Winnender Flurnamen

Flurnamen sind in vielen Fällen gute Indizien, wie und durch wen die Landschaft genutzt wurde. Oft deuten sie auch landschaftliche Besonderheiten an. Entstanden sind sie meist zwischen der Urbarmachung im frühen Mittelalter und der Entstehung von präzisen Flurkarten im 18. Jahrhundert. Nur vereinzelt stammen Flurnamen aus dem Zeitraum ab Mitte des 19. Jahrhunderts („Beim Krankenhaus“). Überbaute Flure verlieren oft meist ursprüngliche Benennung und tauchen auf Karten nicht mehr auf (das trifft z. B. auf die „Wette“ zu, die beim heutigen Rathaus lag, oder auf die Kirchwiesen). Für das Winnender Gebiet sind viele Namen nach landschaftsüblichen schwäbischen Begriffen und Personennamen. Es ist jedoch nicht immer möglich, eine unstrittige Etymologie vorzulegen. Vielleicht kann eingehende Quellenarbeit noch den einen oder anderen Befund umstoßen. Auch Flurbegehungen könnten zu vertiefter Erkenntnis beitragen.

Quellen

Diese Aufstellung ist lediglich als Anregung zu vertiefender Forschung zu verstehen. Die folgende Aufstellung stützt sich ganz maßgeblich auf Befunde des Winnender Lehrers und Stadthistorikers Otto Klöpfer. Er hinterließ 1961 eine umfangreiche Schrift „Die Flurnamen der Markung Winnenden“. Bei seinen Recherchen stützt er sich auf Kartenmaterial und diverse Akten und Lagerbücher. Dazu gehören die Feldbereinigungsakten I – IV (1892 ff.), die Niederschrift zum Stadtwald Winnenden für das Jahrzehnt 1956-1965, das Ablösungsgrundbuch (um 1850), die Beschreibung der Wasserfurchen von 1765, das Untergangsprotokoll von 1707 bis 1732, das „Gemeiner Statt Haischbuch“ (1707), das „Lagerbuch des Heiligen Jakobus“ (1702), das „Winnender Statutenbuch“ (1720), das „Kauf- und Contractbuch“ (1693-1702) und das „Güterbuch der Ingesessenen“. Ferner liegen ihm vor die weltlichen Lagerbücher des Amts Winnenden im HStA Stuttgart vor (1444, 1524, 1569, 1701). Was Klöpfers Arbeit so wertvoll macht, sind unter anderem die beigegebenen mundartlichen Flurnamen der verzeichneten Flurstücke. Für die nach 1961 angegliederten Ortsteile fehlt eine Zusammenstellung der historischen Flurnamen anhand der Archivalien bisher. Angaben zu den Teilorten müssen bis dahin Spekulation bleiben.

Danksagung

Dem Stadtachiv, namentlich Frau Couzinet-Weber, sei für die freundliche Unterstützung im Archiv gedacht.

Übersicht der Flurnamen

Abelhansen (HAN)

Denkbar ist eine Ableitung von „Apfel“ in Verbindung mit dem verbreiteten Männernamen Hans.

Adelsbach (WN)

Das mittlerweile überbaute Ackerland nördlich der Straße nach Hertmannsweiler fällt sanft ab zum Entwässerungsgraben. Die Flur Adelsbach ist vermutlich Adelsbesitz gewesen; im späten Mittelalter sind verschiedene Geschlechter nachgewiesen (Rau, Schenk). Denkbar ist auch die Benennung nach einem Grundherrn namens Ado (Klöpfer, 1961), der um 873 hier Güter besessen haben soll. Im Lagerbuch von 1569-70 wird die Flur als Madelsbach geführt; Klöpfer zufolge wegen falscher Lautabgrenzung („im Adelsbach > i-Madelsbach“).

Aiperstumpen (HERT)

„Stumpen“ sind die Überreste abgehauener Bäume – auch ein Hohlmaß (‚halber Sack‘) heißt so. „Aiber“ ist der Storch, „d’Aibir“ ist eine Kartoffel (‚Erdbirne‘).

Allmandsteg (WN)

Diese Flur, 1849 nachgewiesen, lag vermutlich an der kleinen Brücke beim Fußweg nach Höfen. Es handelt sich um Gemeindeland mit Baumbestand und Zugang zu Wasser, das von den Gemeindemitliedern genutzt werden kann. Der Bestandteil „-steg“ verweist auf die Brücke.

Allmandweg (WN)

Der 1701 und 1849 nachgewiesene Flurname „Am Allmandweg“ verweist auf Gärten im Gebiet der heutigen Friedrichstraße zwischen Alfred-Kärcher-Straße und Buchenbach, wo sich auch ein Weiher befand – der „Gottesgumppen“.

Allmendäcker (BR)

Die Allmende ist ein Acker im Gemeindebesitz, der von der Allgemeinheit oder einer begrenzten Gruppe von Gemeindemitgliedern genutzt wird.

Amerika (WN)

Die früher vom Schelmenholz-Wald bedeckten Obstwiesen, die am Feldweg von der alten B14 nach Hanweiler lagen, sind mittlerweile überbaut. Sie hießen auch „Bürgerstückle“, weil die 1833 neu eingeteilten Anteile der „Viehwaid“ von der Stadt berechtigten Bürgern zur Benutzung auf Lebenszeit verpachtet wurden. Diese Grundstücke wurden wohl auch als Rücklage für die Auswanderung nach Amerika genutzt. Spätere Hinweise auf ihre westliche Lage (oder ihre Nähe zum Wald) sind wohl nicht ausschlaggebend für die ungewöhnliche Benennung.

Anwanden (HERT)

Eine Anwande ist ein schmaler Ackerstreifen, der quer zu anderen Äckern in deren Pflugwendebereich lag, ein Angewann ein entsprechendes schmales Gewann.

Armenhaus, Hinterm (WN)

Diese Flurstücke haben ihren Namen vom Siechenhaus („Armenhaus“), das nach Börner (1925) ungefähr auf der Höhe der Friedrichstraße an der späteren Bahnhofstraße lag. Sie sind 1693, 1696 und 1849 nachgewiesen und lagen zwischen der Schafsgasse (Ortsdurchfahrt) und dem Zipfelbach. Sie wurden als Teil der Schwaikheimer Wiesen angesehen oder als „Siechenwiesen“ betrachtet.

Arschloch (WN)

Diese Flur vermutet Otto Klöpfer (1961) am mittleren Abschnitt des Weges am Waiblinger Berg, wo eine Senke zwischen zwei Hügelflanken diese Benennung nahelegt.

Auäcker (HERT, DEG)

Die „Au“ ist eine feuchte Wiese; aus der Mahd wird Heu gewonnen.

Aupperle (BA)

Der Name „Aupperle“ tritt im Raum Winnenden, vor allem in den Berglen, gehäuft auf.

Backnanger Pfad, Am

Die Bezeichnung „Am Backnanger Pfad oder im Roth“ ist die alte Bezeichnung für den Fußweg Richtung Nellmersbach (Nellmersbacher Weg). Die Bezeichnung ist 1850 belegt.

Baitenloch (DEG)

„Beit“ ist auf Schwäbisch eine abzutragende Schuld, „Loch“ eine Vertiefung im Gelände; denkbar ist auch eine Ableitung von „beiten“ im Sinne von „warten“ oder „bleiben“.

Bangert (BIRK), Bangert (WN)

Bangert ist die verkürzte Form von „Baumgarten“. Der Winnender Flurname bezieht sich auf die Wiesen südlich des Schlosses, wo der Deutsche Orden früher Obstgrundstücke hatte. Nachgewiesen ist die Bezeichnung 1444, 1524, 1569 und 1696.

Bartlensweg (WN)

Die 1714 und 1849 nachgewiesenen Äcker im Breitlauch liegen im Seizlensbronnen nördlich der Straße nach Schwaikheim. 1570 besaß ein Barthlin (oder Bartholomäus) Berkhen Äcker im unweit davon gelegenen Galgengrund an der Straße nach Affalterbach.

Baurenhau (BR)

Der Baurenhau war vor der Rodung wohl ein Flurstück, in dem die Bauern von Breuningsweiler Holz schlugen.

Belzplatz (WN)

Dieses Flurstück zwischen Schenkenberg und Burkhardshof hat seinen Namen von Winnendens Bürgermeister Jakob Belz (1570). Er war an der Verteilung der Grundstücke des aufgegebenen Sieberhofs beteiligt. Der Familienname könnte laut Otto Klöpfer (1961) auf den Vornamen Balthasar zurückzuführen sein.

Benzäcker (BÜ)

Die Benzäcker mögen einem Zweig der Familie Benz gehört haben; „Benz“ ist die gekürzte Form von Benno (wie „Hinz“ zu „Heinrich“).

Benzenwiesen (BR)

Die Familie Benz, der das Flurstück wohl gehörte, war eine alteingesessene Breuningsweiler Familie.

Bergle (BIRK), Bergle (DEG, PAUL)

Das „Bergle“ ist eine kleine Kuppe am östlichen Ende von Birkmannsweiler. Auch die mäßige Erhebung zwischen Degenhof und Paulinenhof heißt „Bergle“.

Bertschen (BR)

Das Flurstück Bertschen hat vermutlich der lange in Winnenden ansässigen Familie Bertsch gehört; der Name leitet sich von „Berthold“ her.

Bettlin, im kurzen (WN)

Die genaue Lage des 1695 bezeugten Flurstücks in der „Zelg oben hinaus“ ist nicht bekannt. Ein „kurzes Gewänd“ wird im Burgweg und am Sieberhof erwähnt, das „lange Gewänd“ lag an der Straße nach Birkmannsweiler ungefähr beim Krankenhaus. „Bettlin“ ist eine Verkleinerungsform zu „Bett“ oder „Beet“. In der Mitte der Seitenachse entstanden in manchen Gegenden „bettförmige Streifen mit Vertiefungen dazwischen“ (Klöpfer, 1961). Eine andere Flur dieses Namens, nachgewiesen 1569, 1694 und 1850, befand sich zwischen Waiblinger Straße und Bahnstrecke in Richtung des Zipfelbachs. Die heute überbauten Wiesen und Äcker sind das Gegenstück zum „Langen Gewänd“, dem Industriegebiet in Richtung Wald.

Biberäcker (BR)

Auch: Biberwiesen. Hier, am Oberlauf des Zipfelbachs, könnte es früher durchaus Biber gegeben haben. Daauf weist auch der alte Flurname Bybrach hin, der 1444 und 1524 für die Senke an der Markungsgrenze zu Breuningsweiler zwischen Holzenberg und Kühreisach verwendet wurde. Das heute namenlose Bächlein hieß Bibrach, nach dem Nagetier und dem Bestandteil -ach, der sich wie „Bach“ auf ein Fließgewässer bezieht. Es ist anzunehmen, dass die Wiesen im Talgrund vom Biberbach überschwemmt wurden; noch heute befinden sich dort Wiesen, höher am Hang auch Obstgärten. Klöpfer vermutet, dass der Biberbach durch einen Schuttkegel von Norden her gegen das Kühreisach abgedrängt wurde.

Bildäcker (BR)

Es ist davon auszugehen, dass hier schon früh (vor der Reformation) ein Bildstock stand.

Bilzplatz (BURK)

Eine sinnvolle Deutung steht noch aus. Möglicherweise liegt der Personenname Bulzo zugrunde.

Birkenrain (BR)

Am Birkenrain verläuft ein kleiner Bach, der oft trockenfällt; der Boden reichte aus für die anspruchslosen Birken, die hier wohl standen. Eine Flur „unter den Birken“, 1850 nachgewiesen, gab es in Winnenden. Lokalisierbar ist sie indessen nicht.

Birkle (WN)

Die Wiesen und Äcker in der Gegend des Bahnhofs, auf dem Kärcher-Gelände (früher: Ziegelei) und bei der vormaligen Süßmosterei sind 1444 zum erstenmal als „heren bürglis akh“ nachgewiesen. Auch 1524, 1569, 1694, 1695 und 1700 sind sie erwähnt. Klöpfer (1961) vermutet eine Dativumlautung von „burg“ zu „birg“ und spekuliert über einen Leutenbacher Herrensitz an dieser Stelle, wobei er auf die Maierwiesen am Buchenbach verweist. Klöpfer räumt jedoch ein, dass „keine einzige Überlieferung“ dazu gebe und wegen der Erdarbeiten beim Bahnhofsbau und der Lehmgrube kaum Aussichten bestünden, Bodenfunde zu machen.

