein Heimatland Südafrika.

1982

Das Bagamoyo Festival of Arts and Culture wird ins Leben gerufen.

1983

In Bamako wird das Kulturzentrum Palais de la culture Amadou Hampaté Ba gegründet, das unter anderem die größte Spielstätte Malis beherbergt. --- In Johannesburg wird das Wits Theatre gegründet. --- 30.12.: Das Théâtre national tunisien wird gegründet.

1984

Das Carrefour international de théâtre de Ougadougou wird gegründet. --- Manuela Soeiro gründet im mosambikanischen Maputo das Teatro Avenido – Mutumbela Gogo. --- Nicole Wéré-Wéré Liking gründet das Ki-Yi Mbock Théâtre in der Elfenbeinküste. --- Der Eritreer Alemseged Tesfai setzt sich in The Other War mit dem Konflikt zwischen seinem Heimatland und Äthiopien auseinander.

1986

In Harare wird die Theaterproduktionsstätte Rooftop Promotions gegründet. Aufführungen zeigt die Truppe im Theatre in the Park von Harare. --- In Angola gründen Studierende die Kompanie Horizonte Nzinga Bande und das Elinga Teatro de Luanda, das auch das „Festival de Teatro e Artes de Luanda“ ins Leben ruft. Das Stück Ana, Zé e ops escravos des zurückgekehrten Exilautors José Mena Abrantes wird uraufgeführt.

1987

Cont Mhlanga kritisiert in Workshop Negative Korruption und Rassentrennung in Simbabwe. Auch die Kompanie Zambuko/Izibuko und Glen Norah’s Women’s Theatre nehmen sich politischer Themen an. Rose Mbowas Mother Uganda and Her Children wird uraufgeführt.

1988

Prosper Kampaoré und das Atelier Théâtre Burkonabé gründen das Festival international de théâtre pur le développement (FITD). --- In Burkina Faso wird das Festival Yelen für Theater und andere performativen Künste (Grioterie, zeitgenössisches Erzählen) gegründet. --- Drei Kompanien gründen in Kinshasa das Künstlerkollektiv und Kulturzentrum L’Écurie Maloba. --- Cont Mhlanga gründet in Simbabwe den Amakhosi Performing Arts Workshop.

1989

Manyazewal Endeshab inszeniert Harold Pinter und Samuel Beckett in Äthiopien. --- Das Festival International de Théâtre et de Marionnettes de Ouagadougou (FITMO) wird gegründet. Auch das Carrefour International de Théâtre de Ouagadougou (CITO) entsteht in der Hauptstadt Burkina Fasos. --- In Pretoria wird die Pact Contemporary Dance Company gegründet. --- Barney Simon und John Kani gründen das Market Theatre Laboratory. --- An der École Nationale des Arts in Dakar (Senegal) wird erstmals ein Schauspielstudiengang angeboten. --- 15.8.: Das National Theatre of Namibia in Windhoek wird gegründet.

1990

Erstmals findet das Theaterfestival Rencontres théâtrales internationales de Cameroun (RETIC) statt. --- Die Wandertheatergruppe Compagnie Les Tréteaux de Niger wird gegründet. --- Das Stück Wounds of Africa des Uganders Alex Mukulu wird uraufgeführt.

1991

Mit chinesischer Unterstützung wird das Nationaltheater von Accra gebaut. Bespielt wird das Haus von der Truppe Abibigroma, die viele Absolventen des Drama Department der University of Ghana aufnimmt. --- Das National Festival of Arts and Culture (FENAC) in Kamerun findet erstmals statt. --- In Kinshasa wird die Compagnie Théâtre Les Béjarts gegründet. --- Die Tansanierin Penina O. Muhando veröffentlicht Culture and Development: The Popular Theatre Approach in Africa.

1992

Etienne Minoungou spielt an Jean-Pierre Guinganés Théâtre de la Fraternité Ibsens Peer Gynt. Auch in A la vie à la mort tritt er auf. --- Gilberto Mendes erwirbt zwei ehemalige Kinos in Maputo und gründet mit der Schauspielerin Cândida Bila die Theatertruppe Gungu. Sein Stück Julgamento wird wegen gesellschaftskritischer Tendenzen zensiert, in Ntxuva rechnet er mit AIDS-Leugnern ab. --- Frowin Paul Nyoni orgnisiert in Daressalam das Tmasha la Sanaa kwa Watoto (Theaterfestival für Kinder und Jugendliche) an der University of Daressalam. --- In Ghana findet erstmals daas Pan African Historical Theatre Festival statt.

