Deutsch-marokkanische Beziehungen

1210c

In Wolfram von Eschenbachs Verserzählung Willehalm wird mehrfach „der künec von Marroch Akarîn“ erwähnt. Erwähnungen des Landes gibt es auch im Lanzelet Ulrichs von Zazenhofen und im Nibelungenlied, wo es als Herkunftsort hervorragender Seide gilt.

1330c

Die mittelhochdeutsche Verserzählung Der Busant, erhalten in der Bremer Handschrift MS B.42b, spielt am Hof des Königs von Marokko.

1506

In Safi gründen die Welser und die Fugger Handelsniederlassungen.

1566

Der Kaufmann und Humanist Johan Radermacher der Ältere beschafft 200 hebräische Bibeln für die jüdische Gemeinde in Marokko.

1579

Der brandenburgischer Geheime Rat Arnold von Schlieben schließt sich Don Pedro Barnegas di Cordoba und dessen Gesandtschaft zu Muley Hamed an, dem Sultan von Marokko.

1578

An der Seite des portugiesischen Königs Sebastian nimmt ein deutsches Truppenkontingent an der Schlacht der Drei Könige bei Schlacht von Alcácer-Quibir im Norden Marokkos teil.

1672

Bei Hoffmann in Nürnberg erscheint eine deutsche Übersetzung von Lancelot Addison West-Barbarey oder Fez und Marocco.

1710

Caspar Gottschling veröffentlicht in Halle Staat Von Dem König-Reiche Fez und Marocco in Africa.

1722

David Fassmann veröffentlicht im Verlag der Cörnerische Erben in Leipzig Gespräche In Dem Reiche derer Todten ... zwischen Ernesto, dem from[m]en und gottsfürchtigen Hertzog zu Sachsen-Gotha, welcher ein rechter Spiegel tugendhaffter und löblicher Fürsten zu nennen, und Dem letztern Kayser von Marocco, Muley Ismael, einem erschrecklichen Tyrannen.

1725

Der Reisebericht Reise nach Mequinetz Der Residentz des heutigen Käysers von Fetz und Marocco von John Windus erscheint bei Förster in Hannover in deutscher Übersetzung.

1730

John Braithwaites Allerneueste Maroccanische Staats-Veränderungen erscheinen Wiering in Hamburg unter dem genannten Titel in deutscher Übersetzung.

1768

Bei Proft in Kopenhagen erscheinen die deutschsprachigen Nachrichten von Marókos und Fes des dänischen Reisenden Georg Høst.

1781

Marokko und die Stadt Bremen verhandeln über einen Handelsvertrag.

1788

Marie Joseph Blaise de Chéniers Überblickswerk zu Marokko wird unter dem Titel Geschichte und Staatsverfassung der Königreiche Marocko und Fetz übersetzt und in Leipzig verlegt.

1791

Bei Christian Dietrich in Göttingen wird Adolph Freiherr von Knigges Roman Benjamin Noldmanns Geschichte der Aufklärung in Abyssinien gedruckt. Darin wird unter anderem eine Audienz beim Kaiser von Marokko berichtet.

1798

Die Reiseberichte von Olof Agrell und William Lempriere werden in Nürnberg von Schneider und Weigel in deutscher Übersetzung verlegt.

1801

Franz Lorenz von Dombays Geschichte der Scherifen oder der Könige des jetzt regierenden Hauses zu Marokko erscheint in Agram.

1802

Unter Sultan Alouite Moulay Soulaiman wird der erste Handelsvertrag mit der hanseatischen Stadt Hamburg für die Regelung der Schifffahrt vor den marokkanischen Küsten abgeschlossen

1817

Tobias Heinrich Lotter veröffentlicht in Stuttgart seine Statistisch-geographische Beschreibung der Afrikanischen Seeräuberstaaten Algier, Tunis, Tripoli und der Reiche Fetz und Marokko.

1827

Wilhelm Hauff veröffentlicht im Märchen-Almanach auf das Jahr 1827 (Stuttgart: Franckh, 1827) Kunstmärchen Abner, der Jude, der nichts gesehen hat, wo sich die Titelfigur als Erzähler am marokkanischen Hof verdingt.

