Ideen zum Einsatz von Bildmaterial im Deutschunterricht

Bild und Text

  • Text in der angewandten Kunst: Werbegraphik, Aufschriften von Produkten
  • Mischformen von Text und Bild: Comic, Bildgeschichte, Emblem, Fotostory, Untertitel bei Computerspielen, Bilderbuch
  • Sachtexte über Kunst: Katalogbeitrag, Feuilletonartikel, schulische Bildbeschreibung, Bildunterschrift, Legende (bei Graphiken)
  • Literarische Texte über Kunst: Bildgedicht, Ekphrasis
  • Texte in Bildern: Tituli, Texte auf Bildgegenständen, Texte in Collagen, Texte als Bildgegenstände, Sprechblasen

Methoden

Zeichnen

  • Mittel: Bleistifte, Farbstifte, Stahlfedern, Rohrfedern, Vogelfedern, Tinten, Tuschen, Pinsel, Kohle, Kreide, Rötel, Nadeln, Nägel
  • Formen: 1. Figurenporträt, 2. Raumskizze: Aufriss, Grundriss, Querschnitt, 3. Natur- oder Gegenstandsstudie, 4. Wappen

Malen

  • Mittel: Finger, Pinsel, Spachtel, Farb-, Filz-, Wachsstifte, Finger-, Kleister-, Tempera-, Deck-, Acryl-, Dispersions-, Spray-, Öl- und Lackfarbe
  • Formen: 1. vgl. Zeichnen, 2. Ausdrucksbilder (veranschaulichen die Wirkung eines Texts), 3. Kulissen und Sofitten

Collagieren

  • Mittel: Schere, Schneidefeder, Heftmaschine, Klebstoffe, Nägel, Faden, Lötzinn, diverse Papiere, Bleche, Folien, Hölzer, Erden, Rinden etc.
  • Formen: 1. Papiercollage aus eigenhändig bearbeiteten Papieren, 2. Graphikcollage aus Zeitschriften, Zeitungen etc. 3. Reizbildcollage, bei der die S ein aufgeklebtes Bild ergänzen, 4. Decollage, Zerstören oder Verkleben eines Bildes, 5. Material-Dia (auf dem OHP), 6. Assemblage, Materialbild, 7. Rollage (Verschmelzung zweier Fassungen eines Bildes).

Schreiben

  • Mittel: Tinte, Tusche, Farbe, Stifte, Federn, Pinsel, Kreiden, Stempel, Schablonen, selbstklebende Buchstaben
  • Formen: 1. Wortfeld-Bilder, 2. konkretes Gedicht, 3. Tituli in ein Bild einfügen, 4. Sprechblasen in ein Bild einfügen, 5. Unterschriften und Beischriften für Bilder finden, 6. Kalligraphieren (ganzer Text, Passagen, Zitate, Einzelwörter) 

Kopieren

  • Mittel: Kopiergerät
  • Formen: 1. Vervielfältigen für Collagen, 2. Bewegen der Vorlage beim Kopieren, 3. Fortgesetztes Kopieren von Kopien, 4. Übermalen der Kopie, 5. Kopieren von Realien, 6. chemisches Verändern der Kopie

Skulpturieren

  • Mittel: Schere, Knetmasse, Papier, Pappe
  • Formen: 1. Strukturmodell eines Gedichts, einer Erzählung falten, 2. Lernmittel selbst herstellen, 3. Puppen für das darstellende Spiel herstellen (Scherenschnitt, Fingerpuppe, Handpuppe, Fantoche, Marionette, Stabpuppe), 4. Räumliche Strukturen im Klassenraum durch Environments nachbauen, 5. Allegorien basteln, 6. Knetfiguren erstellen, dann Animationsfilm oder Bildgeschichte

Bilder als Schreibanlässe

  • Bildbeschreibung: a.) als Erlebnisbericht, b.) als Rezept, c.) als Analyse, d.) als Bildbefragung
  • Porträt oder Memoiren der dargestellten Personen
  • Bild-Dialog. Dialog zwischen den dargestellten Personen
  • Anlass-Geschichte. Geschichte über den Anlass des Bildes
  • Provenienz-Erzählung. Geschichte über den Weg des Bildes ins Museum, seine Besitzer…
  • Pygmalion-Geschichte. Eine Bildfigur (oder ein anderes Bildelement) tritt aus dem Rahmen des Bildes 
  • Bildgedicht. Bildgedicht zu einem vorliegenden Kunstwerk.

