Georgisch-deutsche Beziehungen

1657

Das Trauerspiel Catharina von Georgien von Andreas Gryphius wird gedruckt.

1771

Der deutsche Reisende Johann Anton Güldenstedt erreicht das Königreich Kartli und Kakhetien. 1815 erscheint eine Ausgabe seiner Reisen nach Georgien und Imerethi bei Maurer in Berlin.

1801

Der Geograph Heinrich Julius Klaproth wird vom Zarenhof ins Königreich Kartli und Kakhetien entsandt, um die kürzlich annektierte Region zu untersuchen. Die Ergebnisse werden 1812 in Berlin veröffentlicht.

1804

In Riga und Leipzig erscheint Evgenij Bolchovitinovs Werk zur georgischen Geschichte unter dem Titel Georgien oder historisches Gemälde von Grusien.

1811

Die Geographen Friedrich Parrot und Moritz von Engelhardt unternehmen eine Forschungsreise nach Georgien.

1812

Wilhelm von Freygang bereist Georgien.

1817

Deutsche Siedler aus Württemberg lassen sich in Georgien nieder, darunter 50 Familien aus Schwaikheim (die „Schwaikheimer Harmonie“). Erste Siedlungen werden gegründet: Marienfeld, Neu-Tiflis, Elisabethtal, Petersdorf, Ahnenfeld, Helenendorf und Katharinenfeld. --- Johann Jakob Koch veröffentlicht dazu Geistliche Gedichte und Gesänge für die nach Osten eilenden Zioniden. --- Wilhelm von Freygang veröffentlicht bei Perthes und Besser seine Briefe über den Kaukasus und Georgien.

1819

Katharinenfeld wird neu errichtet (heute: Boinisi). --- Statthalter Ermolov richtet ein temporäres Amt für die Angelegenheiten der deutschen Siedler ein.

1826

26.8.: Katharinenfeld wird von Kurden und Persern eingenommen, zahlreiche Bewohner werden getötet und verschleppt.

1829

Der deutsche Apotheker Flor Schönberg eröffnet die erste Apotheke in Tiflis.

1834

In Tiflis wird die erste lutheranische Kirche geweiht.

1836

Karl Koch erkundet die Vegetation Georgiens.

1837

Der deutsche Ingenieur Merkel baut nach der Ankunft in Tiflies Bewässerungsanlagen für Alexandersdorf und Kukia.

1842

In der Nähe Abastumanis wird die deutsche Siedlung Freudenthal gegründet.

1843

Der deutsche Reisende August von Haxthausen besucht Georgien. --- Bei Neu-Tiflis entsteht die Seifen- und Kerzenfabrik von Franz Schulze. --- In St. Petersburg erscheinen Bernhard Dorns Beiträge zur Geschichte der kaukasischen Länder und Völker, aus morgenländischen Quellen.

1846

In Tiflis schließen sich die deutschen Schuhmacher zu einer Zunft zusammen und wählen Karl Bemmler zum Vositzenden. --- Der deutsche Siedler und Brauereiunternehmer Maders gründet die erste Brauerei von Tiflis. Siedler aus Johannesdorf bei Stawropol lassen sich in Georgien nieder. --- Salzmann gründet eine Tabakwarenfabrik.

1848

Friedrich von Bodenstedt veröffentlicht Völker des Kaukasus und ihr Kampf für die Freiheit.

1853

Der deutsche Landschaftsmaler Paul von Franken lässt sich in Tiflis nieder.

1854

Der preußische Unternehmer Kalein gründet eine Spirituosenfabrik.

1857

Familien aus Elisabethtal gründen bei Tschotschiani-Tsalka die Siedlung Alexandershilf.

1858

Das Unternehmen Siemens & Halske bauen die erste Telegraphenlinie Georgiens.

1860

Arnold Moritz gründet das Geophysikalische Institut von Tiflis. ---- Ernst Sommer gründet in Tiflis eine mechanische Fabrik. --- Baron Alexander von Kutzschenbach baut auf seinem Gut Mamutli eine Käserei nach Schweizer Vorbild.