1831

Gustav von Neipperg veröffentlicht in Wien Aus dem Tagebuche meiner mit der im Jahre 1830 nach Marocco abgeordneten k.k. Gesandtschaft unternommenen Reise.

1838

Ferdinand von Augustin veröffentlicht im Wiener Verlag Schaumburg Erinnerungen aus Marokko: Gesammelt auf einer Reise im Jahre 1830.

1846

Wilhelm Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg veröffentlicht den Reisebericht Ausflug von Lissabon nach Andalusien und in den Norden von Marokko im Frühjahr 1845.

1859

Mit Erlaubnis des bayerischen Königs nimmt der bayerische Offizier Eduard Schlagintweit als Oberleutnant am Spanisch-Marokkanischen Krieg unter Leopoldo O’Donnell teil. Als Beobachter Preußens begleitet August Karl von Goeben den Feldzug. Dieser veröffentlicht bei Hahn in Hannover in den Jahren 1863 und 1864 seine Reise- und Lager-Briefe aus Spanien und vom spanischen Heere in Marokko in zwei Bänden.

1861

August von Baeumen veröffentlicht bei Springer in Berlin Nach Marokko : Reise- und Kriegsmemoiren; mit einer Zeichnung der Stadt Tetuan und dem Bildnisse des General Prim.

1868

Gerhard Rohlfs veröffentlicht Reise durch Marokko, Übersteigung des großen Atlas. Exploration der Oasen von Tafilelt, Tuat und Tidikelt und Reise durch die große Wüste über Rhadames nach Tripolis. 1873 folgt der in Bremen veröffentlichte Expeditionsbericht Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilelt.

1872

Otto von Bismarck ernennt den preußischen Diplomaten Friedrich von Gülich zum Generalkonsul des Deutschen Reichs mit Sitz in Stadt Tanger.

1877

7.5.: Friedrich von Gülich weilt zu einem Staatsbesuch am Hof Sultan Moulay El Hassans in Fès. Dazu erscheint bei Brockhaus in Leipzig Ludwig Pietsch 1878 Marokko: Briefe von der deutschen Gesandtschaftsreise nach Fez im Frühjahr 1877.

1878

23.5.: Sultan Moulay El Hassan entsendet eine Gesandtschaft unter der Leitung Kaid von Safi Taibi Benhimas an Kaiser Wilhelm I.

1880

Adolph von Conring veröffentlicht bei Hempel in Berlin die landeskundliche Schrift Marocco, das Land und die Leute.

1881

24.6.: Der deutsche Regisseur, Dirigent und Intendant Heinz Tietjen kommt in Tanger zur Welt.

1887

Victor J. Horowitz veröffentlicht im Leipziger Friedrich-Verlag Marokko: Das Wesentliche und Interessanteste über Land und Leute.

1889

6.2.: Eine von Abdeslam Ben Rachid Lahrizi geleitete Delegation wird von Kaiser Wilhelm II. in Bremerhaven empfangen und besichtigt am 17.2. die Essener Krupp-Werke. --- Heinz Hoffmeister veröffentlicht im Berliner Wilhelmi-Verlag Durch Südspanien nach Marokko: Tagebuchblätter.

1890

1.6.: Ministerresident Christian von Tattenbach handelt in Fès den ersten deutsch-marokkanischen Handelsvertrag aus.

1893

Albert Socin publiziert im Leipziger Verlag Hirzel Zum arabischen Dialekt von Marokko. --- Bei Lesser in Berlin erscheint Gustav Diercks Marokko und die deutschen Interessen.

1894

Der deutsche Pianist, Dirigent und Komponist Victor Hollaender schreibt die Operette Der Bey von Marokko.

1898

29.4.: Gustav Adolf Schenck zu Schweinsberg wird von Sultan Abd al-Aziz in Marrakesch als designierter Ministerresident empfangen. --- Richard Keßler veröffentlicht seine Reise-Bilder aus Marokko.

1899

20.12.: In Tanger wird die erste deutsche Postagentur in Marokko eröffnet. Mit der weiteren Entwicklung befasst sich die 1973 bei Stolberg erschienene Studie Die Deutsche Botenpost in Marokko von 1900 bis 1909 von Hubert Hocks.

