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17. Feb.. 2018

Tansania


Der Eintrag zu Tansania steht!
Kategorie: Germanistik
Erstellt von: pangloss
Von der Entdeckung der Eisgipfel des Kilimandscharo bis zu den Streitigkeiten um den Tansania-Park - es verblüfft, wie vielseitig die Beziehungen zwischen dem ostafrikanischen Land und dem deutschen Sprachraum sind. Gleichzeitig gilt auch hier: Rassismus und  Kolonialismus haben vor allem Tansanern, vereinzelt aber auch den Besatzern großes Leid gebracht. Über der Entdeckung der Berggorillas, dem Eisenbahnbau und der botanischen Erstbeschreibung des Usambara-Veilchens sollte auch die Grausamkeit der Vergeltungsschläge nicht vergessen werden, mit denen das Deutsche Reich den Aufstand der "Küstenaraber" und die Maji-Maji-Bewegung erstickte. Auch Einzelschicksale erschüttern - man denke an den infamen Rassismus, unter dem der Autor und Lektor Mtoro Bakari und der ehemalige Askari Bayume Mohamed Husen im Deutschen Reich zu leiden hatten. Es erscheint deswegen um so unverständlicher, warum sich manche Stadtverwaltung so lange geziert hat, Wissmann- und Carl-Peters-Straßen umzubenennen. Richtet man den Blick auf Literatur und Film, so sind sich Tansania und Deutschland nach der Unabhängigkeit wieder nähergekommen: Ältere Leser mögen sich noch an den Dokumentarfilm "Serengeti darf nicht sterben" erinnern, jüngere kennen vielleicht die Romane von Hermann Schulz oder Nasrin Siege.