Johann Wolfgang von Goethe: Faust I: Hintergrund

Chronologie: Entstehung und Rezeption des Faust

1480c

Johann Georg Faust kommt in Knittlingen zur Welt.

1535

Luther bezieht sich in seinen Tischreden auf Faust und erwähnt dessen Teufelspakt.

1563

Johannes Manlius dokumentiert eine Äußerung seines Wittenberger Lehrers Philipp Melanchthon, dieser habe Faust pesönlich gekannt. Faust habe in Krakau die Zauberei erlernt.

1587

Der Buchdrucker Johann Spies veröffentlichte die Historia von D. Johann Fausten, das Volksbuch, das als erste Behandlung des Fauststoffs gilt. Es wird bis 1598 fast zwanzigmal aufgelegt.

1588

In Tübingen erscheint eine Reimfassung des Volksbuchs. --- Christopher Marlowe verfasst eine dramatisierte Version der „Historia“, The Tragical History of the Life and Death of Doctor Faustus.

1599

Georg Rudolph Widmann arbeitet das Volksbuch mit moralisierendem Unterton aus.

1600

Reisende englische Schauspieltruppen reimportieren den Fauststoff.

1674

In Nürnberg erscheint Johann Nikolaus Pfitzers Fassung Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß vielberüchtigten Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti.

1753

24.12.: Goethe erhält im Alter von vier Jahren ein Puppentheater geschenkt. Es ist anzunehmen, dass auch der damals verbreitete Fauststoff für das Marionettentheater Verwendung fand.

1768

In seinem Lustspiel Die Mitschuldigen erwähnt Goethe die Figur des Doktor Faust erstmals.

1769

Goethe befasst sich mit dem Humanisten Paracelsus, der gemeinsam mit Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (Über okkulte Philosophie, 1533) eines der Vorbilder für die Figur des Faust wird.

1771

14.10.: In seiner Rede Zum Schäkspears Tag erteilt Goethe den Normen des klassizistischen Dramas eine Absage und entwickelt eine an Shakespeare orientierte Dramenästhetik. --- Goethes Götz von Berlichingen spielt (wie Faust) in der frühen Neuzeit, zur Regierungszeit Maximilians I. von Habsburg.

1772

Goethe beginnt in Frankfurt eine intensive Freundschaft mit dem Juristen Johann Heinrich Merck, dessen Züge und Charakter sich in Mephistopheles wiederfinden lassen. --- 14.1.: Die Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt wird auf dem Frankfurter Gerichtsplatz öffentlich enthauptet. Der junge Goethe ist anwesend. Die Kindsmörderin ist eines der Vorbilder für die Darstellung Gretchen.

1773

Goethe arbeitet erste Szenen des Faust aus. Sein Freund Friedrich Wilheln Gotter erbittet sich im Sommer brieflich eine Zusendung des Faust.

1774

Oktober: Heinrich Christian Boie besucht Goethe, der nach dem Zeugnis von Boies Tagebuch, kurz vor der Vollendung des Faust steht.

1775

Klopstock äußert sich beifällig, als Goethe im Fragmente des Faust vorlegt. --- Goethe vollendet vermutlich nach seiner Ankunft in Weimar das Manuskript des Urfaust. --- Im selben Jahr arbeitet Goethe an Hanswursts Hochzeit oder der Lauf der Welt. In dieser Knittelvers-Farce finden sich Anklänge an den Faust.

1776

Dezember: Goethe liest der fürstlichen Familie in Weimar Szenen aus dem Faust vor. --- Friedrich Müller („Maler Müller“) betont in seiner Situation aus Faust’s Leben dessen Vorbildhaftigkeit als „Kraftkerl“ im Sinne des Sturm und Drang. --- In Goethes Gedicht Vor Gericht, als Monologrede konzipiert, spiegelt sich der aus Gretchens Schwangerschaft entstehende innere Konflikt.

1783

Goethe unterstützt das Todesurteil für die Kindesmörderin Johanna Catharina Höhn.

1786

Im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach wird die im Faust (V. 3568) erwähnte Kirchenbuße abgeschafft. Goethe war 1781 schon für die Abschaffung dieser öffentlichen Bloßstellung bei Sittlichkeitsvergehen eingetreten.

1788

Juni: Goethe kehrt aus Italien zurück. Während des Aufenthalts in Italien fügt er lediglich die Hexenküche und Wald und Heide hinzu.

1790

Für den Leipziger Verleger erstellt Goethe eines fragmentarische Fassung des Faust, der unter dem Titel Faust. Ein Fragment in der achtbändigen Werkausgabe Goethe’s Schriften seinen Platz findet. Das Stück endet mit der Szene im Dom.

1791

Goethe liest Georg Forsters Übersetzung des Sanskritdramas Sakuntala von Kalidasa. Ihm entnimmt er die Idee zum Vorspiel auf dem Theater.

1797

22.6.: Goethe teilt Schiller mit, er werde den Faust nun abschließen. --- 24.6.: Goethe nimmt die Arbeit am Faust wieder auf; vermutlich entsteht nun die Zueignung.

1800

24.3.: Schiller bewegt seinen Verleger Cotta in Tübingen, Goethe für die Vollendung des Faust ein Honorar auszuloben.

1801

Goethe entleiht Pfitzers Faust-Fassung aus der Weimarer Bibliothek. Pfitzer liefert ihm das Vorbild für das Auftreten des Pudels, für die Szenen in Auerbachs Keller und in der Hexenküche. Insbesondere aber enthält sie den Kern der Gretchen-Tragödie.

1806

Frühjahr: Nach Schillers Tod im Vorjahr vollendet Goethe den Faust.

1808

Bei Cotta erscheint zur Ostermesse Faust. Eine Tragödie in der seit 1806 erscheinenden Werkausgabe.

1810

In Breslau trägt Ludwig Devrient das Vorspiel auf dem Theater vor.

1818

Wilhelm Müller übersetzt Marlowes Doctor Faustus. Goethe liest die Ausgabe und verbindet sie mit Kindheitserinnerungen.

1816

18.2. Im Schloss Monbijou zu Berlin werden Teile des Faust mit der Musik des Fürsten Radziwill in Gegenwart von August und Ottilie Goethe aufgefürt.

1820

7.2.: Teile des Faust werden im Breslauer Theater aufgeführt.

1824

27.1.: Im Gespräch mit seinem Sekretär Eckermann bekundet Goethe, er habe - ähnlich wie Faust - während seines Lebens „keine vier Wochen eigentliches Behagen“ gespürt. --- 2.10.: Heinrich Heine besucht Goethe und spricht zu dessen Befremden über eigene Faust-Pläne.

1829

Der Faust I wird in Braunschweig in einer fast ausschließlich auf die Gretchen-Tragödie reduzierten Fassung aufgeführt. Regie führt E. A. F. Klingemann. Es folgen weitere Aufführungen in Hannover, Dresden, Frankfurt, Leipzig und Weimar.

1876

Faust I und Faust II werden von Otto Devrient in Weimar als zweitägige Gesamtinszenierung aufgeführt.