1865

Erner von Siemens besucht Georgien. --- Jakob Wetzel eröffnet seine Brauerei in Tiflis.

1867

Der deutsch-georgische Maler Oskar Schmerling kommt in Tiflis zur Welt.

1870

Das von Gustav Rade und Adolf Berge geplante Kaukasische Museum wird errichtet.

1871

Die deutschen Siedler Georgiens werden rechtlich anderen Bürgern des Zarenreichs gleichgestellt.

1872

Karl von Hahn nimmt eine Gymnasialstelle in Tiflis an und befasst sich mit Studien zum Kaukasus.

1874

Nach Tilgung und Erlass verbleibender Schulden werden die deutschen Siedler anderen Eigentümern gleichgestellt.

1879

Krupp nimmt den Export von Mangan aus Tschiatura auf.

1881

Der deutsche Apotheker Semmel richtet eine Produktionsstätte für verschiedene Minera

1884

Bei Sukhumi werden mit Neudorf und Gnadenberg zwei deutsche Siedlungen gegründet.

1892

Der Schriftsteller Arthur Leist lässt sich in Tiflis nieder. Bereits 1885 war Georgien - Natur, Sitten und Bewohner erschienen, 1887 hatte Leist die Anthologie Georgische Dichter herausgegeben.

1902

Der Sprachwissenschaftler Adolf Dier nimmt in Tiflis Studien zur Volkskunde des Kaukasus auf.

1911

Graf von der Schulenberg wird deutscher Botschafter in Georgien.

1912

Max Tilke erreicht Georgien für Recherchen zu den Trachten Georgiens. --- Der Maler Max Sommer lässt sich in Tiflis nieder.

1914

Georgische Emigranten und Studenten gründen in Berlin das Komitee für die Unabhängigkeit Georgiens. --- Die deutsche Zeitung „Kaukasische Post“ wird geschlossen. Deutsche Siedlungen in Georgien werden umbenannt. --- Julius Reimers veröffentlicht bei Voigtländer in Leipzig Der Lehnsstaat in Georgien.

1915

Im türkischen Samsun wird die Georgische Legion in Samsun, Türkei aufgestellt. Ihr Kommandeur ist der deutsche Leutnant Horst Schliephack, höchster georgischer Offizier Generalmajor Leo Kereselidse. --- Ferdinand Bork veröffentlicht bei Veit in Leipzig Das georgische Volk. --- Michael von Tserethelis Georgien und der Weltkrieg erscheint bei Stein in Potsdam. 1917 folgt Die Rechte Georgiens, 1919 erscheint Das neue Georgien.

1916

26.6.: Im Rahmen der Operation M werden Georgi Matschabeli und vier weitere Emissäre des Komitees für die Unabhängigkeit Georgiens von deutschen U-Booten an der Ostküste des Schwarzen Meeres abgesetzt. --- Das Zarenreich schließt deutsche Siedler in Georgien von Landbesitz und Landerwerb aus. --- er aus Asureti stammende Volksdichter Rudolf Dirko wird wegen seiner Agitation für das Deutsche Reich inhaftiert.

1918

Die „Kaukasische Post“ kann wieder erscheinen. --- Eine Gesandtschaft Georgiens besucht das Deutsche Reich. --- 8.6.: Friedrich Kress von Kressenstein kommt als Leiter der militärischen Mission des Deutschen Reichs mit dem Bayerischen Reserve-Jägerbataillon in Poti an. --- 25.12.: Letzte deutsche Truppen verlassen Georgien. --- Im Aachener Xaverius-Verlag erscheint Konrad Lübecks Georgien unddie katholische Kirche.

1919

7.1.: Das ehemalige deutsche Militärlazarett wird in ein Zivilkrankenhaus umgewandelt.

1920

24.9.: Deutschland erkennt die Unabhängigkeit Georgiens an und entsendet Ulrich Rauscher als Botschafter. --- Georgien richtet eine Gesandtschaft in der Brückenallee 31 in Berlin-Tiergarten ein, die Wladimir Achmeteli leitet.

1921

Karl Kautsky veröffentlicht in der Wiener Volksbuchhandlung Georgien, eine sozialdemokratische Bauernrepublik: Eindrücke und Beobachtungen.