1900

7.7.: Eine von Mehdi El Mnebhi geleitete Gesandtschaft Marokkos wird vom Hamburger Senat, dem Kaiser und der Kaiserin in Potsdam empfangen. Anlass der Unterredungen ist das Vordringen der Franzosen an Marokkos Grenze zu Algerien.

1901

Theobald Fischer unternimmt eine Forschungsreise ins Vorland des Atlasgebirges.

1902

Paul Mohr publiziert bei Siemenroth in Berlin Marokko: Eine politisch-wirtschaftliche Studie. --- Wilhelm Werle verfasst zur Abschlussfeier des Gymnasium Casimirianum in Coburg die Schrift Deutschlands Beziehungen zu Marokko vom Beginn des Mittelalters bis zur Gegenwart.

1903

Sigmund Adelmann von Adelmannsfelden veröffentlicht bei Liehner in Sigmaringen unter dem Titel 13 Monate in Marokko seine Reisebriefe.

1905

15.3.: Erste Marokko-Krise: Reichskanzler von Bülow gibt im Reichstag bekannt, dass das Reich Schritte zur Verteidigung der Wirtschaftsinteressen in Marokko unternehmen werde. --- 31.5.: Kaiser Wilhelm II. besucht Tanger. --- Der Geologe Rudolf Zabel veröffentlicht bei Geibel in Altenburg Im muhammedanischen Abendlande: Tagebuch einer Reise durch Marokko.

1906

16.1.-7.4.: Bei der Konferenz von Algeciras erleidet das Deutsche Reich eine Niederlage bezüglich Marokkos. In der Algeciras-Akte vom 7.4. wird das hoch verschuldeten Marokko unter spanische und französische Aufsicht gestellt, militärisch überwacht durch die Schweiz, vertreten durch den Schweizer Offizier Armin Müller, genannt Marokko-Müller. --- Die Marokko-Mannesmann-Compagnie in Hamburg erwirbt Bergwerkskonzessionen, Handelsfirmen und landwirtschaftlichen Nutzraum in Marokko. Dazu publiziert Claus Herbert Mannesmann 1931 den Bericht Die Unternehmungen der Brüder Mannesmann in Marokko. --- Im Allgemeinen Verein für Deutsche Literatur zu Berlin erscheinen Siegfried Genthes Reiseschilderungen aus Marokko.

1909

Ferdinand Grautoff publiziert bei Dieterich in Leipzig Ave Caesar! Deutsche Luftschiffe im Kampfe um Marokko.

1911

1.7.: Zweite Marokko-Krise: Die Besetzung der Stadt Fez durch die Franzosen führt zur Entsendung des Kanonenboots „SMS Panther“ durch das Deutsche Reich“ („Panthersprung nach Agadir“). --- 4.11.: Der in Berlin unterzeichnete Marokko-Kongo-Vertrag beendet die Zweite Marokkokrise. --- Bei Habbel in Regensburg erscheint Otto Cesar Artbauer Reiseroman Ein Ritt durch Marokko. --- Rudolf Zabel veröffentlicht bei Schaffstein in Köln Zu unruhiger Zeit in Marokko.

1912

Im Berliner Verlag Reimer erscheint der von Georg Kampffmeyer verlegte Band Marokkanisch-arabische Gespräche: Im Dialekt von Casablanca; mit Vergleichung des Dialekts von Tanger.

1914

Max Warburg gründet gemeinsam mit dem deutsch-britischen Politiker Lord Milner die Anglo-German-Bank für Investitionen in Marokko.

1915

Im Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin erscheint Anny Mahns Von fremden Ufern: Roman aus Marokko.

1916

Walter Kramm veröffentlicht bei Velhagen & Klasing in Bielefeld Von Marokko zur Sahara verschleppt.