1887

Der Germanist Erich Schmidt entdeckt eine von der Weimarer Hofdame Louise von Göchhausen gefertigte Kopie der Fassung von 1776. Im von Schmidt so benannten Urfaust fehlen einige wichtige Szenen: Fausts Entschluss zum Selbstmord und die anschließende Rettung, der Osterspaziergang und die Szenen im Studierzimmer.

1952-53

Bertolt Brecht und Ernst Monk inszenieren mit dem Berliner Ensemble den Urfaust. --- Hanns Eisler schreibt ein Libretto für eine Oper mit dem Titel Johann Faustus.

1941

Am Preußschen Staatstheater führt Gustav Gründgens, protegiert durch Hermann Göring, Faust I auf. Im Folgejahr inszeniert er Faust II.

1947

Thomas Mann schreibt den an den Faust-Mythos anknüpfenden Künstler- und Gesellschaftsroman Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde.

1949

In Düsseldorf führt Gustav Gründgen den Faust erneut auf. Auf diese Aufführung geht die Tonaufnahme am Schauspielhaus zurück, die als erste Gesamtaufnahme eines Theaterstücks überhaupt ein Meilenstein der Mediengeschichte ist.

1957

In seiner dritten Faust-Aufführung, diesmal in Hamburg, verzichtet Gustav Gründgens auf den Realismus der bisherigen Aufführungen und entscheidet sich für ein stark reduziertes Bühnenbild. Die Hamburger Aufführung wird zur Grundlage der Verfilmung mit Will Quadflieg (Faust) und Gustav Gründgens (Mephisto).

1968

Volker Braun schreibt die Faust-Variante Hans Faust; die Figuren Faust und Mephisto übernimmt er in den Hinze-Kunze-Roman. --- In der DDR führt die Faust-Inszenierung der Regisseure Wolfgang Heinz und Adolf Dresen zu einer Kontroverse über die Interpretation des Faust

1977

Claus Peymann inszeniert in Stuttgart Faust I.

2004

Michael Thalheimer inszeniert Faust am Deutschen Theater in Berlin.

Handlung 

I – Einleitung: Das Ich der Zueignung erscheint im Vorspiel in drei Figuren aufgespalten – sie vertreten unterschiedliche Auffassungen zum Programm der Bühne. Vorspiele sind in Goethes Zeit durchaus üblich, die konkrete Idee stammt aus der Shakuntala des indischen Dichters Kalidasa. Der Prolog wirft die Fragen auf, wer den Kosmos beherrscht, ob der Mensch verführbar ist und ob der Mensch Herr seiner Entscheidungen ist.

Zueignung

 

Das lyrische Ich beschwört die Schatten der Vergangenheit und reflektiert die Gedanken des Dichters.

Rolle der Dichtung; Verhältnis des Dichters zum Stoff

Vorspiel auf dem Theater

Der Direktor des Theaters, ein Dichter und eine lustige Figur führen ein Kunstgespräch über die Aufgabe des Theaters.

Unterschiedliche Auffassungen zur Rolle des Theaters; Funktion: Vorbereitung des Publikums

Prolog im Himmel

 

Nach dem Gesang der Erzengel geht Mephisto mit Gott eine Wette um Fausts Seele ein.

Rolle Mephistos; Wette

II – Gelehrtendrama: Vom Überdruss an der Wissenschaft und der Gier nach Vervollkommnung getrieben, ergibt sich Faust zunächst der Magie, bis er mit der Hilfe Mephistos in rastlose Tätigkeit und Sinnesgenuss eintaucht.

Nacht – Faust, Erdgeist, Wagner

Faust stellt in einem längeren Monolog fest, dass seine bisherigen Bemühungen ihm weder umfassende Erkenntnis noch Schöpfungskraft gegeben haben; Wagners kleinschrittiges Philosophieren lehnt er ab, die Magie des Erdgeists überwältigt ihn, vor dem Selbstmord schreckt er zurück, als der Chor der Engel ertönt. 

Fausts Versuche, seine Erkenntnisgrenzen zu sprengen; Mikrokosmos und Makrokosmos; Rolle der Magie; Vergleich Fausts mit Wagner; Chöre der Engel, Weiber und Jünger

Vor dem Tor – Osterspaziergang

Faust begibt sich mit Wagner aus der Enge des Studierzimmers in die Weite der Welt, wo er beim Osterfest Mensch unter anderen Menschen sein darf. Schließlich trifft er auf einen schwarzen Pudel, der ihnen folgt.

Festtreiben verschiedener Stände; dann Monolog zum Osterspaziergang; Tanzlied; Gespräch mit den Bürgern; Auseinandersetzung mit Wagner; Faust als Mensch; sein Wirken als Wissenschaftler im Dienste der Menschheit

Studierzimmer (I) – Pudelszene: Faust, Mephisto

Der Pudel, der Faust in sein Studierzimmer gefolgt ist, erweist sich als Mephisto („Das also war des Pudels Kern!“ 1323); Faust versäumt es jedoch, den Teufel zu bannen.

Faust übersetzt das Johannisevangelium; Teufelsbeschwörung und Magie (Zauberformeln); Gesänge der Geister

Studierzimmer (II) – Teufelspakt, Schülerszene

Als Mephisto erneut erscheint, geht Faust mit ihm eine Wette ein: Sollte er sich jemals mit dem Erreichen begnügen können, verspricht er dem Teufel seine Seele. Nach dem so geschlossenen Pakt bereitet Faust sich zur Weltfahrt vor, während Mephisto die Gestalt Fausts annimmt und einen Schüler bei einer zynischen Studienberatung zum Narren hält.

Teufelspakt; Gelehrtensatire

Auerbachs Keller in Leipzig

Faust und Mephisto begeben sich in die Gesellschaft vier zechender und lärmender Studenten, die Mephisto mit Zauberstücken irreführt und der Lächerlichkeit preisgibt.

Universitätssatire und Farce; Leipziger Zeitbild; Lied vom Floh; Studenten: Frosch, Siebel, Altmayer, Brander

Hexenküche

In der Hexenküche erblickt Faust nun mittels eines Zauberspiegels die Schönheit der Welt; die Einnahme eines Tranks verjüngt ihn.

Hexeneinmaleins; Hexe und Meerkatzen und Meerkater

III - Gretchentragödie: Fausts Leidenschaft und Erfahrungsdrang richtet sich auf Gretchen, deren Religiosität ihr keinen Schutz bietet. Faust verführt sie, sie verliert ihren Bruder, ihre Mutter und nicht zuletzt ihre bürgerliche Ehre. Anstelle sozial aufzusteigen, wird sie schwanger, tötet ihr Kind und wird nach kurzer Kerkerhaft hingerichtet.

Straße (I) – Begegnung mit Gretchen

Der solcherart verjüngte Faust begegnet auf der Straße nun Gretchen, das seine Annäherungsversuche abweist.

Geschlechterrollen

Abend

Mit Mephistos Hilfe hinterlegt er ein Kästchen in Gretchens Kammer. Die Beschenkte legt den Schmuck, den sie darin findet, nach ihrer Rückkehr beglückt um.

Lied: Der König in Thule

Spaziergang

Gretchen zeigt den Schmuck ihrer Mutter, die ihn zu Mephistos Ärger der Kirche überträgt. Mephisto soll ein neues Geschenk beschaffen.

