Deutsch-liberianische Beziehungen

1837	Als Aussonderung aus dem Expeditionsbericht Macgregor Lairds und R. A. Oldfields erscheint Über Liberia in Stuttgart bei Cotta in deutscher Übersetzung.
1849	Carl Woermann schickt den Kutter „Constanze“ an die westafrikanische Küste.
1852	Woermann erwirbt er für den Liberiahandel den Schoner „Liberia“.
1854	Das Handelshaus Woermann gründet in Monrovia eine erste Handelsniederlassung.
1854	A. T. Woods Geschichte Liberias erscheint bei Niemeyer in Hamburg unter dem Titel Geschichte der Republik Liberia, seit ihrer Gründung bis zu ihrer Unabhängigkeitserklärung.
1855	Die Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg erkennen als zweiter großer Handelsverbund nach Großbritannien die Unabhängigkeit Liberias an und eröffnen ein gemeinsames Konsulat in Monrovia.
1856	8.1.: Nach mehrwöchigen botanischen und geographischen Studien in der Küstenregion und im Hinterland von Cape Palmas stirbt der Schweizer Afrikareisende Philipp Schönlein in Cape Palmas (Harper).
1881	Die Bewohner des Dorfes Nana Kru plündern den gestrandeten deutschen Dampfer Carlos.
1885	21.4.: Der auf der Heimreise von Kamerun auf See verstorbene Afrikareisende Gustav Nachtigal wird am Cape Palmas beigesetzt.
1889	Johann G. Christaller publiziert im Berliner Verlag Unger Die Sprachen in dem Negerfreistaat Liberia.
1890	Johannes Büttikofer Reisebilder aus Liberia erscheint bei Brill in Leiden.
1891	Für die Polizeitruppe Kameruns werden etwa 20 Kru-Söldner aus Liberia angeworben.
1910	Süsserotts Kolonialbibliothek veröffentlicht R. Töpfer den Band über Liberia.
1911	Walter Volz publiziert im Berner Verlag Francke den Reisebericht Reise durch das Hinterland von Liberia im Winter 1906-1907. --- Im Auftrag der New York Zoological Society fängt der deutschen Afrikaforscher Hans Schomburgk am Oberlauf des Lofa ein Paar Zwergflusspferde und führt sie in die USA aus.
1912	Nach Ausbruch von Unruhen in Liberia im November greifen die „Panther“ zusammen mit dem Schwesterschiff „Eber“ als zweitem Stationsschiff und dem von Südamerika herbeibefohlenen Kreuzer „Bremen“ militärisch ein.
1917	Trotz des Protests der Deutschen erlaubte Daniel E. Howard den Franzosen, eine Funkstation in der Hauptstadt Monrovia zu betreiben. --- 4.8.: Nachdem die Deutschen die Stadt mit einem U-Boot angreifen, schlägt sich Howard auf die Seite der Alliierten und erklärt Deutschland den Krieg.
1918	Max Dinklage veröffentlicht bei Boysen in Hamburg Liberia in seiner Bedeutung für Deutschlands Handel und zukünftige Versorgung.
1921	Diedrich Westermann publiziert bei Friederichsen in Hamburg Die Gola-Sprache in Liberia: Grammatik, Texte und Wörterbuch. Im selben Jahr erscheint bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen Die Kpelle: Ein Negerstamm in Liberia.
1926	Momolu Massaquois The Republic of Liberia erscheint im Hamburger Verlag Boysen in deutscher Übersetzung.
1933	Paul Germann veröffentlicht im Leipziger Voigtländer Verlag Die Völkerstämme im Norden von Liberia: Ergebnisse einer Forschungsreise im Auftrage des Staatlich-sächsischen Forschungsinstitutes für Völkerkunde in Leipzig in den Jahren 1928/29. --- Bei Wertheim in Berlin erscheint Otto Schulz-Kampfhenkels Katalog Urwaldleben und Negerkultur, Afrika-Ausstellung: Zeltlager und Ausbeute der Schulz-Kampfhenkel-Expedition nach Liberia, Kuhnert-Gemälde und afrikanische Tier-Plastiken Berliner Künstler.
1937	Die deutsche Auslandsspionage und die NSDAP unterhalten eine mit dem Woermann-Mitarbeiter Hölscher besetzte Außenstelle für Westafrika in Monrovia.