1917

August Fischer veröffentlicht bei Hinrichs in Leipzig Zur Lautlehre des Marokkanisch-Arabischen. --- Bei Groos in Heidelberg erscheint August Seidels Marokkanische Sprachlehre: Praktische Grammatik des Vulgärarabischen in Marokko. --- Bei Reimer in Berlin erscheint Die Zukunft in Marokko von Bernhard Stichel und Franz Stuhlmann. --- Gustav Fock publiziert im Berliner Ullstein-Verlag Wir Marokko-Deutschen in der Gewalt der Franzosen.

1918

Edmund Nehrkorn veröffentlicht bei Wyss in Bern Die Hölle von Casablanca: Erlebnisse eines Marokkodeutschen.

1921

Nach der Niederlage in der Schlacht von Annual gegen Abd El-Karim nimmt das spanische Militär Verhandlungen mit dem Leiter der Kampfstoffverwertung im norddeutschen Munsterlager-Breloh, Dr. Hugo Stoltzenberg auf. In der Folge kommt es zum massiven Giftgaseinsatz im Rif-Gebiet. Dazu veröffentlichen Rolf-Dieter Müller und Rudibert Kunz 1990 bei Rombach in Freiburg im Breisgau Giftgas gegen b del Krim. Deutschland, Spanien und der Gaskrieg in Spanisch-Marokko 1922–1927.

1925

März / April: Hugo von Hofmannsthal hält sich in Marokko auf. --- Otto Cesar Artbauer veröffentlicht bei Enßlin & Laiblin in Reutlingen Bilder aus Marokko. --- Bei Koehler & Amelang in Leipzig erscheint Auf eigene Faust: Meine Erlebnisse vor und während des Weltkrieges in Marokko von Albert Bartels.

1926

Kurt Tucholsky berichtet in Der Sultan im Theater (Vossische Zeitung, 01.08.1926), er sei im Pariser Théâtre de la Madeleine auf den Sultan von Marokko getroffen. Dort sei ein Stück des algerischen Autors Si Kaddour Benghabrit gegeben worden. --- Kasimir Edschmid schreibt Basken, Stiere, Araber: Ein Buch über Spanien und Marokko, das bei Oestergaard in Berlin verlegt wird. --- Bei Paetel in Berlin erscheint Deutsche Frontkämpfer in Marokko: Söldner und Deserteur der spanischen Fremdenlegion von Fritz Lorenz. --- In Stühlingen erscheint Emil Rudolfs Unter der Sonne des Maghreb: Kleine Erzählungen aus Marokko und dem Leben der Fremdenlegion.

1927

Benno Vigny verfasst den Roman Amy Jolly, die Frau aus Marrakesch.

1928

Der Architekt Herman Sörgel befasst sich mit dem Bau eines Staudamms, der Marokko mit Gibraltar verbinden soll („Atlantropa“). --- Bei Büttner in Berlin erscheint Kurt Degenkolbes Autobiographie Vom Schusterjungen zum Adjutanten Abd el Krims. --- Robert Oelbermann veröffentlicht im Berliner Safari-Verlag Unter Toreros und Fremdenlegionären: Mit deutschen Jungens durch Spanien und Marokko. --- Hugo Schmidtverbeek publiziert bei Strauch in Leipzig das Puppenspiel Kaspar in Marokko: Eine romantische Puppenkomödie in drei Aufzügen und einem Vorspiele für die Handpuppenbühne.

1929

Annemarie Hoffmann promoviert in Jena zu Deutsche Politik in Marokko.

1930

Bei einer Marokkoreise nehmen Erika und Klaus Mann in Fez mit Haschisch. --- Bei Orell-Füssli in Zürich erscheint John Knittels Roman Abd-el-Kader (orig.: The Midnight People) über den Rebellen aus dem marokkanischen Atlas. --- Albert Huber veröffentlicht im Züricher Verein für Verbreitung guter Schriften Als Fremdenlegionär in Marokko. --- Josef von Sternberg dreht das Liebesdrama Marokko mit Gary Cooper, Marlene Dietrich und Adolphe Menjou.

1932

Der österreichische Publizist Max Karl zu Hohenlohe-Langenburg wird aus Tanger ausgewiesen.

1933

Richard Dyck veröffentlicht in Berlin-Schöneberg Land ohne Zeit: Marokko. --- Bei Kiesel in Salzburg erscheint Josef Blattls Unbekanntes Nordafrika : Auf Berg- und Karawanenpfaden in Marokko.