Vers: Madrigalvers mit vielen Knittelversen

Der Nachbarin Haus

Mephisto bändelt mit Gretchens Nachbarin Marthe an und macht sie zur Komplizin. Faust wird als Zeuge benötigt, der den Tod von Marthes Ehemann beglaubigen soll, und so auf Gretchen trifft.

Vers: Zunächst Knittelvers, nach Ankunft Mephistos Madrigalvers

Straße (II)

Mephisto überredet Faust dazu, Marthe zu betrügen und ihr weiszumachen, ihr Ehemann sei tatsächlich gestorben.

Drei Angriffe Mephistos auf Faust: 1. Wissenschaftliche Stümperei, 2. Falsches Zeugnis (Tod Schwerdtleins), 3. bevorstehendes Belügen Gretchens

Garten

Beim Treffen Mephistos und Fausts mit Marthe und Gretchen bilden sich zwei gegensätzliche Paare: Marthe wirft sich Mephisto an den Hals, Faust nähert sich Gretchen. 

Vers: Madrigalvers mit französisierenden Alexandrinern und vers commun

Ein Gartenhäuschen

Faust küsst Gretchen, die ihm ihre Liebe erklärt. Mephisto drängt zum Aufbruch.

Vers: gemeinsam gesprochene Alexandriner, dann vers commun, zuletzt Gretchens Knittelverse

Wald und Höhle

Nachdem Faust in der Einsamkeit einer Höhle im Wald seine Abhängigkeit von Mephisto beklagt hat, muss er – von diesem angestachelt – an Gretchen denken.

Monolog Fausts; Vers: Blankvers, dann Madrigalvers

Gretchens Stube

Gretchen sitzt derweil am Spinnrad und beklagt den Verlust ihrer Seelenruhe.

Lied: Der Spinnerin Lied

Marthens Garten – Gretchenfrage

Als Faust ihr in Marthes Garten entgegentritt, stellt sie ihm die Gretchenfrage: Wie er es mit der Religion halte? Er weicht aus und schwört ihr seine Liebe. Um eine Liebesnacht vorzubereiten, übergibt er Gretchen ein vermeintliches Schlafmittel für ihre Mutter.

Religionsgespräch; Vers: überwiegend Madrigalvers, dann hymnische Verse im Stil der Frankfurter Oden Goethes

Am Brunnen

Am Brunnen hört Gretchen von ihrer Bekannten Lieschen vom Fall eines Mädchens, die ihr Liebhaber geschwängert und verlassen habe.

Vorausdeutung auf Gretchens Schicksal; soziale Ächtung des gefallenen Mädchens (Bärbelchen)

Zwinger

Vor einem Andachtsbild ruft Gretchen die Mater Dolorosa an, damit ihr Maria in ihrer Not beistehe.

Lied: Stabat Mater (Ach neige, /

Du Schmerzenreiche)

Nacht, Straße vor Gretchens Türe

Gretchens unerwartet heimgekehrter Bruder Valentin stellt den zitherspielenden Mephisto vor Gretchens Haus zur Rede. Schließlich wird Valentin von Faust getötet und zeiht im Sterben seine Schwester der Unsittlichkeit.

Vers: weitgehend Knittelvers, Mephisto und Faust dagegen im Madrigalvers; Mephistos Lied zur Zither: Was machst du mir / Vor Liebchens Thür

Dom

Im Dom erscheint Gretchen ein böser Geist, der sie an ihre Schuld erinnert und ihre Schwangerschaft bestätigt. Beim Dies Irae wird Gretchen ohnmächtig.

Vers: Totensequenz (Hymnenstrophen), Gretchen und böser Geist: Prosa

Walpurgisnacht

Auf dem Blocksberg nehmen Faust und Mephisto an der Walpurgisnacht teil. Faust erblickt in einer Vision die Gestalt eines Mädchens, das ihn an Gretchen erinnert.

Hexensabbat; Faust als zweiter Adam, der verführt werden soll

Walpurgisnachtstraum

Dort wird der Walpurgisnachttraum aufgeführt, ein Spiel im Spiel, das in Anlehnung an Shakespeares Sommernachtstraum die Hochzeit von Titania und Oberon behandelt.

Spiel im Spiel; Vorbild Shakespeares; Singspiel

Trüber Tag, Feld

Nachdem Faust erfahren hat, das Gretchen ihr gemeinsames Kind getötet hat und hingerichtet werden soll, fordert er von Mephisto Gretchens Befreiung.

Prosa: Zusammenfassung wichtiger Aspekte des Stücks

Nacht, offen Feld

Auf dem Weg zum Kerker reiten Faust und Mephisto am Hinrichtungsplatz vorbei.

Hexen; Bezüge zu Shakespeares Macbeth

Kerker

Das verwirrte Gretchen hält Faust zunächst für ihren Henker. Fausts Befreiungsversuch scheitert, als Gretchen Mephisto erblickt. Während Mephisto Faust hinausdrängt, wird Gretchen durch eine höhere Macht erlöst.

Schuld und Gewissen; Gretchens Wahnsinnslied: Meine Mutter, die Hur, / Die mich umgebracht hat!

 

Zur Epochenproblematik

Die Anfänge des Faust reichen zurück bis in Goethes Zeit als Stürmer und Dränger, zur Zeit der Vollendung ist er bereits den Idealen der Weimarer Klassik verpflichtet.

Typisch für Einflüsse des Sturm und Drang sind …

Charakteristisch für die Klassik sind folgende Elemente:

  • Fausts Impulsivität; trotz aller Gebrochenheit ist er ein „Kraftkerl“ im Sinne des Sturm und Drang.
  • der sozialkritische Impuls, den das Stück liefert, wenn es sich gegen politische Apathie und die Verfemung der Kindsmörderin Gretchen richtet.
  • Fausts Melancholie, das Leiden an sich und der Welt.
  • die Betonung von Leidenschaft und Gefühl, die dem Stück seine Dynamik verleihen.
  • Die Orientierung an Shakespeares offener Dramenkonzeption (Mischung verschiedener Gesellschaftsschichten, Gesangseinlagen, offene Struktur des Stücks, vgl. Goethes Rede Zum Schäkspears Tag).
  • Freiheit in der Form, bis zur reinen Prosa (Trüber Tag, Feld).
  • Faust ist ein Vertreter der Menschheit, nicht ein über menschliche Maßstäbe erhabenes Genie.
  • Das Drama ist überwiegend versifiziert.
  • Die Kontraste im Stück stabilisieren die Handlung und gleichen sie aus.

Die Themen des Faust aus der Sicht der Zeit

  • Fausts Wahrhaftigkeit dient als Gegenbild zur Hofkultur des Rokoko mit ihrem Raffinesse und ihrer Eleganz.
  • Er spiegelt die Sehnsucht nach einer ganzheitlichen Welterfahrung angesichts sich spezialisierender Wissenschaften.
  • Er betont den Vorrang der Sinneserfahrung und der sinnlich erfahrbaren Natur im Sinne Rousseaus vor Zivilisation und Kultur.
  • Im Gegensatz zur Büchergelehrsamkeit der Zeit (verkörpert durch Wagner) ist Fausts Streben ein Modell eines Lebensdursts, der sich auf echte Erfahrungen richtet.
  • Neu am Faust ist auch die Entdeckung des Psychologischen, zum Irrationalen, zu den Abgründen der Seele.
  • Faust verrät eine neue Volkstümlichkeit mit dem Ideal der Ursprünglichkeit und Schlichtheit, die sich von der Adelskultur der Empfindsamkeit abhebt.