Birkmannsweiler Straße, An der (WN)

Bei der Zelg oben hinaus, die an das Obere Tor anschloss, genügten zunächst drei Flurnamen: Was unmittelbar vor dem Tor lag, hieß „Vor dem Tor“; was weiter entfernt lag, bezeichnete man als „Steinweg“ oder „Birkmannsweiler Straße“. Später wurden zur Differenzierung weitere Flurnamen ergänzt: Teuchelseele, Kirchhofäcker (nach 1688) oder „hinterm Krankenhaus“ (nach 1887). Die näher gelegenen Gärten und Äcker sind überbaut. Schon 1444 wird die Verbindung nach Birkmannsweiler als „straus“ bezeichnet (die Diphtongierung bildet nach Klöpfer einen älteren Lautbestand ab). Klöpfer verweist darauf hin, dass innerorts gelegene Verkehswege als Gasse bezeichnet wurden („Miltergass“ = Mühltorstraße, „Schloßgass“ = Schloßstraße), während sich das Wort „Straße“ nur auf Verkehrsverbindungen außerorts bezog (nach lat. via strata = bedeckte Straße). Er vermutet daher, der Weg nach Birkmannsweiler sei geschottert gewesen.

Bödele (BAA)

Das „Bödele“ ist eine ebene, tiefgelegene und kleine Flur.

Boden, Bodenwald (WN)

Die heute zum Teil bebaute, zum Teil waldbedeckte Flur am Nordhang des Höhenzugs nördlich von Hanweiler war 1697 noch Ackerland, ebenso wie die benachbarten Waldäcker und der Höhberg. Sie ist im Vergleich zur Koppelesklinge verhältnismäßig eben – daher der Name, der sich ansonsten auch auf tiefliegendes Gelände beziehen kann. Hier liegt die Bodenwaldschule.

Bogenland

Hier ist ein gebogenes Flurstück (bzw. ein Flurstück an einer Wegbiegung) anzunehmen.

Bossele (WN)

Das Bossele ist vermutlich von „bös“ (wenig ertragreich) abgeleitet, eventuell – wie auch Klöpfer meint – von „bossle“ (herumarbeiten, Nebenarbeiten verrichten). Klöpfer vermutet, dieses wenig ertragreiche und weitab liegende Stücke könne durchaus einem Gelegenheitsarbeiter überlassen worden sein. Die Flur liegt am Hang Richtung Schwaikheim und fällt sanft ab zu einem Entwässerungsgraben, der in der Nähe der Gemarkungsgrenze verläuft. Angrenzend befindet sich die Öde Halde. Klöpfer zufolge heißt auch ein früh reifender, weißer Mostapfel Bossele. Die Flur ist 1444 nachgewiesen („an des bosslers wissen“) und 1702 („Boßelrain“).

Brachtelsberg (HERT)

Denkbar ist eine Ableitung von „Brachet“; diese Flur liegt brach und kann auch durch Rodung sinnvoll genutzt werden.

Brafersberg (HERT)

Wald; eine sinnvolle Deutung steht noch aus.

Breimärte (WN)

Die beim Waiblinger Pfad liegenden Äcker wurden 1765 in der Nähe der Kelter am Waiblinger Berg verortet. Vermutlich leitet sich der Name vom Eigennamen Martin ab, woher der erste Namensbestandteil kommt, ist unklar.

Breitäcker (HÖ)

Die Breitäcker bilden ein besonders großes Flurstück; solche Felder waren oft im Besitz vermögender Personen.

Breitlauch (WN)

Die flache Kuppe nördlich des Zipfelbachs ist bester Ackerboden und liegt etwa gleich weit von Schwaikheim, Winnenden und Leutenbach entfernt. Betont wurde ursprünglich das Grundwort „-lauch“. Nachgewiesen ist der Breitlauch 1444, 1524, 1569 und 1695. Als breite Ackerflur waren diese Flächen wohl im Besitz der Grundherrschaft, darauf verweisen auch die benachbarten Fluren Herrenäcker und Königsäcker. Der Bestandteil „-lauch“ leitet sich vermutlich her von mhd. „lôch“ (Hain, Lichtung, verwandt mit lat. „lucus“. Friedrich Fezer vermutet, dass der „lange Zipfel Winnender Markung“ aus dem Herrengut Heinrichs von Neuffen an die Stadt gekommen sei.

Breitwiesen (WN)

Die Breitwiesen lagen im nördlichen Teil der Mühlwiesen an der Markungsgrenze in Richtung Leutenbach zwischen Buchenbach und Mühlbach. Nachgewiesen sind sie 1569 und 1850. 

Bronnäckerle (WN)

Die genaue Lage der Bronnäckerle ist nicht bekannt, sie sollen zwischen der Flur Belzplatz und einem nicht näher bezeichneten Weg gelegen haben. Klöpfer vermutet als Ursache das Bestimmungswort „Bronn-“ die Quelle unter der Linsenhalde. Im Schwäbischen wurden Quellen grundsätzlich als „Brunnen“ bezeichnet.

Brückleswiese (HAN)

Unweit von dieser Flur quert eine kleine Brücke den Zipfelbach. Brückleswiesen gab es auch in der Nähe der Wettebrücke in Stadtnähe, die die Verlängerung der Badstraße bildet. Sie waren 1849 Teil der Kirchwiesen. Der Kirchsteg beim Schloss war nicht befahrba und konnte damit höchstens metaphorisch als Brücke bezeichnet werden.

Brühl (WN)

Ein „Brühl“ ist in der Regel eine ergiebige Viehweide in Tallage, oft im Gemeindebesitz. In der Regel gehörten die Brühle den Orts-, Grund- oder Zehntherren. Fluren dieses Namens gibt es außer in Winnenden auch bei Birkmannsweiler, Rettersburg, Oppelsbohm und Steinach. Der Winnender Brühl bei der Zipfelbachniederung Richtung Schwaikheim, südlich des Zipfelbachs, gehörte Klöpfer zufolge den Herren von Winnenden und danach Heinrich von Neuffen. Später wurden die höher gelegenen Wiesen zu Äckern umgelegt, die tiefer liegenden Anteile wurden zu den Schwaikheimer Wiesen. Nachweisbar ist der Flurname 1444, 1524, 1569 und 1696. Der heutige Brühl liegt südwestlich der unter der Eisenbahnbrücke hindurchführenden Schwaikheimer Straße und grenzt nordwestlich an die Murrbahn an.

Brünnleswiesen (BIRK)

Diese Wiesen im Tal des Buchenbachs sind recht feucht.

Brunnwiesen, Brunnwengert (BÜ), Brunnäcker (SCHU), Brunnhölzle (DEG) Brunnhau

Hier entspringen Quellen; im Fall der Brunnäcker und der Brunnwiesen ist es das Buchenbächle. Das Brunnhölzle ist ein kleiner Baumbestand in der Nähe des Brunnbächles („brunn“ noch frühneuhochdeutsch: ‚Quelle‘). Der Brunnhau ist ein quellenreiches Waldstück

Bubenhälde (HAN)

Die Bubenhälde ist ein Südhang mit Weingärten.

Buocher Äcker (BR)

Ob die Äcker zu Buoch gehört haben, ist unklar; sie liegen auch nicht direkt in Richtung Buoch.

Burgäcker (BÜ), Burgberg (BÜ)

Die Burgäcker und die Flur Burgberg gehören zur ehemaligen Bürger Burg, die im 16. Jh. weitgehend abgebrochen wurde.

Burgeräcker (SH)

Die Burgeräcker wurden von den Bürgern Winnendens bestellt und gehörten ursprünglich zur Allmende, worauf auch der laut Klöpfer (1961) in Hanweiler verbreitete Name „Stadtschreiber“ hindeutet. Sie liegen am Hang Richtung Schelmenholz und wurden wohl im 16. Jahrhundert umgelegt, infolge des zunehmenden Weinbaus. Aufgrund der Entfernung zur Stadt wurden sie wohl bald an einzelne Bauern übertragen. Ein Gesuch an den Herzog von 1776, vom Stadtwald Schelmenholz 60-80 Morgen Land ausstocken zu dürfen, wurde von diesem abgelehnt, mit dem Hinweis, das Land werde sonst (wie die Burgeräcker) an Auswärtige verkauft. Das Grundwort „-äcker“ verweist darauf, das gepflügt wurde. Was mit Spaten und Hacke bearbeitet wurde, hieß „Land“.

Burgerwiesen (SH)

Die Burgerwiesen sind 1694, 1698 und 1700 nachgewiesen und lagen beim Krebsbächle vor den Burgeräckern.

Bürgle (HERT)

Der Name ist unklar. Am Neuseebächle Richtung Winnenden, unterhalb des Gewanns Burgweg, gab es das „bürg grundlin“, das 1444, 1569 und 1850 erwähnt wird und bei den Pfützen gelegen haben soll.

Burgweg (WN)

Wie der gleichnamige Burgweg liegt diese Flur am alten Weg nach Bürg. Der Burgweg wird 1444, 1524 und 1569 erwähnt und führte über den Höhenzug der Seehalde, nicht durch das sumpfige Tal des Buchenbachs.

Burkhardtsweg WN)

Die bereits 1444 erwähnte Flur Burkhardtsweg führte über den Kesselrain zum Burkhardshof, der seinerseits nach dessen Besitzern so benannt ist und noch 1569 als Ellertsweyler ausgewiesen. 

Crommert (HAN)

Möglicherweise hängt der Flurname mit „Grummet“ zusammen, einer Wiese, die sich zweimal im Jahr mähen ließ.

Däfner (WN)

Als Däfner wurden die Gärten zwischen Stadt und Schlosskirche bezeichnet, die auf der Höhe der Albert-Zeller-Schule lagen und heute überbaut sind. Die Flur wird 1569, 1698 und 1849 erwähnt. Der Name verweist auf die Nutzung durch Wirte.

Deiäcker, Deiwiesen (BA)

Ein „Dei“ ist auf Schwäbisch ein Salzkuchen; wahrscheinlicher ist eine Herkunft von „Teich“.

Ebene (BR), Ebene (WN)

Das flache Flurstück in Breuningsweiler grenzt an den Wald. Die Winnender Flur „Auf der Ebene“ bezeichnet den ebenen Teil der Pfützen an der Straße nach Hertmannsweiler (heute teils überbaut, teils von Pflanzungen der Baumschule Wöhrle eingenommen). Der Hang fällt leicht zum Neuseebächle (Hertmannsweiler Bach) ab. In den Sechzigern des 20. Jahrhunderts hieß die Flur „uf dr Hãine“ („auf der Höhe“).

Eglesäcker (HÖ)

Ein „Eges“ ist eine Eidechse; vermutlich wurden hier viele dieser kleinen Reptilien gesichtet.

Eiche, Bei der verbrannten (BIRK)

Vermutlich ist das Flurstück nach einer Eiche benannt, die einem Blitzschlag zum Opfer fiel.

Eichholz (BURK)

Hier, in der Nähe der Kreisdeponie, wuchsen und wachsen viele Eichen.

Eitelböse (WN)

Die Flur am Hambach zwischen dem Buchenbach und der Straße nach Birkmannsweiler ist altes Überflutungsgebiet und daher nicht für den Ackerbau geeignet („bös“, mhd. boese); es wäre vergeblich („eitel“, mhd. îtel), dort auszusäen. 1485 gab es Fezer zufolge in Winnenden einen Jörg Eitelbös, der als Namensgeber ebenfalls in Frage kommt. 

Erlach (BIRK), Oberes Erlach (BIRK), Erlenwiesen (BIRK)

Die Flurnamen Erlach und Erlenwiesen verweisen auf Wiesen im Talgrund. Sie werden von einem kleinen Zubringer zum Buchenbach entwässert; die Benennung nach der Erle deutet auf Feuchtwiesen hin.

Erlenhau (BR)

In diesem feuchten Waldstück wurden Erlen eingeschlagen.

Eselsteg, am (WN)

Diese Flur lag am Zipfelbach in Richtung Hanweiler; wo genau, lässt sich nicht sagen. Die Flurnamen Eselgraben und Eselsteg bezeichnen 1698 ein Flurstück am Zipfelbach gegenüber dem alten Freibad. Spätere Nennungen von 1702 und 1722 bezeichnen eine Flur Eselstall zwischen dem Alten Graben (Gerbestraße) und dem Buchenbach. 

Espach (SCHU)

Entweder eine Futterwiese am Bach oder ein Pappel- bzw. Espenbestand

Eucher (BA)

Wahrscheinlich handelt es sich um eine Pluralform zu „Au“ (‚feuchte Wiese‘).

Fasanengärten, Hinter den Fasanengärten (HERT)

Hier wurden zu Jagdzwecken Fasane gehalten; der Vogel stammt ursprünglich aus Ostasien.