1934

Bei Burmester in Bremen erscheint Gunar Konrad Stephans Roman Marokko, die anonyme Front.

1936

28.7.-Okt.: Zwanzig Transportflugzeuge der deutschen Luftwaffe vom Typ Ju 52 transportieren im Rahmen des Unternehmens Feuerzauber in mehr als 800 Flügen Material und Truppen der Putschisten um Franco von Spanisch-Marokko aufs spanische Festland.

1937

Gottfried Wälchi veröffentlicht bei Sauerländer in Aarau Ritt Frank Buchsers ins dunkle Marokko: Tagebuch seiner ersten marokkanischen Reise 1858.

1938

Der Politiker und Gewerkschaftsfunktionär Hermann Duncker wird in Marokko interniert.

1939

Der Spielfilm Abenteuer in Marokko von Leo Lapaire wird im Deutschen Reich verboten.

1940

Die emigrierte Fotografin Edith Barakovich nimmt sich in Casablanca das Leben, während ihrem Ehemann Paul Frank 1941 die Ausreise in die Vereinigten Staaten gelingt.

1941

Der deutsche Emigrant Erich Wollenberg wird in Casablanca verhaftet.

1942

Jan.: Der Photograph Leo Rosenthal emigriert nach Marokko. --- 8.11.: Ein Platoon der im Rahmen der Operation Brushwood gelandeten amerikanischen Truppen nimmt die Mitglieder des für die Vichy-Truppen in Marokko zuständige Zweigs der deutschen Waffenstillstandskommission fest. --- Das Sammellager für marokkanische Juden in Bouarfa wird in ein Lager für deutsche Kriegsgegangenen umgewandelt. --- Erling Bache veröffentlicht bei Stalling in Oldenburg Salem aleikum: Unter Fürsten u. Sklaven in Marokko.

1943

Der Krimi-Autor Friedrich Glauser veröffentlicht im Verlag des Schweizerischen Jugendschriftenwerks Ali und die Legionäre: Eine Erzählung aus Marokko.

1945

Der deutsche Bergbauingenieur Adolf Paul Johannes Langenheim, Leiter der NSDAP/AO in Tanger, wird aus Tétuan ausgewiesen.

1950

In Hamburg erscheint Gisela Bonns Marokko: Blick hinter den Schleier.

1953

Der deutsche Waffenhändler Georg Puchert beliefert eine marokkanische Unabhängigkeitsbewegung mit Waffen.

1955

Bei Brockhaus in Leipzig veröffentlicht Horst Mensching Zwischen Rif und Draa: Geographische Reisen in Marokko.

1956

Deutschland nimmt diplomatische Beziehungen zu Marokko auf.

1958

21.1.: Wolfgang Staudtes teilweise in Tanger nach einem Drehbuch von Johannes Mario Simmel gedrehte Film Madeleine und der Legionär kommt in die deutschen Kinos. --- Im Mitteldeutschen Verlag in Halle erscheint Walter Basans Geliebte Feindin: Abenteuerlicher Roman aus Marokko.

1960

Der deutsche Autor, Regisseur und Dokumentarfilmer Mouhcine El Ghomri kommt in Casablanca zur Welt. --- Der deutsche Kameramann und Fotograf Horst Grund dreht in Marokko.

1961

Im Stuttgarter Verlag Thienemann erscheint der Roman Feuerzeichen über Marokko von Otto Schöndube. --- Raffael Ganz veröffentlicht im Züricher Artemis-Verlag Orangentraum: Erzählungen aus Marokko. In Speyer veröffentlicht Karl Graf in Unter dem Licht des Südens auch Aquarelle aus Marokko.

1963

21.5.: Die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Marokko vereinbaren ein Anwerbeabkommen für marokkanische Gastarbeiter.

1967

In der Reihe Hanser erscheint Elias Canettis Die Stimmen von Marrakesch, Aufzeichnungen einer von Canetti in den Fünfzigern durchgeführten Reise. --- An der Universität Leipzig promoviert Gerhard Gerth über Kolonialismus und Anitkolonialismus in den Beziehungen Deutschlands zu Marokko von 1906 bis zur Agadirkrise.