Kritische Impulse im Faust

  • Deutlich ist die Kritik an einer auf Äußerlichkeiten und Drill beschränkte Wissensvermittlung der Zeit (Universitätssatire in der Schülerszene).
  • Kritisiert wird auch das Studentenwesen der Zeit und das hedonistische Streben der Studenten nach Lustgewinn und Geselligkeit (Auerbachs Keller).
  • Kindsmord-Thematik: Ferner prangert Goethe ein Rechtssystem an, das das Opfer (Gretchen) zur Täterin umdeutet. Goethe solidarisiert sich mit der unverschuldet in ihre Lage geratenen Kindsmörderin.
  • Auch die repressive Sexualmoral des bürgerlichen Zeitalters wird beanstandet. Die Doppelmoral ihrer Umgebungist eine wichtige Teilursache von Gretchens Tragödie.
  • Gesellschaftssatire: Sarkastisch kommentiert Goethe das politische Desinteresse der Bürger und ihre dumpfe Umdeutung der Ideale der Französischen Revolution (Vor dem Tor).

Einflüsse

  • Jean-Jacques Rousseaus in Émile, ou De l’éducation (1762) vorgetragene Skepsis gegenüber der Zivilisation zugunsten einer Orientierung an der Natur.
  • Der Materialismus des Philosophen Julien Offray de la Mettrie (L’homme machine, 1747), der sich vor allem in Mephistos zynisch-skeptischer Gesamthaltung wiederfindet.

Struktur

  • Gesamtstruktur: Faust besteht aus fünf Teilen: 1) aus dem Stanzengedicht Zueignung, 2) aus dem Vorspiel auf dem Theater, 3) aus dem Prolog im Himmel, und der eigentlichen Tragödie, die ihrerseits wieder in 4) Gelehrtentragödie und 5) Gretchentragödie zerfällt. Innerhalb dieser Blöcke herrscht eine immense Vielfalt verschiedener Bauformen und Textsorten.
  • Zueignung: Das in Stanzen verfasste Gedankengedicht lässt den Sprecher zurücktreten und den Schaffensprozess reflektieren. Stanzen bestehen aus acht jambischen Pentametern mit dem Reimschema ababababcc. Die Erstausgabe enthält einen Druckfehler: „Mein Leid [statt: Lied] ertönt der unbekannten Menge“ (V. 21).
  • Vorspiel auf dem Theater: Das Vorspiel reflektiert die Grundbedingungen des Theaterschaffens. Es zeigt, dass a) die nachfolgenden Teile nur Theaterspiel sind, b) dass auch im Theater menschliche Laster und Schwächen zu Tage treten, und d) dass das Publikum häufig nicht den Ansprüchen der Kunstschaffenden genügt.
  • Prolog im Himmel: Der Prolog ist ein Welttheater im Sinne des barocken Theatrum mundi, allerdings ironisiert durch das Vorspiel und relativiert durch den persönlich auftretenden und agierenden Gott, der zu Faust in ein direktes Verhältnis tritt. Erkennbar sind auch Anklänge an das Mysterienspiel des Spätmittelalters und an das alttestamentarische Buch Hiob.
  • Gelehrtentragödie: In der weitgehend als Stationendrama konzipierten Gelehrtentragödie steht Fausts Auseinandersetzung mit sich und der Welt im Vordergrund. Sie endet mit der zweiten Szene im Studierzimmer. Insbesondere die Schülerszene und die Szene in Auerbachs Keller tragen dagegen Züge der Komödie. Im Gegensatz zur Gretchentragödie bleibt die Einheit von Ort und Zeit weitgehend gewahrt.
  • Gretchentragödie: Die Gretchentragödie folgt dem Prinzip des bürgerlichen Trauerspiels und gehorcht eher als die Gelehrtentragödie den poetischen Anforderungen an eine Tragödie. Der Handlungskern ist die Verführung Gretchens durch Faust, mit den Folgen, die sich für beide daraus ergeben: Exposition (Straße) –erregendes Moment (Abend) – steigende Handlung (Der Nachbarin Haus) – Peripetie (Marthens Garten) – fallende Handlung (Am Brunnen) --- retardierendes Moment (Nacht) – Katastrophe (Kerker).
  • Kontroverse um die Form: Im Hinblick auf den Faust streiten Fragmentisten (Der Faust ist ästhetisch nicht vollendet, nicht zu Ende gebracht, Fragment geblieben) mit den Unitariern (Die Komposition ist offen, aber dennoch durchdacht).
  • Desillusionierung des Publikums: Die Haupthandlung ist ein Spiel im Spiel, was die vorgeschalteten Teile (Zueignung, Vorspiele) dem Leser verdeutlichen
  • Rahmenbildung: Ursprünglich bereitet Goethe mit der Zueignung einen beide Teile des Faust umgebenden Rahmen vor. Das Gedicht Abkündigung, das den Rahmen hätte schließen können, blieb jedoch Fragment und wurde nicht in den zweiten Teil der Tragödie integriert.

Textsorte

Klassische Tragödie

Offenes Drama

  • Das Stück hat den Nebentitel „Eine Tragödie“.
  • Faust scheitert an den Grenzen der menschlichen Existenz.
  • Das Stück wendet sich in besonderem Maß an die Affekte. Es ruft Mitleiden (eleios) und Angst (phobos) hervor.
  • Das Stück mündet in eine Katastrophe (zumindest in der Gretchentragödie).
  • Verhandelt werden Gegenstände von großer Tragweite und Bezug zum Transzendenten.
  • Es gibt vereinzelt chorisches Sprechen, allerdings keinen Chor im Sinne des antiken Dramas. .
  • Das Stück ist in locker verbundene Einzelszenen aufgeteilt, nicht in die fünf Akte des klassischen Dramas (Exposition, steigende Handlung, Peripetie, fallende Handlung, Katastrophe).
  • Das Stück enthält Ensembleszenen nach dem Vorbild Shakespeares.
  • Faust I enthält keine Auflösung, die Katharsis bleibt aus. Erst in Faust II wird der Handlungsbogen (Wette) zu Ende geführt.
  • Goethe verzichtet auf die Einhaltung der aristotelischen Einheiten von Raum, Zeit und Handlung.
  • Die Handlung folgt einer durch die Wette und den Pakt angelegten Zwangsläufigkeit, das Einwirken des Schicksals ist unbedeutend.
  • Die Ständeklausel findet keine Beachtung – unterschiedliche Gesellschaftsschichten sind dargestellt.