1922

Nach der Annexion Georgiens durch die UdSSR werden die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich abgebrochen. --- Julius Braunthal publiziert in der Wiener Volksbuchhandlung Vom Kommunismus zum Imperialismus: Bilder aus dem bolschewistischen Georgien.

1924

In Deutschland gründen georgische Emigranten das Georgische Komitee Weißer Georg war eine 1924 von gegründete Widerstandsorganisation. Ihr Ziel war die Befreiung Georgiens von der sowjetischen Besatzung. Mitglieder waren unter anderen Micheil Zereteli, Leo Kereselidse, Schalwa Maglakelidse, Aleksandre Manwelischwili, Grigol Robakidse, Wiktor Nosadse und Kalistrate Salia. --- In Halle promoviert Sophron Michelidse über Das Genossenschaftswesen in Georgien.

1925

Eine Delegation deutscher Kommunisten besucht Georgien.

1926

Das Georgische Komitee Weißer Georg gründet einen Untergrund-Ableger der Organisation in Tiflis. Sämtliche Mitglieder werden am 25.10.1937 in Tiflis erschossen.

1927

14.12.: Der deutsch-georgische Schriftsteller und Philosoph Giwi Margwelaschwili kommt in Berlin zur Welt.

1930

Die Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas veröffentlicht in Berlin Georgische Kunst: Ihre Entwicklung vom 4. - 18. Jahrhundert.

1931

Grigol Robakidse geht ins Berliner Exil, wo er mit Werner Sombart zusammentrifft.

1937

Der Maler Richard Sommer wird in ein Zwangsarbeiterlager deportiert.

1941

Die Wehrmacht stellt auf dem Truppenübungsplatz Mitte bei Radom im Generalgouvernement Polen eine Georgische Legion auf. Kommandeur wird der ehemalige Generalgouverneur in Tiflis, Schalwa Maglakelidse. --- 8.10.: Die deutschen Siedler werden nach Zentralasien und Sibirien deportiert.

1943

14.4.: Jakow Iossifowitsch Dschugaschwili, der älteste Sohn Stalins, stirbt im KZ Sachsenhausen.

1944

31.8.: Die letzte Einheit der Georgischen Legion kapituliert am 1944 im Kanton Chomérac im Département Ardèche vor den Alliierten.

1945

5.-6.4.: Auf Texel erheben sich die georgischen Hilfssoldaten gegen die Deutschen, 400 Deutsche werden überwiegend im Schlaf getötet, bei einer Gegenoffensive kommen zahlreiche Georgier ums Leben.

1950

Robert Bleichsteiner veröffentlicht in Wien Georgien gestern und heute: Eine Fahrt hinter den Kaukasus.

1952

Der deutsch-georgische Physiker Alexander Nikuradse veröffentlicht bei Oldenbourg in München Naturwissenschaft und Technik im Leben der Völker.

1953

In München wird eine georgische Redaktion von Radio Liberty eingerichtet.

1955

Rust̕aveli Šot̕as Der Recke im Tigerfell erscheint 1976 im Berliner Verlag Rütten & Löning. Eine Kinderfassung des Epos erscheint im Berliner Kinderbuchverlag.

1963

Der von Julius Assfalg bearbeitete Band Georgische Handschriften erscheint bei Steiner in Wiesbaden.

1966

Heinrich Böll besucht Tiflis.

1969

1.11.-31.12.: Das Kunstgewerbemuseum Berlin im Schloß Köpenick zeigt Kunsthandwerk aus Georgien.

1970

Ruth Neukomm veröffentlicht im Züricher Manesse-Verlag Georgische Erzähler der neueren Zeit.

1974

Sulxan-Saba Orbeliani gibt im Frankfurter Insel-Verlag die Anthologie Die Weisheit der Lüge mit georgischen Fabeln, Märchen und Gleichnissen heraus. --- Heinrich L. Nickel veröffentlicht im Deutschen Verlag der Wissenschaften in Berlin Kirchen, Burgen, Miniaturen: Armenien und Georgien während des Mittelalters. --- Adolf Endler und Rainer Kirsch veröffentlichen in Berlin den Sammelband Georgische Poesie aus acht Jahrhunderten. --- In Tiflis erscheint der deutschsprachige Band Diegeorgische Filmkunst.