Fäutlinswiesen (WN)

Die 1444 und 1669 erwähnten Fäutlinswiesen liegen im östlichen Teil der Seewiesen und unterstanden dem Stadtvogt (mlat. Vocatus), nachdem sie benannt sind.

Feldle (WN)

Das 1695 und 1698 erwähnte Feldle war ein Flurstück beim alten Freibad.

Flachswiesen (SCHU, BÜ), Flachsäcker (HAN)

Flachsanbau war vor dem Siegeszug der Baumwolle weitverbreitet; aus Lein wird auch Öl gewonnen. Auch für Winnenden werden 1699 Flachwiesen genannt.

Galgengrund (WN)

Die Flur entspricht der Hanglage unterhalb und südlich des Galgenbergs (Leutenbacher Bezeichnung: Hochgericht) zwischen Breitlauch und Schray. Oberhalb, auf dem Galgenberg, stand der Galgen. Der vielfach belegte Flurname (1444, 12624, 1569, 1694, 1695) wird auch im Zusammenhangt mit den Herrenäckern und einem Galgenweingarten erwähnt.

Gänsgraben (WN)

Der Bach am Hungerberg, der Gänsgraben, leitet seinen Namen nach Otto Klöpfer vom Verb „gießen“ ab, weil der Graben nach starken Regenfällen viel Wasser führe.

Gassenäcker (HERT)

Die Gassenäcker lagen an einem von einer der Gassen des Orts ausgehenden, wohl mit Hecken gesäumten Feldweg.

Gaulskirchhof (SH)

Der spöttisch gemeinte Flurname ist mündlich überliefert und bezeichnet den Ort in der Klinge am Südostrand des Schelmenholz-Waldes, wo bis etwa 1910 verwendete Tiere begraben wurden. Flurnamen mit dem Bestandteil „Gaul“ sind selten, Otto Klöpfer zufolge vermutet, dass das Wort in Nordostwürttemberg das ältere „Ross“ ersetzt.

Geißelstein (BR)

Die Bezeichnung „Im Geißelstein“ bezieht sich auf felsiges und buschiges Gelände am Holzenberg beim Haselstein, oberhalb der Breuningsweiler Straße, unweit vom inzwischen nicht mehr genutzten Stubensandsteinbruch. Die offenbar abgegangene Felsformation dieses Namens lässt sich nicht mehr erklären. Eine heute noch sichtbare Felsbank heißt Teufelsfelsen.

Geltnerwiesen (BR)

Die 1524 und 1569 sowie 1701 erwähnten Geltnerwiesen (auch: Gellmerwiesen) lagen in der Senke zwischen Holzenberg und Kühreisach an der Gemarkungsgrenze zu Breuningsweiler, offenbar als Teil der Flur Bibrach. Für die Nutzung der Geltnerwiesen war ein spezieller Zins zu zahlen (schw.: Gelte).

Gemeiner See (BR)

Hier befand sich ein kleiner Tümpel, der möglicherweise nur saisonal gefüllt war und zum Allmendebereich Breuningsweilers gehörte, also der „gemeinen“ Nutzung freistand.

Gereut (BIRK)

Hier wurde gerodet.

Gewänd, Langes und Kurzes (WN)

Die Flur „Im kurzen Gewänd“ am Burgweg und am Sieberhof wird 1569 und 1694 erwähnt. Ein Gewänd (oder Gewand) ist der Teil eines Feldes, wo der Pflug gewendet wird. Ein Martin Fischer gehörendes Flurstück namens „Im langen Gewänd“ wird 1765 erwähnt. Diese Flur erstreckte sich vom Alten Krankenhaus bis zum Eitelböseweg und ist überbaut. Die Ende der Sechziger erschlossenen Äcker von der Waiblinger Straße bis zur Bahnlinie hießen ebenfalls „Im langen Gewänd“ (heute: Gewand). Sie werden 1569, 1696 und 1698 sowie 1701 erwähnt.

Gießübel (BIRK, BÜ)

Das Wort Gießübel hat als Flurname recht unterschiedliche Bedeutungen. Der Gießübel war ein Käfig, den man ins Wasser lassen konnte. Darin wurden Straftäter eingesperrt und eine Weile im Wasser untergetaucht. Angesichts des recht sandig-steinigen und trockenen Gießübels ist ein scherzhafter Sprachgebrauch denkbar: Besonders trockene und wertlose Grundstücke wurden oft so bezeichnet.

Glöcklen (WN)

Diese kleinen, dreieckigen Flurstücke sind heute überbaut. Sie lagen beim Stadtgarten beiderseits der Hanweiler Straße. In Hanglage wurde hier noch Wein angebaut, später befanden sich hier Wiesen und Obstgärten. Erwähnt werden die Glöcklen 1569, 1693 und 1695. Der Name könnte laut Klöpfer (1961) auf ihre Form oder den Familiennamen Glock zurückzuführen sein.

Graben, Alter (WN)

Die Flur „Im alten Graben“ ist heute überbaut. Der ehemalige Stadtgraben wurde später aufgeschüttet und lässt sich am Verlauf der Gerberstraße heute noch nachvollziehen. Nachgewiesen ist der Flurname 1444, 1569 und 1694, er wurde aber noch bis weit ins 19. Jahrhundert verwendet.

Graben, Hoher und Neuer (WN)

Hier befanden sich Gräben zur Entwässerung der Wiesen Richtung Zipfelbach. Der Flurname „Neuer Graben“ kommt erst seit der Flurbereinigung von 1892 vor.

Grasmolde (WN)

Diese teil vor und teils nach dem Krieg überbauten Wiesen und Obstgärten, zuvor als Äcker und für den Weinbau genutzt, lagen zwischen Hanweiler Straße und Breuningsweiler Straße, Das Grundstück der Stadthalle nannte der Besitzer „Tintenacker“. Die „große Mulde“ war die frühere Kiesgrube, wo die Weingärtner sich mit Kies (= Kerf oder Tonerde) für ihre Weinberge versorgten. Erwähnt ist die Flur 1444, 1524, 1569 und 1697.

Grenzenwiesen (WN)

Diese Wiesen westlich des Zipfelbachs beim alten Freibad lassen sich 1444, 1569, 1697 und 1702 nachweisen. Klöpfer vermutet, die gemeinte Grenze sei die des Ordensbesitzes; er stützt seine Vermutung auf die Rolle des Deutschen Ordens bei der Eindeutschung des slawischen Worts „Grenze“. 

Großäcker, Großwiesen (SCHU)

Der Name ist einleuchtend; ein großes Flurstück, das in der Regel vermögenden Personen gehörte.

Großhecke (HERT)

Das Flurstück ist recht groß und war sicher von einer Hecke gesäumt.

Grund- und Haldenwiesen (BURK)

Die Wiesen liegen teils in der Fläche, teils am Hang.

Grundacker (WN)

Diese 1444, 1524 und 1850 erwähnten Äcker lagen am Waiblinger Berg unterhalb der Linsenhalde.

Gründle (BA), Grundwiesen (SCHU), Alter Grund (SCHU)

Die Grundwiesen liegen, besonders von Bürg oder vom Rand des Gießübels gesehen, recht tief.

Guckhäule (BÜ)

Der „Guck“ oder „Guckgauch“ ist der Kuckuck. Hier, wo im Frühjahr der Kuckuck zu hören war, wurde Holz eingeschlagen.

Gutschwiesen (WN)

Die vermutlich nach dem Wort „Kutsche“ benannten Wiesen sind heute nicht mehr lokalisierbar.

Haagacker (WN)

Diese Flur auf dem flacken Rücken zwischen der Senke südlich der Linsenhalde und dem Krebsbächle ist heute überbaut. Das Gelände gehörte der Hofkammer und stammte aus dem Besitz des Deutschen Ordens. Sie war durch die Umfriedung mit einer Hecke (Hag) vom allgemeinen Weidegang ausgenommen.

Haalweg (WN)

Der Flurname Haalweg (später, um 1850, umgedeutet zu Hohlweg) bezieht sich Otto Klöpfer zufolge auf einen alten Salzweg zwischen Waiblingen und Schwäbisch Hall. Der Halweg war eine alte Verbindung zwischen Leutenbach und Schwaikheim beim Galgengrund, die im Rahmen der Feldflurbereinigung von 1892 bis 1901 verschwunden ist. Nachgewiesen ist der Flurname 1444, 1524, 1569, 1695 und 1707.

Habichtsäcker

Die Habichtsäcker liegen an einer sumpfigen Niederung beim Rotbach, die früher sicher einen dichteren Baumbestand aufwies und Lebensraum für Habichte bot.

Häglen (WN)

Die Häglen zogen sich auf der Höhe der heutigen Wallstraße vom Oberen Tor (Viehmarktplatz) zum Unteren Tor (Schwaikheimer Tor). Die längst überbauten Gärten erstreckten sich bis zum Fangturm (Diebsturm) und sind vermutlich nach den mit Hecken bewachsenen Wällen der Stadtbefestigung benannt. Erwähnt sind die Häglen 1444, 1696, 1699 und 1700.

Halde, Hintere und Vordere (DEG); Halde, Obere Halde (SCHU)

Die genannten Flurstücke sind alle in Hanglage. Die Halde bei Hanweiler (1698 und 1701) erwähnt lag östlich von Hanweiler zwischen Straße und Bach. Die fünf Einwohner dieses 2,81 ha großen Flurstücks kamen erst 1951 durch Markungsausgleich mit Winnenden zu Hanweiler.

Hambach (BIRK), Ob dem Hambach

Der Hambach entsprang ursprünglich in einem lichten Gehölz beim Eichholz (einem Hag), nach dem der Hambach wohl auch benannt ist. Weniger wahrscheinlich ist Ableitung von „Hahn“. In Stadtnähe wird der Hambach zum Mühlkanal. Die Flur „Am Hambach“ lag nördlich des Burkhardtshofs zwischen der Straße nach Birkmannsweiler und dem Bachlauf. 1702 besaß ein Hans Adam Klöpfer dort einen Acker.

Hanfäcker (SCHU)

Hanfanbau war früher in der Winnender Gegend weit verbreitet; Hanfäcker gab es auch bei Lehnenberg.

Haselstein (BR)

Der Haselstein ist vermutlich nach der hier durchaus verbreiteten Hasel benannt. Die Weinbaulage dort wird 1569, 1695, 1702 und 1850 erwähnt. Der 447,5 Meter hohe Gipfel ist bewaldet, der Steinbruch ist aufgelassen und steht unter Naturschutz. Zum Zipfelbach hin erstreckt sich am Hang die Lage Holzenberg. Betont wird Haselstein auf dem Grundwort.

Hauswiesen (HAN)

Die Hauswiesen liegen direkt am Ortsrand von Hanweiler.

Hauwiesen (BÜ)

Die Hauwiesen gehen auf eine Rodung zurück.

Heckenäcker (BÜ)

Die Heckenäcker waren früher von einer Hecke gesäumt.

Heerbäumle (WN)

Die Flur Heerbäumle ist Otto Klöpfer (1961) zufolge von einem Bildstock oder Christusbild abgeleitet, der sich dort befunden haben soll, wo früher ein kleiner Wasserlauf die Wölflesklinge (Wokfsklingenweg) verließ und die Straße nach Birkmannsweiler querte. Nachgewiesen ist die durch Schwund und volksetymologische Umdeutung entstandene Benennung 1524 („Beim Hergotsbom“), 1569, 1701, 1702 und 1849.

Heiligenäcker (BÜ)

Die Heiligenäcker dürften im Besitz der Kirche oder eines Klosters (vielleicht Lorch) gewesen sein.

Helgrube (WN)

Die genaue Lage des 1444 und 1524 erwähnten Flurstücks ist unbekannt, sie soll in der Zelg oben hinaus unweit des Galgenbergs gelegen habern. Otto Klöpfer spekuliert über Herleitungen aus „hel“ mit langem offenem, e („schlüpfrig, glatt“), mit kurzem, offenem e („hell, licht“), mit kurzem, geschlossenem e („Hölle“) und als Bildung zu „hellen“ (müde machen). 

Helleswiesen (BR)

Die Helleswiesen liegen am Ortsrand von Beuningsweiler. Eine „Helle“ war im Forstwesen ein starker Holzeinschlag nach der ersten Holzernte („Afterschlag“).

Herdbronnen, Beim (WN)

Die Flur „Beim Herbronnen“ bezeichnete 1701 eine Wiese beim Herdbrünnele, das im Schenkenbergwald liegt und 1932-1933 für die Grundwasserversorgung gefasst wurde. Der Name erinnert an die Viehhaltung im Wald.

