Paul Dorsch: Pfarrer und Schriftsteller

Biographie

Paul Friedrich Johannes Dorsch kommt am 10.3.1859 in Bad Liebenzell-Möttlingen zur Welt, der Vater, vormals Professor am Lehrerseminar in Nürtingen, ist zu dieser Zeit Pfarrer in Möttlingen. Der Sohn besucht zunächst in Möttlingen die Volksschule, dann wird er Lateinschüler in Göppingen, wo er auf das Landexamen vorbereitet wird. Im Anschluss besucht Dorsch das Seminar Blaubeuren und schließt mit dem Landexamen ab, das ihm den Weg zum Tübinger Stift eröffnet. Nach dem Abschlussexamen 1881 ist Paul Dorsch bis 1890 Vikar bei seinem Vater in Urbach. Zwischenzeitlich ist er Journalist und Herausgeber des Evangelischen Sonntagsblatts in Stuttgart, ehe er nach Buoch zieht. 1903 lässt er sein „Haus Sonnenbühl“ bauen (Steinacher Straße 28). 1910 erscheint sein Buch „Württembergs Söhne in Frankreich 1870/71“, das auch Kriegszeugnisse aus dem Winnender Raum enthält. Zum Kriegsausbruch 1913 stellt er sich als Pfarrer zur Verfügung und besetzt eine Stelle in Hegnach. 1917 ist Dorsch Stadtvikar in Feuerbach und arbeitet dort im Kriegslazarett (Deiß 2010, S. 38). 1919 übernimmt Dorsch an der Volksschule in Plieningen und in der Latein- und Realschule zu Hohenheim den Religions- und Konfirmandenunterricht (ebd. S. 39). 1924 zieht Dorsch nach Buoch zurück und baut sich ein Holzhaus in der heutigen Parkstraße 18, wo er Teile seines Buches „Unter den ewigen Armen“ schreibt. Er stirbt am 4.4.1932 in Winnenden.

Abb.: Titelbild zu Dorschs Noch ein Schwabenbuch: Württembergs Söhne in Frankreich 1870/71.

Bezug zu Winnenden

Paul Dorsch war als Pfarrer in Buoch zweifellos auch im Austausch mit den Amtskollegen in Winnenden, wo er auch verstorben ist. In „Württembergs Söhne in Frankreich 1870/71“ kommt auch ein Soldat aus dem damals zum Amt Winnenden gehörenden Reichenbach zu Wort.

Bibliographie

Quellen

  • Personalakte: A 127 Nr. 537
  • Deiß, Harald: Paul Dorsch – Pfarrer und Schriftsteller. In: Buocher Hefte, 30. 2010. - S. 37 - 43

Werke

  • Dorsch, Paul (Hg.): Kriegszüge der Württemberger im 19. Jahrhundert: Erinnerungen von Mitkämpfern. Calw: Verlag der Vereinsbuchhandlung, 1913
  • Dorsch, Paul (Hg.): Noch ein Schwabenbuch: Württembergs Söhne in Frankreich 1870/71: Neue Folge: Erinnerungen von Kriegsteilnehmern. Calw : Verlag der Vereinsbuchhandlung, 1911
  • Dorsch, Paul: Stilles Heldentum: Lichtblicke aus dem Lazarett. Stuttgart: Verlag der Ev. Gesellschaft, 1917
  • Dorsch, Paul: Ein Verwundeter von Fröschweiler. Stuttgart: Verl. d. Buchh. d. Evang. Gesellschaft, 1892 (Immergrün; 57)
  • Dorsch, Paul: Maran Atha: Gedanken über die Zeichen der Zeit. Selbstverl., circa 1930
  • Dorsch, Paul: Die Verbindung mit unserer ewigen Heimat. Stuttgart: Calwer Vereinsbuchhandlung, 1892 (Calwer Familienbibliothek; 25)
  • Dorsch, Paul: Unter den ewigen Armen: Ein Trostbuch. Stuttgart: Calwer Vereinsbuchh., 1924
  • Dorsch, Paul: Schwäbische Bauern in Kriegszeiten: Ein Beitrag zur Geschichte des Remsthals und des Welzheimer Waldes. Calw: Verl. der Vereinsbuchhandlung, 1888 (Calwer Familienbibliothek;11)
  • Dorsch, Paul: Das deutsche evangelische Kirchenlied auf seinem Segensgang durch die Gemeinde. Stuttgart: Calwer Vereinsbuchhandlung, 1890 (Calwer Familienbibliothek; 19)
  • Dorsch, Paul: Die mich frühe suchen: Aufrechter Männer Weg und Ziel. Stuttgart: Calwer Verl.-Buchh., 1930
  • Dorsch, Paul: Halt im Gedächtnis Jesum Christum: Hauptzüge aus dem Leben Jesu in Wort und Bild; mit 51 Autotypien älterer und neuerer Meister. Stuttgart: Belser, 1906
  • Dorsch, Paul: Weissagungen: über die Geschichte Europas in den letzten zwei Jahrhunderten. Gotha: Ott, 1927
  • Dorsch, Paul: Lazarettbilder aus dem ersten Jahr des Weltkriegs. Calw: Verlag der Vereinsbuchhandlung, 1915