Geschichte der schwäbischen Literatur

1557

Simon Roth lässt in seinem Drama Aluta (übersetzt aus dem niederländischen Original des Macropedius) erstmals einen Schwaben auftreten.

1577

In Nikodemus Frischlins nicht erhaltener Komödie Vom Weingärtner könnte auch das Schwäbische unter den „variae linguae“ eine Rolle gespielt haben.

1593

In Herzog Heinrich Julius von Braunschweigs Comoedia Tragica Von der Susanna tritt ein schwäbischer Bauer namens Counrad auf.

1594

In der Komödie Von einem Wirte des Herzogs von Braunschweig kommt es zwischen einem Plattdeutsch sprechenden Besucher und einem Schwäbisch schwätzenden Gast zu einem sprachlich bedingten Zerwürfnis.

1623

Der gebürtige Lindauer Johann Rudolf Fischer veröffentlicht sein Trauerspiel Letzte Weltflucht und Teuffelsbruot.

1624

Johann Rudolf Fischer lässt sein Trauerspiel Deß Teuffels Tochter, die H. Zahlwucherey genannt drucken.

1871

Christian Roller aus Beinstein veröffentlicht seine Heimatbilder.

1872

Franz Joseph Keller aus Untergünzburg veröffentlicht bei Joseph Kösel in Kempten die Sammlung Doaraschleah von feart und huir.

1873

Gustav Heerbrandt verfasst das zweiteilige komische Gedicht Hannes in Amerika.

1874

Franz Joseph Keller veröffentlicht Etle Hagabutza’. Max Lingg aus Nesselwang im Allgäu veröffentlicht die Sammlung Gemüetle: Gedichte in der Mundart des östlichen und mittleren Allgäu.

1875

Franz Joseph Keller veröffentlicht Erdbörla os m Wald.

1876

Georg Jäger veröffentlicht das Liederbuch Deutsche Lieder aus dem Schwabenland. Neue und alte, ernste und heitere Weisen. Tobias Hafner veröffentlicht den oberschwäbischen Roman Das Kaiserfest in Stuttgart.

1877

Karl Wild gibt die Erzählung Die Hoppeltsmühle heraus. Tobias Hafner veröffentlicht die in Ulmer Mundart abgefasste Schrift Ulmer Münster, Ulmer Spatz und Fischerstechen.

1879

Bei Metzler in Stuttgart erscheint Gustav Seuffers Hellauf, Schwôbaland.

1880

Michael Karl Wild aus Löpfingen im Ries veröffentlicht das Bändchen Riaser Gwächs. Christian Roller veröffentlicht Lieder und Romanzen.

1881

Franz Joseph Keller veröffentlicht die nach einer schwäbischen Leib- und Magenspeise benannte Sammlung Duranand. Tobias Hafner veröffentlicht Humoristische Purzelbäume.

1883

Christian Friedrich Michele aus Owen gibt das Ulmer Liederbuch heraus. Gustav Heerbrandt veröffentlicht den Schwäbischen Leierkasten, eine Sammlung komischer Gedichte in schwäbischer Mundart.

1884

Friedrich Theodor Vischer aus Ludwigsburg veröffentlicht das schwäbische Lustspiel Nicht Ia

1885

Georg Jäger aus Stuttgart schließt seine Schwäbische Liederchronik ab. Tobias Hafner veröffentlicht Das Kriegerbundesfest zu Ravensburg. Gustav Seuffer und R. Weitbrecht geben die Sammlung Schwôbaland in Lied und Wort heraus, die unter anderem auch Gedichte von Anna Schwäble aus Wildberg enthält. Hermann Bacmeister aus Esslingen veröffentlicht die Sammlung Erlebtes und Erdachtes. Emma Vely veröffentlicht Dorfluft.

1878, 01.07.

Als Wochenbeilage der Stuttgarter Neuen Zeitung erscheint erstmals das Stuttgarter Museum.

1886

Bei Greiner und Pfeiffer in Stuttgart erscheint Ferdinand Strich-Chapells Aus’m Herze’; schwäbische Volksklänge: Eine Auswahl der besten Gedichte in schwäbischer Mundart, das auch Arbeiten des Weikersheimers Karl Ott enthält.

1887

Franz Joseph Keller veröffentlicht Brau’börla. Gustav Seuffer veröffentlicht In Ulm und um Ulm rum.

1888

Georg Jäger veröffentlicht Der Schwaben letzter Gruß an Kaiser Wilhelm. Emma Vely verfasst als ungedrucktes Bühnenmanuskript den Vierakter Gnadenlöhner in mundartlicher Diktion.

1890

Tobias Hafner veröffentlicht in Ulmer Mundart die Gelegenheitsdichtung Ulmer-Münster Jubelfest. Johann Martin Bürkle stellt in den USA nach über dreißig Jahren Abwesenheit aus der württembergischen Heimat seine Ortschronik von Plattenhardt zusammen.

1891

Franz Joseph Keller veröffentlicht Hoidelbörla.

1892

In München erscheint Wilhelm Unselds Erzählband Usm schwäbischa Volksleaba. Gustav Heerbrandt veröffentlicht Gedichte in schwäbischer Mundart. Von Cäsar Flaischlen erscheint in Stuttgart der Gedichtband Vom Haselnußroi’, e Zopfete Bloeme=n ond Nüß.

1876, 15.02.

In Chicago erscheint erstmals das von Gustav Heerbrandt herausgegebene New Yorker Schwäbische Wochenblatt.

1893

Gottfried Jakob aus Nördlingen veröffentlicht unter dem Titel Allerloi Gedichte in Rieser Mundart.

1894

In Ulm erscheint Robert Riens Aelles onteranand. Gedichte im Ulmer Landdialekt. Bei Bonz & Co. in Stuttgart erscheinen von Mathilde Frank unter dem Titel Schwäbisch Gmüet 66 schwäbische Gedichte.

1895

Gustav Heerbrandt veröffentlicht Der lustige Schwoab.

1889, 01.05.

Johann Martin Bürkle aus Plattenhardt gründet in Stuttgart (Arkansas) das Halbmonatsblatt Der Vetter aus Schwaben.

1954

Adolf Rothfuß veröffentlicht bei Kaupert in Freudenstadt Heimeliges am Wegrand. Gedichte in schwäbischer Mundart.

1955

Hugo Geissler veröffentlicht bei Bofinger in Tuttlingen Nebem Mole her. Mundartgedichte des Malers.

1956

Im Schwenninger Swano-Verlag erscheint Georg Friedrich Weber-Benzings s Joor dure. Besinnliche und heitere Gedichte schwäbisch alemannischer Prägung.

1977

Erwin Brezing publiziert beim Stieglitz-Verlag in Mühlacker seine „schwäbische Biographie“ S’isch nemme dees.

1981

Ilse Rieger veröffentlicht bei Knödler in Reutlingen Oder it? Zwei Dutzend schwäbische Satiren. Eine „Mundartliche Wortesammlung in Versen“ veröffentlicht Wilhelm Kusterer aus Salmbach unter dem Titel Von „Modda“ und „Mödela“.

1979

Egon Riebles Mundartgedichte erscheinen in zweiter Auflage mit dem Titel …em Jesusle isch es langweilig.

1985

Der Heimat- und Museumsverein für Stadt und Kreis Freudenstadt gibt Karl Kußmauls ’s Johr über… heraus.

1988

Im Selbstverlag gibt Adolf Lieb seine „lustigen Geschichten eines Schwaben“ unter dem Titel I on mei Weib heraus.