1976

Im Verlag der Universität Fribourg (CH) erscheint die Altgeorgische Kurzgrammatik von Renée Zwolanek. --- Edith Neubauer veröffentlicht bei Schroll in Wien Altgeorgische Baukunst: Felsenstädte, Kirchen, Höhlenklöster. Auch an der Monographie Die Baukunst des Mittelalters in Georgien: vom 4. bis zum 18. Jahrhundert von 1980 ist sie beteiligt. 1983 folgt der in Tiflis veröffentlichte Band Zu den Beziehungen zwischen der kaukasischen mittelalterlichen Baukunst und der mitteleuropäischen Romanik. --- Im Mitteldeutschen Verlag in Halle erscheint Adolf Endlers Zwei Versuche über Georgien zu erzählen. – Saarbrücken geht eine Partnerschaft mit Tiflis ein.

1978

Im Saarbrücker Verlag erscheint der von Martin Buchhorn herausgegebene Band Neue Poesie aus Georgien. Ebenfalls in Saarbrücken erscheint der mit Tejmuraz Mamaladze veröffentlichte Band Georgien: Ein Stück vom Paradies.

1980

Heinz Fähnrich veröffentlicht im Wiesbadener Drei-Lilien-Verlag den Sammelband Georgische Märchen. In Tiflis erscheint 1981 zudem sein Überblickswerk Die georgische Literatur. 1984 folgt Der Sieg von Bachtrioni: Sagen aus Georgien. Ebenfalls in Leipzig wird Fähnrichs Kurze Grammatik der georgischen Sprache verlegt. 1993 veröffentlicht Fähnrich bei Shaker in Aachen außerdem eine Geschichte Georgiens von den Anfängen bis zur Mongolenherrschaft und An der silbernen Stirn der Erde: Reisen in Georgien. 1997 erscheinen zudem sein Sammelband Mingrelische Sagen und 1998 Georgische Sagen und Legenden sowie eine Georgische Toponymie. Ferner wirkt Fähnrich 1998 an der Übersetzung der Chroniken der georgischen Königin Tamar mit und betreut ein Lexikon georgische Mythologie.

1981

Heinrich Rohrbacher veröffentlicht im Bonner Verlag Habelt Materialien zur georgischen Bibliographie. --- Im Berliner Verlag der Nation erscheint Günther Steins Reisebericht Ich weiß ein Georgien: Erlebnisse im Lande Rusthawelis.

1983

Die Universität des Saarlandes begründet eine Partnerschaft mit der Staatlichen Ivane-Iavachischvili-Universität in Tiflis.

1984

Steffi Chotiwari-Jünger und Waltraud Ahrndt veröffentlichen im Berliner Verlag Volk und Welt Der ferne weiße Gipfel: Georgische Erzählungen.

1985

Gertrud Pätsch veröffentlicht bei Dieterich in Leipzig Das Leben Kartlis: Eine Chronik aus Georgien, 300 – 1200.

1986

Zwei Werke nehmen sich Georgiens aus anthrosophischer Sicht an: Zum einen Der Gralstempel im Kaukasus Herman von Skersts, der im Stuttgarter Verlag Urachhaus erscheint, zum anderen Der Gral im Osten: Motive aus der Geistesgeschichte Armeniens und Georgiens von Frank Teichmann, erschienen im Stuttgarter Verlag Freies Geistesleben.

1987

Wolfgang Lange veräöffentlicht bei Buske in Hamburg sein Kleines Wörterbuch Georgisch - Deutsch, Deutsch – Georgisch.

1990

Robert Bleichsteiner veröffentlicht bei Röth in Regensburg Hufschläge am Himmel: Georgische Märchen. --- 9.8.: Der deutsch-georgische Schauspieler Beka Bediana kommt in Rustawi zur Welt.

