Südafrikanisch-deutsche Beziehungen

1508

Hans Burgkmair zeigt in einem Holzschnitt Bewohner Allagos (Algoas).

1652

Bei der Gründung Kapstadts durch Jan van Riebeeck befinden sich auch Deutsche unter den Kolonisten.

1669

Auf einem Schiff der Holländischen Ostindien-Kompagnie gelangt der Forschungsreisende Johann Schreyer aus Lobenstein ans Kap. Sein Reisebericht erscheint 1681.

1688

Der aus Lübeck stammende Maler und Botaniker Henrik Bernard Oldenland gelangt in die Kapkolonie.

1705

12.6.: Mit der Unterstützung seines Dienstherrn gelangt der aus Marktredwitz stammende Gelehrte Peter Kolb nach Kapstadt, wo er sich astronomisch-meteorologischen Forschungen widmet. 1719 erscheint in Nürnberg seine Reisebeschreibung Caput bonae spei hodiernum.

1761

Der aus Rostock stammende Joachim Nikolaus von Dessin legt mit seinem Testament den Grundstein für die erste öffentliche Bibliothek Südafrikas in Kapstadt.

1773

Christian Ludwig Willebrand veröffentlicht in Halle Geschichte eines Hottentotten von ihm selbst erzählt.

1777

12.11.: Der aus Freiburg stammende Bildhauer Anton Anreith kommt nach Kapstadt. Bekannt wird er mit seinen Arbeiten an der lutherischen Kirche, die ihm den Aufstieg zum Meister-Bildhauer der Ostindischen Gesellschaft ermöglichen.

1787

Christian Friedrich Daniel Schubart schreibt sein Kaplied: „Auf, auf! ihr Brüder und seid stark, / Der Abschiedstag ist da! / Schwer liegt er auf der Seele, schwer! / Wir sollen über Land und Meer / Ins heiße Afrika. --- Franz Heinrich Bispink veröffentlicht in Halle seine Briefe eines Hottentotten über die gesittete Welt.

1790

Johann Reinhold Forster übersetzt als Wilhelm Patterson's Reisen in das Land der Hottentotten und der Kaffern die Reisebeschreibung des britischen Forschungsreisenden William Patterson.

1795

Mit dem Almanach voor’t jaar 1796 besorgt der bayerische Drucker Johann Christian Ritter den ersten südafrikanischen Druck.

1805

Der deutsche Apotheker Carl Ferdinand Heinrich von Ludwig aus Sulz am Neckar wandert nach Südafrika aus. Bekannt ist er als Gründer des botanischen Gartens von Kapstadt.

1811

Heinrich Schörbeck lässt sich aus Dortmund kommend in der Kapkolonie nieder. Dort wird er unter dem Namen Hendrik Spoorbek als Exzentriker und Magier berühmt.

1829

Die Rheinische Mission nimmt ihre Tätigkeit in Südafrika auf. --- Der Missionar Johann Leonhard Ebner veröffentlicht bei Oehmigke in Berlin seine Reise nach Süd-Afrika.

1831

Der aus Hamburg stammende Botaniker Karl Wilhelm Ludwig Pappe lässt sich in Kapstadt nieder, zunächst als Mediziner. Auf seine Sammlung geht das Herbarium des South African Museum zurück.

1840

Der Grabower Maler Wilhelm Langschmidt lässt sich in Südafrika nieder.

1847

19.11.: Deutsche Siedler aus Bramsche bei Osnabrück machen sich unter der Führung Jonas Bergtheils von Bremerhaven aus im Schiff Bertha auf den Weg nach Natal. Dort gründen Sie die Kolonie Neudeutschland (New Germany). Als Pfarrer wird Pastor Wilhelm Posselt von der Berliner Mission in Pietermaritzburg gewonnen.

1848

Deutsche Siedler aus dem Königreich Hannover gründen Wartburg in Natal.

1850

Deutsche Baumwollpflanzer aus der Gegend um Hannover gründen New Hanover.

1854

2.8.: Die Hermannsburger Missionare aus Hermannsburg in der Lüneburger Heide erreichen das südafrikanische Port Natal und errichten auf Einladung des Pastors Wilhelm Posselt eine Station in Natal im Grenzgebiet zum Königreich Zululand. --- Neudeutschland erhält eine Schule. --- Lüneburg (Natal) wird gegründet.