1993

Ousmane Alédji gründet in Cotonou (Benin) das Theater Agbo n’koko. --- In Benin wird die Theatergruppe Wassangari gegründet. Der Gründer, Urbain Adjadi, orientiert sich am Erzähltheater Togos. --- Abdoul Traoré ruft das Festival international des masques et marionettes de Markala (FESMAS) ins Leben. Mohammed Ben-Abdallah adaptiert in Land of a Million Magicians (1993) Bertolt Brechts Der gute Mensch von Sezuan.

1994

Der äthiopische Regisseur Ayalneh Mulat wird wegen seiner Beziehungen zum DERG-Regime von der Universität von Addis Abeba verbannt. --- Adama Traoré gründet im malischen Bamako die Association culturelle Acte SEPT. --- Der Regisseur Craig Peter gründet in Harare (Simbwabwe) die Kompagnie „Over the Edhe“ (OTE). --- Das Klein Karoo National Arts Festival in Oudtshoorn wird gegründet. --- Das Parapanda Theatre Lab (PTL) in Daressalam wird gegründet.

1995

In Pemba (Mosambik) entsteht das Tambo Tambulani Tambo (TTT), das eine eigene Theatergruppe unterhält. --- Im senegalesischen Ziguinchor gründen Famara Sagna, Djibril Goudiaby und Boubou Ahmet Diakhaté die Compagnie Bou-Saana.

1996

In Benin gründet Erick-Hector Hounkpè die Theatergruppe Gbadalissa. --- Die Kompanie Théâtre du Chocolat organisiert das Festival Africain de théâtre pour l’infance et la jeunesse (FATEJ). --- Kongolesische Künstler gründen La Compagnie Africa Graffitis. --- In Bamako (Mali) wird das Festival du Théâtre des Réalités ins Leben gerufen. --- Im südafrikanischen Stellenbosch wird das H. B. Thom Theatre gegründet. --- 29.2.: Das Theâtre de l‘Étoile du Nord in Tunis wird eröffnet.

1997

Alougbine Dine setzt in La ligne („Die Warteschlange“) körperakustische Mittel ein. --- In Ouagadougou wird das Espace Culturel Gambidi (ECG) & Théâtre de la Fraternité gegründet. --- Studenten des Bagamoyo College of Arts gründen mit Unterstützung der University of Daressalam das Tanzania Theatre Centre.

1997

Der Kongolese Dieudonné Niangouna gründet mit seinem Bruder Criss die Theatertruppe Les bruits de la rue. Seine Stücke werden auch in Limousin und Avignon aufgeführt. --- In der alten Zinnminenstadt Jos (Nigeria) wird das Jos Repertory Theatre gegründet. Trotz jahrelanger Unruhen gelingt es dem Theeater, weiter zu inszenieren. Zu den aufgeführten Stücken gehört Wole Soyinkas Madmen and Specialists (2008) und Smallie (2009) von Phillip Begho. --- Luc Aimé Tênivi Dansou gründet die Theatergruppe Kauris d’Afrik.

1998

Ayalneh Mulat gründet das Kendil Theatre in Addis Abeba. --- Abate Mekuria gründet Mekuria Studio and Entertainment (MTSE) in Addis Abeba. --- Unter dem Namen Jason & Company wird in Lagos die Kompanie Nigerian Theatre gegründet. --- Hope Azeda gründet in Kigali die Theaterkompanie Mashirika Group. – Carl Reynolds gründet das Independent Armchair Theatre in Kapstadt, das 2008 schließt.

1999

Martin Ambara, zuvor Mitglied der Compagnie Alabado, gründet in Yaoundé Les Ménestrels. Auch Serge Fouha gehört zu den bekannten Regisseuren dieser Generation. --- Der ruandische Tänzer, Schauspieler und Regisseur Dorcy Rugamba gründet die Theaterwerkstatt Urwintore. Dort inszeniert er 2005 das Dokumentartheaterstück Die Ermittlung von Peter Weiss. Sein Stück Bloody Niggers (1997) wird auf dem Theaterfestival in Liège aufgeführt. --- Manuel Bagoro gründet das Harare International Festival ft he Arts in Simbabwe. --- Das Eastern African Theatre Institute mit Sitz in Daressalam wird gegründet. --- In Bamako entsteht das Kulturzentrum Studio Blonba mit zwei Bühnen. --- In Kigali erhält die 1963 gegründete National University of Rwanda (NUR) ein University Centre for Arts and Drama (UCAD). --- Das Centre for Arts in Butare (Ruanda) etabliert das Theaterfestival „Arts Azimuts“. --- In Senegal wird die Gruppe Janxeen gegründet. --- An der Great Zimbabwe University entsteht die Faculty of Arts, an der auch Schauspiel studiert werden kann.