Kreative Ansätze

  • Lebende Bilder. Bilder oder Bildausschnitte nachstellen.
  • Gespielte Bilder. Bilder in kleine Spielszenen überführen.
  • Austauschen. Bildelemente austauschen.
  • Abdecken. Bildelemente entfernen oder abdecken.
  • Skalieren. Bild oder Details vergrößern, verkleinern.
  • Transponieren. Bild in anderen Techniken ausführen lassen.
  • Aktualisieren. Bild in heutige Verhältnisse übersetzen.
  • Erweitern. Bild über seine Grenzen hinaus fortzeichnen.

Analytische und reproduktive Ansätze

  • Teilanalyse. Nur ein bestimmtes Detail wird beschrieben und analysiert.
  • Bilddiktat. S beschreibt ein Bild, andere S zeichnen es
  • Nachgestalten aus dem Gedächtnis. S sehen ein Bild und müssen es aus dem Gedächtnis nachzeichnen.
  • Reproduktion: S geben eine Vorlage möglichst genau wieder.

Lernziele im Umgang mit Kunst

Kreativität

  • Planung schöpferischen Gestaltens. Die Schüler lernen, ihr schöpferisches Erfinden bewusst zu planen: in der Präparationsphase Informationen zu sammeln, sie in der Inkubationsphase umzuwälzen, in der Illuminationsphase Lösungswege beschreiben und in der Verifikationsphase ihre Lösungen auszuwerten.
  • Differenzierungsvermögen. Die Schüler lernen, möglichst viele Eigenschaften einen Gegenstand zu benennen und die gesammelten Ergebnisse in eine möglichst genaue Schilderung des Gegenstandes einzubinden.
  • Analytische Fähigkeiten. Die Schüler lernen, Probleme des bildnerischen Gestaltens in Teilaufgaben zu zerlegen; anhand eines morphologischen Rasters können sie Vorteile und Nachteile einer Gestaltungsweise abschätzen und bewerten.
  • Heuristische Fähigkeiten. 1. Die Schüler lernen, durch Brainstorming die Zahl und Güte möglicher Ansätze zu vermehren, indem sie ihre Ideen mit Ideen anderer Schüler kombinieren. 2. Die Schüler können Prüflisten erstellen und zur Lösung von Gestaltungsaufgaben einsetzen.

Kommunikation

  • Die Schüler kennen Grundformen visueller Kommunikation (Piktogramm, Hieroglyphen) und können sie zweckmäßig einsetzen.
  • Die Schüler können im Hinblick auf visuelle Zeichen (der Kunst, der Werbung, der Berichterstattung) Gefühlswerte und Sachwerte unterscheiden und ihr Handeln darauf abstimmen.
  • Die Schüler können ästhetische Vorstellungen bei der Gestaltung ihrer Umwelt einsetzen.

Fähigkeit zur ästhetischen Reflexion

  • Die Schüler sollen fähig sein, Gegenstände unter ästhetischen Aspekten wahrzunehmen und zu beschreiben.
  • Die Schüler sollen fähig sein, verschiedene Techniken der ästhetischen Reflexion einzusetzen (Umschreiten, Zurücktreten).
  • Die Schüler sollen fähig sein, Fachbegriffe der Kunstgeschichte auf Beispiele anzuwenden.
  • Die Schüler sollen fähig sein, die Wertung von Kunsturteilen als subjektiv zu erkennen.
  • Die Schüler sollen fähig sein, visuelle Erscheinungen unter religiösen, politischen, sozialen und kulturellen Gesichtspunkten zu betrachten.
  • Die Schüler sollen fähig sein, visuelle Erscheinungen zu einem Gesamteindruck zusammenzufassen.
  • Die Schüler sollen fähig sein, Zusammenhänge zwischen Hersteller, Zweck, Anlass, Auftraggeber und Werk anzugeben.
  • Die Schüler sollen fähig sein, visuelle Eindrücke sprachlich annäherungsweise wiederzugeben.