1856

Heinrich Hohls gründet die Deutsche Schule Hermannsburg als Teil Missionsstation der Hermannsburger Mission im Mittelland von Natal. --- Der deutsche Kartograph, Soldat und Botaniker Carl Hans Henkel lässt sich in der Region Ostkap nieder. --- Der deutschstämmige Händler und Maler Wilhelm Langschmidt gründet Grabouw (Westkap).

1857

Ehemalige Angehörige der im Krimkrieg eingesetzten British-German Legion gründen Breidbach, Braunschweig, Hamburg, Frankfort und Berlin (Ostkap).

1862

Der deutsche Architekt Carl Otto Hager plant die Moederkerk in Stellenbosch.

1864

Nordöstlich von Rustenburg entsteht die Missionsstation Bethanien, die mit dem Missionar Wilhelm Behrens besetzt wird.

1866

Heinrich Julius Ueckermann gründet Heidelberg (Gauteng) in der Provinz Gauteng.

1868

1.4.: Superintendent Karl Hohls legt den Grundstein zur heutigen Peter-Pauls-Kirche in Hermannsburg.

1870

Der deutsche Afrikaforscher Karl Mauch schlägt die Gründung einer deutschen Kolonie in Transvaal und Mashonaland vor.

1876

Der aus Karlsruhe stammende Offizier und Afrikaforscher Emil Nagel reist von Pietermaritzburg durch die Kolonie Natal in den Oranje-Freistaat und in das Matabeleland.

1879

Der aus Nürnberg stammende Maler, Zeichner und Illustrator Heinrich Egersdörfer wandert nach Südafrika aus, wo er sich als Tiermaler und Journalist auszeichnet.

1883

Die Deutsche St. Martini-Schule in Kapstadt wird gegründet. --- Der deutsche Botaniker Rudolf Marloth aus Lübben wandert nach Südafrika aus, wo er seine sechsbändige Flora of South Africa schreibt. --- 4.7.: In Begleitung von Friedrich Wilms kommt der deutsche Mediziner und Naturforscher Franz Ewald Theodor Bachmann am Kap der Guten Hoffnung an.

1884

13.11.: Der Zulukönig Dinuzulu ka Cetshwayo sichert August Einwald und Adolf Schiel Land in der der Santa-Lucia-Bucht. Noch im selben Jahr machen die Briten ältere Ansprüche geltend.

1885

7.5.: Das Deutsche Reich verzichtet zugunsten von Ansprüchen in Kamerun gegenüber Großbritannien auf die Santa-Lucia-Bucht. --- Ernst Bieber wird erster Generalkonsul des Deutschen Reichs in Südafrika. --- Der badische Premierleutnant a. D. Emil Nagel bemüht sich um die Gründung einer deutschen Kolonie im Pondoland (Ostkap).

1886

Otto Kersten gründet in Berlin die Deutsche Pondoland-Gesellschaft (DPLG).

1887

Die Deutsche Pondoland-Gesellschaft entsendet eine Expedition in Pondoland. Im Folgejahr werden zwei Stationen in Lambas und Intsubana gegründet.

1889

In der Buchhandlung der Berliner Evangelischen Missions-Gesellschaft erscheint Albert Kropfs Das Volk der Xosa-Kaffern im östlichen Südafrika: Nach seiner Geschichte, Eigenart, Verfassung und Religion.

1890

Die Deutsche Internationale Schule Johannesburg wird gegründet.

1891

Bruno von Schuckmann wird deutscher Generalkonsul in Kapstadt.

1892

13.9.: Deutsche Auswanderer gründen die Freie Evangelisch-Lutherische Synode in Südafrika.

1896

Robert Koch findet in Südafrika ein Gegenmittel gegen die Rinderpest. --- Wilhelm II. gratuliert in der sogenannten Krüger-Depesche dem Präsidenten der Südafrikanischen Republik (Transvaal), Paulus Kruger, zum Sieg über eine Gruppe Freischärler bei Jameson, die in britischem Interesse Transvaal angegriffen hatten. --- Ein Benz Velo ist das erste nach Südafrika importierte Auto.

1897

Eginhard von Barfus veröffentlicht den Abenteuerroman Im Lande der Buren.

1898

In Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung in Berlin erscheint Olive Schreiners Trooper Peter Halket of Mashonaland in deutscher Übersetzung als Peter Halket im Mashonalande.

1899

In Neudeutschland (Natal) wird ein Schulgebäude errichtet.