Heringshalde (HERT)

Denkbar ist eine Verballhornung des im Raum Winnenden häufigen Namens Ehring (auch: Hering), der im Winnender Lagerbuch von 1444 erwähnt ist. Weitere Erwähnungen datieren von 1569, 1694 und 1698. Heringe können auch zur Stickstoffdüngung eingesetzt werden, es ist aber höchst zweifelhaft, ob dergleichen im Raum Winnenden geschehen ist. Die Heringshalde ist der Westhang des Ruitzenbergs zum Neuseebächle. Dort wurde ursprünglich Weinbau betrieben. Allerdings ist die Lage frostgefährdet, weswegen der Anbau von Wein dort nach 1700 eingestellt wurde.

Herrenwiesen (BIRK)

Die Herrenwiesen waren in Adelsbesitz.

Herrgottsgumppen (WN)

Der heute zum Teil überbaute und zu Kärcher gehörende Herrgottsgumppen wird 1444, 1524, 1569 und 1696 erwähnt. Er umfasste Äcker zwischen Leutenbacher Straße und Buchenbach, bezog sich aber auch auf einen Abschnitt der Leutenbacher Markung südlich der Eisenbahnbrücke. Der Flurname ist wohl die Verballhornung eines Personennamens, der sich Klöpfer zufolge von „heriger“ ableiten soll. Ein Gumpen ist eine tiefliegende Geländestelle, ein Weiher oder eine Aufstauung an einem Wehr.

Hertmannsweiler Weg, Am (WN)

Diese Flurbezeichnung taucht 1444, 1524, 1569 und 1701 auf. Sie werden beim Neusee zwischen Heringshalde und dem angrenzenden Hang gelegen haben.

Himmelreich (HERT)

Das Himmelreich liegt höher als das Umland, näher am Himmel.

Hirschhaut (BIRK)

Möglicherweise liegt eine Verballhornung von Hirschhau vor; einem Wald zum Holzeinschlag, wo Hirsche vorkommen. 

Hirschpfützenäcker (BR)

Diese Äcker liegen unweit des Waldes; vermutlich befand sich dort eine von Schalenwild (Hirschen und Rehen) genutzte Tränke.

Hof, Hinterer (SCHU); Hofäcker (HÖ)

Die Hofäcker gehörten wohl zum oberen Hof der beiden „Höfen“. Der Hintere Hof könnte ein abgegangener Teil des Schulerhofs sein

Hofacker (WN)

Der Hofacker wird 1444, 1524, 1569, 1698 und 1720 erwähnt. Die Flur, einst Äcker, heute überbaut, lag unweit des Deutschherrenhauses (spätere Stadtkirche) und der herzoglichen Vogtei am Hang südlich des Oberen Tors. Dort verlief auch das spätere Gartengässle (heute: Wallstraße), das sich bis zur heutigen Schlossstraße erstreckte.

Höfener Steg (WN)

Die 1698 und 1765 erwähnte Fußgängerbrücke leitet den Weg nach Höfen über den Hambach, wo er zwischen den Bächen weiterführt.

Höhberg (SH)

Die zum Wald recht steil ansteigende Flur Höhberg liegt am Nordhang des Trombachs zwischen Hanweiler und Schelmenholz. Sie grenzt an den Waldfriedhof. Die dort liegenden Äcker, 1569 und 1707 erwähnt, waren wegen der Hanglage schwer zu bewirtschaften und wurden später in Baumstücke umgewandelt. Otto Klöpfer (1961) führt den Namen auf den Stamm „hag“ zurück („Hecke“).

Hohengraben (WN)

Die Flur Hohengraben (erwähnt 1569 und 1698) umfasst die Äcker östlich des Grabens, der vom Galgenberg zum Zipfelbach hin entwässert. Auch hier wird das Grundwort betont, so wie bei Holzenberg, Hohreusch oder Schenkenberg.

Hohreusch (SH)

Eine Ableitung von mhd. „riuschen“ (‚rauschen‘) ist bei diesem Wald auf der Schilfsandsteinplatte nordöstlich des Korber Kopfs ebenso denkbar wie ein Bezug zur Rodung. Der Bestandteil „Hoh“ könnte darauf verweisen, dass sich hier – im Ordensbesitz – Hochwald befand, der sich vom Erscheinungsbild deutlich abhob vom Stadtwald, der als Viehweide und zum Laubsammeln genutzt wurde.

Holetsrain (HERT)

Möglicherweise von mhd. „hohlêht“ (Leistenbruch): Ein bei Bauern häufig vorkommendes Problem in dieser Zeit.

Holzäcker (SCHU), Holzäckerwiesen (SCHU)

Die Holzäcker liegen unweit vom Wald.

Holzenberg, Hinter dem Holzenberg (BR)

Diese gute Weinlage am Südhang des Haselstein wurde im 16. Jahrhundert durch Rodung gewonnen. Erwähnt ist der Holzenberg 1569, 1694, 1696 und 1698. Ein „Holz“ ist ein kleineres, klar umgrenztes Waldstück. 

Hölzle (HERT)

Die Flur Hölzle benannte ein kleines Gehölz, eventuell auch Steuobstwiesen.

Hölzleswiesen (HÖ)

Die Hölzleswiesen genzen an die Streuobstwiesen.

Hongwasen (HERT)

Die Hongwasen sind weniger üppige Wiesen am Hang.

Hopfengarten (WN)

Dieser westliche Teil der Linsenhalde wurde bis etwa 1910 zum Hopfenanbau verwendet.

Hufeisen (WN)

Das Hufeisen ist die als enge Hufeisenkurve verlaufende Streckenführung der Straße nach Schwaikheim unter der Bahnbrücke beim Zipfelbach hindurch. Sie war 1875 geschaffen worden und sorgte bei Unmut bei den Bauern, die sich über den Umweg zu den Feldern im Breitlauch beschwerten.

Hülbenacker (WN)

Diese 1444 und 1524 erwähnte Flur lag in der Zelg oben hinaus, lässt sich aber nicht genau lokalisieren. Otto Klöpfer (1961) sieht keinen Zusammenhang mit den als „Hülen“ oder „Hülben“ benannten Viehtränken und Bohnerzgruben der Schwäbischen Alb. Eher sei von einem Hohlweg als Namensursache auszugehen.

Hundestall (WN)

Die einstigen Gärten der Flur Hundestall, erwähnt 1569 und 1694, lagen nördlich des Schlosses. Dort befand sich der Hundestall.

Hungerberg (WN)

Der heute überbaute Hungerberg weist einen kargen, lehmig-steinigen Boden auf. In trockenen Jahren wird er schnell rissig und trocknet aus. Der Ertrag war vergleichsweise gering, daher: „Hunger“-Berg. Das Gelände steigt nur leicht an, man hat von der alten Kastanie bei der Flur „Rot“ einen guten Ausblick. Der steile Hang Richtung Leutenbach wurde wegen der Südlage für Weinbau genutzt, später aber wegen der Frostgefahr aufgegeben. Seit dem Bau der Murrbahn im Jahr 1875 durchschneidet ihn die Bahnlinie. 

Hüttlesrain (WN)

Die Bezeichnung Hüttlesrain bezeichnet den Hofkammerwald auf dem Nordhang des Höhenzugs nördlich von Hanweiler. Otto Klöpfer (1961) vermutet einen Zusammenhang mit der Unterkunft der Ordensweingärtner, die seit 1425 bezeugt sei. Später revidiert er diese Ansicht und verweist auf eine Ableitung von Heide oder Heidekraut.

Ilgenhalde (BÜ)

Die „Ilge“ ist eine Lilie; denkbar ist auch eine Herleitung von dem verbreiteten Familienamen Ilg.

Immeräcker (BR)

Möglicherweise wurde hier früher Emmer angebaut.

Jägerwiesen (BR)

Die Jägewiesen verlaufen entlang des Waldrands und werden vom Zipfelbach gequert; trinkendes und äsendes Wild konnte hier leicht erjagt werden.

Judenkirchhof (WN)

Die Flur Judenkirchhof ist 1687, 1701 und 1720 bezeugt. Die dazugehörigen Grundstücke liegen im Linksbogen der alten Straße nach Breuningsweiler. Ob sich hier je ein jüdischer Friedhof befunden hat, das ist zweifelhaft. Im Spätmittelalter soll es jedenfalls jüdische Bewohner der Stadt gegeben haben. Klöpfer (1961) verweist auf den Bader Hanns Jüdler, der 1569 eine Badestube am Mühltor betrieb.

Kaiert (HERT)

Hier liegt keine sinnvolle Deutung vor.

Kappellgärten (WN)

Die 1569, 1696, 1698, 1801 und 1849 erwähnten Kapellgärten lagen bei der Bernwardskapelle, der heutigen Stadtkirche.

Katzenöhrle (WN)

Das Katzenöhrle ist ein dreieckiges, steiles und recht kleines Flurstück. Diese sechs bis acht Parzellen, die zunächst Weingärten waren und dann Obstgärten wuirden, befanden sich unterhalb der Straße nach Breuningsweiler zwischen Rappenhalde und Lauch. 

Kauzenbach (BÜ)

Sehr wahrscheinlich ist die Flur tatsächlich nach dem Vorkommen eines Eulenvogels benannt; einen Bach gibt es hier nicht mehr.

Kelteräcker (BR)

Die Kelteräcker liegen unweit der alten Beuningsweilermer Kelter.

Kelterwengert, Oberer und Unterer (BÜ)

Diese beiden Weingärten befanden sich in der Nähe der Bürger Kelter.

Kesselrain (WN)

Der Kesselrain bildet den Nordhang des Stöckachs. Der Name verweist auf die Senke zwischen dem Stadtrand und dem Weißling, der leichten Anhöhe zwischen Winnenden und Birkmannsweiler. Klöpfer verweist auf eine kesselartige Vertiefung beim alten Wasserhochbehälter, wo das Wolfsklingenbächle entspringt. Er vermutet, es könne sich um eine Doline als Auswaschung einer Gipslinse handeln. Der Kesselrain ist 1569, 1695 und 1698 nachgewiesen.

Kiesgrube, Bei der (WN)

Die 1765 und 1849 nachgewiesene Flur „Bei der Kiesgrube“ lag dort, wo sich heute das Lessing-Gymnasium befindet. Sie ertreckte sich vom Komturshäusle vorbei bis zum Bach. Als Kies wird hier der schilfrige Tonmergel des Keupers bezeichnet, den die Weingärtner zur Aufwertung des Bodens verwendeten. Hier stand außerdem das Schießhaus der Schützengilde. 1849 übten dort die Turner, in den 18880ern wurde die Anlage in den Stadtgarten umgewandelt. 1937 baute die NS-dominierte Stadtverwaltung hier die Dietrich-Eckart-Anlage. Nach dem Krieg kam die Stadthalle dazu.

Kirch, Hinter der (WN)

Wiesen „hinter der Kirch“ (als jenseits des Zipfelbachs) sind 1444, 1524, 1569 und 1698 nachgewiesen. Gemeint ist die Schlosskirche St. Jakob. Während die Wiesen im Westen später Kirchwiesen hießen, wurden die Wiesen diesseits des Baches als „Kurrlesbad“ und „Glöcklen“ bezeichnet.

Kirchensteg (WN)

Der steinerne Fußgängersteg ist bereits 1524 am Ort der heutigen gewölbten Fußgängerbrücke nachgewiesen. Die Bezeichnung „Kirchensteg“ wird auch 1569, 1698 und 1701 gebraucht. Dort befanden sich die Brückleswiesen. Später entstand dort die Prinzenbrücke, die ausschließlich die Herrschaften verwenden durften. Sie wurde 1870 abgebrochen und durch eine Bogenbrücke für Fußgänger ersetzt. 

Kirchhofäcker (HERT)

Die Unteren Kirchhofäcker liegen unweit der Kirche Hertmannsweilers. Die Winnender Kirchhofäcker liegen vor dem Oberen Tor und grenzen am Hang an den Seewasen. Der Friedhof wurde 1688 an der Schorndorfer Straße angelegt, das erste Grab stammt aus dem Jahr 1692, die erste Erwähnung der Flurstücke Kirchhofäcker datiert auf 1694; weitere Erwähnungen stammen aus den Jahren 1697 und 1702, später wurde die Flur überbaut. Bis dahin wurden die Toten im Umfeld von St. Jakob bestattet.

Kirchthörle, Vorm

Die Flur „Vorm Kirchthörle“ wird 1444, 1569, 1698 und 1702 erwähnt. Gemeint ist das kleine Tor, durch das die Stadtbevölkerung die Mauern zum Kirchweg passierte. Die anderen Tore (Oberes Tor, Mühltor, Schwaikheimer Tor) verbanden die Stadt mit den Feldwegen und den Straßen in die Nachbarorte. Die heutige Schlossstraße (innerhalb der Stadtmauern bog früher ab zur Stadtkirche und hieß damit Kirchgasse. Der Torweg führte nicht direkt zum Marktplatz, sondern endete weiter zum Turm zu.