1940	E. Donner veröffentlicht bei Reimer in Berlin Kunst und Handwerk in NO-Liberia.
1941	Richard Heydorn publiziert Die Sprache der Bandi im nordwestlichen Liberia.
1950	Werner Junge veröffentlicht im Engelhornverlag A. Spemann Bolahun: Als deutscher Arzt unter schwarzen Medizinmännern.
1958	Ein Konsortium deutscher Hüttenwerke, die „Gewerkschaft Exploration“ (August Thyssen-Hütte, Dortmund-Hörder Hüttenunion, Phönix-Rheinrohr, Rheinische Stahlwerke, Bochumer Verein), schließt einen Konzessionsvertrag zwischen dem Staat Liberia ab.
1959	Alexander Gunther Friedrich beteiligte sich als Missionschef in Monrovia an Feldstudien und Entwicklungsprojekten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
1962	Die von Bai Gai Kiahon und J. Luke Creel herausgegebene Sammlung Folk Tales of Liberia wird von Annemarie Welk unter dem Titel Der Knabe und der Löwe: Geschichten und Fabeln aus Liberia im Münchener Cranach-Verlag veröffentlicht.
1962	Die deutsch-liberianische Bergbaugesellschaft DELIMCO errichtet ein Bergwerk im Gebiet der Bong-Range.
1962	11.-15.1.: Bundespräsident Heinrich Lübke besucht Liberia.
1965	Eberhard Fischer veröffentlicht bei Steiner in Wiesbaden seine Dissertation Der Wandel ökonomischer Rollen bei den westlichen Dan in Liberia.
1965	Hans W. Jürgens publiziert bei Springer in Berlin die Studie Beiträge zur Binnenwanderung und Bevölkerungsentwicklung in Liberia.
1969	Die Soulful Dynamics nehmen ein Engagement in Hamburg an und produzieren mit dem Anfang 1970 erschienenen Titel Mademoiselle Ninette ihren größten Hit.
1973	28.9.: Liberia und die DDR nehmen diplomatische Beziehungen auf.
1976	Stefan von Gnielinski veröffentlicht im Münchner Weltforum-Verlag Der traditionelle Fischfang in Westafrika: Liberia, Elfenbeinküste, Sierra Leone.
1979	25.8.: Papst Johannes Paul II. ernennt Johannes Dyba zum Apostolischen Pronuntius in Liberia und Gambia mit Amtssitz in Monrovia.
1984	Karin Littek promoviert in Düsseldorf über Die Entwicklung des Krankenhauswesens in Liberia.
1985	Horst Rompf promoviert in Magdeburg mit einer Arbeit über Liberia als Arbeitskräftemarkt für Kamerun - ein Beitrag zu einer spezifischen Form kolonialer Expansionspolitik während der deutschen Kolonialzeit 1884 – 1914.
1985	Der deutsche Forstökologe und Ornithologe Wulf Gatter gründet mit liberianischen Umweltaktivisten die Society for the Conservation of Nature of Liberia (SCNL), die erste Naturschutzgesellschaft des westafrikanischen Landes.
1988	Günther Schröder publiziert für die Liberia Working Group Bremen Eine verborgene Dimension gesellschaftlicher Wirklichkeit : Anmerkungen zur Geschichte und heutigen Bedeutung der Geheimbünde Poro und Sande in Liberia.
1989	Stefan Mangos erstellt für den Deutschen Schulverein in Monrovia eine Chronik des Deutschen Schulvereins in Liberia, der Deutschen Schule Bong Range, der Deutschen Schule in Monrovia.
1989	Für die Liberia Working Group in Bremen gibt Veronika Fuest den Band Liberia: leben wo der Pfeffer wächst heraus.
1990	Das Berliner Informationszentrum Afrika veröffentlicht die von Robert Kappel herausgegebene Dokumentation Human rights violations in Liberia: 1980 – 1990.
1992	Zum Bürgerkrieg in Liberia erscheint eine Reihe von Publikationen, etwa Der Krieg in Liberia seit 1989: Eine Ursachenanalyse von Klaus Schlichte (Hamburg: Institut für Politische Wissenschaft, Forschungsstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung, 1992) oder Bürgerkrieg in Liberia: Chronologie - Protagonisten - Prognose von Dirk van den Boom (Münster: Lit, 1993)
1993	Siegfried Wolfram veröffentlicht in Münchner Akropolis-Verlag Nacht über Liberia: zwischen Dämonen und Fortschritt.
1995	Werner Korte veröffentlicht im Münsteraner Lit-Verlag Ethnische Tradition und militärische Intervention in Afrika: Essay über den Putsch von 1980 in Liberia.