1901

Franz Ewald Theodor Bachmann veröffentlicht in Berlin Süd-Afrika – Reisen, Erlebnisse und Beobachtungen während eines sechsjährigen Aufenthaltes in der Kapkolonie, Natal und Pondoland. --- Bei Wunder in Göttingen Heinrich Meyer-Benfey Die Sprache der Buren. Einleitung, Sprachlehre und Sprachproben als erste wissenschaftliche Arbeit über das Afrikaans.

1902

Adolf Schiel veröffentlicht bei Brockhaus in Leipzig 23 Jahre Sturm und Sonnenschein in Südafrika.

1914

26.-29.9: In der Schlacht bei Sandfontein besiegen deutschen Truppen eine Koalition aus südafrikanischen sowie britischen Einheiten, die über den Oranje nach Deutsch-Südwest vorgerückt waren.

1916

7.-11.9.: In der Schlecht von Kisaki wehren deutsche Verbände unter Paul Emil von Lettow-Vorbeck einen Vorstoß Südafrikas unter Jan Smuts ab.

1921

27.8.: Der Regensburger Thomas Spreiter wird zum ersten Apostolischen Präfekten der aus dem Apostolischen Vikariat Natal neugegründeten Apostolischen Präfektur Zululand berufen. 1922 gründet er mit Hilfe anderer deutscher Missionare die Inkamana-Abtei, wo er später bestattet wird.

1924

26.1.: Thomas Spreiter wird zum ersten Apostolischen Vikar des umbenannten Apostolischen Vikariats Eshowe berufen.

1933

Oswald Pirow, der als Enkel eines deutschen Missionars eine strenge Rassentrennung forderte, trifft sich mit Adolf Hitler. --- Der gebürtige Holthausener Franziskus Hennemann wird Titularbischof von Kapstadt.

1934

Stefanus François Naudé Gie wird zum Botschafter Südafrikas in Berlin ernannt. --- Der spätere Rechtsanwalt und Gegner der Apartheid, Harry Schwarz, gelangt mit seiner Familie als jüdischer Emigrant aus Deutschland nach Südafrika. --- Bei Voggenreiter in Potsdam erscheint Bernhard Voigt Der südafrikanische Lederstrumpf.

1935

Der Kantor von Hannover, Israel Alter, emigriert nach Südafrika.

1936

In der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart erscheint Oswald Pirows Die Union von Südafrika. --- Mit der Hilfe Hermann Görings emigriert der jüdisch-deutsche Flieger Willy Rosenstein, gebürtiger Stuttgarter, nach Südafrika. --- Der expressionistische Maler Hanns Ludwig Katz emigriert nach Südafrika.

1938

Oswald Pirow schließt bei einer Deutschland-Reise Lieferverträge für Flugzeuge und Lokomotiven ab. --- Der aus Leipzig stammende Architekt Otto Fischbeck nimmt seine Tätigkeit in Johannesburg auf. --- Der später in Kapstadt arbeitende Fotograf Emil Bieber verlässt das Deutsche Reich. --- Stuart Cloetes Erfolgsroman Turning Wheels (1937) wird als Wandernde Wagen ins Deutsche übersetzt.

1939

4.9.: Das Parlament Südafrikas entscheidet sich bei Kriegsbeginn gegen die Neutralität. Deutschstämmige Siedler werden daraufhin interniert, überwiegend in Baviaanspoort bei Pretoria. --- Der burische Schwergewichtsboxer Robey Leibbrandt versucht in seiner Heimat Südafrika einen politischen Umsturz zugunsten des Deutschen Reichs herbeizuführen.

1940

Die im Lager von Klein Danzig bei Windhoek internierten Deutschen Südwestafrikas werden nach Andalusia in Südafrika verlegt.

1941

1.2.: In Johannesburg kommt es zu Zusammenstößen zwischen Vertretern der Afrikaner Ossewabrandwag und der Polizei, als diese die Mobilisierung durchsetzen will.

1949

15.12.: Die Südafrikanische Union ist mit einer diplomatischen Mission für die Bundesrepublik Deutschland bei der Alliierten Hohen Kommission am Regierungssitz Bonn akkreditiert. Als Botschaft wird die Villa am Oberländer Ufer 208 bezogen. Erster Botschafter ist William Henry Evered Poole.

1950

Gunnar Helanders Erzählung Zulu trifft den weißen Mann erscheint im Stuttgarter Evangelischen Missionsverlag. --- Der deutsche Fotograf Jürgen Schadeberg lässt sich in Johannesburg nieder. Bekannt wird er vor allem durch seine Porträts Nelson Mandelas.