Kirschenhau (BIRK)

Im Kirschenhau wuchsen früher möglicherweise Vogelkirschen und Wildkirschen (Weichseln).

Klaffenhalde (BR)

Die Halde, ein Flurstück in Hanglage, war wohl besonders reich an unerwünschten Beikräutern (schw.: Klaffa = Klappertopf, Kornrade, etc.).

Kläfferbrunnen, Beim (BÜ)

Denkbar ist eine Ableitung von diversen Unkräutern, die auf Schwäbisch als „Klaffe“ bezeichnet werden, ansonsten ist ein „Kläffer“ ein Verleumder oder Schwätzer.

Kleewiesen (HERT)

Kleewiesen sind Wiesen mit gutem Viehfutter.

Kleines Bergle (WN)

Die früheren Weinberge am Waiblinger Berg waren zwischenzeitlich Obstwiesen und sind jetzt überbaut. Sie sind vermutlich so benannt, weil sie nur zur Hälfte am Hang hinaufreichen. Nachgewiesen sind sie 1694 und 1720. Der schwäbische Flurname „Kleibergle“ wird auf der zweiten Silbe betont.

Kleinheppacher Holz (BR)

Hier befand sich ein Wald, der zu Kleinheppach im Remstal gehörte.

Klinge, Obere und Untere (BIRK)

Hier befindet sich ein Einschnitt im Sonnenhang, eine Klinge.

Kölschenwiesen (WN)

Diese um 1850 erwähnten Flurstücke lagen südlich des alten Weges nach Hanweiler und gehörten fast ausschließlich Hanweiler Bauern. Nach einem Weingärtner namens Hanns Georg Kolsch, der 1569 einen Weinberg im Waiblinger Berg besaß, sind sie wohl auch benannt.

Köppelesklinge (SH)

Die tief eingeschnittene Köppelesklinge mit dem Köppelesbach im Stadtwald könnte nach der Trollblume oder einem anderen Hahnenfußgewächs benannt sein (schw. Koppel = Trollblume). Eine Benennung nach dem Personennamen Jakob (Otto Klöpfer, 1961) ist ebenfalls denkbar.

Körnle (SH)

Die Flur Körnle ist vielfach nachgewiesen: 1444, 1524, 1569, 1694, 1695 und 1697. Hier war nur auf geringen Ertrag zu hoffen, da die Äcker nördlich des Krebsbächles einen fetten, tonigen Lehmboden aufwiesen, der zum einen rasch austrocknete und zum anderen schwer zu bearbeiten war. Denkbar ist auch eine Ableitung von mhd. kor = sumpfiger, feuchter Boden.

Krankenhaus, Beim (WN)

Der Flurname muss recht neu sein, das alte Krankenhaus wurde 1887 erbaut. Der Vorgängerbau stand in der Schlossgasse, der heutigen Ringstraße (Nr. 87). Die 1961 erfolgte Wohnbebauung durch Reihenhäuser geht auf die WBG zurück.

Krebsbächle (SH)

Das Krebsbächle entspringt am Nordhang des Korber Kopfs und floss vor der Verdolung zwischen dem Hohreusch und dem Schelmenholz. Es war zu drei kleineren Seen aufgestaut und mündete in den Zipfelbach.

Kreuzstein (HERT, WN)

Hier hat vermutlich ein Wegkreuz gestanden. Die Winnender Flur ist vielfach nachgewiesen: 1444, 1524, 1569, 1694 und 1698. Sie umfasste Äcker zwischen den Straßen nach Schwaikheim und Affalterbach. Otto Klöpfer vermutet, der Kreuzstein könne an der Wegzweigung gestanden haben und beim Bau der Eisenbahn entfernt worden sein. Damit dürfte Börners Ansicht widerlegt sein, hier seien drei 1796 getötete Franzosen beigesetzt und mit einem mit Kreuzen markierten Stein geehrt worden.

Krummen Weg, Am (WN)

So hieß das Land an der Straße nach Affalterbach, die mehrere Bögen beschrieb, anders als die einst gerade verlaufende Straße nach Schwaikheim.

Kühreisach (BR)

Denkbar ist, dass die Flur eine Nutzung als Milchviehweide erfuhr, die durch eine Rinne (schw.: Reiße) abgegrenzt wird. Das schwäbische Wort „Reißach“ bedeutet auch ‚Reisig‘.

Kühtränke (WN)

Diese 1694, 1697 und 1701 nachgewiesene Flur liegt westlich des Zipfelbachs zwischen dem Krebsbächle und der Straße nach Hanweiler (unweit des alten Sportplatzes). Der nördliche Teil hieß auch Grenzenwiesen. Bei der Stelle „Am Wöhr“ nördlich der Stadt zu war der Zipfelbach aufgestaut als Viehtränke, daher der Name.

Kurrlesbad (WN)

Die Flur Kurrlesbad wird 1524, 1569, 1696, 1698 und 1849 erwähnt. Dieses Bad auf dem Gelände der Psychiatrie wurde von einer schwefelhaltigen Heilquelle gespeist und wurde bereits vom Deutschen Orden genutzt. Der 1,5 Morgen große Badesee wurde von der Bevölkerung wohl mit dem Spottnamen „Lurlebad“ versehen (nach dem Schimpfwort „Lorle“ = Tropf) und später an den Familiennamen Kurrle angelehnt.

Länge (HAN)

Die Länge ist ein ausgedehntes Flurstück am Waldrand.

Lange Hecke (WN)

Zwei Flurstücke hießen „Lange Hecke“. Das waren zum einen die spätere Riegelgasse, ein Acker am Deutschherrensee (erwähnt 1444 und 1524), und ein Acker im Beitlauch, dessen Lage 1444 und 1524 mit dem Galgenberg und 1701 mit dem Seizbrunnen in Verbindungen gebracht wird.

Lange Weiden (WN)

Das heutige Wohngebiet Lange Weiden umfasste 1579 und 1694 Wiesen und Äcker. Diese liegen südlich der Waiblinger Straße zwischen Kirchwiesen und Linsenhalde. Klöpfer vermutet, dass die Flur durch eine lange Weidenhecke gegen das Zipfelbachtal abgegrenzt war.

Langenwengert (BÜ), Langenäcker (BÜ)

Langenwengert und Langenäcker sind ausgedehnte Flurstücke.

Lauch (WN)

Der Lauch, 1694, 1695, 1696 und 1701 nachgewiesen, lag neben dem Schmalzacker am Westhang des Rossbergs in Richtung Zipfelbach. Wie der Name andeutet (mhd. lôch = Hain, lichter Wald) war die Stelle ursprünglich bewaldet. Klöpfer (1961) geht davon aus, dass der Wald frühestens 1570 gerodet wurde und zu einem Weinberg umgewandelt.

Läureäcker (BÜ)

„Läure“ ist eine Bezeichnung für Trester; es ist anzunehmen, dass hier der Trester als Pressrückstand bei der Weingewinnung als Dünger ausgebacht wurde.

Lausbühne (WN)

Dieses Flurstück im Stadtwald Schenkenberg leitet seinen Namen von der „Lauerbahn“ ab; hier wurde auf einem Wildwechsel mit Fallen und Schlingen gejagt. Das Grundwort „Bühne“ bezeichnet eine Wildbahn, einen Wildwechsel. 

Lauxenfeld (BA)

Das Lauxenfeld könnte einem Lukas gehört haben; Laux ist eine alte Form von Lukas.

Lebertshalde (HERT)

Die Lebertshalde ist möglicherweise nach einem Liebhard benannt.

Leimengrube (WN)

Die Leimengrube befand sich unweit des Hauses von Martin Klöpfer in der heutigen Bahnhofstraße und in der Nähe des Siechenhauses. Die dazugehörige Ziegelbrennerei stand am Ort des Anwesens Bader in der Ringstraße. Das Bestimmungswort „Leim“ (Lehm) gibt den ursprünglichen Vokalbestand wieder.

Lerchenfeld (WN)

Die 1696 erwähnte Flur Lerchenfeld war der nördliche Teil des Breitlauchs. Im Herzogtum Württemberg war der Lerchenfang zunächst jedem erlaubt und wuurde nach Otto Klöpfer erst 1514 auf vierzehn Tage vor und nach Michaelis (29.9.).

Lettengrube (WN)

Die Lettengrube lag nördlich unterhalb der Amerika-Stückle im heutigen Stadtgebiet Schelmenholz. Hier holte man Letten (wasserundurchlässige Tonerde), den man zum Bau der Wasserleitungen benötigte. Um 1960 herum wurde das Gebiet der Lettengrube aufgefüllt.

Leutenbacher Weg, Am (WN)

Diese 1444, 1524 und 1569 erwähnte Flur befand sich in der Bahnhofsvorstadt in der Nähe der Alfred-Kärcher-Straße (früher: Leutenbacher Straße), die vor dem Bahnbau Winnenden an Leutenbach anschloss und in den 1960ern verlegt wurde, sodass sie die Gleise unterquerte.

Linsenhalde (SH)

Die Linsenhalde ist der leicht abfallende Hang südlich der Waiblinger Straße. Die Linsenhalde wurde für den Anbau von Linsen und anderen Hülsenfrüchten genutzt und ist heute überbaut. Erwähnt wird sie 1524, 1569, 1694 und 1849. Der Name ist noch gebräuchlich.

Mädlesstein (BÜ)

Wald; eine sinnvolle Deutung steht noch aus.

Maienklinge (WN)

Diese 1850 genannten Wiesen am Krebsbächle südlich der Körnlesäcker waren recht feucht. Das Bestimmungswort „Maien“ bezog sich auf die dort häufig vorkommenden Birken, die als Jungbäume von jungen Männern als Liebeszeichen aufgestellt wurden.

Maienweingärten (HAN)

Die Maienweingärten liegen am Hang oberhalb von Hanweiler. Maienweingärten blühten schon recht früh im Mai.

Mannenklinge (WN)

Die Mannenklinge wid 1444, 1524 und 1569 bezeugt. Dieses Gewand lag an dem kleinen Wasserlauf, der vom Nordhang des Stöckach zum Buchenbach fließt und ist wohl nach einem Lehensträger namens Joß Wanner benannt, den das Lagerbuch von 1444 nachweist. Unweit davon verlief der Damm des Stadtsees, der sich bis zum Ende der Wiesenstraße erstreckte. In der Mannenklinge besaß Otto Klöpfer zufolge der Deutsche Orden einen Teuchelsee.

Mauergärten (WN)

Die Mauergärten sind 1444 und 1699 nachgewiesen. Sie befanden sich unweit des Kirchtörles dicht vor der Mauer. Am Diebsturm waren noch im 20. Jahrhundert Gärten zu sehen.

Mäuerlesweingarten (BIRK)

Am Südhang Birkmannsweilers wurden früher tatsächlich Weingärten angelegt; die Trockenmauern sind zum Teil noch erhalten.

Mehläcker

Mehläcker gibt es auch in Leonberg und Bietigheim; sie sind besonders ertragreich.

Mergelacker (WN)

Dieser Acker im Galgengrund ist nicht klar zu verorten. Otto Klöpfer vermutet, es könne sich nicht um einen nach Mergel benannten Acker handeln, der hier nicht vorkomme (= saure, kalkige Erde) und außerdem meist „Kies“ genannt worden sei. Als Benennungsgrundlage des 1444 und 1524 nachgewiesenen Geländes vermutet er eine Verkleinerungsform des Flächenmaßes Morgen („Mörgle“).

Mönch (BIRK)

Denkbar ist eine Benennung analog zu Bergen, die „Mönch“ heißen; „Mönch“ heißen außerdem Hirsche ohne Geweih und Ablaufvorrichtungen in der Teichwirtschaft.

Mühläcker (RUI)

Die Mühläcker liegen westlich der Ruitzenmühle und gehörten zu ihr. Nachgewiesen ist der Flurname 1696 und 1699.

Mühlbach, Am (WN)

Diese Allmandgrundstücke lagen am Mühlbach bei den Seegärten und sind heute überbaut.

Mühlgraben, Am (WN)

Diese Wiesen sind 1849 bezeugt und schließen sich im Norden an die Seewiesen an. Der Mühlkanal führte zur Leutenbacher Mühle.

Mühlhölzle (BIRK)

Das Mühlhölzle war einst ein zur Neumühle gehörendes Waldstück.

Mühlrain (WN)

Der Mühlrain liegt nur etwa 20 Meter über den Mühlwiesen. Im Lagerbuch von 1444 wird er noch als Mühlberg bezeichnet. Die Äcker auf der Anhöhe nördlich des Buchenbachs wurden ab 1937 bebaut.