Verstechnik und Strophenformen

Madrigalverse sind alternierende Reimverse italienischer Herkunft ohne feste Hebungszahl, bestehend aus Jamben oder Trochäen und unterschiedlich lang. Der Madrigalvers gehört einer gesellschaftlich höheren Schicht an und wirkt oft etwas künstlich (etwa, wenn sich Gretchen des Madrigalverses bedient). Wenn Mephisto sich salopp und ironisch plaudernd des Madrigalverses bedient, unterstreicht die Versform seine Eloquenz.

Der Geist der Medicin ist leicht zu fassen;

Ihr durchstudirt die groß’ und kleine Welt,

Um es am Ende gehn zu lassen,

Wie’s Gott gefällt.

(Mephisto)

Freie Verse sind Verse ohne durchgehaltenes Metrum oder Vorgaben hinsichtlich der Länge; im Faust hält sie oft der Endreim zusammen. Typisch sind auch klangliche Mittel (Anapher, Alliteration, Assonanz), die vor allem bei Reimlosigkeit als Bindungsmittel eingesetzt werden.

O schaudre nicht! Laß diesen Blick,

Laß diesen Händedruck dir sagen

Was unaussprechlich ist:

 (Faust, Marthes Garten)

Freie Rhythmen sind reimlose, metrisch ungebundene Verse mit beliebiger Silbenanzahl und unterschiedlich vielen Hebungen und Senkungen, die dennoch einen bestimmten Rhythmus aufweisen. Freie Rhythmen werden häufig dann eingesetzt, wenn extreme Gefühlslagen des Stück bestimmen (Gretchen im Kerker, Fausts Antwort auf die Religionsfrage).

Sich hinzugeben ganz und eine Wonne

Zu fühlen, die ewig seyn muß!

Ewig! – Ihr Ende würde Verzweiflung seyn.

Nein, kein Ende! Kein Ende!

(Faust, Marthes Garten)

Knittelverse sind meist vierhebige und oft jambische Verse aus der frühneuhochdeutschen Dichtung (Meistersang), die ein Paarreim oder Kreuzreim verbindet. Im Gegensatz zum strengen Knittelvers besteht beim freien Knittelvers Füllungsfreiheit, es können überzählige unbetonte Silben auftreten. Charakteristisch ist auch, dass der Wortakzent nicht immer eine Hebung trägt, was den Vers etwas bemüht und schwerfällig wirken lässt. Der Knittelvers dient einerseits der Einordnung des Stücks in die frühe Neuzeit (Faust), andererseits verleiht er der Rede eine gewisse Derbheit (Studenten in Auerbachs Keller) oder unbeholfene Biederkeit und Rückständigkeit (Valentin).

Habe nun, ach! Philosophie,

Juristerey und Medicin,

Und leider auch Theologie!

Durchaus studirt, mit heißem Bemühn.

Da steh’ ich nun, ich armer Thor!

Und bin so klug als wie zuvor; […].

(Faust, Eingangsmonolog)

Blankverse sind ungereimte jambische Fünfheber. Der Blankvers ist der dominante Vers des klassischen Dramas seit der Aufklärung. Er tritt allein in der monologischen Szene Wald und Höhle auf, in der Faust sich ernst und getragen an den Erdgeist wendet.

Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles,

Warum ich bat. Du hast mir nicht umsonst

Dein Angesicht im Feuer zugewendet.

(Faust, Wald und Höhle)

Alexandriner sind sechshebige Jamben mit einer Zäsur nach der dritten Hebung, wie sie im klassizistischen Drama vorkommen. Sie treten nur vereinzelt im Faust auf (z. B. V. 2358, V. 2362, V. 2674).

Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen

(Faust)

Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht’ es nicht für Raub

(Mephisto)

Lutherstrophen sind siebenzeilige Strophen des Reimschemas ababccd, bei denen die Verse 1,3, 5 und 6 viersilbig sind mit stumpfer Kadenz und die Verse 2, 4, und 7 dreihebig mit klingender Kadenz. Luther verwendete die im 16. Jh. volkstümliche Form für evangelische Kirchenlieder.

Es war eine Ratt’ im Kellernest,

Lebte nur von Fett und Butter,

Hatte sich ein Ränzlein angemäst’t,

Als wie der Doctor Luther.

Die Köchin hatt’ ihr Gift gestellt;

Da ward’s so eng’ ihr in der Welt,

Als hätte sie Lieb’ im Leibe.

(Brandner, Auerbachs Keller)

Hildebrandsstrophen sind achtzeilige Strophen, deren dreihebige Verse mit wechselnd stumpfer und klingender Kadenz im Kreuzreim enden. Sie stammen aus der Heldenepik des Mittelalters (Hildebrandston) und wurden im 18. Jh. auch für unterhaltsam-gesellige Lieder verwendet. Das Thule-Lied Gretchens besteht aus halben Hildebrandstrophen.

Es war einmal ein König,

Der hatt’ einen großen Floh,

Den liebt’ er gar nicht wenig,

Als wie seinen eignen Sohn.

Da rief er seinen Schneider,

Der Schneider kam heran.

Da miß dem Junker Kleider,

Und miß ihm Hosen an!

(Mephisto, Auerbachs Keller)

Prosa ist ungebundene Rede, die ohne Reim und Rhythmus auskommt. Sie tritt in der Szene Trüber Tag auf und verdeutlicht Fausts Erschütterung.

Im Elend! Verzweifelnd! Erbärmlich auf der Erde lange verirrt und nun gefangen! Als Missethäterinn im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt das holde unselige Geschöpf! Bis dahin! dahin! – Verräthrischer, nichtswürdiger Geist, und das hast du mir verheimlicht! (Faust)

Besonderheiten der sprachlichen Form

Anachronismus, der

Gelegentlich entspricht der Faust nicht den historischen Umständen der Zeit, in der er spielt: Marthe verlangt beispielsweise danach, vom Tod ihres Mannes im „Wochenblättchen“ zu lesen (V. 3012). Zeitungen dieser Art kamen erst im 18. Jh. auf.

Dialektale Reim, der

Goethe bedient sich einiger Reime, bei denen der Frankfurter Dialekt vorauszusetzen ist (genug – Besuch, V. 2901 f.; neige – Schmerzensreiche, V. 3587 f.; Tage – Sprache, V. 3463 f.).

Archaismus, der

Goethe setzt verschiedentlich Begriffe und Wendungen ein, die an der Wende des 18. zum 19. Jh. bereits veraltet waren und dem Stück Zeitkolorit verleihen.

Neologismus, der

Zahlreiche Begriffe aus dem Faust sind Neologismen, viele wurden (wie „Lebensfluten“ oder „Tatensturm“, V. 501) nicht in den lexikographisch erfassten Wortschatz des Deutschen übernommen.

Hysteron proteron, das

In Mephistos Kommentar gegenüber Marthe („Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen“) findet eine Umkehr der zeitlichen oder logischen Reihenfolge der Ereignisse statt, das heißt: Der spätere Vorgang (der Gruß) steht vor dem früheren (der Tod von Marthes Mann).

Kontraste im Faust

Im Faust bilden Figuren und Konzepte Kontraste. Dieses Modell entspricht Goethes Prinzip, analog zur Funktion des menschlichen Herzens seine Dichtung nach Systole (Zusammenziehen) und Diastole (Ausweitung) zu organisieren.