1951

8.5.: Das Generalkonsulat in Kapstadt zur Botschaft aufgewertet. Rudolf Holzhausen wird erster Botschafter. --- Hans Schomburgk veröffentlicht bei Vieweg in Braunschweig Ama-Zulu: Söhne des Himmels. --- Der aus Hannover stammende Arzt und Maler Irmin Henkel lässt sich in Südafrika nieder.

1953

Im Züricher Manesse-Verlag erscheint die deutschsprachige Erstausgabe von Thomas Mofolos Roman Chaka der Zulu. --- Als erster Roman Nadine Gordimers wird The Lying Days als Entzauberung bei S. Fischer in Frankfurt am Main verlegt.

1954

Daimler-Benz eröffnet eine Niederlassung in Südafrika. --- Der spätere Germanist und Autor Peter Horn emigriert von Freiburg aus nach Südamerika. --- Helga und Bill Slatterys Makulu und andere südafrikanische Negermärchen erscheint bei Artemis in Zürich.

1960

Die deutsche Missionsschwester und Künstlerin Pientia Selhorst gründet das Lumko Art Centre in Queenstown.

1961

Ezekiel Mphahleles Down Second Avenue (1959) erscheint unter dem Titel Pretoria, Zweite Avenue bei Aufbau in Berlin.

1962

Der spätere Söldner Siegried Müller, genannt „Kongo-Müller“, wandert nach Südafrika aus. --- Elisabeth Schnack veröffentlicht im Züricher Diogenes-Verlag Das grüne Gnu und andere Erzählungen aus Südafrika.

1970

Der deutsch-südafrikanische Architektur- und Landschaftsmaler Heino D. Tripmacker eröffnet ein Atelier mit Galerie in Berlin-Wilmersdorf.

1971

Die Deutsche Schule Durban wird gegründet.

1973

Lothar Müller-Nedebock wird Präses der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (Natal-Transvaal). --- Karel Schoeman übersetzt Friedrich Schillers Maria Stuart ins Afrikaans. Arthur Schnitzlers Liebelei folgt 1981. --- Nelson Mandelas I am Prepared to Die erscheint in Mainz als Wofür ich bereit bin zu leben und zu sterben.

1974

Erika Runge veröffentlicht zunächst Südafrika – Rassendiktatur zwischen Elend und Widerstand, im Jahr darauf folgt ihr dreiteiliges Südafrika-Feature, 1977 das Feature Soveto – ein Alarmsignal.

1975

Alex La Gumas In the Fog of the Season’s End erscheint als Im Spätsommernebel bei Volk und Welt in Berlin.

1978

11.-12.11.: In Bonn findet ein „Kongress gegen atomare Zusammenarbeit Bundesrepublik – Südafrika“ statt. --- In Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Botschaft zeigt die Dt. Afrika-Stiftung in Bonn die Ausstellung Südafrikanische Graphik.

1980

Die Anthologie Malibongwe: Freiheitsgedichte südafrikanischer Frauen nach Soweto erscheint im Dortmunder Weltkreis-Verlag in der Übersetzung von Elizabeth Thompson und Peter Schütt. --- Im Athenäum-Verlag in Königstein erscheint die von Peter Horn herausgegebene Anthologie Kap der Guten Hoffnung: Gedichte aus dem südafrikanischen Widerstand.

1981

Die Deutsche Schule Kapstadt öffnet sich für Kinder und Jugendliche aller Hautfarben. --- Elsa Jouberts Die swerfjare van Poppie Nongena erscheint als Der lange Weg der Poppie Nongena bei Ullstein in Berlin.

1982

Die Konrad-Adenauer-Stiftung nimmt ihre Tätigkeit in Südafrika auf. --- Annemarie und Heinrich Böll geben unter dem Titel Schwarz wie ich bin den Gedichtband Black as I Am von Zindzi Mandela heraus. --- Bei Klett in Stuttgart erscheint die erste deutsche Übersetzung von Athol Fugards Tsotsi.

1983

Rainer Arnold betreut für Reclam in Leipzig die Anthologie Ich bin das Land: Prosa, Lyrik, Dokumente wider die Apartheid.

1984

Unter dem Titel Kreuz des Südens, schwarzer Brand erscheint in Berlin ein Band mit Gedichten und Prosa von Breyten Breytenbach. ---Chris Barnards Roman Mahala (1971) erscheint in deutscher Übersetzung bei Lübbe in Bergisch Gladbach.

