Chronik des Jahres 1887

1

1.1.1887, Sa

G. F. und Reinhold Dobler wenden sich gegen die von Winnendern unterzeichnete „Entrüstungsadresse“ wegen der Militärvorlage an den Reichstag.

Es gibt Wahlvorschläge.

2

4.1.1887, Di

Wakenhut listet alle Spenden für die Innere Mission auf.

Weitere Leser mischen sich ein in den Streit um die Militärvorlage, unter anderem H(errmann) B(inz).

3

6.1.1887, Do

Gewählt wurden in den Bürgerausschuss: Christian Klöpfer, Weingärtner; August Brandner, Seifensieder; Wilhelm Friedrich, Bäcker; Wilhelm Kögel, Weingärtner; David Kamm, Weingärtner; Gustav Mildenberger, Kaufmann.

August Oesterle, Schultheiß in Ödernhardt, ist gestorben. 

4

8.1.1887, Sa

Der Maler J. Buck verkauft „Chaisen“ und Schlitten.

Hiesige Vereine fahren mit dem Schlitten nach Waiblingen.

5

11.1.1887, Di

Die Petition zur unveränderten Annahme der Militärvorlagewurde mit zweihundert Unterschriften abgesandt.

6

13.1.1887, Do

Der Leserbrief „Das zweitausendste Jahr“ reflektiert die Entwicklung des Germanentums seit den Kimbern und Teutonen.

7

15.1.1887, Sa

Die „Krone“ in Breuningsweiler soll eine Scheune erhalten.

Peter Jent wird 80.

9

20.1.1887, Do

Die Opernsängerin Ulfalusy (?) singt in der „Krone“. 

Zwei Leserbriefe thematisieren die Reichstagswahlen. 

10

22.1.1887, Sa

Die „Freisinnige Partei“ veröffentlicht einen Wahlaufruf. Auch andere Leserbriefschreiber vertreten ihre Position.

11

25.1.1887, Di

Weitere Leserbriefe zur Auflösung des Reichstags und zur Militärvorlage.

12

27.1.1887, Do

Friedrich Schober aus Waiblingen erteilt Stenographieunterricht.

Bürger wehren sich gegen die Abschaffung der Schäferei.

Ein schwäbischer Dialog zur Reichstagswahl.

Die Franzosen wollen einfallen! Wir brauchen mehr Militär!

Weitere Leserbriefe zu Militärfragen.

13

29.1.1887, Sa

Bericht zur Generalversammlung der Bäckerinnung.

Weitere Leserbriefe, unter anderem gegen das Gerücht, die Franzosen wollten einfallen (ein „Volksparteiler“).

14

1.2.1887, Di

Jemand teilt aus gegen die Volkspartei.

15

3.2.1887, Do

Der Volksparteiler wehrt sich erneut.

Ein Dialog zur Heeresstärke erscheint.

Einige äußern sich in der Schäfereifrage.

16

5.2.1887, Sa

Lieb (zur Stadtmühle) kann mit Fuhrwerken jeder Art dienen.

17

8.2.1887, Di

Ein Einsender dokumentiert die Anträge der Volkspartei und der Freisinnigen.

18

10.2.1887, Do

Es gibt weitere Leserbriefe zu Militär, Reichstag und Schäferei.

19

12.2.1887, Sa

Ludwig Veiel tritt für die nationalen Parteien an.

Lisette Wakenhut ist gestorben.

Im Gewerbeverein ging es um neue Möglichlkeiten für die Schranne.

Jemand verlangt per Lesernbrief „Schonung für die kleinen Leute“.

Weitere Leserbriefe für und gegen die Volkspartei erscheinen. 

20

15.2.1887, Di

Bei Adolf Haag gibt es Grabsteine zu kaufen.

Das Veiel’sche Wahlkomitee lädt am 16.2. in die „Krone“.

Zahlreiche politische Leserbriefe der Volkspartei und der Freisinnigen.

Der Leserbrief „Eine zeitgemäße Fabel“ befasst sich mit Wasserfragen. 