1991

29.3.-30.6.: Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin zeigt die Ausstellung Koka Ramischwili: Neue Werke aus Georgien.

1992

13.2.: Deutschland erkennt die Unabhängigkeit Georgiens an. --- 13.4.: Die BD nimmt diplomatische Beziehungen zu Georgien auf. --- Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird in Georgien tätig. --- Im Bautzener Domowina-Verlag erscheint Die abentheuerliche Reise des Malers Heinrich Theodor Wehle von der Spree bis zum Kaukasus von Alfred Krautz.

1993

Bei ERKA in Bruchsal erscheint Thomas Häusermanns Musik aus Georgien. --- Als Aufbau-Taschenbuch erscheint in Berlin Naira Gelašvilis Georgien - ein Paradies in Trümmern. 2000 veröffentlicht sie den Sammelband Georgische Erzählungen des 20. Jahrhunderts.

1995

7.5.-6.8.: In Saarbrücken wird die Ausstellung „Unterwegs zum Goldenen Vlies - Archäologische Funde aus Georgien“ gezeigt. Parallel entsteht Stefan Fischers Dokumentarfilm Schätze aus dem alten Georgien: Unterwegs zum goldenen Vlies für den Saarländischer Rundfunk. --- 29.3.: Beim ersten Fußball-Länderspiel gegen Deutschland unterliegt Georgien in Tiflis 0:2. --- Ilia Tschawtschawadzes Erzählung Die vertauschte Braut erscheint in Leipzig.

1996

Die Friedrich-Naumann-Stiftung eröffnet ein Büro in Tiflis.

1997

Der Förderverein Taunus-Tiflis e.V. wird gegründet. --- 4.4.-19.5.: Die ifa-Galerie Friedrichstraße Berlin zeigt in der Ausstellung „Zwischen Fotografie und Malerei: Kunst aus Georgien“ Arbeiten von Šalva Chachanašvili.

1998

Deutschland und Georgien beschließen ein Abkommen über Förderung und gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen. --- Im Berliner Verlag Volk und Welt erscheint Ot̕ar Čilajes Roman Awelum. --- Für den Saarländischen Rundfunk dreht Ute Werner den Dokumentarfilm Georgien: Menschen, Landschaften und Kulturen am Kaukasus.

1999

Clemens Eich veröffentlicht bei Fischer in Frankfurt am Main Aufzeichnungen aus Georgien. --- Im Glattener Kaukasus-Verlag erscheint Yolanda Marchevs Deutsch-georgisches Wörterbuch. --- Für den MDR dreht Elke Windisch den Dokumentarfilm Fest der Herzen: Christen und Muslime in Georgien.

2000

Bei Gollenstein in Blieskastel erscheint Dr. Reineggs und Graf Kohary in Georgien von Rainer Petto.

2002

16.12.: In der Ilia-Tschawtschawadse-Nationalbibliothek des Georgischen Parlaments wird die Deutsche Bibliothek Wilhelm von Humboldt feierlich eröffnet.

2003

Die Heinrich-Böll-Stiftung errichtet ein Büro in Tiflis.

2004

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eröffnet ein Informationszentrum in Tiflis.

2006

Klaus Toppmöller wird Bundestrainer Georgiens.

2007

Deutschland und Georgien beschließen ein Doppelbesteuerungsabkommen. --- 24.12.: In Tiflis wird die Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) gegründet. --- 15.3.-3.6.: Das Georgische Nationalmuseums in Tiflis und die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin zeigen im Alten Museum die Ausstellung Medeas Gold: Neue Funde aus Georgien. --- Bei Buske in Hamburg erscheint Marine Bokhashvilis Einführung in die georgische Schrift.

2008

Deutschland leistet Georgien nach dem Krieg Hilfe für humanitäre Projekte zugunsten der Opfer und Vertriebenen und zur Unterstützung des Wiederaufbaus im Land. --- Heinrich Rohrbacher veröffentlicht bei Harrassowitz in Wiesbaden Georgien: Bibliographie des deutschsprachigen Schrifttums.