1985

Ellen Kuzwayos Autobiographie Call Me Woman (1985) erscheint unter dem Titel Mein Leben im Sub-Rosa Frauenverlag in Berlin. --- Nadine Gordimer erhält den Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund.

1987

Unter dem Titel Denn der siebte Sinn ist der Schlaf erscheint Wilma Stockenströms Die kremetartekspedisie im Züricher Verlag Arche. --- Helen Josephs Autobiografie Side by Side wird unter dem Titel Allein und doch nicht einsam bei Rowohlt in Reinbek veröffentlicht. --- Bessie Heads A Question of Power erscheint bei Orlanda in Berlin als Die Farbe der Macht.

1989

Miriam Tlalis Roman Between Two Worlds (1979) erscheint in einer deutschen Übersetzung vom Michela Huber als Geteilte Welt, ein Roman aus Südafrika bei S. Fischer in Frankfurt am Main. --- Mike Nicols’ Roman The Powers That Be wird von Thomas Piltz als Die Feuer der Macht übersetzt und erscheint bei Rowohlt in Reinbek bei Hamburg. 1997 ist Nicols Stipendiat des DAAD in Berlin und 2002 als „Poet in Residence“ Gastprofessor an der Universität-Gesamthochschule Essen.

1990

Eva Bornemann übersetzt Lewis Nkosis Mating Birds als Weiße Schatten ins Deutsche. --- Rian Malans My traitor’s heart erscheint als Mein Verräter-Herz bei Rowohlt in Reinbek bei Hamburg.

1991

Die Friedrich-Naumann-Stiftung nimmt ihre Tätigkeit in Südafrika auf. --- 23.3.-21.4.: In den Räumen der Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) ist die Ausstellung Alltag schwarz-weiss: Fünf Fotografinnen und Fotografen aus Südafrika zu sehen. --- Bei Diogenes in Zürich erscheint der von Elisabeth Schnack herausgegebene Sammelband Das grüne Gnu und andere Erzählungen aus Südafrika. --- Im Deutschen Taschenbuch-Verlag in München erscheint der von Dorothea Razumovsky herausgegebene Sammelband Frauen in Südafrika.

1992

Sindiwe Magonas To My Children’s Children (1990) erscheint unter dem Titel An die Kinder meiner Kinder bei Rowohlt in Reinbek. --- Bei Beltz und Gelberg in Weinheim erscheint Norman Silvers Roman No Tigers in Africa in einer Übersetzung von Susanne Koppe als Keine Tiger in Afrika.

1993

Etienne van Heerdens Toorberg (1986) wird in einer deutschen Übersetzung von Peter Sulzer unter dem deutschen Titel Geisterberg im Unionsverlag Zürich verlegt.

1994

Die Richter des Verfassungsgerichts der Republik Südafrika besuchen zum Studium des deutschen Grundgesetzes die BRD.

1995

Bayern begründet Partnerschaften mit zwei Provinzen Südafrikas, Gauteng und Westkap. --- Nordrhein-Westfalen geht eine Partnerschaft mit Mpumalanga ein. --- 15.12.: Beim ersten Länderspiel gegen die BRD erzielt die südafrikanische Fußball-Nationalmannschaft ein Unentschieden (0:0). --- Gcina Mhlophes MaZanendaba – A Mother’s Search for Stories (1995) erscheint als Wie die Geschichten auf die Weltkamen bei Peter Hammer in Wuppertal. Außerdem wirkt sie an einer Adaption von Bertolt Brechts Der gute Mensch von Sezuan mit. --- Die südafrikanische Lyrikerin und Diplomatin wird Botschafterin in Bonn und danach in Berlin.

1996

Die südafrikanische Provinz KwaZulu Natal geht eine Partnerschaft mit Baden-Württemberg ein. --- Die BRD und Südafrika richten die Deutsch-Südafrikanische Binationale Kommission ein. --- 24.5.-18.8.: Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin zeigt die Ausstellung Colours: Kunst aus Südafrika. --- Eben Venters Roman Foxtrott van die vleiseters (1993) wird von Stefanie Schäfer unter dem Titel Burenfoxtrott aus dem Afrikaans übersetzt.

1997

Zoë Wicombs Erzählband You Can’t Get Lost in Cape Town (1987) wird von Karen Nölle-Fischer übersetzt und erscheint bei Lamuv in Göttingen. --- Die reuk van appels Queillerie (1993) von Mark Behr erscheint als Krokodile weinen nicht bei Ullstein in Berlin,

1998

Der in Pretoria geborene Autor Ivan Vladislavić erhält ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. --- Nelson Mandela erhält in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis. --- Lynn Freed Roman The Mirror erscheint als Der Spiegel im Münchener Goldmann-Verlag.