Mühltor, Vor dem (WN)

Die Äcker unmittelbar vor dem Mühltor bis zur alten Steinbrücke sind schon sehr lange überbaut. Nachgewiesen ist der flurname 1444, 1569 und 1694.

Mühlwiesen (WN)

Während die Wiesen oberhalb der Mühle Seewiesen hießen (hier befand sich bis ca. 1580 der Stadtsee), bezeichnete man die tieferlegenden Wiesen unterhalb der Mühle als Mühlwiesen.

Nellmersbacher Weg (WN)

Der Weg nach Nellmersbach führte über den Mühlrain und dem Rot. Klöpfer (1961) vermutet, dieser Weg sei aufgegeben worden, als der Herzog von Württemberg im Wald hinter dem Rot einen Fasanengarten einrichten ließ (vor 1686). Heute kann man Nellmersbach über asphaltierte Feldwege anfahren, zu Klöpfers Zeiten war das wohl nicht möglich.

Neuer Weg (WN)

Die Äcker und Wiesen der Flur „Am Neuen Weg“ sind 1444, 1624, 1569, 1698, 1791 und 1849 bezeugt. Es steht zu vermuten, dass dieser Weg über das Wettebrückle am Staubronnen vorbei hinauf zur Linsenhalde in Richtung Waiblingen verlief und damit der Vorgänger der späteren B14 wurde. Die Alte B14 wurde 1846 angelegt, die vorherige Straße verlief in zahlreichen Windungen 50-100 Meter südlich davon. Möglicherweise diente er dazu, Ordensland zu umgehen, nachdem es wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen der Stadt und dem Deutschen Orden gekommen war.

Neun Linden, Bei den (WN)

Der einstige Festplatz der Stadt, 1765 erwähnt, befand sich bis etwa 1890 am Krebsbächle im heutigen Stadtteil Schelmenholz, unweit der Waiblingerberg-Kelter. Vor der Bebauung befanden sich dort noch Äcker, die schattenreichen Linden waren bereits nach dem Bau des neuen Stadtgartens beseitigt worden.

Neun Morgen (SH)

Diese Flur liegt zwischen der Straße nach Hanweiler und dem Zipfelbach südlich des Gewandes See. Ein Schwäbischer Morgen umfasste, wie auch das Lagerbuch von 1569 belegt, etwa 3.300 m² - das Flurstück ist etwa 3 Hektar groß. Erwähnt ist diese Flur auch 1700 und 1850.

Neusee (WN)

Der Neue See ist in Flurnamen 1524, 1569, 1701 und 1702 bezeugt. Er lag im Tal des Neuseebächles (bzw. des Hertmannsweiler Bachs). Möglicherweise ist er bereits 1444 wieder abgegangen. Neusee heißt er, weil er wohl später entstand als der Buchenbachsee.

Nonnenwiesen (WN)

Die Winnender Flur Nonnenwiesen lagen nördlich des Nonnengässles, das die Schlosskirche mit dem Weg am Zipfelbach verbindet und diesen quert. Dort befand sich zeitweise die Gärtnerei des PLK (heute: ZfP). Der Name leitet sich ab von dem Beguinenhaus, das neben der Schlosskirche lag und zum Deutschordenshaus gehörte. Es wird in der Landesteilung 1441 eigens aufgeführt. 

Ochsenbuckel (WN)

Die Hangstrecke der ehemaligen B14 am Mühlrain (nördlicher Stadtausgang) hieß nach Auskunft der Anwohner so, weil vor der Motorisierung den Gespannen statt der Pferde Ochsen vorgespannt wurden, wenn die Fahrbahn vereist war.

Öde (BÜ), Öde Halde (WN)

Der Boden ist recht steinig und nicht zum Ackerbau geeignet. Erwähnt ist die Öde Halde 1444, 1569 und 1695. Insbesondere nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden viele Äcker aufgegeben und nicht mehr bewirtschaftet. Heute befinden sich dort Obstwiesen. Hier lagen auch die 1444 erwähnten Ödwiesen.

Ottenbaum (WN)

Die Flur Ottenbaum ist heute nicht mehr zu lokalisieren. Erwähnt wird sie 1444 und 1524. Eine Ableitung von dem Personennamen Otto liegt nahe.

Otternhäule (BIRK)

Möglicherweise steht das Ötternäule, ein Waldstück, in Bezug zum Buchenbächle; das Vorkommen von Fischottern in der Winnender Gegend ist jedenfalls belegt. Säckler wie Ferdinand Mast bitten im 19. Jahrhundert gelegentlich um Otterfelle. 

Pappeläcker

Die Flur zwischen Stöckach und Schenkenberg ist nach Winnendens Bürgermeister Jeremias Boppel benannt. Er wird im Winnender Steuerbuch von 1707 als Besitzer ausgewiesen. Die Flur selbst wird 1707 und 1849 erwähnt.

Pfeilklinge (BA)

Die Pfeilklinge ist ein spitz auf eine Geländerinne zulaufendes Flurstück.

Pfützen (WN)

Die Flur „Pfützen“ wies einige kleine Tümpel auf. Klöpfer (1961) vermutet eine ironische Benennung nach dem von den Pfützen aus damals zu sehenden Neusee und hält als Alternative für möglich, dass die Pfützen nach Regenpfützen benannt sind, die sich dort wegen der schweren Böden leicht bildeten.

Platte, Obere und Untere (SCHU)

Die Obere Platte und die Untere Platte sind zwei recht ebene Flurstücke unterhalb des Schulerhofs.

Plattensee (WN)

Der untere Plattensee lag im heutigen Stadtgebiet Schelmenholz. Er hieß später Schafsee, wird aber 1707, 1765 und 1849 noch beim ursprünglichen Namen genannt. Er lag unterhalb der Kelter, wo sich vom Krebsbächle zum damaligen Waldrand ein Stück Ödland erstreckte. Der Stadtgarten wurde östlich des Weges angelegt, er wird 1765 zum ersten Mal erwähnt und hieß 1849 Lindenplatz (daher der Flurname Neun Linden).

Posttor (SH)

Das Posttor ist die Stelle, wo der alte Postweg zwischen Hohreusch und Schelmenholz am Krebsbächle in den Wald hineinführt.

Postweg (WN, SH)

Der alte Postweg, 1715, 1720 und 1849 erwähnt, querte den Zipfelbach beim Wettebrückle und verlief über den Rücken der Langen Weiden Richtung Waiblingen. Beim Krebsbächle verschwand er in der Flur „Posttor“ im Wald.

Rainwiesen (HÖ)

Ein „Rain“ ist ein langer, schmaler Abhang, wie es ihn an dieser Seite Höfens gibt.

Ramshalde (BÜ)

Die Ramshalde könnte auf ein Vorkommen von Bärlauch (Rams) hindeuten.

Rappenhalde (WN)

Dieses Flurstück am Nordhang des Rossbergs könnte aufgrund seiner Schattenlage oder aufgrund des Vorkommens von Krähen (schw.: Rapp) so genannt worden sein. Denkbar ist auch, dass das Flurstück, 1569 und 1670 erwähnt, nach dem Familiennamen Rapp benant ist oder nach einem schwarzen Pferd. Die Weingärtner dort waren den Grafen von Öttingen zinspflichtig.

Rauher Gehrn (BURK)

Das einst offenbar spitz, wie ein Speer („Ger“) zulaufende Flurstück liegt in Nordlage (ist „rauh“). „Raue“ Flurstücke sind oft uneben oder unwirtlich.

Remsschlag (PAUL)

Denkbar ist, dass hier Holzeinschlag stattfand; der Bestandteil „Rems“ könnte mit dem Bärlauch zusammenhängen schw.: „Rams“).

Riedklinge (HERT)

Die leichte Eintiefung am Rotbach lässt sumpfigen Grund (Ried) als Benennungsgrundlage plausibel erscheinen.

Riegelgasse, Unter der

Die Riegelgasse führt zwischen dem Fuß des Haselstein und den Hängen des Hohreusch hindurch und muss dabei die Steigung eines Querhangs Richtung Hanweiler (des „Riegels“) überwinden. Denkbar wäre auch, dass hier Hanweiler, früher Ordensbesitz, durch einen Zaun („Riegel“) von der Winnender Gemarkung abgegrenzt war. Die 1444 und 1524 erwähnte Flur „Lange Hecke“ wird auch mit dem See der Deutschherren in Verbindung gebracht, der zwischen Winnenden und Hanweiler am oberen Zipfelbach lag. 

Roßberg (WN)

Der Winnender Hausberg, 1569, 1697 und 1702 nachgewiesen, könnte auch ein „Rosenberg“ sein; hier finden Heckenrosen ein ideales Habitat vor – es ist trocken und sonnig. Die Deutung als Opferstätte für Pferde entbehrt bisher jeder Grundlage. Klöpfer verweist auf den Rossberg auf Korber Markung (am Hanweiler Sattel), der „Rausberg“ gesprochen werde – das führt er auf mhd. „runs“ (Rinnsal) zurück. Nur der Gipfel heißt Rossberg, die Hänge werden als Schenkenberg, Rappenhalde und Lauch bezeichnet.

Rot(h) (WN)

Der Flurname Rot geht vermutlich auf eine Rodung zurück; der Lehmboden ist jedenfalls nicht rötlich. Erwähnt werden die Äcker der Flur Rot 1444, 1524, 1569 und 1700; ursprünglich, so vermutet Klöpfer, hieß der ganze Höhenzug so. Der Rot liegt östlich der Bahnstrecke und grenzen damit an die Leutenbacher Gemarkung. Der inzwischen abgegangene Wald hieß nach einer Fasanenhege des Herzogs später Fasanengarten, 1849 wurde dort ein Leutenbacher des Holzdiebstahls überführt. Die Senke zwischen Rot und Mühlrain hieß Rotwasen.

Rotenbühl (HERT)

Wald; Der Rotenbühl ist ein Hügel (mhd. bühel), auf dem Rodungen stattfanden.

Ruit (HERT), Ruitwiesen (BÜ), Ruitzenberg (HERT), Ruitzenmühle (HÖ)

Im Ruit am Westhang des Haselsteins, namentlich 1569 und 1696 nachgewiesen, wurde Anfang des 16. Jahrhunderts Wald gefällt, um Land für den Ackerbau zu gewinnen (mhd. riuten = roden). Das Ruitwäldle war ein schmaler Streifen Land zwischen Rossberg und Haselstein.

Ruitzenmühle (RUI)

Die Ruitzenmühle, 1444, 1524, 1569 und 1693 nachgewiesen, ist mittlerweile abgegangen; den Mühlbach gibt es jedoch noch, auch die Flur Mühläcker existiert noch. Der Name leitet sich wohl ab vom Ruitzenberg, der vermutlich zu einem Personennamen mit mhd. „hruod“ gebildet wurde. Der Besitzer war der Obermüller, nach der Lage oberhalb von Winnenden. Der Familienname Obermüller war in Winnenden lange üblich.

Salzberg (BIRK), Salzbergwiesen (BIRK)

Der Boden ist hier recht feucht und sauer; das Gras lässt sich dem Vieh nicht besonders gut verfüttern.

Sandäcker (BIRK)

Die Flur unterhalb des Gießübels ist tatsächlich etwas sandig-lehmig.

Sandweg, Ob dem; Unter dem (BR)

Der Untergrund von Breuningsweiler besteht zum Teil aus Sandstein; in den Stubensandstein wurden auch Höhlen gegraben.

Sankt Bernhard, vor (WN)

Der Flurname bezog sich auf Gärten, die vor der Bernhardskapelle an der Stelle der heutigen Stadtkirche lagen. Nachgewiesen sind sie 1444, 1569 und 1698.

Sauäcker (BIRK)

Die Sauäcker wurden zum Schweineaustrieb genutzt.

Schafgasse (WN)

Der Teil der Waiblinger Straße zwischen Zipfelbach und Kronenplatz hieß früher Schafgasse. Das Schafhaus stand am Ort des 1936 gebauten Olympia-Kinos. Die Gemeindeschäferei wurde 1890 aufgegeben. Offenbar war das Amt des Stadtschäfers erblich und lag bei der Familie Ötinger. Klöpfer (1961) erwähnt einen zu seiner Zeit noch lebenden Ötinger mit dem Beinamen Stadtschäfer. Am Schafstall lagen auch die 1698 und 1849 erwähnten Flurstücke Schafgarten und Schafhaus, die als Kraut- und Küchengarten genutzt wurden.