21

17.2.1887, Do

Die Casinogesellschaft führt Friedrich Theodor Vischers schwäbisches Lustspiel „Nicht Ia“ auf.

Weitere Einsender thematisieren den Parteienstreit zu den Reichstagwahlen. Unter anderem geht es um Franzosenfurcht und Antisemitismus. Ein anderer Einsender parodiert Uhland.

22

19.2.1887, Sa

Hermann Binz tritt ein für den Ellwanger Kandidaten Friedrich Retter.

Ein Leserbrief zum Thema Steuern erscheint, ebenso zu Patriotismus und Frieden.

23

22.2.1887, Di

Friedrich Theodor Vischers „Nicht Ia“ wird aufgeführt (am 24.2.).

24

24.2.1887, Do

Die Stelle des Orgeltreters und Armenvaters ist zu vergeben.

Die Wahlergebnisse liegen vor: Veiel hat in allen Bezirken gewonnen und auch im Wahlkreis.

Reinhold Dobler veröffentlicht ein Gedicht. 

27

3.3.1887, Do

In der „Rose“ wird der Geburtstag des Königs gefeiert.

28

5.3.1887, Sa

Bericht zum Geburtstag des Königs.

30

10.3.1887, Do

Die Stellen des Nachtwächters und des Hochwächters sind zu besetzen.

34

19.3.1887, Sa

Zum 90. Geburtstag des Kaisers findet eine Schulfeier statt. Im „Schwan“ feiert der Kriegerverein, bei Klöpfer die Liedertafel.

Ein Einsender betont die Wichtigkeit des Kaisers.

36

24.3.1887, Do

Ein Einsender hat den „Toast beim Kaiserbankett in Winnenden“ veröffentlicht.

Heinrich Kreusers Ansprache zum Kaisergeburtstag wird abgedruckt; weitere Berichte.

Ein antimonarchistisches Gedicht „Jetzt“ erscheint.

37

26.3.1887, Sa

Ludwig Rometsch verlagert seine Wirtschaft „Zum Storchen“ zu Wilhelm Schlagenhauff.

Jemand schreibt eine kurze Replik auf „Jetzt“.

38

29.3.1887, Di

Erneut sendet der Verfasser von „Jetzt“ ein Gedicht ein.

Ein weiterer Einsender schlägt im Scherz den Marktbrunnen als Kohlenmagazin vor. 

39

31.3.1887, Do

Jemand greift mit einem Gedicht den freisinnigen Verfasser des „Jetzt“ an.

Ein satirisches Gedicht nimmt die Franzosenhetze aufs Korn.

Jemand greift die Marktbrunnenfrage auf.

40

2.4.1887, Sa

Erneut ergreift der Freisinnige das Wort.

44

14.4.1887, Do

Ernst Gießer und Emil Mildenberger dürfen Volksschullehrer werden, ebenso der Waiblinger Immanuel Beck.

45

16.4.1887, Sa

Die Seitz’schen Eheleute feiern Goldene Hochzeit.

46

19.4.1887, Di

Jemand schreibt ein Gedicht auf Ludwig Uhland.

47

21.4.1887, Do

61 Knaben und 72 Mädchen werden konfirmiert.

48

23.4.1887, Sa

Reallehrer Maier wird in der „Krone“ verabschiedet.

49

26.4.1887, Di

Dr. Böhringer lädt zur Sitzung der Bezirkskrankenkasse ins Rathaus.

Jemand veröffentlicht ein antimonarchistisches Gedicht von Uhland.

51

30.4.1887, Sa

Adalbert Breitenbach ist bankrott.

52

3.5.1887, Di

In der „Krone“ singt Auguste Meyer, begleitet von Elsa Meyer. (Das Programm erscheint in Nr. 54).

53

5.5.1887, Do

Ein Leserbrief wendet sich gegen Kriegshetze.

Dreiß fragt: „Wer auf Harmonium und Clavier / Zu Gottes Lob und Preis / Choräle gern zu lernen wünscht / Kann wenden sich an – Dreiß.“

54

7.5.1887, Sa

In Winnenden findet eine „General-Conferenz“ der Lehrer statt.