2000

In Simbabwe werden unabhängige Zeitungen verboten. Auch gegen Theater geht die Regierung Mugabe vor.

2001

Ousmane Alédji verarbeitet in Imonlè Klang und Rhythmus der Gelede-Beschwörungen. --- Alfred Dogbé aus Niamey (Tschad) gründet die Schauspieltruppe Arène Théâtre. In Tiens bon, Bonkano! Spielt Aboubacari Oumarou einen vom Hunger getriebenen Bettler, in Pour le Fauteuil kritisiert er ebenso wie in Burocrassie den Politikbetrieb seines Landes. --- Der Regisseur Abdon Fortuné Koumbha gründet die Compagnie Kaf. --- Die nigrische Compagnie Espoir wird gegründet. Sie entwickelt vor allem Aufklärungsstücke für Jugendliche. --- Der Regisseur Mufutau Adegbola gründet in Lagos die Kompanie Aje Africa. --- Macodou Mbengue veranstaltet erstmals das Festival International Théâtre pour la Paix de Dakar (FEST’ART).

2002

Ildevert Méda und Etienne Minoungou gründen das Festival Récréâtrales (Résidences Panafricaines d‘écriture, de création et de recherches théâtrales). --- Die Université de Oagadougou nimmt den Studiengang Schauspiel auf. --- In Niger wird das Wandertheaterfestival Rencontres Internationales du Théâtre Itinerant du Niger gegründet. --- Das Stück Nothing but the Truth von John Kani setzt sich mit der Lage Südafrikas nach der Apartheid auseinander.

2003

Rogério Manjante aus Mosambik gründet nach der Schauspielausbildung in der Gruppe Mutumbela Gogo bei Henning Mankell und Manuela Soeiro das Teatro Galagazul. Zu den Stücken, die Manjante aufführt, gehören A Rebellão (2004, 2009) und Dois perdidos numa noite suja (2005). --- Das von Noé Culture in Brazzaville organisierte Festival du théâtre Mantsina sur scène findet erstmals statt. --- Das Kulturzentrum L’éspace Tiné in Brazzaville wird eröffnet. --- Das nigerianische Kulturzentrum Terra kulture wird eröffnet, das auch Theatervorstellungen zeigt.

2004

Patrick Jude-Oteh gründet am Jos Repertory Theatre das Jos Festival of Theatre. Zu den von Jude-Oteh aufgeführten Stücken gehören Wole Soyinkas Death and the King’s Horseman, Athol Fugard und und Chinua Achebes Okonkwo. --- Der Burkiner Aristide Tarnagda gründet das Théâtre Acclamations.

2005

Ousmane Alédji inszeniert Omon mi (dt. „Mein Sohn“). --- In Brazzaville findet erstmals das Festival International RIAPL statt. --- Im malischen Segou findet erstmals das Festival sur le Niger statt. --- In Kigali wird das Ishyo Arts Centre gegründet, das Schauspielworkshops für ein breites Publikum bietet.

2006

In Kisangani lässt sich Faustin Linyekula nieder und inszeniert mit den Studios Kabako die Bérénice von Racine. --- Die Theatertruppe Les Geules Tapées von Macodou Mbengue inszeniert Le clan du destin. --- Paul Grootboom wird Hausregisseur am State Theatre in Pretoria.

2007

Alfred Dogbé ruft in Niamey das Theaterfestival Théâtre Émergences ins Leben. --- Der Maler und Bildhauer Francis Tchiakpé gründet das Kulturzentrum L’Espace Tchif in Cotonou.