1968

Werner Wrage veröffentlicht bei Neumann-Neudamm in Melsungen Jenseits des Atlas: Unter den Berbern Südmarokkos.

1969

Die Friedrich-Naumann-Stiftung nimmt ihre Tätigkeit in Marokko auf.

1970

Arnold Breker arbeitet auf Wunsch König Hassan II. von Marokko an einem Denkmal zur Befreiung Afrikas, das wegen eines Anschlags im Folgejahr nicht gebaut wird. --- Eckart Kroneberg publiziert Münchener Piper-Verlag Zum Beispiel Marokko: Reisen durch ein Land der Dritten Welt.

1974

Deutschland und Marokko beschließen ein bilaterales Doppelbesteuerungsabkommen. --- Walter Vogts Briefe aus Marokko erscheinen im Züricher Verlag Die Arche.

1975

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nimmt die GIZ ihre Tätigkeit in Marokko auf.

1980

Hans-Jürgen Heinrichs publiziert im Frankfurter Qumran-Verlag Annäherung an Afrika: Reiseerfahrungen in Marokko und Überlegungen zum Polisario-Konflikt.

1981

25.3.. Die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Marokko treffen ein Abkommen über die Soziale Sicherheit

1983

Die deutsche Indie-Rock-Gruppe Dissidenten nimmt mit Musikern der Formation Lemchaheb im Sultanspalast in Tanger das Album Sahara Elektrik auf. Auch Out Of This World (1989) entsteht in Marokko.

1985

Für das Deutsche Archäologische Institut in Madrid veröffentlichen Christian Ewert und Jens-Peter Wisshak Die Moschee von Tinmal.

1986

Mohamed Choukris Autobiographie al-Hubz al-Hafi (1980, Das nackte Brot) erscheint in der von Hans Magnus Enzensberger verlegten Reihe Die andere Bibliothek. Dazu erscheint 1997 bei Schwarz in Berlin Entbehrung und Lebenskampf: Die Autobiographie des marokkanischen Autors Mohamed Choukri von Barbara Sigge.

1987

6.10.- 10.1.1988: Die Hanns-Seidel-Stiftung wird in Marokko tätig. --- Das Düsseldorfer Hetjens-Museum zeigt die Ausstellung Marokkanische Keramik, die im Anschluss vom 30.9.- 20.11.1988 im Linden-Museum Stuttgart präsentiert wird.

1988

Fatima Mernissis Le Maroc raconté par ses femmes (1983) erscheint im Frankfurter Luchterhand unter dem deutschen Titel Der Harem ist nicht die Welt – 11 Berichte aus dem Leben marokkanischer Frauen. Weitere deutsche Übersetzungen erscheinen 1991 (Sultanes oubliées – Femmes chefs d’Etat en Islam), 1992 (Le harem politique – Le Prophète et les femmes) und 1995 (The Harem Within).

1990

22.10.: Der Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher Kurt A. Jung stirbt in Agadir.

1992

Achill Moser veröffentlicht bei Pietsch in Stuttgart Sahara, Paradies und Hölle: 14000 Kilometer durch Stein und Sand.

1993

10.-12.11.: In Rabat befasst sich das 3. Deutsch-Marokkanische Forschungs-Symposium mit dem Leitthema Die Sicht des anderen: das Marokkobild der Deutschen, das Deutschlandbild der Marokkaner. --- Bei Herder in Freiburg erscheint die von Jürgen Kiefner und Mourad Kusserow zusammengestellte Märchensammlung Der gerechte Sultan: Im Märchenland Marokko. --- Im Augsburger Maro-Verlag erscheint der von Peter M. Dienstbier und Mohamed Ellorhaoui herausgegebene Sammelband Das Kamel auf der Palme: Erzählungen aus Marokko.