2009

Die Hochschule Biberach unterstützt die Universität Telawi, Georgien, beim Aufbau eines neuen Bachelor-Studienganges. In Tiflis erscheint Rusudan Zek̓alašvilis Georgisch-deutsches Wörterbuch.

2010

Die Deutsche Internationale Schule Tbilissi wird gegründet. --- Die georgische Botschaft bezieht ein Gebäude in der Rauchstraße 11, Berlin-Tiergarten. --- Manana Tandaschwili und Jost Gippert veröffentlichen bei Reichert in Wiesbaden die georgisch-deutsche Anthologie Georgische Gegenwartsliteratur. 2013 folgt der bei der Frankfurter Verlagsanstalt herausgegebene Sammelband Techno der Jaguare: Neue Erzählerinnen aus Georgien. --- Der deutsche Architekt Jürgen Mayer entwirft den Königin-Tamar-Flughafen.

2011

Lia Abuladze und Andreas Ludden veröffentlichen bei Buske in Hamburg den Grundwortschatz Georgisch. Kéthévane Davrichewy Davrichachvilis Roman Am Schwarzen Meer erscheint bei Fischer in Frankfurt am Main. --- 17.5.: Das Georgische Nationalmuseum zeigt die Ausstellung Deutsche Maler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Georgien.

2012

T̕amt̕a Melašvilis Roman Abzählen erscheint im Züricher Unionsverlag. --- Rostock und Batumi begründen eine Partnerschaft.

2014

Nino Haratischwilis Roman Das achte Leben (für Brilka) erscheint in Frankfurt am Main.

 

Im Ludwigsburger Pop-Verlag erscheint Ekaterine Gabašvilis Magdanas Esel: Erzählungen, Miniaturen und ein Kurzdrama. 2016 erscheint unter dem Titel Der Tag des Menschen ein Band mit Gedichten von Badri Gugušvili sowie Eine kurze Einführung in die georgische Literatur von Maka Elbak̕ije und Die Unmöglichkeit des Wortes von Dat̕o Barbak̕aje. --- 19.10.-10.11.: Das Naturhistorische Museums Nürnberg zeigt die Ausstellung Atskuri Phasis Poti: Entdeckungen im Land des Goldenen Vlieses. --- Im Berliner Verlag Theater der Zeit erscheint der Band Zwischen Orient und Okzident: Theaterstücke aus Georgien mit Stücken von Manana Tandaschwili, Laša Tabukašvili und Bassa Dschanikaschwili.

2016

Im Rahmen der Östlichen Partnerschaft tritt ein Assoziierungsabkommens mit einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Georgien in Kraft. --- Laša Buġajes Roman Der Literaturexpress erscheint in der Frankfurter Verlagsanstalt. Ana Korjaia-Samadašvilis Wer hat die Tschaika getötet? erscheint im Berliner Verlag Hans Schiler.

2017

In Deutschland und in Georgien wird ein deutsch-georgisches Jahr begangen. --- Bei Suhrkamp in Berlin erscheint Andrej Bitovs Georgisches Album: Auf der Suche nach Heimat.: Zaza Burčulajes Roman Touristenfrühstück erscheint im Berliner Verlag Blumenbar. --- Im Berliner Verlag Verbrecher erscheint Giwi Margwelaschwilis Bedeutungswelten. In der Frankfurter Verlagsanstalt erscheint Laša Buġaje Lucrecia515. --- Im Berliner Verlag AvivA erscheint Die Stadt auf dem Wasser von Salome Benije. --- Bei Pop in Ludwigsburg wird die „Kaukasische Bibliothek“ mit drei Autoren aus Georgien fortgesetzt: Mixo Mosulišvili (Schwäne im Schnee), Guram Asat̕iani (So liebte man in Georgien) und Mika Alek̕sije (Man spricht nicht über den Tod : Erzählungen). --- Im Basler Verlag Baobab erscheint T̕at̕ia Nadareišvilis Bilderbuch Schlaf gut.