2008

Euloge Béo Aguiar inszeniert Sans commentaire. --- In Kigali findet sich die Theaterkompanie Association Isôko. --- Ildevert Méda führt Molières Ärztesatire Monsieur Porceaugnac auf. --- Das National Theatre von Accra spielt die Filmadaption I told you so. 2010 spielt Abibigroma The Fall of Kumbi. Ebenfalls in Accra residiert das private Theater von Nkrabeah Effah Dartey. --- In Dakar wird als Weiterbildungszentrum für die darstellenden Künste das „Fotti“ ins Leben gerufen.

2009

Mit dem Mülheimer Theater an der Ruhr inszeniert Ousmane Alédji Est-ce ainsi que vivent les hommes? Darin setzt er sich kritisch mit der Probo-Koala-Affäre auseinander, einem Giftmüll-Skandal. --- 19.12.: Ildevert Méda erhält den Grand Prix Afrique du Théâtre Francophone als bester Regisseur. --- Der Niederländer Guido Kleene und der zairische Schauspieler Toto Kisaku produzieren das Musical Basal’ya Bazoba. Das Stück auf Lingala befasst sich mit Zauberei und wird an mehreren Orten in Kinshasa aufgeführt. --- Der senegalesische Schauspieler und Regisseur Macodou Mbengue ruft in Dakar mit anderen Theatermachern Afrikas das Theaternetzwerk Afric’art Théâtre ins Leben.

2010

In Kapstadt wird das Fugard Theatre eröffnet. --- Das Goethe-Institut Yaoundé und die Copmpagnie Pyramide Anu Millénaire organisieren den interdisziplinären Workshop Scènes expérimentales.

2014

Im marokkanischen Casablanca wird das Kulturzentrum L’Uzine gegründet, an dem auch Theateraufführungen stattfinden.

2019

Das von Zaha Hadid geplante Grand Theatre von Rabat wird fertiggestellt.