1996	Horst Kalthoffs Arzt in Liberia: Liberia, Land und Leute, zwischen 1956 und 1963 sowie seine Geschichte bis zur Gegenwart erscheint bei Ad Manum Medici in Germering. --- Der liberianisch-deutsche Schauspieler Aloysius Itoka aus Cavella erhält seine erste Rolle in der Vorabendserie Der Landarzt.
1997	27.6.: Wegen des Bürgerkriegs in Liberia und der politisch instabilen Lage wird das Botschaftspersonal aus Monrovia abgezogen. --- Wulf Gatter veröffentlicht das Standardwerk der liberianischen Ornithologie, Birds of Liberia.
1999	Alice Schmid produziert bei Ciné A.S. die Filmdokumentation Ich habe getötet. --- Hans-Jürgen Massaquois Destined to Witness erscheint in deutscher Übersetzung unter dem Titel Neger, Neger, Schornsteinfeger! Meine Kindheit in Deutschland im Berner Fretz und Wasmuth Verlag. Im Oktober 2006 zeigt das ZDF die Fernseh-Adaption Neger, Neger, Schornsteinfeger! mit Luka Kumi, Steve-Marvin Dwumah und Thando Walbaum als Hans-Jürgen in den verschiedenen Altersstufen und Veronica Ferres als seiner Mutter.
2003	Der in Bong Town geborenen deutschen Sängerin Zoe Mazah gelingt mit Could It Be You im Duett mit Ky-Mani Marley der erste Hit.
2005	1.5.-1.8.2007: Ein THW-Team ist für die Wartung und Instandsetzung der Generatoren der UN-Friedenstruppe zuständig und sichert damit die Stromversorgung der Friedensmission. --- 24.10.: Die deutsche Vertretung in Monrovia wird wieder eröffnet. Mit Thomas Freudenhammer entsendet Deutschland als erstes EU-Land wieder einen Botschafter nach Liberia. --- Hans-Peter Hecking veröffentlicht im Aachener Verlag Missio Zur Lage der Menschenrechte in Liberia: Ein Traum von Freiheit: Der Einsatz der Katholischen Kirche für Frieden und Gerechtigkeit.
2007	Unter Präsidentin Johnson Sirleaf erfolgte eine Intensivierung der bilateralen Beziehungen, unter anderem besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel Liberia. --- Daniel Junge und Siatta Scott Johnson produzieren zu Präsidentin Johnson Sirleaf für ARTE das Filmporträt Madame La Présidente. --- Luzia Schmid produziert bei ICON Film den Dokumentarfilm Lost in Liberia.
2008	Die liberianische Präsidentin Johnson Sirleaf besucht Deutschland.
2009	Michael Jentzsch und Benjamin Kwato Zahn veröffentlichen bei Bastei Lübbe in Köln Blutsbrüder: Unsere Freundschaft in Liberia. 2011 überreicht ihnen Staatspräsidentin Ellen Johnson-Sirleaf den liberianischen Ehrenpreis Golden Image Award of Liberia. --- In einer Übersetzung von Gabriele Herbst erscheint bei Krüger in Frankfurt am Main Ellen Johnson-Sirleafs Mein Leben für Liberia: Die erste Präsidentin Afrikas erzählt. Der Großvater von Ellen Sirleaf war Deutscher. --- Hanns Walter Huppenbauer befasst sich in Fernweh nach Afrika: Die Anfänge der Basler Afrika-Mission in Liberia anhand der Tagebücher Jakob Friedrich Sessings mit dem Wirken des Basler Missionars Jakob Friedrich Sessing in Liberia.
2009	Freddy Dutz gibt unter Mitarbeit Sabine Foerster für das Evangelische Missionswerk Hamburg den Band Liberia: Land der Freien - Last der Freiheit heraus.
2015	27.5.: Brigadegeneral Dirk Faust übernimmt für zwölf Monate den Dienstposten des Deputy Force Commander. Unterstützt wird er dabei im multinationalen UN-Hauptquartier durch zwei weitere deutsche Offiziere.
2015	Jörn Klare behandelt in seinem für den NDR produzierten Radiofeature Der Teufel hat Ärger den Warlord Joshua Milton Blahyi .
2016	Mit Hilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird das Mt. Coffee Wasserkraftwerk wieder in Betrieb genommen.

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