1994

Mahi Binebines Roman Le sommeil de l’esclave (1992) erscheint in einer Übersetzung von Barbara Reitz im Münchner Verlag Droemer Knaur unter dem deutschen Titel Der Schlaf der Sklavin. Übersetzt werden unter anderem auch Les funérailles du lait (1994; dt.: Mamayas letzte Reise, 1997) Le fou du Roi (2017, dt.: Der Hofnarr, 2018). --- Der deutsche Keyboarder und Komponist Manfred Wieczorke, der 1982 erstmals Marokko bereist hat, veröffentlicht als Mafie Maroc sein Solo-Album Guideless.

1995

8.12.: Die Marokkanische Vereinigung in Deutschland ausgebildeter Fach- und Führungskräfte wird gegründet. --- Zusammen mit dem Institut National des Sciences de l’Archéologie et du Patrimoine ergräbt das Deutsche Archäologische Institut im östlichen Rif-Gebirge steinzeitliche Funde.

1996

Fawzi Boubia veröffentlicht bei Kinzelbach in Mainz Heidelberg - Marrakesch einfach. --- 18.2.: Im ZDF wird die Reisekoumentation Märchenland Marokko ausgestrahlt.

1997

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko mit Sitz in Casablanca wird gegründet. --- Rachida Nachit veröffentlicht bei Waxmann in Münster die Studie Literarische Bilder von Marokko: Darstellungsformen in deutschen Übersetzungen marokkanischer Autoren und in deutschsprachiger Literatur.

1998

Abdellatif Ben Abdelhanine promoviert in Bremen über Deutsch-marokkanische Beziehungen 1873 - 1914. --- Michael Gramberg dreht für den WDR den Dokumentarfilm Marokko - der geraubte Blick.

1999

Die GIZ eröffnet ein Büro in Rabat. --- Willi Achtens bei Grupello in Düsseldorf erschienene Roman Ameisensommer spielt in Marokko. --- Malika Oufkirs mit Michèle Fitoussi verfasste Autobiographie La prisonnière (dt.: Die Gefangene. Ein Leben in Marokko, übers. Von Christiane Filius-Jehne) erscheint bei Schröder in München. --- Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück installiert ein Forschungsprojekt mit dem Titel Schriftkulturelle Ressourcen und Barrieren bei marokkanischen Kindern in Deutschland. --- Peter Goedel und Roberto de Hollanda drehen für den Bayerischen Rundfunk die Fersehdokumentation Eine Kindheit in Marokko: Mohamed Choukri.

2000

Norbert Kandel veröffentlicht in der Egginger Edition Isele Die Menschenfischer von Marrakesch: Reisereportagen aus Marokko. --- 27.8. - 12.11.: Das Deutsche Textilmuseums Krefeld zeigt unter dem Titel Zarte Bande aus Marokko Knüpfarbeiten aus Marokko. --- Peter Zeindler veröffentlicht beim Züricher Arche-Verlag den Roman Abschied in Casablanca: Sembritzki auf Mission in Marokko. --- Hans Werner Geerdts veröffentlicht bei Nieswand in Kiel den Bildband Petroglyphen, Homochiffren: Bilder und Texte aus Marokko.

2001

Carl-A. Fechner und Nicola Enderle drehen für Focus-Film in Immendingen die Dokumentation Allahs Ruf nach Sonnenstrom: Fotovoltaik in Marokko. --- Christine Kaufmann publiziert im Münchener Verlag Ullstein Der Himmel über Tanger : die sinnlichen Geheimnisse der Frauen in Marokko.

2002

Fatima El Makrini verfasst an der PH Freiburg eine Diplomarbeit zum Thema Deutsch als Fremdsprache in Marokko: Organisationsformen, Teilnehmer, Ziele, Methoden. --- 3.10.: Das Museum Bellerive in Zürich eröffnet die Ausstellung Die Farbe Henna: bemalte Textilien aus Süd-Marokko.

2004

7.5.-8.8.: Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigt die Sonderausstellung Mit Henna bemalt: Textilien aus Südmarokko.

2005

Lailā Abū-Zaids Roman Eine Verstoßene geht ihren Weg erscheint im Mainzer Kinzelbach-Verlag in deutscher Übersetzung.

2006

Steffen Kopetzky veröffentlicht bei btb in München Marokko: Tagebuch einer Reise. --- Im Mainzer Kinzelbach-Verlag erscheint der von Mourad Kusserow herausgegebene Sammelband Märchenhaftes Marokko: Von Prinzen, Djinns und wundertätigen Rabbis.