Bibliographie zum Theater Afrikas

  • East, N. B.: African theatre: A checklist of critical materials. New York: Africana Publ. Corp., 1970
  • International Defence and Aid Fund for Southern Africa: Black Theatre in South Africa. London: International Defence & Aid Fund, 1976 (Fact paper on Southern Africa; 2)
  • Etherton, Michael: The development of African drama. London: Hutchinson, 1982
  • Kente, Gibson: South African people’s plays: Plays by Gibson Kente. London: Heinemann, 1981 (African writers series; 224)
  • Kavanagh, Robert M.: Theatre and cultural struggle in South Africa. London: Zed, 1985
  • Bame, Kwabena N.: Come to laugh: African traditional theatre in Ghana. New York: Barber, 1985
  • Larlham, Peter: Black theater, dance, and ritual in South Africa. Ann Arbor, Mich.: UMI Research Pr., 1985 (Theater and dramatic studies; 29)
  • Ricard, Alain: L’invention du théâtre: le théâtre et les comédiens en Afrique noire. Lausanne: Âge d'Homme, 1986
  • Fiebach, Joachim: Die Toten als die Macht der Lebenden: Zur Theorie und Geschichte von Theater in Afrika. Wilhelmshaven: Heinrichshofen, 1986
  • Barber, Karin: Drama and theatre in Africa. Bayreuth: E. Breitinger u. R. Sander, 1986 (Bayreuth African studies series; 7)
  • Kamlongera, Christopher: Theatre for development in Africa with case studies from Malawi and Zambia. Bonn: DSE/ZED, 1987
  • Iwalewa-Haus (Bayreuth): Yoruba-Theater: 5 Theaterstücke aus dem Repertoire des „Duro Ladipo National Theatre“. Bayreuth: Iwalewa-Haus, 1989
  • Gray, John: Black theatre and performance: a Pan-African bibliography. New York: Greenwood Pr., 1990 (Bibliographies and indexes in Afro-American and African studies; 25)
  • Dagan, Esther A.: Emotions in motion: Theatrical puppets and masks from Black Africa. Montréal: Galerie Amrad African Arts, 1990
  • Mlama, Penina Muhando: Culture and development: The popular theatre approach in Africa. Uppsala: Nordiska Afrikainstitutet, 1991
  • Scherer, Jacques: Le théâtre en Afrique noire francophone. Paris: Presses Univ. de France, 1992
  • Mda, Zakes: When people play people: development communication through theatre. London: Zed Books, 1993
  • NganduNkashama, Pius: Théâtres et scènes de spectacle: études sur les dramaturgies et les arts gestuels. Paris: L'Harmattan, 1993
  • Breitinger, Eckhard (Hg.): Theatre and performance in Africa: Intercultural perspectives. Bayreuth: Breitinger, 1994 (Yearbook of the Association for the Study of the New Literatures in English; 4)
  • Banham, Martin (Hg.). The Cambridge guide to African and Caribbean theatre. Cambridge: Cambridge Univ. Press, 19
  • Conteh-Morgan, John: Theatre and drama in francophone Africa: A critical introduction. Cambridge: Cambridge Univ. Press, 1994
  • Jukpor, Ben K.; Jukpor, Bernard K’Anene: Étude sur la satire dans le théâtre ouest-africain francophone. Paris: L'Harmattan, 1995
  • Coray-Dapretto, Lorenza: Le théâtre communautaire sudafricain: au rythme de l’autre. Paris: L’ Harmattan, 1996
  • Davis, Geoffrey V. (Hg.): Theatre and change in South Africa. Camberwell, Victoria: Harwood Academic, 1996 (Contemporary theatre studies; 12)
  • Kerr, David: African popular theatre: from pre-colonial times to the present day. London: Currey, 1997
  • Banham, Martin: African theatre in development. Oxford: James Currey, 1999
  • Fuchs, Anne (Hg.): New theatre in francophone and anglophone Africa: A selection of papers held at a Conference in Mandelieu, 23-26 June, 1995. Amsterdam: Rodopi, 1999 (Matatu; 20)
  • Hutchinson, Yvette; Breitinger, Eckhard (Hg): History and theatre in Africa. Bayreuth: Breitinger, 2000 (Bayreuth African studies series; 50)
  • Jefferson, Louise M. (Hg.): Théâtre noir francophone. Tübingen: Narr, 2001 (Oeuvres & critiques; 26,1)
  • Chalaye, Sylvie: L’Afrique noire et son théâtre au tournant du XXe siècle. Rennes: Presses Univ. de Rennes, 2001 (Plurial; 10)
  • Losambe, Lokangaka; Sarinjeive, Devi: Pre-colonial and post-colonial drama and theatre in Africa. Trenton: Africa World Press, 2001
  • Banham, Martin: African theatre: playwrights & politics. Oxford: Currey, 2001
  • Fiangor, Rogo Koffi M.: Le théâtre africain francophone: analyse de l'écriture, de l'évolution et des apports interculturels. Pars: L’Harmattan, 2002
  • Harding, Frances: The performance arts in Africa: A reader. London: Routledge, 2002
  • Solberg, Rolf; Wright, Laurence (Hgg.): South African theatre in the melting pot: trends and developments at the turn of the millennium. Grahamstown, South Africa: ISEA, 2003
  • Banham, Martin (Hg.): A history of theatre in Africa. Cambridge: Cambridge Univ. Press, 2004
  • Conteh-Morgan, John: African drama and performance. Bloomington, Ind.: Indiana Univ. Press, 2004
  • Chalaye, Sylvie (Hg.): Nouvelles dramaturgies d’Afrique noire francophone. Rennes: Presses Universitaires de Rennes, 2004 (Plurial; 12)
  • Okagbue, Osita: African theatres and performances. London: Routledge, 2007
  • Breitinger, Eckhard; Arndt, Susan; Berndt, Katrin (Hg.): Words and worlds: African writing, theater, and society. Trenton, N.J.: Africa World, 2007
  • Beis, Elena: Becoming of a Rainbow-Nation: Zeitgenössisches südafrikanisches Theater. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller, 2007
  • Hemke, Rolf C.: Theater südlich der Sahara. Berlin: Theater der Zeit, 2010 (Theater der Zeit. Recherchen; 77)
  • Igweonu, Kene (Hg.): Trends in twenty-first century African theatre and performance. Amsterdam: Rodopi, 2011 (Themes in theatre; 6)
  • Halid, Amin: The theatres of Morocco, Algeria and Tunisia: performance traditions of the Maghreb. Basingstoke: Palgrave Macmillan, 2012
  • Keller, Nadja; Nix, Christoph; Spiekermann, Thomas (Hgg.): Theater in Afrika. Zwischen Kunst und Entwicklungszusammenarbeit: Geschichten einer deutsch-malawischen Kooperation. Berlin: Verlag Theater der Zeit, 2013 (Theater der Zeit. Recherchen; 106)
  • Niermann, Jan Endrik: Schlingensief und das Operndorf Afrika: Analysen der Alterität. Wiesbaden: Springer VS, 2013