  • Enge und Weite: Faust erlebt die Enge seiner Verhältnisse und strebt aus seinem Studierzimmer hinaus ins Weite.
  • Körper und Geist: Der Körper bindet Faust an die irdische Sphäre, während sein Geist deren Grenzen überwinden will.
  • Licht und Finsternis: Licht und Schatten oder Finsternis sind einander ebenfalls gegenübergestellt (Wechsel der Tag- und Nachtszenen).
  • Lust und Liebe: Fausts auf sich selbst gerichtete Lusterfüllung steht Gretchens unschuldiger Hingabe gegenüber.
  • Öffentliche Meinung und persönliches Empfinden: Bärbel veranschaulicht mit ihrer Erzählung am Brunnen die Außensicht auf Gretchens Lage, Gretchen dagegen zeigt in ihrer Rolle die Sicht einer Betroffenen.
  • Staub und Strom: Staub und Trockenheit symbolisieren die Starre und Begrenztheit von  Fausts Daseins; Lebendigkeit und Grenzenlosigkeit verdeutlicht der Motivkomplex des Strömens.
  • Streben und Festhalten: Fausts Streben lässt keinen Stillstand zu; gleichzeitig ist als Zielpunkt dieser Bemühungen ein Innehalten denkbar, ein Augenblick, zu dem Faust sagt: „Verweile doch! Du bist so schön!“ (V. 1700).
  • Teuflische und himmlische Sphäre: Mephisto (das personifizierte Böse) steht die Sphäre des Himmlischen (des Guten) gegenüber.
  • Vernunft und Leidenschaft: Faust drängt darauf, die Erscheinungen der Welt mit dem Verstand zu durchdringen und Mephistos Betonung der Leidenschaft die Kraft der Vernunft entgegenzuhalten.
  • Wissenschaft und Magie: Nachdem die in Wagner personifizierte Wissenschaftsgläubigkeit Faust nicht zur Welterkenntnis fortschreiten lässt, ergibt er sich der Magie.
  • Wort und Gefühl: Faust verlässt sich (ähnlich wie Mephisto) ganz aufs Wort (auf Rhetorik und Argumentation), Gretchen traut ihrem Gefühl (ihrer Intuition).

 

Häufig vorkommende Aufgabenstellungen

Prolog im Himmel

Kontrastierende Untersuchung der Menschenbilder Mephistos und des Herrn

KL

 

Bedeutung des Faust für die deutsche Literatur erläutern

KÖN

Osterspaziergang

Fausts Monolog interpretieren

KÖN

 

Räume und ihre Symbolik untersuchen

KL

 

Fausts Ziele und innere Konflikte darstellen

KÖN

 

Fausts Beziehung zu verschiedenen literarischen Epochen darstellen

KÖN

 

Das Verhältnis von Faust und Mephisto darstellen

KL

Garten

Szenenanalyse

KL

Wald und Höhle, Gretchens Stube

Szenenanalyse, Kompositionsprinzipien des Dramas darstellen

KL

Marthens Garten

Gesprächsverlauf untersuchen (Faust und Gretchen)

KL

 

Darstellung gesellschaftlicher Gruppen untersuchen

KL

Kerker

Gestaltende Interpretation: Gespräch zwischen Gretchen und dem Herrn

KL

Themenkomplexe im „Faust“

Wer Themen für eine literarische Erörterung findet, wird im „Faust“ rasch fündig, selbst dann, wenn man sich auf den ersten Teil des Dramas beschränkt. Typische Themen, die sich im Hinblick auf die Handlung des „Faust“ erörtern ließen, sind: Fausts Schuld, die Frage nach der Bedeutung Margaretes, die Natur von Fausts Krise, Fausts soziale Rolle. Konzentriert man sich die literarische Bedeutung des Faust, dann könnten Rezeption, Inszenierungspraxis und Dramenkonzeption im Vordergrund stehen.

Schuld: Macht sich Faust schuldig?

Um zu klären, ob sich Faust im Verlauf der Handlung schuldig macht, müsste man zunächst zweierlei klären: Welchen Begriff von Schuld setzen wir voraus? Welche Voraussetzungen für Schuld nehmen wir an?

Die Dimensionen von Schuld

In welchem Sinn macht sich Faust schuldig?

  • Gehen wir zunächst von einem strafrechtlichen Schuldbegriff aus, dann ist Faust schuldig. Nach dem geltenden Recht seiner und unserer Zeit macht sich Faust in zweierlei Hinsicht schuldig: der fahrlässigen Tötung von Margaretes Mutter und der Tötung Valentins in Gemeinschaft mit Mephisto, wenngleich man im zweiten Fall Notwehr voraussetzen kann.
  • Gehen wir von einem moralischen Schuldbegriff aus, dann ist Faust ebenso schuldig, zumindest, wenn man seine Willensfreiheit voraussetzt. Er verführt Margarete, er lügt und betrügt.
  • Auch ein religiöser Schuldbegriff wäre denkbar: Faust verstößt gegen Gottes höchste Satzung, gegen den Dekalog (= die zehn Gebote). Mit der Hinwendung zum Teufel und seinem Agnostizismus (Gott lässt sich nicht erkennen, „Marthens Garten“, V. 3425 ff.), mit der Verweigerung der Sakramente und die Unterlassung religiöser Riten befindet sich Faust in verwerflicher Gottferne. Abgesehen davon trägt Faust die Erbsünde mit sich herum, zu deren Überwindung er die Gottessohnschaft Jesu anerkennen müsste.
  • Faust ist existenziell schuldig, weil er nicht anders kann als schuldig werden: Seine Krise ist nicht selbstverschuldet, sondern durch Kausalität, Ort und Zeit, durch Herkunft und Charakter bedingt. Dafür hat er sich nicht entschieden – es ist bereits gegeben. Sieht man Fausts Krise als Auslöser der folgenden Ereignisse, dann erscheinen diese als unabwendbare Folgen seines Daseins.
  • Setzt man psychologische Schuld voraus, dann müsste man Fausts Schuldgefühl prüfen: Macht sich Faust seine Schuld zu eigen – hat er Schuldgefühle? In mehreren Szenen wird deutlich, dass Faust unter den Regungen seines Gewissens leidet („Wald und Höhle“, „Trüber Tag. Feld.“). Er muss sich vorwerfen, das als falsch Empfundene bewusst herbeigeführt zu haben. Allerdings zieht Faust aus seinem Schuldgefühl keine Konsequenzen oder bricht Sühnehandlungen vorzeitig ab (etwa, wenn er Margarete dem Scharfrichter überlässt).

Die Voraussetzungen für Schuld

Nun zu den Voraussetzungen für Schuld! Setzt man einen ethischen Schuldbegriff voraus: Schuldig werden kann nur, wer autonom Entscheidungen trifft, wer also unabhängig und bei klarem Verstand sich für das Falsche entscheidet. Trifft das zu?