Schafsee

Der Schafsee, vorher 1765 als Plattensee nachgewiesen, lag südlich der Waiblingerberg-Kelter. Dort wurden die Schafe vor dem Scheren gewaschen. Er wurde aufgefüllt und wurde in den 1950ern von einer Gärtnerei genutzt. 

Schelmenäcker (BÜ), Schelmenholz (SH, WN)

Das Schelmenholz war zum einen der Name für die Wölflesklinge (beim Wolfklingenweg). Hier begruben die Abdecker Tierkadaver und eventuell auch Seuchentote und Selbstmörder. Zum anderen bezieht sich der 1719 und 1727 bezeugte Flurname „Schelmenholz“ auf den Wald, der dem Korber Kopf nördlich vorgelagert ist. Die Nutzung als Begräbnisstätte (Koppelesklinge, Gauläcker) gibt auch hier den Namen vor. Der östliche Teil des Waldes wurde um 1830 gerodet und in Allmandgrundstücke aufgeteilt, die an Winnender Bürger als „Bürgerstückle“ oder „Amerika-Stückle“ vergeben wurden. Angrenzend befanden sich die heute überbauten Schelmenwiesen.

Schenkenberg (WN)

Die Schenken von Winnenden waren um 1400 im Mittelalter ein lokales Adelsgeschlecht auf der Burg Bürg; es ist anzunehmen, dass sie Güter am Schenkenberg besaßen. Der 1569, 1694, 1695 und 1701 bezeugte Flurname bezeichnet ein umfangreiches Gebiet. Es umfasste den Osthang des Rossbergs, den langen Nordhang des Haselsteins und die Baumwiesen im Talgrund. Zur genauen Einteilung verwendete man Zusätze: im vorderen Schenkenberg, im oberen Schenkenberg, im unteren Schenkenberg, Schenkenbergwald; auch Bezeichnungen nach Besitzern waren üblich: Belzplatz, Pappeläcker. 

Scheunenberg (BA)

Am Scheunenberg stand wohl eine auffällige Scheune. 

Scheurenrain (DEG)

Hier verläuft ein Weg an einem schmalen, langen Abhang – die Scheune (schwäb. Scheuer) des Degenhofs stand in der Nähe.

Schiefersee (SH)

Das heute zum Stadtgebiet Schelmenholz gehörende Flurstück Schiefersee ist nach einem zeitweise am Krebsbächle aufgestauten Schiefersee benannt, südlich der Kelter, der wechselnden Besitzern gehörte. Einer der Bauern war ein Michael Schifer, der im Lagerbuch des Hl. Jakobus 1707 erwähnt wird. Zu Klöpfers Zeiten (1961) war der dazugehörige Damm noch gut zu erkennen.

Schießrain (WN, DEG)

Vor dem Mühltor befand sich eine Schießanlage mit Schießhaus und Kugelfang, aus der nach einem bei Börner (1925) zitierten Stadtgerichtsprotokoll (19.9.1700) ein See gemacht wurde; das Schießhaus stand an der Gabelung Backnanger Straße-Seehalde, der Schießrain ist der östlichste Teil des Mühlrains, wo er an die Seehalde grenzt.

Schlosswengert (BÜ)

Der Schlosswengert war vermutlich dem Hofkammergut zugeordnet.

Schlot (BIRK)

Die Flur Schlot könnte sich von „Schlatt“ (‚Sumpfeglände‘) herleiten; in der Tat ist das tiefliegende Waldstück am Buchenbächle recht feucht.

Schlüsselacker (WN)

Der 1765 erwähnte Schlüsselacker ist einer dreier Äcker der Hofkammer am Waiblinger Berg. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in kleinere Parzellen aufgeteilt und an Privatleute verkauft. Der Name Schlüssel bezieht sich auf die (rechtwinklige) Form.

Schmalzacker (WN)

Der Schmalzacker lag im Schenkenberg, nördlich des Rossbergs. Er wird 1696, 1702 und 1849 erwähnt. Das Bestimmungswort „Schmalz“ verweist auf besonders ertragreiche Flustücke.

Schnarrenberg (BIRK)

Möglicherweise bezieht sich der eher karge „Schnarrenberg“ auf das schwäbische Wort „Schnorr€“ für alte Bäume mit wenigen Ästen.

Schneckenberg (HERT)

Die Flur Schneckenberg könnte auf Ammonitenfunde hindeuten – oder auf das Häufige Vorkomme von Weinbergschnecken, die in Hungerzeiten auch gegessen wurden.

Schönenberg (BR)

Eine sinnvolle Deutung des 1569 überlieferten Flurnamens steht noch aus. Es handelt sich um einen Nordhang, weswegen Klöpfer (1961) eine ironische Bezeichnung vermutet.

Schray, Untere (WN)

Woher die Bezeichnung für diese Äcker an der Straße nach Affalterbach stammt, ist unklar. Belegt ist der Flurname 1444, 1524, 1569, 1694 und 1702. Klöpfer vermutet eine Herkunft von mhd. „schreien“ (zuum Schreien bringen) oder von mhd. „schreiet“ (Ort, wo Strafen öffentlich vollzogen wurden; Pranger). Aufgrund der Nähe des Galgenbergs hält er diese Deutung für denkbar.

Schulerhof, Schulerwald (SCHU)

Denkbar wäre, dass der Hof ursprünglich einem Dorflehrer gehört hat, jemandem, der einschult.

Schwaikheimer Holz WN)

Die Äcker am Schwaikheimer Holz, 1444, 1569 und 1694 nachgewiesen, lagen zwischen Eisenbahnstrecke und der Straße nach Waiblingen. Sie grenzen im Norden an den Wald auf Schwaikheimer Gemarkung.

Schwaikheimer Tor (WN)

Das Schwaikheimer Tor oder Unteres Tor mit dem Torturm, nachzuweisen 1721, ist das einzige erhaltene Stadttor. Die Schwaikheimer Vorstadt entstand nach 1700, der Name kam nach 1900 außer Gebrauch, als das Gelände der Bahnhofsvorstadt bebaut wurde.

Schwaikheimer Wiesen (WN)

Die Schwaikheimer Wiesen bilden die Reste des alten Brühls am Zipfelbach. Erwähnt werden sie 1444, 1569 und 1698.

Schwarze Wiesen, Schwarze Äcker (HERT)

Die Schwarzen Wiesen sind wegen des dunklen, tonigen Erdreichs so benannt.

See (HAN)

Der See des Deutschen Ordens im Zipfelbachtal (erstmals bezeugt 1524) ist um 1850 noch als Flurname „See“ nachgewiesen. Die neue Straße nach Hanweiler (1907) verläuft teilweise auf dem ehemaligen Seedamm.

Seerain (HÖ), Seewiesen (WN), Sewasen (WN), Seehalde (WN), Neuer See (HÖ), See (SH); Ob dem See (HERT), Beim See

Der im 16. Jh. trockengelegte Winnender See oder Buchenbach-See wurde von der Seehalde (einem Südhang) begrenzt. Die 1444, 1524, 1569, 1698 und 1849 bezeugte Flurbezeichnung erinnert an den Weinbau, der dort bis 19. Jahrhundert existierte. Am Nordhang lagen die 1694 bezeugten und längst überbauten Seegärten als Teil der Allmand n der Nordseite des Sees, an die der Straßenzug der Seegartenstraße noch erinnert. Er begann am Damm der Mühltorstraße, wo die Stadt- oder Seemühle stand, erstreckte sich in Richtung Höfen, wo die Seewiesen lagen. Der Müller hieß zunächst Seemüller, 1444 ist ein Ulrich Seemüller bezeugt. Da der See im 16. Jahrhundert immer mehr zurückging, dehnten sich die 1444, 1569 und 1695 bezeugten Seewiesen immer mehr aus. Heute verläuft dort die Wiesenstraße. Die Südseite des Sees an der Seehalde nahm der 1569, 1695 und 1697 bezeugte Seewasen ein, wo während der Zeit des Buchenbach-Sees nur Weidehaltung möglich war. Früher lag in der Flur „Neuer See“ ein weiterer See – noch immer bilden sich dort nach Dauerregen große Pfützen. Der Seerain ist der steilere Teil des Höhenzugs, der in die flachere Heringshalde übergeht. Ein kleiner See (oder Dorfweiher) kann auch für Hertmannsweiler angenommen werden.

Seiboldswiesen (BR)

Der in Württemberg weitverbreitete Familienname Seibold kommt auch in Winnenden oft vor. Diese Wiesen gehörten vermutlich einst einem Zweig der Seibolds.

Seizlesbrunnen (WN)

Hier hat sich eine zum Zipfelbach entwässernde Quelle befunden, die später als Wahlesbrünnele“ bekannt war und 1444, 1524, 1569 und 1697 nachweisbar ist. Die dazugehörigen Flurstücke liegen zu beiden Seiten der Schwaikheimer Straße. Die Name Seiz kommt in der Winnender Gegend oft vor. 1949 wurde dort ein städtischer Tiefbrunnen angelegt. Nördlich schloss sich die Seizlenshalde an.

Siebenmahd (WN)

Diese Wiesen und Äcker mit geringem Ertrag lagen dort, wo sich heute das Schwimmbad und das Sportgelände befinden. Der Name verweist auf die geringe Produktivität des Geländes.

Sieberhof (WN)

Der Sieberhof gehörte den Grafen von Öttingen und lag auf dem östlichen Abhang des Stöckachs gegenüber dem Burkhardtshof. 1524 wurde er einem Hans Lemlin verpachtet, 1569 existierte er wohl nicht mehr. Das Flurstück wurde aufgeteilt. Die Aufgabe des Sieberhofes führt Klöpfer auf die Stadtnähe zurück. In den damals „unruhigen Zeiten“ seien Einzelgehöfte zugunsten der Stadt aufgegeben worden.

Siechenhaus (WN)

Das 1537 bezeugte Siechenhaus befand sich an der Ecke Bahnhofstraße-Friedrichstraße. Entsprechende Nachweise für die dazugehörige Flur finden sich 1444, 1524, 1569 und 1694.

Sommerhalde (WN)

Dieses abschüssige Flurstück in Südlage ist „sommerlich“ (warm und sonnig). Die Bezeichnung für das Flurstück oberhalb des Seizlensbronnens ist erst in jüngeren Flurkarten verzeichnet.

Sonnenberg (BR)

Der Sonnenberg, ein Flurstück in Südlage, ist wegen der Magerwiesen besonders artenreich. Hier befand sich das von Gutsbesitzer Weitzel angelegte „Gut Sonnenberg“.

Stäffele, Ob dem (WN)

Die besagte Steintreppe befand sich am steilen Hang beim Schießhaus, wo die Seehalde den Bogen zur Backnangerstraße und zum Ochsenbuckel macht. Nachgewiesen ist der Flurname 1697, 1711 und 1729.

Staubronnen (WN)

Der 1698 und 102 nachgewiesene Staubronnen befand sich rechts des Zipfelbachs am Fußweg, der die Verlängerung der Badstraße bildet. Ihr Wasser wurde zur „Wette“ aufgestaut. Die unmittelbar angrenzenden Grundstücke hießen „Staubronnen“, entferntere bezeichnet man als „Wette“. Unweit davon, wo heute die Waiblinger Straße den Zipfelbach quert, befanden sich die Staugärten (1569, 1695) und weiter in Richtung Diebsturm die Stauwiesen (1569, 1698, 1700, 1849).

Steigäcker (BA)

Die Steigäcker liegen an der steilen Straße („Steige“) nach Bürg.

Steinböss (HERT)

Wegen des steinigen Bodens war diese Flur schwer zu bebauen („bös“).

Steingrube (HÖ)

Die Steingrube liegt nicht weit vom Steinbruch am Gießübel.

Steinland (BIRK)

Der Boden ist hier steinig und schwer zu bearbeiten.

Steinweg (WN)

Der Steinweg zweigte etwa 500 Meter vor dem oberen Tor, wo heute die Stöcachstraße beginnt, in Richtung Stöckach ab und führte auf die Höhe. Das mittlere Stück wurde später zur Breuningsweiler Straße verlängert (heute: Schillerstraße). Heute heißt eine kurze Wohnstraße zum Stadtgarten Steinweg. Bis zur Bebauung in den 1960ern hießen die Grundstücke zwischen Stöckachschule und Schillestraße Steinweg.

Stöckach (WN), Hinter dem Stöckach (WN)

Der steil ansteigende Stöckach (bezeugt 1444, 1524, 1569, 1698 und 1694) liegt südöstlich der Stadt und steigt bis 351,9 m Höhe an. Der Flurname geht auf eine Rodung zurück, von der „Stöcke“ (Wurzelstöcke) zurückblieben. Die Güter auf dem Stöckach gehörten zuerst den Grafen von Helfenstein, später denen von Öttingen. Später wurde differenziert: Am Nordhang liegen der Kasselrain und die Wölflesklinge, der flache Osthang umfasst die Fluren hinter dem Stöckach, Weißling, Sieberhof, Hambach und Zwilchträger; der steile Südhang mit Weingärten heißt Stöckach (bzw. vorderer Stöckach); die Höhe heißt „auf dem Stöckach“.