2007

Das Goethe-Institut eröffnet in Tanger einen Dialogpunkt Deutsch.

2008

Deutschland und Marokko beschließen ein Investitionsschutzabkommen. --- Bei Kinzelbach in Mainz erscheint Valentin Herzog Alifas Zeichen: Geschichten aus Marokko.

2009

7.3.: Das Deutsch-Marokkanische Kompetenznetzwerk e.V. (DMK) mit Hauptsitz in München wird gegründet.

2010

Florian Vetsch veröffentlicht im Münchener Verlag Books Ex Oriente Carnet de Fes: Ein Sommer in Marokko.

2011

In Frankfurt a. M. wird die Deutsch-Marokkanische Juristenvereinigung gegründet. --- 29.11.: Nachts in Tanger (orig.: Sur la planche), das Spielfilm-Debüt der marokkanischen Dokumentarfilm-Regisseurin Leïla Kilani, wird in Berlin uraufgeführt. --- Hamid Marghadi legt in Fès eine Masterarbeit vor mit dem Thema Zur Darstellung der marokkanischen Kultur in ausgewählten deutschen Reiseberichten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.

2012

Andréas Riehle übersetzt Abdellah Taïas Le jour du Roi (2010) unter dem Titel Der Tag des Königs ins Deutsche. Der Roman erscheint bei Suhrkamp in Berlin.

2013

22.8.: Der deutsche Maler und Schriftsteller Hans Werner Geerdts stirbt in Marrakesch. --- 12.9.: Bei einem Staatsbesuch von Guido Westerwelle einigen sich der deutsche Außenminister und sein marokkanischer Amtskollege auf eine weitgehende Zusammenarbeit, dokumentiert in der Erklärung von Rabat. --- 8.10.: Der von Robert Krause in Marokko gedrehte Fernsehfilm Wüstenherz – Der Trip meines Lebens wird auf Sat1 erstmals ausgestrahlt. --- In Mainz wird der Deutsch-Marokkanischer Kultur und Integrationsverein gegründet. --- Eine Ausstellung in der Neuen Sammlung in München ist eine Ausstellung mit dem Titel Marokkanische Teppiche und die Kunst der Moderne zu sehen. --- Die Deutsche Welle produziert die Dokumentation Global Ideas: Eine grünere Zukunft für Marokko.

2014

Die im marokkanischen Larache geborene Lamia Messari-Becker wird als Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an die Universität Siegen berufen. --- Gunther Mai veröffentlicht bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen Die Marokko-Deutschen 1873-1918. --- Bei Malik in München erscheint Helge Timmerbergs Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich. --- Im Wiesbadener Springer-Verlag erscheint Andreas Potts Jenseits von Rif und Ruhr: 50 Jahre marokkanische Migration nach Deutschland.

2016

Martin Mosebach erzählt in seinem Roman Mogador die Geschichte des Betrügers Patrick Elff, der sich nach einem Sprung aus dem Fenster des Polizeipräsidiums nach Marokko absetzt und dort die Bekanntschaft der Prostituierten Khadija macht. --- In der Wiener Edition Atelier erscheint Wolfgang Popps Marokkoroman Wüste Welt. --- Nach einem Drehbuch von Gabriele Hübner-Voss entsteht bei good!movies in Berlin Transmitting: Joachim Kühn - Musikalische Begegnungen in Marokko.

2017

Teile von Christian Züberts Filmkomödie Lommbock werden in Marokko gedreht, unter anderem am Flughafen Marrakesch-Menara. --- Der in Frankfurt geborene Journalist Mohamed Amjahid veröffentlicht bei Hanser in München Unter Weißen: Was es heißt, privilegiert zu sein.

2018

4.8.: Die Konrad-Adenauer-Stiftung eröffnet ein Bürgerbüro in Oued Lau beu Tétouan. --- 25.10.: Sebastian Schippers Film Roads, zum Teil in Tanger gedreht, kommt in die deutschen Kinos. --- Christina Friedrich ist Artist in Residence am Institut Francais in Fès.