  • Ist Faust unabhängig? Gehen wir davon aus, dass im Weltbild des „Faust“ die letzte Verfügungsgewalt bei Gott liegt, der Faust am Ende des zweiten Teils durch Margarete retten lässt – dann ist Faust Gegenstand einer Wette, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wenn man davon ausgeht, dass der Verlauf der Wette vorherbestimmt ist (etwa, um Mephisto zurechtzuweisen), dann ist auch Faust in seinen Entscheidungen nicht frei. Geht man aber davon aus, dass eine vorherbestimmte Wette sinnlos ist, dann kommt es geradezu darauf an, dass Faust frei entscheiden kann. Inwiefern er außerdem Mephistos Verführungskünsten erliegt, ließe sich ebenfalls prüfen.
  • Ist Faust bei klarem Verstand? Angesichts der seelischen Verfassung Fausts darf man zumindest Zweifel daran hegen, ob Faust Herr seiner Leidenschaften ist. Zunächst beeinflusst die Existenzkrise sein Denken, dann trübt der Liebeswahn sein Bewusstsein. Er nimmt ferner Mephistos Trank ein, zu dessen Wirkung seine Wahrnehmung verändert. Allerdings hat er sich zuvor bewusst für einen Pakt mit dem Bösen entschieden und auch die Annahme des Tranks nicht verweigert.
  • Kann Faust erkennen, dass er das Falsche tut? Mehrfach im „Faust“ lässt der Titelheld erkennen, dass er zu moralischem Empfinden fähig ist. Er antizipiert die Folgen seines Tuns und fühlt sich in Margarete ein. In „Wald und Höhle“ lässt er erkennen, dass er Margaretes Untergang bewusst in Kauf nimmt, wohl wissend, dass sie unschuldig leidet.

Fazit

In vielerlei Hinsicht ist Faust schuldig. Damit stellt sich die Frage, ob Fausts Schuld getilgt oder aufgehoben werden kann. Im zweiten Teil des „Faust“ erfahrt der vielfach schuldige Faust Gnade – ausgerechnet durch das „Ewig-Weibliche“, das ihn vor Mephisto errettet, gestützt durch die Allmacht Gottes. Im Kontext des Dramas ist Faust nicht der schuldlos-schuldige Protagonist der Antike, sondern eine moderne Gestalt, die ihre Willensfreiheit nutzen kann – auch dazu, aus innerer Not heraus radikal gegen moralische und gesellschaftliche Konventionen zu verstoßen. Er wird schuldig, weil er allzu menschlich ist – weil er liebt, weil er seine Schwäche spürt und dennoch seine Endlichkeit nicht hinnimmt. Deshalb wird Faust nicht verurteilt und fällt auch der poetischen Gerechtigkeit nicht zum Opfer.

Musteraufsatz: Literarische Erörterung zu einer Definition („Faust“)

Überschrift

Literarische Erörterung: Ist Goethes Faust eine tragische Figur?

Einleitung

Im Alltag nennen wir eine Verkettung unglücklicher Umstände oft „tragisch“: Verkehrsunfälle können „tragisch“ enden, aber auch ein Spitzenspieler, der im Pokalspiel einen Elfmeter verschießt, ist „tragisch“. Über dieses Alltagsverständnis hinaus gibt es jedoch eine spezifische Definition des Tragischen, die auf die „Poetik“ des Aristoteles zurückgeht und ausschließlich für das Drama gilt. Auf diese aristotelische Begriffsbestimmung stützt sich ein Beitrag im „Telekolleg Deutsch“, der auf der Seite des Bayerischen Rundfunks am 31.03.2015 veröffentlicht wurde. Es liegt nahe, diese Definition auch auf Goethes 1808 abgeschlossene Tragödie „Faust: Der Tragödie erster Teil“ anzuwenden. Angesichts der Handlung des „Faust“ wäre ein solcher Anwendungsversuch sinnvoll, wenngleich Goethes offenes Drama keine klassische Tragödie ist. Könnte man also den Titelhelden Faust als tragische Figur bezeichnen?

Handlungsübersicht

Dazu bedarf es zunächst einer knappen Handlungsübersicht. Die eigentliche Handlung des „Faust“ beginnt nach einem „Vorspiel auf dem Theater“ mit dem „Prolog im Himmel“. Der Herr und Mephistopheles, Gott und Teufel, treffen über Faust eine Abmachung: Gelingt es Mephistopheles, Faust zu verführen, gehört ihm Fausts Seele. Daraus entwickelt sich ein zweifaches tragisches Handlungsgeschehen. Im Zentrum der Gelehrtentragödie steht zunächst der alternde Faust. Als Gelehrter verzweifelt er an den Grenzen der menschlichen Erkenntnismöglichkeiten. Einen Selbstmordversuch bricht er erst im letzten Augenblick ab. In dieser Lage geht Faust einen Pakt mit dem Teufel ein: Mephistopheles gewährt Faust die Erfüllung seiner Wünsche, Fausts Einsatz ist die Preisgabe seiner Seele. Es folgt die sogenannte Gretchentragödie. Nach seinem Pakt mit Mephistopheles wird Faust in der Hexenküche magisch verjüngt. Bald darauf begegnet er Margarete, einem jungen Mädchen. Er umwirbt und verführt sie, um sie dann nach Mephistos Plan zu verlassen. Er ahnt nicht, dass Margarete bereits von ihm schwanger ist. In ihrer Verzweiflung ertränkt Margarete ihr neugeborenes Kind und landet nach der Entdeckung der Tat im Kerker, wo sie auf den Tod wartet. Einen Rettungsversuch Fausts lehnt Margarete ab.

Analyseteil

Kann man Faust angesichts dieses Geschehens als tragische Figur bezeichnen? In der Definition des „Telekolleg Deutsch“ lassen sich fünf Aspekte unterscheiden. Zunächst wird betont, im Mittelpunkt der Tragödie stehe ein „Mensch mit edlem Charakter“, eine hochgestellte und charakterlich tadellose Figur im Sinne der Ständeklausel – eine Figur mit Fallhöhe. Diese Figur verwickle sich „trotz bester Motive“ in Konflikte. Der tragische Held will also das Gute, handeln in Übereinstimmung mit den geltenden Normen. Diese Normen aber führen zu einem unauflöslichen Konflikt, durch den er „unschuldig“ untergeht. Er wird also ohne bewusstes Handeln durch eine Fügung des Schicksals schuldig. Am Ende steht der „Untergang“ des Protagonisten, seine soziale oder physische Zerstörung. Inwiefern treffen diese Aspekte auf Faust zu?

Hauptteil

Erstens ist zu prüfen, ob Faust ein „Mensch mit edlem Charakter“ ist. Als hochgestellt wird man Faust in seiner Rolle als humanistischer Gelehrter zweifellos betrachten dürfen. Sein Famulus Wagner verehrt ihn, als Heilkundiger genießt er außerdem die Achtung des Volks, was die Szene „Vor dem Tor“ belegt. Auch durch die Komplexität seiner Persönlichkeit und seine Bildung ist Faust eine Figur mit tragischer Fallhöhe. Zweifelhaft ist, ob man ihm Edelmut unterstellen darf: Seiner Gier nach Befriedigung opfert er nicht nur seine Seele, sondern auch die unschuldige Margarete, die seinen halbherzigen Rettungsversuch in der Szene „Kerker“ zurückweist. Dieses Kriterium also trifft nur bedingt zu.