1999

Eyes of the Sky (1996) wird als Augen des Himmels bei Lamuv in Göttingen in deutscher Übersetzung verlegt. --- Die Dokumentation The Man Who Drove with Mandela von Mark Gevisser wird bei der Berlinale mit dem Teddy Award ausgezeichnet. --- In einer Übersetzung aus dem Afrikaans erscheint bei Luchterhand in München der Roman Vatmaar von Andrew Henry Martin Scholtz.

2000

10.1.: Das deutsch-südafrikanische Kulturabkommen tritt in Kraft. --- J. M. Coetzees Disgrace erscheint bei S. Fischer in Frankfurt in einer Übersetzung von Reinhild Böhnke. --- Bei Knaur in München veröffentlicht Stefanie Gercke ihren ersten Südafrika-Roman Ins dunkle Herz Afrikas. --- In Lothar-Günther Buchheim Roman Der Abschied läuft ein deutsches U-Boot Durban an.

2001

Im Atelier Haus Höherweg in Düsseldorf findet die erste Einzelausstellung von Werken Mbongeni Buthelezis statt. --- Unter dem Titel Roter Staub erscheint Gillian Slovos Roman Red Dust im Münchener Kunstmann-Verlag. --- Achmat Dangors Roman Kafka’s Curse erscheint bei Knaus in München als Kafkas Fluch.

2002

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung nimmt ihre Arbeit in Südafrika auf. --- Die Konrad-Adenauer-Stiftung richtet ein Verbindungsbüro in Kapstadt ein. --- Die Galerie Seippel in Köln zeigt unter dem Titel Johannesburg Blues eine Auswahl von Gemälden David Koloanes.

2003

22./24.1.: Als Koproduktion von ARD Degeto, BR und ORF wird in der ARD der zweiteilige Fernsehfilm Eine Liebe in Afrika ausgestrahlt. ---- 14.11.: Die Südafrikanische Botschaft in Berlin-Tiergarten wird eröffnet. --- Die südafrikanische Künstlerin Candice Breitz lässt sich in Berlin nieder. --- Im Künstlerhaus Bethanien stellt Kunst von Churchill Madikida unter dem Titel Rest in Space aus. --- Renate Ahrens-Kramers Südafrika-Roman Zeit der Wahrheit erscheint im Münchener Kabel-Verlag.

2004

Pamela Joostes Roman Like Water in Wild Places (2000) erscheint unter dem Titel

Wie Wind im Steppengras bei Bastei-Lübbe in Bergisch Gladbach. --- 31.7.2004-7.11.2005: Das Museum Bochum zeigt die Ausstellung New Identities: zeitgenössische Kunst aus Südafrika. --- Rose Zwis Last walk in Naryshkin Park (1997) erscheint unter dem Titel Letzter Spaziergang Naryshkin Park. Reise in eine fremde Heimat in der Edition Ebersbach, Berlin.

2005

7.1.: Das deutsch-südafrikanische Abkommen über Audiovisuelle Gemeinschaftsproduktionen tritt in Kraft. --- 4.2.: Wolfram Scharff wird zum Honorarkonsul der Republik Südafrika für Sachsen und Sachsen-Anhalt ernannt. --- In einer Übersetzung Peter Torbergs erscheint Zakes Mdas Roman The Madonna of Excelsior im Unionsverlag Zürich als Die Madonna von Excelsior. --- Manfred Loimeier gibt den von Thomas Brückner übersetzten Erzählband Yizo Yizo: Stories aus einem neuen Südafrika heraus, der bei Missio in Aachen erscheint.

2006

Die Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber unterzeichnet einen Freundschaftsvertrag („Charta der Freundschaft“) mit der Stadt Heidelberg (Gauteng) in Südafrika. --- Pumla Gobodo-Madikizelas A Human Being Died That Night (2003) erscheint in deutscher Fassung bei Budrich in Opladen als Das Erbe der Apartheid. Trauma, Erinnerung, Versöhnung.

2007

19.12.: Der deutsche Theologe Michael Wüstenberg wird Bischof von Aliwal. --- Unter dem Titel Walk Off sind Arbeiten von Robin Rhode im Haus der Kunst in München ausgestellt. --- Rainer M. Schröders Roman Land des Feuers, Land der Sehnsucht, erschienen bei Arena in Würzburg, spielt in Südafrika zur Zeit des Burenkriegs.