2018

23.-24.8.: Angela Merkel besucht Georgien und trifft dort Premierminister Mamuka Bachtadse und Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili. --- Georgien ist Gastland bei der Frankfurter Buchmesse. Zahlreiche georgische Autoren und Autorinnen werden neu oder erstmals übersetzt, darunter Levan Berjenišvili, Čabua Amireǰibi, Naira Gelašvili, Aka Morč̕ilaje, Zurab Rtveliashvili, Guram Doč̕anašvili, Zaza Burčulaje, Davit̕ Kldiašvili, Ot̕ar Čilaje, Aka Morč̕ilaje, Goderji Č̕oxeli, K̕ik̕oje, Arč̕i und zahlreiche andere. Auch Sachbücher deutscher und georgischer Autoren werden verlegt. --- Grigol Robak’ijes Magische Quellen: Kaukasische Novellen erscheint im Wuppertaler Arco-Verlag.

2019

Mamuka Bliadzes Monographie Natela Iankoshvili: Ein Künstlerleben zwischen Zwang und Freiheit erscheint bei Hirmer in München. --- 23.8.: Der georgische Tschetschene Selimchan Changoschwili wird im Kleinen Tiergarten ermordet, mutmaßlich im Auftrag russischer oder tschetschenischer Geheimdienste.

2020

Salome Benijes „Nicht mal die Vögel fliegen mehr dort“: Porträts von Frauen aus Georgien erscheint bei AvivA in Berlin. --- Der Roman Sinka Mensch von Ana Korjaia-Samadašvili erscheint in der Frankfurter Verlagsanstalt. --- Im Basler Baobab-Verlag erscheint T̕at̕ia Nadareišvilis Tina hat Mut: Ein Bilderbuch aus Georgien. --- Im Berliner NORA-Verlag erscheint Kristiane Lichtenfelds Georgien zu Wort kommen lassen: Erfahrungen und Erfolge einer Literaturübersetzerin.

2021

Ralph Schock, Volker Braun und Nino Haratischwilis Nach Kolchis: Faszination Georgien – Reiseimpressionen erscheint im Berliner Verlag Verbrecher. --- Der deutsch-georgische Dokumentarfilm Taming the Garden von Salomé Jashi kommt in die Kinos.

Bibliographie

Amirezashvili, Maia: Deutsch als Fremdsprache: Aspekte des Deutscherwerbs in Georgien. Berlin: LIT, 2017

Chotiwari-Jünger, Steffi: Georgier in Berlin. Berlin: Die Ausländerbeauftragte des Senats, 1999

Chotiwari-Jünger, Steffi: Georgische Literatur in deutschen Übersetzungen: Bibliographie – 1887 bis 2017. Wiesbaden: Reichert Verlag, 2017

Deutsch-Georgische Internetarchiv, Tiflis: http://german-georgian.archive.ge/de/archive/collections (2017)

Fischer, Karl August: Die „Kaukasische Post“. Leipzig: Hirzel, 1944 (Sammlung Georg Leibbrandt; 10)

Glück, Helmut (Hg.): Deutsch in Georgien. Bamberg: Collibri-Verlag, 1995 (Dr. Rabes Hochschulschriften; 2)

Grigoleit, Hans-Günther: Georgien - Land der Poesie: Bibliographie der Literatur in deutscher Sprache. Aachen: Shaker Verlag, 2018

Groß, Andreas: Missionare und Kolonisten: Die Basler und die Hermannsburger Mission in Georgien am Beispiel der Kolonie Katharinenfeld 1818 – 1870. Hamburg: Lit, 1998 (Studien zur orientalischen Kirchengeschichte; 6)

Hummel, Christiane; Solej, Irina; Ilinets, Elena et al.: 200 Jahre Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien und im südlichen Kaukasus: 1817-2017. - Tiflis, 2017 7 (Germanistik; Band 48)

Kakauridse, Nanuli: Die Rezeption der DDR-Literatur in der georgischen Germanistik. München: Iudicium-Verl., 2011

Sarjveladze, Mikheil: Deutschland und der Südkaukasus: Georgien im Fokus deutscher Außenpolitik von 1992 bis 2012. Wiesbaden: Springer VS, 2019

Udsulaschwili, Ekaterine: Die deutschen Kolonisten in Georgien: Elisabethtal-Asureti 1818 – 1941. Tiblisi, 2006