Ein heftiges Gewitter mit taubeneigroßen Hagelkörnern geht über Winnenden nieder.

55

10.5.1887, Di

Zum 25jährigen Jubiläum von Zeller gibt es eine Ehrung.

56

12.5.1887, Do

Leserbrief: Man hört, der Fruchtkasten soll aufgestockt werden.

57

14.5.1887, Sa

Der Tuchmacher Gottlieb Reusch ist verstorben.

60

21.5.1887, Sa

Jemand hat dem Fuhrmann Hafer gestohlen.

Leserbrief: Wird der Obmann des Bürgerausschuss zum Kasten gehört? Ein weiterer Leserbrief zum Kasten.

61

24.5.1887, Di

Weitere Leserbriefe zum Umbau des Kastens.

64

2.6.1887, Do

A. Binz lädt zu Übungen unter Turnwart Kallenberg.

Der Zug benötigt von Winnenden nach Stuttgart 70 Minuten.

67

9.6.1887, Do

Am Missionsfest sprechen Oberinspektor Pfäfflin vom Stuttgarter Waisenhaus und Missionar Gengnagel aus Indien.

71

18.6.1887, Sa

In der Schlosskirche wird das Bengel-Denkmal aufgestellt,

72

21.6.1887, Di

In Hanweiler gibt es herrliche Affenthaler Trauben am Schulhaus.

73

23.6.1887, Do

Das Denkmal für Bengel soll enthüllt werden.

75

28.6.1887, Di

Ein großer Artikel zum Bengelfest erscheint.

76

30.6.1887, Do

Der Turnergau tagt in Winnenden.

Der Obstbauverein fährt nach Stuttgart.

77

2.7.1887, Sa

Christian Rühle ist verstorben.

80

9.7.1887, Sa

Oberamtsarzt Süßkind entfernt dem Schwaikheimer Küfer Chr. Müller einen Granatsplitter.

81

12.7.1887, Di

Tanzlehrer Adolf Dorn ist in Winnenden.

83

16.7.1887, Sa

Kieb hat die Stadtmühle vollkommen saniert.

84

19.7.1887, Di

Die Liedertafel hat einen Ausflug nach Schorndorf durchgeführt.

85

21.7.1887, Do

Bei Huss erscheint Julie Frischs „Namen-Buch“.

87

26.7.1887, Di

Jemand berichtet „Aus dem zweiten Reichswahlkreis 20. Juli“.

89

30.7.1887, Sa

Wakenhut sammelt für die Verunglückten in Zug.

Der Winnender G. Schwarz hat die „Bierhalle zum englischen Garten“ in Stuttgart übernommen.

92

6.8.1887, Sa

Jemand lädt zur Besprechung eines neu zu gründenden Verschönerungsvereins in den „Hirsch“.

93

9.8.1887, Di

Das Turnfest rückt näher und bedarf der Planung.

95

13.8.1887, Sa

Der Verschönerungsverein gibt seine Satzung bekannt.

96

16.8.1887, Di

Leserbrief: Feste mögen doch bitte nicht am Sonntag stattfinden.

97

18.8.1887, Do

Gustav Mildenberger bittet Kunden, die Sonntagsruhe zu beachten.

98

20.8.1887, Sa

Leserbrief: Man möge doch die Kreuzung bei Bäcker Schwarz beleuchten. 

99

23.8.1887, Di

Die Feuerwehr bedarf mehrerer Musketen.

Bei Stadtpfleger Kallenberg liegt Dekorationsmaterial für den Turntag bereit.

Die Scheune des „Schwanen“ ist abgebrannt. Sattler Lidle dankt für Hilfe im Brandfall.

100

25.8.1887, Do

Das Programm des Turnfests wird bekanntgegeben.

101

27.8.1887, Sa

Etwa 600 Turner haben sich für das Gauturnen angemeldet.

102

30.8.1887, Di

Kurzbericht über das Gauturnfest.