2008

Deon Meyer Kriminalroman Onsigbaar erscheint unter dem Titel Weißer Schatten in einer Übersetzung von Ulrich Hoffmann bei Rütten & Loening in Berlin. --- Der Roman Malindi von Troy Blacklaws erscheint bei Liebeskind in München in deutscher Übersetzung.

2009

Der DAAD richtet zwei Fachzentren an der Universität Western Cape ein. --- Roger Smiths Mixed Blood erscheint im Stuttgarter Tropen-Verlag in einer Übersetzung von Jürgen Bürger und Peter Torberg unter dem Titel Kap der Finsternis.

2010

Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika mit dem damaligen südafrikanischen Staatspräsidenten Zuma zusammen. --- Unter dem Titel Töchter von morgen erscheint ein Lyrikband Lebogang Mashiles, übersetzt von Arne Rautenberg. --- Damon Galguts Roman In a Strange Room wird in einer Übersetzung von Thomas Mohr als In fremden Räumen bei Manhattan in München verlegt. --- Im Heidelberger Verlag Das Wunderhorn erscheint The Quiet Violence of Dreams von K. Sello Duiker (2004) als Die Stille Gewalt der Träume. ---Herman Charles Bosmans Mafeking Road (1947) wird in einer Übersetzung Michael Kleebergs in der Edition Büchergilde in Frankfurt veröffentlicht.

2012

Das Deutsch-Südafrikanische Wissenschaftsjahr beginnt. --- Auf der dOCUMENTA (13) in Kassel ist Kudzanai Chiurais Conflict Resolution zu sehen.

2014

18.7.: Ein Park um ein Antikolonialdenkmal nahe dem Hauptbahnhof Bremen erhält den Namen „Nelson Mandela Park“.

2015

10.11.: Der südafrikanische Staatspräsident Jacob Zuma besucht Berlin.

2016

In den Kronberger Lichtspielen feiert der Dokumentarfilm Südafrika – Der Kinofilm der Filmemacher Silke Schranz und Christian Wüstenberg Premiere. --- Max Annas schreibt den Roman Die Mauer über eine Gated Community in Südafrika.

2017

27.10.: Auf den Internationalen Hofer Filmtagen wird der deutsch-südafrikanische Fernsehfilm Aufbruch ins Ungewisse uraufgeführt.

2018

12.7.: Die Deutsche Post gibt eine Briefmarke zum 100. Geburtstag von Nelson Mandela heraus.

Literatur

Grundlagen

  • Böhnert, Steffen: Deutsche Siedler und Missionsgesellschaften in Südafrika bis 1910: Standorte, Veränderungen und Bedeutung für die Landesentwicklung (Diss. Univ. Frankfurt, 1998)
  • Grünewald, Hildemarie: Die Geschichte der Deutschen in Südafrika. Kapstadt: Naumann, 1998 (4. Aufl.)
  • Gustafsson, Heinz: Südafrika und Deutschland: Auf der Suche nach gemeinsamen Spuren; 1632 – 2009. Oldenburg: Isensee-Verl., 2010
  • Isert, Albrecht: Baden-Württemberg & Südafrika: Bezüge und Beziehungen zwischen beiden Ländern seit 1994. Bad Urach: Isert, 2010 (Südafrika-Studien;10)
  • Jopp, Werner: Die frühen deutschen Berichte über das Kapland und die Hottentotten bis 1750. (Diss. Univ. Göttingen, 1960)
  • Moritz, Eduard: Die deutsche Einwanderung in die niederländische Kapkolonie 1652 – 1806. Ludwigsburg: Eichhornverlag, Kallenberg, 1943 (Schriftenreihe zur Wanderungsforschung und Sippenkunde; 2)
  • Moritz, Eduard: Die Deutschen am Kap: Unter der holländischen Herrschaft 1652-1806. Weimar: Böhlau, 1938 (Die deutsche Leistung in der Welt ;3)
  • Schmidt, Werner: Deutsche Wanderung nach Südafrika im 19. Jahrhundert. Berlin: Reimer, 1955
  • Stephan, Gerd-Rüdiger; Heyden, Ulrich van der (Hgg.): Deutsch-südafrikanische Beziehungen: DDR - Bundesrepublik - vereintes Deutschland. Potsdam: Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg, 2009
  • Suckow, Christian Die Bantu- und Khoisanbevölkerung Südafrikas unter den Bedingungen der europäischen Kolonialexpansion von der Mitte des 17. Jh. bis zur Mitte des 19. Jh. im Spiegel der Berichte deutscher Reisender. (Diss. Berlin, Humboldt-Univ., 1973)

