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2. Jan.. 2019

Algerisch-deutsche Beziehungen


Algerien und Deutschland - von Piraten, Rommel und Sahara-Reisen: Neue Chronologie zu den deutsch-algerischen Beziehungen

Kategorie: Germanistik
Erstellt von: pangloss

Mit schnellen Galeeren drangen algerische Korsaren bis nach Irland und Amrum vor - der erste hier dokumentierte Deutsche in algerischen Gefangenschaft ist der Schiffsjunge Hark Olufs, der 1724 algerischen Piraten in die Hände fällt. Mit der amerikanischen Befriedung der "Barbary Coast", spätestens aber mit der französischen Kolonialisierung wird die Piraterie unterbunden. Nun gelangen vermehrt auch Reisende und Auswanderer ins heutige Algerien, selbst Karl Marx kuriert in Algier seine chronische Bauchfellentzündung aus. Unter der Führung der Kolonialmacht Frankreich nimmt Algerien dreimal an Kriegen gegen das Deutsche Reich teil, in der französischen Fremdenlegion dienen auch vor Ort in Algerien Deutsche. Wechselhaft sind trotz zunehmender sportlicher, wirtschaftlicher und diplomatischer Kontakte die Beziehungen beider Länder. Als Algerien wegen der deutschen Öffnung gegenüber Israel die Beziehungen zur BRD abbricht, tritt die DDR an die Stelle des westlichen Bruderlands und entsendet einen Botschafter nach Algier. Bald normalisieren sich die Beziehungen zur BRD wieder. Unvergessen ist jedoch die Fußballniederlage der westdeutschen Auswahl gegen Algerien im argentinischen Gijón. Heute prägt die unsichere Lage vor allem im südlichen Algerien das Bild des Sahara-Anrainers - trotz der Bemühungen von beiden Seiten, die kulturellen Wechselbeziehungen zu intensivieren.