Stöcketenwiesen, Hinter den

Die Stöcketenwiesen sind durch Brandrodung entstanden; die Baumstümpfe (schw.: stocke) wurden erst nach und nach entfernt.

Stollen (WN)

Die Stollenäcker, erwähnt 1569 und 1693 lagen dort, wo heute die Straße „Im Stollen“ verläuft, also nördlich der Straße nach Hertmannsweiler oberhalb des Ochsenbuckels. 1959 ersuchten die Bewohner der Straße darum, dass der Name geändert werden solle. Man fühlte sich an Luftschutzstollen erinnert. Möglicherweise leitet sich der Name von dem Ochsennamen „Stoll“ ab oder von ahd. Stollo = Stütze, Pfosten.

Stolpenhof (BIRK)

Der Stolpenhof ist ein im Deißigjährigen Krieg abgegangenes Gehöft.

Straßenäcker (WN)

Sie um 1850 nachgewiesenen Straßenäcker lagen an der Straße nach Schwaikheim bei der Abzweigung des Breitlauchsträßles.

Striebelsee (WN)

Der 1697 und 175 als „herrschaftlicher See“ nachgewiesene Weiher lag dort, wo seit 1953 der Christallerkindergarten steht. Er wurde von Hugo Striebel, dem Wirt der „Tanne“, als Eissee genutzt und nach dem Zweiten Weltkrieg aufgefüllt.

Stühle (BURK)

Flurnamen mit „Stuhl“ beziehen sich oft auf Gerichtsorte; hier ist das unwahrscheinlich. Möglicherweise ist lediglich der Hügel als Hocker oder Stuhl vorgestellt.

Stumppenbaum (WN)

Die 1444, 1524, 1695 und 1697 nachgewiesene Flurname bezieht sich auf Flurstücke an der Straße nach Affalterbach vor dem Galgenberg.

Sumpfäcker (BIRK)

Die feuchten Wiesen bei Birkmannsweiler, immer wieder in Quellen als ortstypisch identifizierbar, waren schwer zu entwässern und sind deshalb adäquat benannt.

Teich (HÖ)

Die Flur Teich ist wohl nach einem abgegangenen Kleingewässer benannt.

Teuchelseele (WN)

Auf Winnender Gemarkung gab es verschiedene Teuchelseen, wurden Teuchel (hölzerne Wasserleitungen) eingelegt und bis zum Gebrauch eingelegt. Sie bestanden in der Regel aus Fichtenholz. Ungefähr beim Stadtgarten in der Nähe der Kelter befand sich das erste Teuchelseele (1694, 1699, 1765, 1849). Im Gewann Steinweg befanden sich weitere Teichseelen, ebenso an der Straße nach Birkmannsweiler in der Mannenklinge (= Wölflesklinge, nachgewiesen 1569, 1765). Diese letzte Teuchelseele gehörte dem Deutschen Orden.

Tor, vor dem Oberen (WN)

Die Äcker vor dem Oberen Tor (1444, 1569, 1696, 1698, 1701) befanden sich dort, wo heute die Wallstraße verläuft. Das Obere Tor war mit einer Wohnung versehen und mit einem Zeltdach bedeckt. Es wurde 1834 abgebrochen. Das Torhäusle erinnert daran. 

Tor, vor dem Unteren (WN)

Die Gärten vor dem Unteren (Schwaikheimer) Tor sind heute überbaut und liegen im Bereich der unteren Marktstraße.

Trogwiesen (DEG, PAUL)

Die Trogwiesen sind ein breites Trogtal am Paulinenhof.

Trombach (HAN)

Der Weinberg Trombach (1694, 1696, 1697) leitet sich vom Gewässernamen Trombach ab; im Schwäbischen ist ein „Tromm“ das Endstück eines Gegenstands – im Tal des Trombachs ist ein recht enges Tal zwischen dem Hohreusch und dem Hanweiler Sattel; hier endet gewissermaßen die Winnender Bucht. Die Osthälfte gehörte zu Hanweiler, die Westhälfte zu Winnenden.

Ulrichsbrunnen, Beim St. (BURK)

Ein Ulrichsbrunnen ist ein Quellenheiligtum, das dem heiligen Ulrich von Augsburg gewidmet ist. Eine Entstehung des Fkurnamens spätestens in der Frühen Neuzeit ist wahscheinlich. Möglicherweise befand sich dort ein Ulrichsbrunnen.

Viehtränke (SH)

Die namensgebende Viehtränke (1765, 1849) zwischen Winnenden und dem Schelmenholz existiert nicht mehr. Sie hieß früher Kühtränke und war eine Aufstauung des Zipfelbachs.

Viehweide, Äußere Viehweide (BR)

Der Flurname bedarf keiner Erläuterung. Hier befanden sich Viehweiden.

Waiblinger Berg (SH)

Der Waiblinger Berg ist der windgeschützte Südhang des Plattenbergs. Die dortigen Weinberge, 1910 abgegangen, gehören zu den ersten Weinbergen der Stadt. 1444 ist dort ein Hans Lüttenbach begütert. Weinbau ist auch 1524, 1569 und 1697 nachgewiesen.

Waiblinger Pfad (WN)

Äcker am Waiblinger Pfad sind für 1524, 1569, 1695, 1698 und 1849 nachgewiesen.

Waldäcker (HAN)

Die Waldäcker lagen vor dem Bodenwald am Nordhang des Trombachs zwischen dem Bogen der Hanweiler Straße und dem Weg zum Schelmenholz.

Wäldlen (BIRK)

Denkbar ist, dass hier kleinere Waldstücke in der Vergangenheit die Rodungen überstanden haben.

Wechselland

Möglicherweise bezieht sich der Flurname darauf, dass dieses Flurstück eine Wertanlage darstellte, die den Besitzer wechseln konnte. Diese 1444, 1569 und 1713 genutzten Äcker liegen an der Straße nach Hertmannsweiler (frühere B14). Östlich der Straße gab es ebenfalls ein 1699 und 1850 bezeugtes Wechselland an der Markungsgrenze zu Hertmannsweiler. Denkbar ist auch, dass sich der Name erklären lässt mit einem Landtausch zwischen den benachbarten Gemeinden.

Wegäcker (BA)

Die Wegäcker liegen am Pfad, der von Baach an der Hügelflanke entlang Richtung Birkmannsweiler führt. 

Weiler, Hinter dem (BA)

Baach war lange lediglich ein Weiler aus mehreren Höfen

Weißling (WN)

Der Name dieser Äcker bei der Ruitzenmühle südlich der Straße von Birkmannsweiler ihren Namen bekommen haben. Sie sind 1569 und 1702 nachgewiesen. Klöpfer verwirft die Hypothese, der Flurname leite sich von Kohlweißlingen ab. Für wahrscheinlicher hält er, dass der Flurname sich von der hellen Bodenfarbe ableite oder auf einen Müller als Besitzer hindeute.

Welzenstein (BR)

Denkbar ist, dass hier immer wieder Findlinge und kleinere Felsbrocken aus dem Feld gewälzt werden mussen.

Wendelskirch, Bei der (WN)

Die 1444, 1698 und 1702 nachgewiesenen Gärten befanden sich bei der im Lagerbuch des Hl. Jakob nachgewiesenen Wendelskirche (Markstraße 5). Sie wurde 1702 als Schulhaus genutzt. Die Flurstücke wurden am 15.12.1719 von den beiden Bürgermeistern Jeremias Boppel und Johann Peter Steinbrenner verkauft, um nach einem Brand die Kirche neu zu errichten. Der Hl. Wendelin von Irland wurde früher als Schutzheiliger Winnendens verehrt und steht im Mittelschrein des Jakobsaltars ganz rechts neben Petrus.

Wengert, Alte und Junge (BÜ)

„Wengert“ heißen auf Schwäbisch Weingärten: „Junge“ wurden den „Alten“ hinzugefügt.

Wettewiesen (BÜ), Wette (WN)

Hier befanden sich feuchte Wiesen, evtl. ein kleiner Teich. Der Winnender Flurname Wette bezieht sich zum einen auf einen Brunnen in der Torstraße an der Verbindung zur Wagnerstraße, zum anderen auf die Gärten zwischen der Ringstraße und dem Zipfelbachtal, drittens auf Äcker zwischen der Straße und der Bahnlinie nach Waiblingen. Die Wette befand sich oberhalb der Zipfelbachbrücke an der Waiblinger Straße, das Wasser stammte vom Staubrunnen. Um 1900 entstand dort wieder ein See, der als Schlittschuhfeld genutzt wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er aufgefüllt. Es gab Gärten vor der Wette und über der Wette (1444, 1569, 1700). Die Bezeichnung Wette war auch für das 1961 überbaute Feld jenseits des Zipfelbachs üblich (1569, 1693, 1850). Das Wettebrückle führte das „Kaffeewegle“ vom alten Gasthaus „Zum Bad“ (Badwirt Bühler, Ringstraße 72) zur alten Poststraße nach Waiblingen.

Winterhalde (LEUT, HERT, WN)

Die Winterhalde (1444, 1524) ist ein Nordhang, an dem der Schnee später abschmilzt. In Winnenden ist der 1444 und 1524 noch bezeugte Flurname schon lange nicht mehr üblich und wurde zu Klöpfers Zeiten (1961) noch für das Ruitwäldle im Norden des Haselsteins verwendet.

Wöhr, Beim (WN)

Die Wiesen beim alten Sportplatz (Nähe Wunnebad) hießen „Beim Wöhr“. Sie sind 1569 und 1698 bezeugt. Bei der Drainage der Kirchwiesen (1911) wurden beim Entwässerungsgraben von der Linsenhalde Steinplatten gefunden, die vermutlich zu diesem Wehr gehörten.

Wolfsklinge (WN)

Die Wolfklinge oder „Wölfesklinge“ hatte ein inzwischen abgegangener Bach gegraben; der Wollfklingenweg erinnert daran. Denkbar ist, dass sich dort eine Wolfsgrube befand oder dass dort, wie Klöpfer (1961) vermutet, oft Wölfe gesichtet wurden. Das liegt insofern nahe, weil hier abgegangenes Vieh begraben wurde. Das Flurstück hieß zunächst Mannenklinge (1444, 1524, 1569), zugleich aber auch Wolfswiese und Wolfsäcker. 1569 nennt man den Ort Schelmenwiese und Schelmenholz.

Wörzich (WN)

Die Flur „Wörzich“ befand sich zwischen Waiblinger Straße und Bahnlinie ungefähr bei Kilometer 8, wo zwei Feldwege verliefen. Der Name stammt aus der Rodung (Wurz, Wurzel). 

Zeiläcker (BIRK)

Hier sind Dornenhecken anzunehmen (schw.: „Zeil“ = Dorngebüsch).

Ziegelhütte, Hinter der (WN)

Diese Gärten, 1444, 1569, 1720 und 1849 nachgewiesen, lagen um die Ziegelhütte in der Ringstraße (Anwesen Bader), nach Westen schloss sich die Lehmgrube an.

Zipfelbach (WN)

Der Zipfelbach entspringt im Oberen Zipfelbachtal, wo sich die Winnender Gemarkung weit gegen die Nachbargemeinden vorschiebt. Das Flurstück „Zipfelbach“, nachgewiesen 1569, 1694, 1696 und 1849, bezieht sich auf die Wiesen südöstlich des Bachs. 

Zwerenberg (BÜ), Zwerchacker (WN)

Der Zwerenberg ist ein Berg, der quer liegt (schw.: zwer = quer). Derselbe Wortstamm findet sich bei einem nicht loklisierbaren, aber 1444 und 1524 nachgewiesenen Zwerchacker.

Zwilchträger (WN)

Die Flur „Zwilchträger“ (1765) an der Straße nach Birkmannsweiler leitet sich vom Zwillich ab, einem zweifädigen Gewebe. Der Name könnte sich auf den Besitzer beziehen, wohl einen Müller.

Zwischen den Bächen (HÖ)

Dieser schmale Landrücken liegt zwischen dem Hambach (bzw. dem Mühlbach) und dem tiefer verlaufenden Buchenbach. Die dortigen Wiesen sind 1694 erstmals erwähnt, lagen auf Winnender Gemarkung und gehörten wohl dem Ruitzen- oder Obermüller. Die Markungsgrenzen waren zeitweise umstritten.