104

3.9.1887, Sa

Ein ausführlicher Bericht über das Gauturnfest erscheint.

105

6.9.1887, Di

Der landwirtschaftliche Verein plant einen Ausflug nach Weinsberg.

106

8.9.1887, Do

Veiels Mandat ist erloschen. Es muss neu gewählt werden.

Der Turnverein Nürtingen bedankt sich bei Adlerwirt Pfander.

107

10.9.1887, Sa

Ein Leserbrief behandelt „Gottes Wort und die Feste unserer Zeit“.

108

13.9.1887, Di

Der Verschönerungsverein lädt zur erneuten Plenarsitzung.

115

29.9.1887, Do

Die Stadt trifft Vorkehrungen gegen die Reblaus.

117

4.10.1887, Di

Feldmäuse werden bekämpft.

122

15.10.1887, Sa

Bei Huss gibt es den Feuerwehrkalender.

123

18.10.1887, Di

Schlosser Alb eröffnet sein Geschäft.

126

25.10.1887, Di

Die Fortbildungsschule gibt ihren Stundenplan bekannt

128

29.10.1887, Sa

Ferdinand Bühler dankt Dr. Körner für die „vollständige Wiederherstellung“ seines siebenjährigen Kindes (Schenkelbruch).

130

3.11.1887, Do

In Breuningsweiler erhängt sich die geisteskranke Frau eines Amerikarückkehrers im Staatswald.

132

8.11.1887, Di

Ab jetzt bekommen die Feuerwehrleute keine Getränke mehr bezahlt, da sie eine Geldentschädigung erhalten.

Jemand bereitet per Leserbrief auf die Gemeinderatswahl vor.

133

10.11.1887, Do

Vorschriften zu Schlachtung und Umgang mit Fleisch werden veröffentlicht.

Ein Brandstifter geht um in Rettersburg.

134

12.11.1887, Sa

Der Brandstifter ist Gottlieb Bihlmaier!

136

17.11.1887, Do

In Birkmannsweiler soll ein Schulhaus errichtet werden.

139

24.11.1887, Do

Adalbert Breitenbach annonciert wieder.

Der Liederkranz lädt zum 19. Stiftungsfest.

Ein Einsender hat Vorschläge zur Bürgerausschusswahl.

Die Redaktion bittet, Wahlvorschläge namentlich zu kennzeichnen.

140

26.11.1887, Sa

Amtsdiener Jäger von Hohenacker hat sich beim Erbachhof vor den Zug geworfen.

141

29.11.1887, Di

Reallehrer Lotterer spricht im Gewerbeverein über Magnetismus.

In Buhlbronn wurden Hochzeitsgästen aus Breuningsweiler die Stränge abgeschnitten.

142

1.12.1887, Do

Jemand fordert seine Mitbürger zu vernünftigem Wählen auf. Es gibt zahllose Wahlvorschläge.

144

6.12.1887, Di

Zu Gemeinderäten sind gewählt: Friedrich Kallenberg, Stadtpfleger; Gottfried Körner, Bauverwalter; Karl Friedrich Schaad, Bäcker; David Veiz, Kaminfeger; Wilhelm Wahl, Ökonom.

145

8.12.1887, Do

Jemand äußert sich zu Schafhaus und Fruchtkasten.

146

10.12.1887, Sa

Eine Antwort zu den Themen Schafhausen und Fruchtkasten.

148

15.12.1887, Do

Gottlieb Bihlmaier (der Brandstifter) wird in eine Irrenanstalt überwiesen.

150

20.12.1887, Di

Die Winnender Gewerbetreibenden reichen eine Petition zum Güterzug ein.

152

24.12.1887, Sa

Bericht zur Plenarversammlung des landwirtschaftlichen Vereins.

153

29.12.1887, Do

Bericht zum 19. Stiftungsfest der Liedertafel.

Der Farrenhalter Christian Klöpfer wird von einem der Rinder getötet.

Zimmermann Auberlen stirbt bei Bauarbeiten.