Hat Faust, zweitens, „beste Motive“? Zwar drängt es ihn nach Wissen, er will herausfinden, was die „Welt im Innersten zusammenhält“, doch geht er den Teufelsbund auch deshalb ein, weil er nach Wunscherfüllung strebt. Sein höheres Ziel, Erkenntnisgewinn, ist also an die selbstbezogene Absicht gekoppelt, seinem unerfüllten Dasein um jeden Peis Sinn zu verleihen. Gerade der Umgang mit Margarete zeigt, dass er nicht nur hehre Ziele verfolgt. Zur Erfüllung seiner Lust verletzt er sämtliche Normen und nimmt Margaretes Untergang in Kauf. Auch hier trifft der Aspekt nur teilweise zu.

Drittens wäre zu fragen: Gerät Faust in einen echten Konflikt? Dass Fausts Seele zwiegespalten ist, belegt schon der Eingangsmonolog: „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust!“ (V 1112). Das Streben nach Erkenntnisgewinn und irdisches Verlangen drohen Faust zu zerreißen. Dieser Riss in Fausts Persönlichkeit zeigt sich auch in der Unentschlossenheit, die sein späteres Handeln prägt: Einerseits weißt er, wie die Szene „Wald und Höhle“ zeigt, was er Margarete antut, andererseits kann er sich nicht dazu durchringen, seinen Drang nach Erkenntnis und Glück ihrem Wohlergehen unterzuordnen. Faust befindet sich durchaus in einem Konflikt. Ob es sich um einen ethischen Zielkonflikt handelt, ist jedoch fraglich.

Der vierte Aspekt ist besonders komplex. Gerät Faust unverschuldet in diesen Konflikt? Zur Fausts Entlastung lassen sich vor allem zwei Umstände anführen. Zum einen ist Faust, was der „Prolog“ zeigt, Gegenstand einer Wette Gottes mit Mephistopheles. Er hat also nur begrenzte Handlungseinsicht. Mephistopheles ist ihm vielfach überlegen und lässt ihn zudem einen Zaubertrank trinken, der Fausts Bewusstsein trübt. Zum anderen ist Fausts Krise so daseinsbestimmend, dass man ihm kaum vorwerfen kann, dass er versucht, seinen Zustand zu verbessern. In diesem Sinn mag man Faust durchaus schuldlos finden. Anders dagegen erscheint Fausts Handeln, wenn man die Kette seiner Entscheidungen betrachtet. Immer wieder gibt er Mephistopheles Raum, ihn zu beeinflussen und überhört dessen Warnungen. Er wird zum Teufelsbündner, nimmt in der Szene „Hexenküche“ einen Verjüngungstrank und verführt Margarete. Außerdem vermittelt er allzu fahrlässig Margaretes Mutter ein tödliches Schlafmittel und tötet ihren Margaretes Bruder Valentin. Dabei verletzt er soziale und religiöse Normen. An seinem Ausgangskonflikt, an seiner Krise, ist Faust nicht schuld. Durch den Lösungsversuch macht er sich jedoch vielfach schuldig.

Ob man angesichts des Endes von einem „Untergang“ sprechen kann, ist fraglich. Fausts Zustand ist im Wesentlichen unverändert. Er könnte sein äußeres Leben ohne Beeinträchtigung fortsetzen, auch seine Seele hat er noch nicht an Mephistopheles verloren. Zwar hat er sich immer tiefer in Schuld verstrickt, ist immer stärker abhängig von seinem teuflischen Begleiter, verloren hat er jedoch nichts. Der Verlust Margaretes scheint für ihn nicht daseinsbestimmend. Im Vergleich mit den drastischen Folgen, die sich in der Katastrophe eines griechischen Dramas offenbaren, wird man im Hinblick auf Faust wohl kaum von einem Untergang sprechen dürfen.

Schluss

Kann man abschließend feststellen: Faust ist ein tragischer Held? Die Antwort muss differenziert ausfallen. Im Sinne der aristotelischen Definition, die der Beiträger des Bayerischen Rundfunks voraussetzt, ist er es nur zum Teil. Vergleicht man ihn etwa mit Ödipus, dann wird er den Erwartungen an einen tragischen Dramenhelden kaum gerecht. Allerdings fehlt den griechischen Tragödien die psychologische Dimension, die im „Faust“ das tragische Geschehen erst auslöst. Im „Faust“ tritt Gott zwar auf, es fehlt jedoch an Normen, die absolute Geltung beanspruchen. Faust kennt kein ewiges Sittengesetz.

Faust ist nicht im klassischen Sinn, aber im modernen Sinn tragisch. Für seine Daseinskrise kann er nichts, an seinen menschlichen Grenzen ist er nicht schuld. Tragisch ist, dass er seine Lage nicht erkennt und bis zuletzt keine Lösung findet. Nicht einmal die Katstrophe erlöst ihn.

In Goethes Zeit erscheint der Versuch gerechtfertigt, sich von den Regeln der Gesellschaft zu lösen und göttliche Normen in Frage zu stellen. Im „Faust“ wird deutlich: Man kann den Widersprüchen seines eigenen Daseins nicht entkommen. Und heute? Heute fragt man viel stärker auch nach Margarete, deren Rechte Faust in empörender Weise verletzt. Die Tragik des Geschehens hat sich also verlagert.

Wie soll man mit der Frage nach Fausts Tragik also umgehen? Wichtig ist, den „Faust“ nicht auf die Schuldfrage zu reduzieren und Faust als Mädchenverderber zu brandmarken. Fausts Tragik liegt nicht in einem metaphysischen Verhängnis oder in seiner moralischen Schuld, sondern in seinem Menschsein. Dieser Umstand verleiht „Faust“ seine Aktualität.

Weitere Recherchemöglichkeiten

Lektürehilfen

  • KL = Wahl, Johannes: Faust: Der Tragödie erster Teil: für Oberstufe und Abitur. Stuttgart: Klett Lerntraining; Aufl. 7
  • = Bernhardt, Rüdiger: Textanalyse und Interpretation zu Johann Wolfgang von Goethe: Faust I. Hollfeld: Bange, 2011
  • SCHRÖ = Schede, Hans-Georg: Johann Wolfgang von Goethe: Faust I. Schroedel, 2011 (Schroedel Interpretationen, Bd. 20)

Bibliographie

  • Gaier, Ulrich: Kommentar zu Goethes Faust. Stuttgart : Reclam, 2010 (Reclams Universal-Bibliothek;18183)
  • Goethe, Johann Wolfgang von: Faust : Eine Tragödie. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2009 (Suhrkamp-BasisBibliothek; 107: Text und Kommentar)
  • Friedrich, Theodor ; Scheithauer, Lothar J.: Kommentar zu Goethes Faust: mit einem Faust-Wörterbuch und einer Faust-Bibliographie. Stuttgart : Reclam, 1999 (Reclams Universal-Bibliothek;7177)
  • Johann Wolfgang Goethe: Faust, u. komm. von Albrecht Schöne. Berlin : Deutscher Klassiker Verlag, 2017, 8., Aufl. (Deutscher Klassiker-Verlag im Taschenbuch;52)