Politik

  • Bender, Steffen: Der Burenkrieg und die deutschsprachige Presse: Wahrnehmung und Deutung zwischen Bureneuphorie und Anglophobie; 1899 – 1902. Paderborn: Schöningh, 2009 (Krieg in der Geschichte; 52)
  • Hagemann, Albrecht: Südafrika und das „Dritte Reich“: Rassenpolitische Affinität und machtpolitische Rivalität. Frankfurt am Main (u.a.): Campus-Verl., 1989 (Campus Forschung; 628)
  • Rode, Reinhard: Die Südafrikapolitik der Bundesrepublik Deutschland 1968 – 1972. München: Kaiser (u.a.), 1975 (Reihe Entwicklung und Frieden. Wissenschaftliche Reihe; 7)
  • Rosenbach, Harald: Das Deutsche Reich, Großbritannien und der Transvaal (1896 - 1902): Anfänge deutsch-britischer Entfremdung. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1993 (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; 52)
  • Verheugen, Günter: Apartheid: Südafrika und die deutschen Interessen am Kap. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1986
  • Wenzel, Claudius: Südafrika-Politik der Bundesrepublik Deutschland 1982 - 1992: Politik gegen Apartheid? Wiesbaden: DUV, Dt. Univ.-Verl., 1994

Wirtschaft

  • Abid, Ghassan: Deutschlands Engagement in Südafrika. Bremen: Europäischer Hochschulverlag, 2010
  • Ambrosi, Hans: Deutsche im Kapweinbau: 1652 – 1999. Wiesbaden: Ges. für Geschichte d. Weines, 1999
  • Blank, Karlheinz: Die Handelsbeziehungen zwischen Südafrika und Deutschland 1919-1957. Bonn: Röhrscheid, 1958 (Schriftenreihe; 8)
  • Cron, Jan C.: Deutsche Unternehmen im Entwicklungsprozeß Südafrikas. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 1997
  • Heyden, Ulrich van der: Zwischen Solidarität und Wirtschaftsinteressen: Die „geheimen“ Beziehungen der DDR zum südafrikanischen Apartheidregime. Münster: LIT, 2005 (Die DDR und die Dritte Welt; 7)
  • Morgenrath, Birgit; Wellmer, Gottfried: Deutsches Kapital am Kap: Kollaboration mit dem Apartheidregime. Hamburg: Ed. Nautilus, 2003

Kirche

  • Hasselhorn, Fritz: Mission und Landbesitz am Beispiel der Hermannsburger Mission in Südafrika. Hamburg: Evangelisches Missionswerk, 1988
  • Heese, Hans ; Heyden, Ulrich van der: Die Berliner am Kap: The German Missionaries and the African Political Organisation in the Southern Western Districts, 1902 – 1914. Wien: SADOCC, 1993 (Studien zum südlichen Afrika; 1)
  • Lessing, Hanns (Hg.): Deutsche evangelische Kirche im kolonialen südlichen Afrika: Die Rolle der Auslandsarbeit von den Anfängen bis in die 1920er Jahre. Wiesbaden: Harrassowitz, 2011
  • Prozesky, Hermann August: Das deutsche Missionsschrifttum über Süd-Afrika. Pretoria: Deutsch-Afrikanische Kulturgemeinschaft, 1938 (Afrikaans-Duitse Kultuurskakels; 1)
  • Tripp, Sebastian: Fromm und politisch: Christliche Anti-Apartheid-Gruppen und die Transformation des westdeutschen Protestantismus 1970 – 1990. Göttingen: Wallstein Verlag, 2015 (Geschichte der Religion in der Neuzeit; 6)

Bildung, Sprache und Literatur

  • Eckardt, Michael: Zwischenspiele der Filmgeschichte: zur Rezeption des Kinos der Weimarer Republik in Südafrika 1928 – 1933. Berlin: trafo-Verl., 2008 (Reihe Hochschulschriften;17)
  • Schuchardt, Erika; Mbeki, Thabo: Brückenbau: 15 Jahre Begegnungsschulen im südlichen Afrika. Berlin: IBA, 2005
  • Stielau, Hildegard Irma: Nataler Deutsch: Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. Wiesbaden: Steiner, 1980 (Deutsche Sprache in Europa und Übersee; 7)